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Was bedeutet: Tut Buße


Martin

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Apg 3,19 Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden

 

 

Was bedeutet das "Buße tun" genau?

Wie kann man das beschreiben, erklären, umschreiben?

Gibt es bespielhaftes Verhalten?

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Ich glaube dass zuerst das "kehrt um" steht. Eingefahrene Gewohnheiten die dem Leben abträglich sind ändern, neue Möglichkeiten bedenken usw. Dann kommt die Buße und die ist für mich in erster Linie aufrichtiges Bereuen. Aber kein Bereuen im Sinne von "was vergangen ist ist vergangen - da lässt sich nichts mehr ändern" sondern Vertrauen auf Gott der auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann. Und dieses Vertrauen drückt sich dann auch im Sakrament der Buße aus - wo wir ja an die Vergebung der Sünden durch Gott glauben. Aber nicht nur in diesem Sakrament (dass es ja zur Zeit der Apg. noch nicht gegeben hat), sondern auch im alltäglichen Leben und in anderen (vielleicht auch persönlichen) Riten und Geben zu Gott.

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Buße ist für mich ein Erkennen des Fehlers/ der Sünde und der Versuch das irgendwie wieder *gutzumachen*.

Oder wenn das nicht möglich ist, in Zukunft darauf zu achten, dass dies nicht mehr vorkommt.

Das es mir trotzdem wahrscheinlich bei den meisten Dingen nicht gelingen wird- die totale Ausmerzung des Fehlers- ist ein Eingestehen meiner Fehlbarkeit. Und dieses Eingestehen läßt mich weiter offen bleiben, weiterhin auf mein Verhalten zu achten.

Da dieser *Vorgang* immer wieder mit Selbstprüfung verbunden ist, sehe ich die eigentliche Buße als keine Strafe sondern als eine Möglichkeit an sich selber *zu arbeiten*. Buße als Strafe zu sehen oder es als Strafe zu verlangen ist m.A. verkehrt, denn das würde bedeuten, dass ich den Sinn nicht verstehe, der dieser Aspekt für mein Leben bringt.

 

Ellen

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Hallo Zusammen,

 

ich assoziiere mit Buße normalerweise ein "Korrigieren", "die Weichen neu stellen" bzw. "Wiederherstellen".

 

Also nicht nur die reine "Satisfaktion"/"Wiedergutmachung" also sich nicht nur von seiner Schuld "freikaufen" sondern gleichzeitig schon dafür Sorge tragen, daß man in die selbe Falle nicht noch mal tappt.

 

Was für mich ein Bußwerk zum Bußwerk macht ist vor allem der Kontext zur begangenen Sünde.

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Aber ist dieses Verständnis denn richtig? Die Wortbedeutung weist auf etwas anderes hin:

 

 

Wort: Buße

 

Synonyme: Gefängnisstrafe, Geldstrafe, Strafe, Sühne

vergleiche: Auflage, Pönitenz, Strafe, Sühne

ist Synonym von: Abkehr, Geldstrafe, Läuterung, Lohn, Strafe, Sühne, Wiedergutmachung

wird referenziert von: Insichgehen, Sakrament, Schadenersatz, Vergeltung, Wiedergutmachung

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Aber ist dieses Verständnis denn richtig? Die Wortbedeutung weist auf etwas anderes hin:

 

 

Wort: Buße

 

Synonyme: Gefängnisstrafe, Geldstrafe, Strafe, Sühne

vergleiche: Auflage, Pönitenz, Strafe, Sühne

ist Synonym von: Abkehr, Geldstrafe, Läuterung, Lohn, Strafe, Sühne, Wiedergutmachung

wird referenziert von: Insichgehen, Sakrament, Schadenersatz, Vergeltung, Wiedergutmachung

wenn Du noch kurz erläutern könntest, was "referenzieren" heißt ...?

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wenn Du noch kurz erläutern könntest, was "referenzieren" heißt ...?

das bedeuet wohl das diese Begriffe sich auf das Wort Buße zurückbeziehen ....

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Moment mal, Martin:

 

Wort: Buße

 

ist Synonym von: ... Lohn, ...

 

Echt??? :blink:

 

Wie kommt denn das? Kannst Du das erklären?

