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Diaspora?oder wie oder was?


ziska

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@Ziska
Tja, bei uns gehört das wohl zum "Wüstendasein" in der Diaspora.
ich würd sagen, das liegt am Pfarrer. Um feierlich Ostern zu feiern, braucht es keine haufen Christen in tief katholischer Gegend... sondern eine feierliche Liturgie.

Stimmt leider nur beschränkt.

Auch ein Pfarrer ist nur ein Mensch. Und braucht ein katholisches Umfeld, um nicht allzustark "säkularisiert" zu werden. – Aber das ist in diesem Tread ja gar nicht das Thema.

Ich wünsche jedenfalls allen ein gesegnetes Osterfest!

Ziska

 

 

 

 

Thread wurde nicht von Ziska eröffnet,sondern wurde abgesplittet aus Osternacht

bearbeitet von Moni
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Stimmt leider nur beschränkt.

Auch ein Pfarrer ist nur ein Mensch. Und braucht ein katholisches Umfeld, um nicht allzustark "säkularisiert" zu werden. – Aber das ist in diesem Tread ja gar nicht das Thema.

 

Hm, wie meinst du das? Warum braucht der Pfarrer dazu ein katholisches Umfeld? :blink: bzw wie wirkt sich ein nicht katholisches Umfeld auf den Pfarrer aus?

Ich lebe auch in einem Gebiet, wo so neben Katholiken und Evangelen so ziemlich alles lebt, was man sich denken kann - von Atheist bis Hindu. Und unsere Gemeinde steht einer, die auf einem katholischen Bergdorf lebt, in nichts nach. Nur das Leben außerhalb der Gemeinde gestaltet sich dann ein wenig "säkulärer" oder "religiöser" in dem Sinne, daß man mit anderen Religionen stärker in Kontakt kommt.

 

 

@GGmods.: vielleicht kann bitte jemand abspalten?

 

@alle: wie sieht das bei euch aus?, sofern ihr nicht in tief katholischer Gegend wohnt?

 

Grüße

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Hallo Karolin,

 

ich kenne ja nun beides, sowohl die fränkische Diaspora als auch die rheinische Übermacht - es ist wirklich anders.

 

Hier im Rheinland sind die Kirchen voller, die "Stimmung" ist besser und man kann sich eher treiben lassen.

 

Dafür nimmt man in der Diaspora den Glauben anscheinend ernster, weil er eben nicht selbstverständlich ist (was ja auch an den hier lebenden Moslems immer wieder deutlich wird).

 

Was mir vorallem aufgefallen ist, war der starke Bezug zu den evangelischen Nachbargemeinden. Wir hatten 3 Innenstadt Gemeinden (2 ev., 1 kath.) die teilweise sehr eng zusammengearbeitet haben. So kam es mir zumindest vor.

 

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Tja, auch ich bin in der absoluten Diaspora. Da wir uns im Osten befinden, wird man oftmals auch noch schief angeguckt, wenn man sagt, daß man katholisch ist.

 

Leider läuft hier einiges nicht so toll, so daß es nicht einmal großartigen Kontakt innerhalb des Dekanats gibt. :blink:

 

Man freut sich jedesmal wenn man auf andere Katholiken trifft und sich einmal austauschen kann.

 

Seit ca. einem Jahr geht mir diese Situation aber besonders auf den Keks. Vor allem ist es traurig, daß nicht einmal der Kontakt untereinander (Pfarreien) funktioniert und wenn man dann sieht, daß Material der Dekanatsjugend im Papierkorb landet, ohne daß es die Jugend erreicht hat, dann ist das schon mehr als traurig. :P

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Stimmt leider nur beschränkt.

Auch ein Pfarrer ist nur ein Mensch. Und braucht ein katholisches Umfeld, um nicht allzustark "säkularisiert" zu werden. – Aber das ist in diesem Tread ja gar nicht das Thema.

 

Hm, wie meinst du das? Warum braucht der Pfarrer dazu ein katholisches Umfeld? :blink: bzw wie wirkt sich ein nicht katholisches Umfeld auf den Pfarrer aus?

