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Zeichen der Erneuerung


Schwan

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Hallo,

 

ich habe neulich eine Ordensperson gefragt, wohin sie denkt, dass sich die deutsche kath. Kirche in den nächsten 10 Jahren entwickeln wird. Sie sagte, die Kirche würde viel kleiner werden als heute, aber viel intensiver im gelebten Glauben. Es gebe eine Vielzahl von Zeichen der geistlichen Erneuerung und des Umbruchs in Deutschland, die sehr ermutigend seien.

 

Die Aussage dieser Ordensperson widerspricht meinem persönlichen Erfahrungsschatz, aber logischerweise stecke ich als Laie in dem Thema Religion und Kirche nicht so stark drin wie sie.

 

Könnt Ihr aus Eurer Erfahrung diese Zeichen bestätigen und Beispiele geben?

 

LG

Schwan

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Zumindest, dass sie kleiner wird, kann man aus Erfahrung bestätigen (ca. 2% Austritte pro Jahr, im Schnitt). Das bedeutet aber nicht, dass sie viel kleiner wird.

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Zumindest, dass sie kleiner wird, kann man aus Erfahrung bestätigen (ca. 2% Austritte pro Jahr, im Schnitt). Das bedeutet aber nicht, dass sie viel kleiner wird.

warum nicht?

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Es wachsen ja wieder neue Kirchenmitglieder nach. Außerdem gibt es schon seit Jahren eine allgemeine Tendenz zum Konservatismus. Von so einem Trend profitieren Religionsgemeinschaften meistens.

bearbeitet von Squire
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Es wachsen ja wieder neue Kirchenmitglieder nach. Außerdem gibt es schon seit Jahren eine allgemeine Tendenz zum Konservatismus. Von so einem Trend profitieren Religionsgemeinschaften meistens.

das is ja beruhigend :blink:

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Hallo,

 

ich habe neulich eine Ordensperson gefragt, wohin sie denkt, dass sich die deutsche kath. Kirche in den nächsten 10 Jahren entwickeln wird. Sie sagte, die Kirche würde viel kleiner werden als heute, aber viel intensiver im gelebten Glauben. Es gebe eine Vielzahl von Zeichen der geistlichen Erneuerung und des Umbruchs in Deutschland, die sehr ermutigend seien.

 

Die Aussage dieser Ordensperson widerspricht meinem persönlichen Erfahrungsschatz, aber logischerweise stecke ich als Laie in dem Thema Religion und Kirche nicht so stark drin wie sie.

 

Könnt Ihr aus Eurer Erfahrung diese Zeichen bestätigen und Beispiele geben?

 

LG

Schwan

Ich würde sagen, das kommt ganz auf die gesellschaftlichen Entwicklungen an, die wir in den nächsten 10 Jahren in Deutschland erleben werden. Da es finanziell immer enger wird und wir eine apokalyptische Weltlage haben, würde ich auch eher darauf tippen, daß die Kirche nicht so viele Mitglieder verliert.

bearbeitet von dr-esperanto
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Hallo,

 

ich denke, 10 Jahre ist eine zu kurze Zeit, um davon auszugehen, dass sich da in der Kirche etwas wesentliches ändert. Wobei dies natürlich auch davon abhängt, wer der nächste Papst wird.

 

Es gibt eine Reihe geistlicher Gemeinschaften, aber - und da halte ich die Perspektive in der Aussage dieses Ordenschristen für eher eingeschränkt - werden es nicht geistliche Gemeinschaften sein, die die Kirche retten bzw. erneuern können. Eine Änderung, Erneuerung, Rettung oder auch ein Untergang der Kirche findet allein über die Gemeinden statt, denn die sind die eigentliche Massenbewegung der Kirchen, auf denen jede geistliche Gemeinschaft beruht. Ohne Gemeinde verdurstet jedwede geistliche Gemeinschaft mangels Nachwuchs.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Ich denke nicht, daß man das Schrumpfen der Kirche an den Austrittszahlen festmachen kann.

Ca. 10% der Kirchensteuerzahler besuchen regelmässig den Gottesdienst, wen mal unterstellt dass weitere 20% ihn ab und zu besuchen bleiben trotzdem 70% die nur auf dem Papier der Kirche angehören.

Die Austretenden dürften zu mindestens 99,9% zu diesen 70% gehören, so daß die Kirche durch die Austritte zwar auf dem Papier, nicht aber in der Realität kleiner wird.

