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auch noch das kleinste Gebot?


Martin

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Evangelium Mt 5, 17-19

 

17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

 

18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

 

19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

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1. Fragesstellung was meint Jesu mit dem Gesetz die Buchstaben der Thora oder ...?

 

"Das größte Gebot 

Als die Pharisäer erfuhren, daß er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie zusammen, und einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, stellte ihn auf die Probe und fragte: "Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?" Er sagte: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Das ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten."" (Mt 22,34-40)

 

"Denn die Gebote: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren", sowie alle anderen Gebote sind in dem einen Wort zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!"" (Röm 13,9)

 

Noch deutlicher

 

"Alles, was ihr wollt, daß es euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen! Denn dies ist das Gesetz und die Propheten." (Mt 7,12)

 

2. Fragestellung was ist die Erfüllung des Gesetzes?

 

"Denn das ganze Gesetz wird in dem einen Wort erfüllt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."" (Gal 5,14)

 

"Bleibt niemand etwas schuldig als die gegenseitige Liebe. Wer den Nächsten liebt, erfüllt das Gesetz. Denn die Gebote: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren", sowie alle anderen Gebote sind in dem einen Wort zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu. Darum ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes." (Röm 13,8-10)

 

LG

Fiore

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Hallo,

 

auch im Evangelium gibt es hier durchaus andere Aussagen. Wenn Jesus den Gegensatz den Alten wurde gesagt - ich aber sage Euch zitiert, so deutet sich hier schon ein ganz massiver Traditionsbruch der christlichen Gemeinde mit den jüdischen Würzeln an. Das Gesetz überlebt sich im Gebot Christi. Und wenn man dazu Paulus' Gesetzeskritik im Römerbrief liest, wird dies noch deutlicher.

 

In der oben zitierten Stelle melden sich die Stimmen zu Wort, die eine Kontinuität des jüdischen Gesetzes wünschen und die im Christentum eine Fortführung des Jüdischen sehen. Paulus wirft Petrus ja vor, dass er gegenüber diesen 'Traditionalisten' einbricht und erst das Apostelkonzil entscheidet, dass die Einhaltung jüdischer Vorschriften auf wenige Aspekte beschränkt werden.

 

Ich würde die Widersprüchlichkeit der Aussagen als Teil der innerkirlichen Diskussion der frühchristlichen Gemeinde interpretieren. Letztlich hat sich Paulus mit seiner liberalistischeren Auffassung durchgesetzt und damit die Perspektive der Botschaft Jesu auf alle Menschen eröffnet.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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@Mat

 

Das meinte ich nicht, finde eher das die Stellen das Gesetz der Thora als nicht göttlich hinstellen und nur Ableitungen der beiden Gottesgebote sind und daher das Gesetz und seine Erfüllung nicht im Buchstaben der Thora zu finden ist und die Stellen forden finde ich keine Kontinuität des Gesetzes sondern ein überdenken.

 

LG

Fiore

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@Mat

 

Das meinte ich nicht, finde eher das die Stellen das Gesetz der Thora als nicht göttlich hinstellen und nur Ableitungen der beiden Gottesgebote sind und daher das Gesetz und seine Erfüllung nicht im Buchstaben der Thora zu finden ist und die Stellen forden finde ich keine Kontinuität des Gesetzes sondern ein überdenken.

 

LG

Fiore

Ich habe mich hier auch nicht auf Dein Posting bezogen, sondern auf die Bibelstelle des Eingangspostings. Ich denke, Deine Überlegungen gehen in dieselbe Richtung wie meine,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo,

 

auch im Evangelium gibt es hier durchaus andere Aussagen. Wenn Jesus den Gegensatz  den Alten wurde gesagt - ich aber sage Euch zitiert, so deutet sich hier schon ein ganz massiver Traditionsbruch der christlichen Gemeinde  mit den jüdischen Würzeln an. Das Gesetz überlebt sich im Gebot Christi. Und wenn man dazu Paulus' Gesetzeskritik im Römerbrief liest, wird dies noch deutlicher.

 

In der oben zitierten Stelle melden sich die Stimmen zu Wort, die eine Kontinuität des jüdischen Gesetzes wünschen und die im Christentum eine Fortführung des Jüdischen sehen. Paulus wirft Petrus ja vor, dass er gegenüber diesen 'Traditionalisten' einbricht und erst das Apostelkonzil entscheidet, dass die Einhaltung jüdischer Vorschriften auf wenige Aspekte beschränkt werden.

 

Ich würde die Widersprüchlichkeit der Aussagen als Teil der innerkirlichen Diskussion der frühchristlichen Gemeinde interpretieren. Letztlich hat sich Paulus mit seiner liberalistischeren Auffassung durchgesetzt und damit die Perspektive der Botschaft Jesu auf alle Menschen eröffnet.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

Ne ganz interessante Stelle über die Stellung des Gesetzes findet sich auch im 1. Timotheus Brief.

 

Dort sagt Paulus, das Gesetz im Sinne des Gesetzes ausgelegt ist gut.

 

Ich denke übrigens noch, daß wenn man sagt, daß das alte Gesetz hinfällig ist, würde das auch im gleichen Atemzug bedeuten, daß Gott doch dann wohl Fehler im alten Gesetz gemacht hat, oder nicht?

 

Ich bin sehr wohl der Meinung, daß die Fehlerhaftigkeit (d.h. die aufgezählten Sünden des Menschen), die im Pentateuch angeführt wird, sehr wohl noch gilt.

Die Tatbestände müssen ja auch weiterhin gelten, denn sonst wäre Gott ja auch ungerecht, was sich allerdings ändert ist die Sühne der Strafen.