 

Liebe Grüße, GAbriele

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Moment mal, Martin:

 

Wort: Buße

 

ist Synonym von: ... Lohn, ...

 

Echt??? :P

 

Wie kommt denn das? Kannst Du das erklären?

 

Liebe Grüße, GAbriele

Wahrscheinlich im Sinne von "gerechtem Lohn" für den begangenen Fehler. :blink:

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Buße kommt von besser, bedeutet also "Besserung". In der frühen Kirche mussten die Pönitenten (bei Glaubensabfall, Mord, Raub, Ehebruch) über mehrere Monate in Sacktuch gehen (kratzt schön), ihr Gesicht mit Asche verschmieren und waren natürlich von der Kommunion ausgeschlossen, also exkommuniziert. Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

Was willst du damit sagen? Zu wenig?

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Kehrt um und glaubt an das Evangelium - dies ist eines der Wortes derhl. Schrift, das uns darauf hinweist, dass wir ein Umdenken (Metanoia) immer nötig haben.

 

Wenn wir das Wort Busse mit Besserung in Verbindung bringen, dann hat die Bekehrung des Herzens, die Abkehr von Wegen die Gottes Geboten widersprechen mit Busse zu tun.

 

Wer die Erscheinungen der Gottesmutter Maria mitverfolgt, wird das Wort BUSSE sehr oft finden. Wenn uns die Gottesmutter darauf hinweist, dass wir nach den Grundsätzen des Evangeliums leben sollen, dann ist die Abkehr von weltlichen Masstäben (Paulus sagt: "Ihr Gott ist der Bauch, ihr Ruhm besteht in ihrer Schande") und die Hinkehr zu den Grundsätzen des Evangeliums (siehe Matthäus 5, Bergpredigt) ein wesentlicher Teil der Busse.

 

Einen Aspekt / Unterschied zwischen Busse und Sühne möchte ich auch noch anschneiden:

 

Unter Busse wird die Wiedergutmachung eigener Sünden verstanden. (z.b. wenn jemand durch Unmäßigkeit sich versündigt hat, kann er sich bemühen durch Fasten "Buße" zu tun,sein verkehrtes Handeln auszugleichen, wieder gut zu machen.

 

Sühne ist das Bemühen, für die Sünden anderer zu büssen. Vor kurzem hörte ich bei einem Heilungsgottesdienst via Radio Horeb von einem Priester den interessanten Hinweis darauf, dass stellvertretener Glaube ( Sühnegedanke) bei Lukas an jener Stelle angeschnitten wird, wo einige Menschen versuchen, einen Gelähmen auf einer Tragbahre vor Jesus zu bringen. Und nach dem Hinweis des Priesters sagte Jesus: EUER Glaube (d.h. der Glaube der Träger) ist groß - und diesem Glauben gegenüber erwies sich der göttliche Erlöser als Heiland, und der Gelähmte wurde geheilt.

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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

Was willst du damit sagen? Zu wenig?

Na, es ist einfach lächerlich, oder findest du nicht? Das Thema dieses Threads ist doch gerade, daß wir büßen sollen. Und wieso soll denn ein Gebet etwas Unangenehmes sein?

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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

Was willst du damit sagen? Zu wenig?

Na, es ist einfach lächerlich, oder findest du nicht? Das Thema dieses Threads ist doch gerade, daß wir büßen sollen. Und wieso soll denn ein Gebet etwas Unangenehmes sein?

Wieso soll man gestraft werden?

Die Einsicht, dass man einen Fehler begangen hat und der Versuch diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden- zeugt doch von mehr Einsicht und bewußtem Glauben als jede Strafe.

Strafe ist in meinen Augen das letzte Mittel um jemanden, der uneinsichtig ist, einen Fehler begangen zu haben, dazu zu bewegen, doch noch das richtige zu tun.

 

Ellen

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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

 

Äääh, könnte es sein, dass du seit längerer Zeit nicht mehr gebeichtet hast?

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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

 

Äääh, könnte es sein, dass du seit längerer Zeit nicht mehr gebeichtet hast?

Dochdoch, sowas gibt's noch. Kürzlich selbst erlebt... :blink:

 

(Also - genau genommen waren es ein Vater unser und ein Ave Maria.)

bearbeitet von Sion
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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

Was willst du damit sagen? Zu wenig?