Ich denke, dass das Ganze recht komplex ist.

Ich denke, das Problem liegt darin, dass das Katholische stark von der Tradition abhängt. Tradition braucht aber gelebte Vorbilder und genaue Überlieferung.

Bei Priestermangel und Gläubigenmangel wird dies schon mal recht schwierig. Ausserdem ist es schwierig, weil die Gläubigen (und wahrscheinlich auch die Priester) sehr schlecht unterwiesen werden, also kaum bescheid wissen. Dazu kommt noch die öffentliche Meinung, die unser Traditionsbewusstsein auch nicht gerade stärkt.

 

Schauen wir beispielsweise in die Liturgie, wo unsere Fragestellung hier herkommt.

Nemen wir als Beispiel die Kirchenmusik.

Faktisch sieht dies bei uns als Beispiel so aus, dass vielleicht Kirchenchordirigent oder, bei uns der Organist himself, einfach beschliesst, das Benediktus wegzulassen. Das ist ja nicht so wichtig. Tja, dummerweise hat er recht; denn wer merkt dies schon? Niemand weiss (mehr), was das Benediktus soll. Vielleicht noch der Pfarrer. Doch wie soll der Pfarrer nun reagieren? Er kann mit dem Chorleiter darüber sprechen und ihn dazu anhalten. Was aber, wenn ihm der Chorleiter nicht "gehorcht"?

 

Nun kannst du sagen, naja. Das Benediktus; das macht den Braten auch nicht feiss.

Das Problem ist aber, dass dieser "Wurm" an allen Enden nagt. So wird mal dieser Teil weggelassen, mal ein anderer. Dann werden beide weggelassen und dazu noch ein dritter Teil. Dann kommt noch jemand mit einem selber gedichteten Gedich, das die Person dringend in der Messe vorgelesen haben möchte. Ausserdem kniet die Hälfte der Kirchenbesucher nicht hin bei der Wandlung. Und dann haben die Ministranten, falls es noch welche hat, keine Ahnung was sie genau tun sollen. – Der Pfarrer ganz allein kann all diese Arbeit kaum alleine tun. Schon gar nicht, wenn er selber kaum weiss, was er zu tun hat. (Nur nebenbei als kleines Beispiel: Kürzlich meinte ein (junger) Vikar unserer Kirche, man solle doch endlich die vielen Messen am Wochenende reduzieren. Er habe schliesslich wichtigeres zu tun, als Messen zu zelebrieren. – Was meint man denn dazu?)

 

Also gut; vielleicht bin ich etwas abgeschweift.

Wenn ich unsere Gottesdienste anschaue (und bitte, ich spreche von beinahe der ganzen Stadt, wo es insgesammt etwa zwanzig Pfarreien hat) und diese Gottesdienste vergleiche mit einer Messe in einem katholischen Dorf (wo ich auch manchmal hingehe), dann sehe ich riesige Unterschiede. Mit einer grossen Selbstverständlichkeit weiss man sich in der Kirche und während der Messe zu verhalten. Dies liegt nicht nur am Priester, sondern an der ganzen Gemeinde, die dieses traditionelle Wissen und Glauben am Leben erhält. Wenn dort der Chorleiter das Benedictus weglässt, gibt es Diskussionen. Man "merkt" sowas (noch).

 

So. Jetzt habe ich viel geschrieben. Ich weiss aber nicht recht, ob ich mich überhaupt verständlich ausgedrückt habe. Bestimmt ist die Antwort auch nicht umfassend. Aber vielleicht genügt es als "erstes Eintauchen" in die Problematik?

Gruss

Ziska

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Kürzlich meinte ein (junger) Vikar unserer Kirche, man solle doch endlich die vielen Messen am Wochenende reduzieren. Er habe schliesslich wichtigeres zu tun, als Messen zu zelebrieren. – Was meint man denn dazu?)

Autsch! Der tut weh! Zurück ins Priesterseminar mit dem Kerl, damit der lernt, was wichtig ist.