Kleiner wird sie dadurch, daß von den 10% aktiven ("praktizierenden") Katholiken welche zu Nicht-Aktiven werden, aus welchen Gründen auch immer, aber das lässt sich an den Austrittszahlen nicht ablesen.

 

Werner

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Ich denke, die Finanzen werden halt immer enger werden. Die Menschen, die nur Kirchensteuer zahlen, aber die Leistungen nur in Einzelfällen in Anspruch nehmen, bringen ja recht viel Geld. Mit zunehmenden Kürzungen in allen Bereichen werden hier viele aus der Kirche austreten, und damit einen Schritt vollziehen, der emotional schon lange vollzogen ist.

 

Laura

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Ich habe eine interessante These gehört:

 

Durch die sehr gute finazielle Ausstattung sind unsere Großkirchen überbürokratisiert. man benötigt heute in den kirchlichen Verwaltungen mehr Mitarbeiter um weniger Mitglieder zu verwalten als 1950.

Ich denke, dass öffentliche Verwaltungen immer zu Wachstum und Kompelxität neigen. Da kenne ich einige Beispiele aus eigener beruflicher Anschauung.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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ich denke austreten werden nur diejenigen , die derzeit auch nicht aktiv am gemeindeleben teilnehemen. von daher ist in den kirchen selbst die sinkende mitgliederzahl nur schwer auszumachen . schade ist es nur , das aufgrund der finanzellen einbußen gemeinden zusammengelegt werden müssen und so nicht mehr jeder seine kirche im dorf haben wird.

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Hallo,

 

vielen Dank für die Antworten.

 

Ihr habt Euch sehr stark auf die Kirchenaustritte fokussiert.

 

Besonders interessiert mich aber die Fragestellung, welche ermutigenden Zeichen der geistlichen Erneuerung es im deutschen Katholizismus gibt?

 

Was sind da Eure Erfahrungen; könnt Ihr Beispiele geben?

 

 

LG

Schwan

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Hallo,

 

ich kann von den letzten drei kirchentagen in deutschland , eine weit verbesserte diskussionsfreudigkeit zu weltanschaulichen themen feststellen . vor allen jugendliche haben dort vermehrt an podiumsdiskussionen teilgenommen und auch einstimmig erklärt das sie zuhause im kreise der familie regelmäßig über glauben diskutieren und beten . bleibt nur zu hoffen das die schulen dieses zeichen erkennen und wieder religionsunterricht anbieten.

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Die Volkskirche stirbt, aber es gibt immer mehr Menschen, die sich wirklich für ihren Glauben interessieren und dafür auch einiges unternehmen (Besinnungstage, Exerzitien etc). Ich denke, es wird hier immer mehr werden wie in Frankreich: alles oder nichts ...

 

Laura

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Ein paar zagafte Zeichen der Erneuerung kann ich im Moment vor allem außerhalb der Gmeinden feststellen: gelegentlich stellt sich heraus, dass ein Freund oder Bekannter, der gar keinen christlichen Hintergrund hat, intensiv über Glaubensfragen nachgedacht hat, und die Position der Kirche dazu sehr hilfreich findet.

 

Letztens hat hat mir meine 14-jahrige Tochter erzählt, dass Glaubensthemen unter den Mädels in ihrer Klasse durchaus dazu gehören, in einer von traditionellen kirchlichen Bindungen völlig freien Weise.

 

Die Hartnäckigkeit, mit der die A&A-Fraktion hier diskutiert, wäre auch nicht zu erklären, wenn sie in der Kirche nur ein schwächliches Auslaufmodell sehen würden. Bei jemandem, der es auf 12000 Postings bringt, unterscheiden sich die geäußerten Ansichten und das tasächliche Verhalten doch erheblich.

 

Meiner Meinung nach kann es eine Glaubenserneuerung nur geben, wenn es zu Umkehrentscheidungen erwachsener Persönlichkeiten in größerer Anzahl kommt. Das Traditionschristentum in Europa ist dazu wohl nicht in der Lage.

 

Viele Grüße, Matthias

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Genau das ist es, Matthias: Das Traditionschristentum hat keine Strahlkraft mehr - komplett unattraktiv für die meisten Leute ... und das ist ja zum Teil auch verständlich...

Ich merke auch bei vielen Leuten, dass es einfach der Bezug zu Kirche nicht da ist, das Interesse an Religiösem aber schon....