Das sagt Paulus ja auch im Hebräerbrief, wenn er betont, daß damals das Blut von Tieren entsühnen musste und das Blut Christi natürlich unendlich entsühnt und die Tore des Himmels damit wieder öffnet.

 

Das würde dann auch wieder Christi Zitat entgegenkommen, daß jedes Jota bestehen bleibt.

bearbeitet von matze1980
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Mich würde interessieren, on Du Dich an die biblischen Speisegebote hälst, und wenn nicht, warum Du in diesem Fall an einen Fehler Gottes glaubst,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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@matze

 

Paulus redet hier von irrlehrenden Gesetlehrern (wie Jesus über Pharisäer redet) und sagt das das Gesetz (des Buchstabens) gemäs dem Gesetz Gottes auszulegen ist. Das Gesetz Gottes hat uns ja Christus und Paulus gleichfalls gesagt (Nächstenliebe, Gotesliebe). Und das eben jenes Gesetz des Buchstabens für jene da ist die die Erkenntnis nicht haben das sie etwas schlechtes tun nicht haben (Mörder, Sünder,...) Er reduziert sozusagen die Thora auf ein normales menschliches Regelwerk, für heute wäre das etwas wie das STGB. Und genauso fehlerhaft, es regelt ja nur das Zusammenleben in der Gemeinschaft, und ist deshalb niemals ohne das Gesetz Gottes auszulegen. Z.B. bei Mord wars Notwehr, ein Unfall etc. Und nicht einfach nur Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben.

Gott hat keine Fehler gemacht den Christus und Paulus sagen ja das die Vorschriften der Thora von Mose also von Menschen kommen (siehe Ehescheidung) und eine Interpretation der Gottesgebote, oder der Versuch sie menschlich auszuformulieren ist.

Würden wir uns wirklich wortwörtlich daran halten, wäre das Gesetz ja ein Widerspruch in sich, einerseits würden Christus Gesetze aufheben oder die Kirche (z.B. Feiertag Sonntag anstatt Samstag und viel anderer unzähliger Regelungen die nichts mit der heilsgschichtlicher Symbolik zu tun haben und daher hinfällig sind wie du ja über die Opferung schreibst.), andererseits an Regeln festhalten. Die Bibel ist von Gott inspiriert und nicht diktiert, schon gar nicht etwas wie der Levitikus, wennst ihn mal liest wirst sehen er liest sich wie ein schöner formuliertes heutiges Gesetzbuch, anstatt Paragraphen stehen halt Verse und Kapitel davor.

 

LG

Fiore

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Mich würde interessieren, on Du Dich an die biblischen Speisegebote hälst, und wenn nicht, warum Du in diesem Fall an einen Fehler Gottes glaubst,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Soweit ich weiss, sind das kultische Reinheitsgebote, deren Wirkung durch das Wort Christi geändert wurde bzw. erhellt wurde.

 

Denn er sagt, nichts was in den Menschen hineingeht macht ihn unrein, sondern daß was von ihm ausgeht.

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Bei dem Satz vom kleinsten Buchstaben würde ich von der anderen Seite herangehen: Welches der Gesetze ist schlecht? Welches führt in die Irre? Welches sollte deswegen aufgehoben werden?

 

Die Antwort Jesu Christi: Keines!

(Und das kann man, denke ich, guten Gewissens unterschreiben.)

 

Das heißt aber nicht, und dazu fällt mir auch kein Jesus-Wort ein, dass wir an das Gesetz gebunden sind! Wie Paulus schreibt, dient das Gesetz zur Erkenntnis der Sünde, kann aber selbst nicht retten. Retten kann uns nur die Gnade Gottes, und genau diese Gnade macht uns frei vom Gesetz.

 

Letztlich kulminiert doch alles in dem schon von Fiore zitierten Satz aus dem Römerbrief: "Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes!" oder in der Aussage von Jesus Christus, dass am Doppelgebot der Liebe das ganze Gesetz samt den Propheten hängt.

 

Man kann einfach nicht Jesus Christus und Paulus gegen das Gesetz aus dem NT ausspielen. Der Römerbrief widmet sich ja sehr intensiv dieser Frage und klärt die Sache sehr deutlich.

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@Woge

 

Deswegen gibts ja auch eine Unterscheidung zwischen den gesellschaftlichen Regelungen in der Thora und den Gesetzen Gottes. Einige Thelogen sprechen auch von Gesetzen und den Gesetzen des Evangeliums um den Spagat weg vom Buchstaben zu schaffen, da sonst die paulinische und die Gesetzesvorstellung Christi mit dem AT nicht vereinbar wäre oder sich Christus widersprechen würde.

 

LG

Fiore

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Mich würde interessieren, on Du Dich an die biblischen Speisegebote hälst, und wenn nicht, warum Du in diesem Fall an einen Fehler Gottes glaubst,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Soweit ich weiss, sind das kultische Reinheitsgebote, deren Wirkung durch das Wort Christi geändert wurde bzw. erhellt wurde.

 

Denn er sagt, nichts was in den Menschen hineingeht macht ihn unrein, sondern daß was von ihm ausgeht.

Hat Gott sich also mit diesen Vorschriften bzw. mit dem Gebot des Kultes geirrt?

 

Mir gewht es um Deine Argumentation in diese Richtung. Das jüdische Gesetz ist für Christen so nicht mehr gültig,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Wenn der kleinste Buchstabe des Gesetzes dem ersten Gebot entspricht und gelebt wird, ist er nicht aufgehoben, sondern erfüllt.

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