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Das Gute und die Religion


Martin

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(Ullr. Zitat aus der Arena)

 

Mit oder ohne Religion werden gute Menschen Gutes und böse Menschen Böses tun. Damit aber gute Menschen Böses tun, dazu bedarf es der Religion.

 

( Nobelpreisträger Steve Weinberg im Der Spiegel Nr. 30 vom 26.07.99)

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Das Zitat ist natürlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

 

Generell gilt für mich, wenn ich auf die Quelle schaue: Dem Magazin "Der Spiegel" spreche ich die Seriosität in religiös-theologischen Fragen völlig ab!

 

Er sucht bewußt zu polemisieren und stellt Religion gerne so dar, als ob sie ein Hilfskonstrukt sei, das von minder intelligenten Leuten als Krücke benötigt wird.

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Ich habe schon gute Menschen Böses und böse Menschen Gutes tun sehen.

Die Einteilung in gute und böse Menschen stammt übrigens sehr subjektiv von mir.

 

Allzu optimistisch bin ich da übrigens nicht: Ich halte alle Menschen für Sünder. Keiner ist ganz Wolf, keiner ganz Lämmchen. Und je länger ich darüber nachdenke, desto schwachsinniger scheint mir eine strikte Aufteilung in Gute und Böse.

 

Die Aussage von Weinberg verstehe ich übrigens so: Religion ist eine Hauptverführerin zum Bösen (womit er wohl das Menschenverachtende, Menschenquälende etc. meint).

 

Da bin ich nicht ganz seiner Meinung. Ich glaube, dass Religion das Gute und Böse im Menschen verstärkt, weil Glaube Kraft gibt. Damit tritt eine Verstärkung auf. Ein Menschenverächter, der auch noch von einer Ewigkeitshoffnung getragen wird, ist ungleich gefährlicher, als einer, der ängstlich abwägt, was er sich denn so leisten kann.

Ein Heilsbringer wie Mutter Theresa setzt die Kraft des Glaubens in ihr heilschaffendes Wirken um - und diese Praxis ist ohne Glaube kaum denkbar.

 

Eine wirkliche Gefahr sehe ich auch dort, wo Religion zum Instrument wird. Man kann mit Religion prima fanatisieren. Nicht umsonst legt das Christentum wert auf Rechtgläubigkeit: Glaube mit falschen Glaubensinhalten und Glaubensvorstellungen ist gemeingefährlich. Ob die konkrete Auswahl dessen, was als orthodox galt und gilt, immer glücklich war und ist, mag jeweils dahingestellt sein und muss in jedem Falle eigens beleuchtet werden.

 

Ich halte es für eine Illusion zu glauben, dass mit dem Schwinden von Religionen die Menschlichkeit wächst. Das Gegenteil halte ich für den Fall. Kraftlosigkeit halte ich für ein prinzipielles Defizit, ebenso wie die wachsende Entfernung vom Menschlichen durch die Technisierung der Gedanken, den Rückzug auf kalte Logik etc. (Ich glaube, dass dies alles zusammenhängt).

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(Ullr. Zitat aus der Arena)

 

Mit oder ohne Religion werden gute Menschen Gutes und böse Menschen Böses tun. Damit aber gute Menschen Böses tun, dazu bedarf es der Religion.

 

( Nobelpreisträger Steve Weinberg im Der Spiegel Nr. 30 vom 26.07.99)

Ich wage mal eine Abwandlung, die sogar wissenschaftlich belegt ist (Milgram-Experiment):

 

Mit oder ohne Religion werden gute Menschen Gutes und böse Menschen Böses tun. Damit aber gute Menschen Böses tun, dazu bedarf es der Autoritätshörigkeit.

 

Tschä, und auf einmal ergibt es Sinn, allerdings in einem größeren Zusammenhang: Die Autoritätshörigkeit ist es, die dazu in der Lage ist. Soweit Religion Autoritätshörigkeit hervorbringt oder unterstützt, kann sie als Mitursache erscheinen, aber sie ist keine condition sine qua non, denn auch ohne Religion gibt es Autoritätshörigkeit.

 

Ciao - Inge

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(Ullr. Zitat aus der Arena)

 

Mit oder ohne Religion werden gute Menschen Gutes und böse Menschen Böses tun. Damit aber gute Menschen Böses tun, dazu bedarf es der Religion.

 

( Nobelpreisträger Steve Weinberg im Der Spiegel Nr. 30 vom 26.07.99)

Der Satz stimmt sicherlich, wenn er sich auf fehlgeleitete Religion bezieht (ich denke da vor allem an den Islam, für den laut HANS-PETER RADDATZ Gewaltanwendung unter Umständen zwingend sein kann, will man sich nicht versündigen - im Christentum undenkbar), aber in der Geschichte der Menschheit waren es ja nun gerade die Ideologien Kommunismus und auch (allerdings nur über 12 Jahre) der Nationalsozialismus, die das Böseste aus dem Menschen herausgekitzelt haben: Im Endergebnis rechnet man heute mit 200 Mio Toten in nur 70 Jahren, da kommt definitiv keine Religion mit, auch nicht der Islam. Man bedenke nur, daß allein Stalin 6 Mio Ukrainer systematisch verhungern ließ (Golodomor=Hungersnot) und daß Hitler 6 Mio Juden in die Gaskammern geschickt hat. Das gemeinsame Element bei fehlgeleiteter Religion und fanatischer Ideologie ist ein gnostischer Welthass, der besonders bei Marx, Stalin, Hitler und - neuerdings - auch bei 'Ussamah bin Ladin zutage tritt. Möglich gemacht wird dieses menschenverachtende Vorgehen dadurch, daß man sich eine "Erlaubnis" zum Morden im Jenseits bzw. in der Zukunft der Menschheit holt.

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