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Rechtfertigung


Flo77

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Hallo Zusammen,

 

meine Wenigkeit ist ein wenig überfordert mit der Wortgewalt(ät)igkeit Roms.

 

Könnte mir freundlicherweise jemand erklären, wie die heutige Rechfertigungslehre aussieht, und worin denn nun eigentlich die Unterschiede zwischen der KK und der EK waren?

 

Vielen Dank!!!!!

 

Liebe Grüße

 

Flo

bearbeitet von Flo77
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die Unterschiede zwischen der KK und der EK

Freikirchler: Glaube, und Du wirst gerettet werden.

 

Katholiken: Gott ist barmherzig, er zwingt aber niemand in seine Gemeinschaft. Darum gibt es keine Heilsgewißheit. Sei aber nur einfach ehrlich, strebe nach dem Guten, und sündige aufgrund der Barmherzigkeit Gottes nicht leichtfertig. Als Ausdruck der Hoffnung ist es gestattet zu sagen, es sei schwieriger in die Hölle zu kommen, weil Gott die Liebe und die Auferstehung ist.

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die Unterschiede zwischen der KK und der EK

Freikirchler: Glaube, und Du wirst gerettet werden.

 

Katholiken: Gott ist barmherzig, er zwingt aber niemand in seine Gemeinschaft. Darum gibt es keine Heilsgewißheit. Sei aber nur einfach ehrlich, strebe nach dem Guten, und sündige aufgrund der Barmherzigkeit Gottes nicht leichtfertig. Als Ausdruck der Hoffnung ist es gestattet zu sagen, es sei schwieriger in die Hölle zu kommen, weil Gott die Liebe und die Auferstehung ist.

Na das nenn' ich doch mal ein Posting mit Substanz - mehr davon.

 

Kurz, präzise, inhaltlich verdichtet und lässt keine Frage offen.

 

Danke!

 

Liebe Grüße

 

Flo

 

 

(ps: wieso sind verlautbarungen des vatikan dann aber immer so lang?)

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Irgendwo aufgeschnappt:

 

Luther in seinen Thesen: Nach dem Tode für die Verstorbenen zu beten ist sinnlos, da alles schon entschieden ist.

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Irgendwo aufgeschnappt:

 

Luther in seinen Thesen: Nach dem Tode für die Verstorbenen zu beten ist sinnlos, da alles schon entschieden ist.

Das stimmt nicht, zumindest nicht für die thesen, denn These 26 lautet:

 

Der Papst handelt sehr richtig, den Seelen (im Fegefeuer) die Vergebung nicht auf Grund seiner - ihm dafür nicht zur Verfügung stehenden - Schlüsselgewalt, sondern auf dem Wege der Fürbitte zuzuwenden.

Also ist Beten für die Verstorbenen nach Luther nicht nur nicht sinnlos, sondern sogar "sehr richtig"

 

Werner

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...das ganze Dilemma entzündete sich an dem katholischen Ablaßwesen, das insbesondere wegen des Geldmangels infolge des Baus des Petersdoms immer mehr um sich griff. Neben der Sündenvergebung konnte ein käuflicher Ablaß(brief) erworben werden, der den Erlaß von zeitlichen Sündenstrafen versprach. Und die Preise stiegen und stiegen!

 

Dieses Ablaßunwesen war der ausschlaggebende Grund für das Handeln Luthers. Er predigte und wetterte vor allem gegen diese propagierte "Käuflichkeit" des christlichen Heils! Da keine Einigung mit der damaligen kath. Kirche zustande kam, blieb nur die Spaltung übrig!

 

Die Gründung der neuen evangelischen Kirchen wurde damit gerechtfertigt, daß (ganz nach Paulus) der Mensch weniger auf Grund von Werken, sondern auf Grund seines Glaubens Rettung erfahren dürfte( Röm 3). Mit den "Werken" waren natürlich die von der kath. Kirche geforderten Ablaßgaben gemeint - zunächst nicht die Bußpraxis (in Form der Beichte). Erst im Laufe der Jahre liefen die Standpunkte immer weiter auseinander - insbesondere Stellen aus dem Hebräerbrief (Heb 6 u. 7)wurden herangezogen, worauf die Versöhnung mit Gott gänzlich an dem vollkommenen Priestertum Christi und seines Opfers an Gott den Vater festgemacht wurde. Diese Lehre in "Reinkultur" benötigte in letzter Konsequenz keine Sakramente mehr - denn die Versöhnung ist ja bereits vorweggenommen - durch das Opfer Christi!

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Ich darf das ergänzen, Ludwig: es ging Luther nicht nur um die "Käuflichkeit" sondern - sowohl im materiellen wie auch im nicht materiellen Ablasswesen - darum, daß der Eindruck entsteht, man könne Gott durch Werke zur Gnade verpflichten und so seine Freiheit einschränken.

 

Das war der eigentliche Streitpunkt. Daß Gott seine Gnade aus Liebe frei verschenkt und nicht durch einen Ablass-Vertrag von seinem Geschöpf in die Pflicht genommen wird. Sinngemäß hat der Doktor dazu gesagt: "Wer nist Du, Menschlein, daß Du glaubst, Du könnest gegen Deinen Schöpfer ein Recht haben."

 

Die Augsburger Erklärung zur Rechtfertigungslehre stellt übrigens nicht fest, daß die evangelische und die katholische Position völlig übereinstimmen. Sie stellt aber fest, daß es sich bei beiden Positionen um mögliche Entfaltungen derselben Gnadenlehre handelt, die nebeneinander Bestand haben können. Dadurch sind die gegenseitigen Lehrverurteilungen, mit denen man sich 500 jahre lang beharkt hat, obsolet.

 

Kurz gefasst hat die evangelische Seite dabei festgestellt, daß der Glaube, der den Weg zur Gnade eröffnet, immer auch in Werken ausgedrückt wird. Umgekehrt sagt die katholische Seite, daß die Werke selbst aus der Gnade sind und Gott daher nicht verpflichten, sondern bereits Zeichen seiner Rechtfertigung des Sünders durch Christus sind.

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Danke für die Ergänzung, Thomas, das war auch nur eine Kurzfassung - sozusagen aus dem Handgelenk.

 

Bemerkenswert und bedauerlich, daß der Streit auf Kosten der Sakramente ausgetragen wurde!

bearbeitet von lh17
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.... war das ausreichend beantwortet, Flo?

Hallo Ludwig,

 

Erklärung ist vollkommen ausreichend.

 

Ich werde in den nächsten Wochen wahrscheinlich noch andere Fragen stellen, die hoffentlich ähnlich einfach und vorallem für Nicht-Christen verständlich beantwortet werden können :blink: !

 

Liebe Grüße

 

Flo

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