 

Laura

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genau Laura ,

 

da pflichte ich dir bei. Drum lasst uns in unsere Gemeinden gehen, und lasst uns dort aktiv mitarbeiten , und unsere ideen , und vorschläge mit einfließen , damit wir die kirche moderner und fassbarer werden lassen.

 

 

gruß,

thomas

 

 

***Das Posting war bis auf den Gruß doppelt gepostet und daher habe ich es einmal entfernt. Der Wortlaut des oberen Teils war exact identisch.***

bearbeitet von Wattoo
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Sie sagte, die Kirche würde viel kleiner werden als heute, aber viel intensiver im gelebten Glauben.

Das ist der Ansatz, der der Kirche in Deutschland mehr schadet - als als alle Volkers und Utes zusammen.

 

Diese Ordensperson macht es sich verdammt bequem mit ihrer "Lieber klein-und-fein Hoffnung", die niemandem etwas bringt außer soziologischen Nischengruppierungen unter 2000 aktiven Mitgliedern, die sich im übrigen leichter radikalisieren lassen als Großgruppen.

 

"Gesundschrumpfen" gibt es nicht. Das mußten schon einige Ordensgemeinschaften erleben, die sich selbst in nichts gesundgebet haben.

 

Friss oder stirb - das ist mein Vorschlag

 

Aber das macht ja Arbeit.

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Leider muß man feststellen, dass auch eine schönere Liturgie, anspruchsvollere Kirchenmusik, bessere Predigten, eine fortschrittlichere Weltsicht und höflicheres Kirchenpersonal an diesem Trend nichts ändern. Ich stelle das immer wieder fest, wenn ich einen anglikanischen Gottesdienst besuche.

 

Möglicherweise hat man wirklich vor allem dann Erfolg, wennm man mehr das reaktionäre Segment bedient.

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Leider muß man feststellen, dass auch eine schönere Liturgie, anspruchsvollere Kirchenmusik, bessere Predigten, eine fortschrittlichere Weltsicht und höflicheres Kirchenpersonal an diesem Trend nichts ändern. Ich stelle das immer wieder fest, wenn ich einen anglikanischen Gottesdienst besuche.

 

Möglicherweise hat man wirklich vor allem dann Erfolg, wennm man mehr das reaktionäre Segment bedient.

Sehe ich genauso, aber als "reaktionär" würde ich höchstens 1/3 der Gesellschaft einschätzen.

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Warum gibt es denn so viele Christen? Weil in der Vergangenheit Staatsoberhäupter katholisch wurden und somit wurden auch die "Untertanen" getauft, dann die Kolonien, auch die wurden "überredet". Über Jahrzehnte/hunderte haben dann die Nachkommen den Glauben geerbt, hinterfragt wurde doch bis zur Mitte des 20ten Jahrhunderts nichts. Da ging es beim Durchschnittsbürger mehr ums Sichern der Exzistenz und der Glaube gehörte zum Alltag wie Betten machen und zur Arbeit gehen. Und wernns einem nicht gut ging, half ja auch die Erwartung, daß nach dem Tod ein besseres Leben wartet, darum auch die Rede von "Religion ist Opium fürs Volk"

 

Heute sieht es anders aus . Autorität bekommt man nicht mehr automatisch mit seinem Amt, man muß sie verdienen, Kinder werden nicht geprügelt, wenn sie es wagen Zweifel am Glauben zu äußern. Jeder. der sich früher damit nur auseinandersetzte war mehr oder weniger isoliert, wenn er nicht einer gebildeteren Gruppe angehörte.

Von daher gehe ich ganz sicher davon aus, daß die Mitgliederzahlen stark schrumpfen werden. Zur Zeit Christi war das Christentum etwas revolutionäres, modernes. Heute wird es von den meisten Menschen als "altmodisch" empfunden, der Vatikan hat seine Autorität bei der breiten Masse verloren,vor allen Dingen wenn es um Moralvorstellungen geht. Was ich in meinem persönlichen Bekanntenkreis sehe, ist daß der größte Teil der Katholiken meiner Altersgruppe "Kuschelkatholiken" sind und die im Alter meiner Kinder gehen gleich gar nicht mehr in die Kirche. Ich denke, ein sehr großer Teil der heutigen Christen glauben zwar an einen Gott, áber eher unbestimmt an eine höhere Macht als an einen bestimmten Gott , der von oben in jedes stille Kämmerchen schaut und von jedem Menschen Buch führt über Gutes und Böses.

Von ganzen Herzen das katholische Glaubensbekenntnis beten, das können heute sicher höchstens ein kleiner Teil der Katholiken.

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