Sowenig ich mich mit Esperantos Forderung nach Sack und Asche anfreunden (wieso musste ich bei dem Posting ausgerechnet an Sister Act I denken ...) so sehr muss ich ihm zustimmen, dass nur ein Ave-Maria oder ein Vater-unser mMn nicht wirklich "Buße" sind.

 

 

Zum einen sind für mich beide Gebete mit ganz anderen Sachen assoziiert, zum anderen finde ich, daß sich die Buße schon an der begangenen Sünde orientieren sollte (z.b. bei Beleidigung nicht nur dafür sorgen, sich in Zukunft im Zaum zu halten, sondern sich auch für das schon geschehene noch entschuldigen).

 

Dann das A-M oder V-u noch zusätzlich als Abschluss fände ich gut.

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Dochdoch, sowas gibt's noch. Kürzlich selbst erlebt... :blink:

Oh. Unter der Jesus-Litanei komm’ ich nie weg …

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Franciscus non papa

Dochdoch, sowas gibt's noch. Kürzlich selbst erlebt...  :blink:

Oh. Unter der Jesus-Litanei komm’ ich nie weg …

grins - ja, was so ein richtiger sünder ist.......

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Heute dagegen bekommt man nach der Beichte als "Buße" auf, ein Ave Maria zu beten.......

Was willst du damit sagen? Zu wenig?

Na, es ist einfach lächerlich, oder findest du nicht? Das Thema dieses Threads ist doch gerade, daß wir büßen sollen. Und wieso soll denn ein Gebet etwas Unangenehmes sein?

Wieso soll man gestraft werden?

Die Einsicht, dass man einen Fehler begangen hat und der Versuch diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden- zeugt doch von mehr Einsicht und bewußtem Glauben als jede Strafe.

Strafe ist in meinen Augen das letzte Mittel um jemanden, der uneinsichtig ist, einen Fehler begangen zu haben, dazu zu bewegen, doch noch das richtige zu tun.

 

Ellen

Genau das denke ich im Grunde genommen auch, Ellen. Aber dennoch scheine ich dieses Wort "Buße" damit auszuklammern. Aber ich dringe dennoch nicht durch. Denn wie auch schon gesagt - zu beten als Buße empfinde ich nicht als Buße. Mit Asche oder zerrissenen Kleidern rumzulaufen würde ich wieder als albern empfinden. Mir Schmerzen zuzufügen als geradezu absurd. Fasten fällt mir einfach zu leicht.

 

Irgendwie bekomme ich das nicht auf die Reihe.

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Dochdoch, sowas gibt's noch. Kürzlich selbst erlebt...  :blink:

Oh. Unter der Jesus-Litanei komm’ ich nie weg …

Aber die ist doch wunderschön, Peter. Es gibt nur wenige Litaneien, die der Jesus-Litanei nahe kommen. Und so richtig übertreffen geht kaum.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ganz unsortierte Gedanken dazu: es kann durchaus eine Buße sein, etwas zu tun, was einem Freude macht.

 

Einmal das Vaterunser wirklich gebetet — das könnte sogar bei mir eine Bekehrung auslösen. Ein Ave in Andacht – da kann einem die Menschwedrung neu aufgehen.

 

Einmal Verzciht auf Bitterkeit und Angst im und vor dem Leben – und da kann der Neue Wein des Evangeliums beginnen zu reifen.

 

Bei «alten Hasen» wie mir scheint das Problem eher in der Identifikation mit dem älteren Sohn (Lk 15, ihr wisst schon) zu liegen, als mit der Verlorenheit, die weitab vom Vaterhaus liegt. Einmal erfahren, dass Gott uns wirklich liebt, und wir nicht hampeln und strampeln müssen, um uns seine Gnadenerweise zu erwirtschaften. Das kann Buße sein, oder?

 

Da sagte der Vater – bitte lest den deutschen Text nach: «Fili, tu semper mecum es, et omnia mea tua sunt».

bearbeitet von Peter Esser
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Zwei konkrete Bußen, die mir bereits einmal aufgegeben wurden:

 

Etwas tun, was mir richtig Freude macht – ich habe den Fernsehturm befahren.

 

Ein wunderschöner, sonnengereifter Pfirsich vom Tisch des Pères: Das war in Châteauneuf-sur-Galaure …

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