 

Aus der Regel des Heiligen Benedikt:

 

Dem Gottesdienst darf nichts vorgezogen werden
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Was sagt denn Dein Pastor dazu, Conny? Und was sagt der Pfarrgemeinderat?

Naja, der eine hat es wohl weggeschmissen und auch sonst passiert auch nach längeren Gesprächen mit einzelnen Mitgliedern des PGR nichts.

Es schleift eben ganz mächtig.

 

Die Jugend gibt es mittlerweile nicht mehr. Zum einen aus Ermangelung von Jugendlichen (Diaspora) und zum anderen aufgrund der fehlenden Unterstützung.

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Stimmt leider nur beschränkt.

Auch ein Pfarrer ist nur ein Mensch. Und braucht ein katholisches Umfeld, um nicht allzustark "säkularisiert" zu werden. – Aber das ist in diesem Tread ja gar nicht das Thema.

 

Hm, wie meinst du das? Warum braucht der Pfarrer dazu ein katholisches Umfeld? :blink: bzw wie wirkt sich ein nicht katholisches Umfeld auf den Pfarrer aus?

Ich denke, dass das Ganze recht komplex ist.

Ich denke, das Problem liegt darin, dass das Katholische stark von der Tradition abhängt. Tradition braucht aber gelebte Vorbilder und genaue Überlieferung.

Bei Priestermangel und Gläubigenmangel wird dies schon mal recht schwierig. Ausserdem ist es schwierig, weil die Gläubigen (und wahrscheinlich auch die Priester) sehr schlecht unterwiesen werden, also kaum bescheid wissen. Dazu kommt noch die öffentliche Meinung, die unser Traditionsbewusstsein auch nicht gerade stärkt.

 

Schauen wir beispielsweise in die Liturgie, wo unsere Fragestellung hier herkommt.

Nemen wir als Beispiel die Kirchenmusik.

Faktisch sieht dies bei uns als Beispiel so aus, dass vielleicht Kirchenchordirigent oder, bei uns der Organist himself, einfach beschliesst, das Benediktus wegzulassen. Das ist ja nicht so wichtig. Tja, dummerweise hat er recht; denn wer merkt dies schon? Niemand weiss (mehr), was das Benediktus soll. Vielleicht noch der Pfarrer. Doch wie soll der Pfarrer nun reagieren? Er kann mit dem Chorleiter darüber sprechen und ihn dazu anhalten. Was aber, wenn ihm der Chorleiter nicht "gehorcht"?

 

Nun kannst du sagen, naja. Das Benediktus; das macht den Braten auch nicht feiss.

Das Problem ist aber, dass dieser "Wurm" an allen Enden nagt. So wird mal dieser Teil weggelassen, mal ein anderer. Dann werden beide weggelassen und dazu noch ein dritter Teil. Dann kommt noch jemand mit einem selber gedichteten Gedich, das die Person dringend in der Messe vorgelesen haben möchte. Ausserdem kniet die Hälfte der Kirchenbesucher nicht hin bei der Wandlung. Und dann haben die Ministranten, falls es noch welche hat, keine Ahnung was sie genau tun sollen. – Der Pfarrer ganz allein kann all diese Arbeit kaum alleine tun. Schon gar nicht, wenn er selber kaum weiss, was er zu tun hat. (Nur nebenbei als kleines Beispiel: Kürzlich meinte ein (junger) Vikar unserer Kirche, man solle doch endlich die vielen Messen am Wochenende reduzieren. Er habe schliesslich wichtigeres zu tun, als Messen zu zelebrieren. – Was meint man denn dazu?)

 

Also gut; vielleicht bin ich etwas abgeschweift.

Wenn ich unsere Gottesdienste anschaue (und bitte, ich spreche von beinahe der ganzen Stadt, wo es insgesammt etwa zwanzig Pfarreien hat) und diese Gottesdienste vergleiche mit einer Messe in einem katholischen Dorf (wo ich auch manchmal hingehe), dann sehe ich riesige Unterschiede. Mit einer grossen Selbstverständlichkeit weiss man sich in der Kirche und während der Messe zu verhalten. Dies liegt nicht nur am Priester, sondern an der ganzen Gemeinde, die dieses traditionelle Wissen und Glauben am Leben erhält. Wenn dort der Chorleiter das Benedictus weglässt, gibt es Diskussionen. Man "merkt" sowas (noch).

 

So. Jetzt habe ich viel geschrieben. Ich weiss aber nicht recht, ob ich mich überhaupt verständlich ausgedrückt habe. Bestimmt ist die Antwort auch nicht umfassend. Aber vielleicht genügt es als "erstes Eintauchen" in die Problematik?

Gruss

Ziska

Ja, es sieht schlecht aus.

 

Bei uns stehen auch so 80% bei der Wandlung und eine Ministrantin hat sich dann heute bei mir/uns auch mal mächtig Luft gemacht, weil es die meisten nicht für nötig sahen sich bei den großen Fürbitten hinzuknien oder während der Passion. Wenigstens haben sie die Ministranten zum Aufstehen an der richtigen Stelle bekommen. Auch die Kreuzverehrung hat dieses Mal geklappt, obwohl das auch wieder fast schiefgegangen wäre wo sich im letzten Jahr doch keiner(!) nach vorn begeben hat.

 

Messen gibt es auch nur am Di, Do, Fr und So und zur Kreuzwegandacht/Rosenkranzgebet erscheint der Pfarrer schon gar nicht, sondern überläßt das komplett den älteren Frauen.

 

Ansonsten ist sehr viel Eigeninitiative gefragt. Die Vorbesprechung für die Ministranten zu Ostern mit dem Pfarrer (auf Wunsch der Minis) verlief so, nachdem wir ihn um Details gebeten hatten: "Alles entsprechend der Liturgie". Erst durch Nachfragen erfuhren wir, ob er dieses und jenes wünscht bzw. erfahren wir hoffentlich morgen wieviele Lesungen es in der Osternacht gibt.

 

Weihrauch ist hier Mangelware, "weil das so stinkt" und nur durch Nachfragen und teilweise betteln möglich.

 

Messen werden hauptsächlich kurz gehalten (2. Lesung entfällt fast immer), so daß es die Christnacht auch schon einmal in 45 min gab.

 

Zum Teil sind die Gläubigen sehr nachlässig. Zum Teil aber auch die Pfarrer.

bearbeitet von Conny
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In meiner Heimat - westfälische katholische Diaspora im Erzbistum Paderborn - fuhren in meiner Jugend die katholischen Bauern am Karfreitag Mist. Die evangelischen Bauern revangierten sich Fronleichnam ......

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Ja, es sieht schlecht aus.

 

...

 

Zum Teil sind die Gläubigen sehr nachlässig. Zum Teil aber auch die Pfarrer.

Ja.

Man darf dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, gell.

Wir beten für bessere (katholischere) Zeiten und für einen starken Glauben bei Priestern und Laien!

 

Gesegnete Ostern!

Ziska

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In meiner Heimat - westfälische katholische Diaspora im Erzbistum Paderborn - fuhren in meiner Jugend die katholischen Bauern am Karfreitag Mist. Die evangelischen Bauern revangierten sich Fronleichnam ......

Und mein kath. Opa (Saarland) wusch am hohen evangelischen Feiertag Karfreitag ostentativ sein Auto, damit es auch alle sehen......finde ich auch nicht korrekt.

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In meiner Heimat - westfälische katholische Diaspora im Erzbistum Paderborn - fuhren in meiner Jugend die katholischen Bauern am Karfreitag Mist. Die evangelischen Bauern revangierten sich Fronleichnam ......

Und mein kath. Opa (Saarland) wusch am hohen evangelischen Feiertag Karfreitag ostentativ sein Auto, damit es auch alle sehen......finde ich auch nicht korrekt.

Diesbezüglich ist "unsere" Zeit wohl die bessere.

Gruss (aus österlich erfülltem Herz!)

Ziska

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