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Heilstheologie und Papstamt?


Matti

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In einem Nachbarthread ist die Rede davon, der Papst sei "heilstheologisch" gesehen der Nachfolger Petri.

 

Weiß wer was damit gemeint ist?

 

Schon mal Danke fürs Antworten.

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In einem Nachbarthread ist die Rede davon, der Papst sei "heilstheologisch" gesehen der Nachfolger Petri.

 

Weiß wer was damit gemeint ist?

 

Schon mal Danke fürs Antworten.

nein.

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In einem Nachbarthread ist die Rede davon, der Papst sei "heilstheologisch" gesehen der Nachfolger Petri.

 

Weiß wer was damit gemeint ist?

 

Schon mal Danke fürs Antworten.

Also Nachfolger Petri ist sicherlich klar.

Ich vermute mal, daß das "heilsgeschichtlich" klar auf die Bedeutung des Wortes Petrus anspielt, wonach auf ihm die Kirche aufgebaut ist.

 

Von daher wäre dann das Papstamt und der jeweilige Inhaber natürlich schon von heilsgeschichtlicher Bedeutung.

 

Gruß

 

Matthias

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In einem Nachbarthread ist die Rede davon, der Papst sei "heilstheologisch" gesehen der Nachfolger Petri.

 

Weiß wer was damit gemeint ist?

 

Schon mal Danke fürs Antworten.

Das würde mich auch interessieren.

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Justin Cognito

Interessant ist jedenfalls Mt. 16,15 f.

 

Er sagt ihnen: Ihr aber, wer, sagt ihr, daß ich sei?

Antwortend aber sprach Simon Petros: Du bist der Christos, der Sohn des lebendigen Gottes.

Antwortend aber sprach Jesus zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona, weil nicht Fleisch und Blut dir offenbarten, sondern mein Vater in den Himmeln. Und ich sage dir du bist Petros, und auf diesen Felsen werde ich bauen meine Kirche, und (die) Tore (des) Hades werden sie nicht überwinden.

 

Das Entscheidende ist für mich bei dieser Perikope das Christusbekenntniss des Petrus. Das ist der Felsen (petra) auf dem Kirche steht.

 

Der Eigenname Petros (vielleicht zu übersetzen mit "Der Felsige") ist etwas anderes als der Fels (petra) selbst. Petros und petra werden in einem Wortspiel in Verbindung gebracht - aber ob es in einer simplen Identifizierung aufgeht ist die Frage ..... Es wäre doch auch denkbar dass der Felsen das Bekenntnis ist welches der "Felsige" ausspricht ....

bearbeitet von Kryztow
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Justin Cognito

Ambrosius von Mailand (374-397) schrieb jendenfalls in Bezug auf Mt 16,15 f von einem Glaubensprimat des Petrus: Primatum egit, primatum confessionis utique, non honoris, primatum fidei, non ordinis (De incarn. 4,32) [Er übte einen Primat aus, einen Primat des Bekenntnisses vor allem, nicht der Ehre, einen Primat des Glaubens, nicht der Rangfolge]

 

Auch der unbekannte Verfasser eines Kommentars zu den Paulusbriefen (Ambrosiaster) kritisierte die aufkommende hierarchische Petrinologie des 4 Jhdts. und begrenzte den Petrusprimat auf den primatus fidei.

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In einem Nachbarthread ist die Rede davon, der Papst sei "heilstheologisch" gesehen der Nachfolger Petri.

Petrus ist die zentrale Jüngergestalt im Kreis Jesu, sowie auch in der nachösterlichen Zeit der Urkirche. Im Messiasbekenntnis kommt diese Vorrangstellung besonders zum Ausdruck.

 

Exegetisch wird heute immer wieder darauf hingewiesen, dass das Wort Jesu an Kephas primär die besondere Berufung aufzeigt. Wenn er als "Fels" bezeichnet wird, so spiegelt es die Zuverlässigkeit für das Zeugnis des Evangeliums Christi wieder. Die ausgeübte Lehrtätigkeit Petrus wird auch als "Schlüsselgewalt Petri" bezeichnet.

 

Dass die Stadt Rom (neben Antiochien und Alexandrien) als Hauptschaltstelle der Communio hervorgehoben wurde wird darauf zurückgeführt, dass sich hier das Wirken und auch der Tod der bedeutensten Apostel (Petrus und Paulus) abspielte. Diese Vorrangstellung galt aber zunächst - und das finde ich beachtenswert! - der Kirche von Rom als ganzer und nicht der Person oder dem Amt des Bischofs.

 

Erst im 5. Jh. sieht sich Leo der Große erstmals als alleiniger Nachfolger des Petrus. Er ist es auch, der Schlüsselgewalt und Leitungsvollmacht über die Gesamtkirche vereint und damit auch Gesetzgeber wird.

 

Gerade der zeitliche und sachliche Unterschied zwischen dem Evangelium Mt 16,17-19 und der Verrechtlichung des Petrusdienstes durch Leo machen diese Entwicklung interessant... und die Kirchen des Ostens haben in späterer Folge durch das Schisma darauf reagiert.

 

Dieser Primat des Papstes wird aber zuerst nur als zuverlässiges Glaubenszeugnis gesehen, was im Laufe der Geschichte (nicht zuletzt durch die immer stärker werdende Verbundenheit des Papsttums mit politischen Mächten) oftmals auf Widerstand stieß.

Im Vatikanum I (1869/70) wurde schließlich die "Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes" (= ex-cathedra) definiert und als verbindlicher Glaubenssatz festgehalten. Dazu gab es nur eine Entscheidung: 1954 durch P. Puis XII (Aufnahme Mariä in den Himmel)

Diese Unfahlbarkeit steht in Zusammenhang mit der Unfahlbarkeit der Gesamtkirche, dessen Haupt der Papst ist.

 

War das ein wenig zuviel des Guten?

LG,

Pruu :blink:

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Volker_Biallass

Hallo :blink:

Sie hat aber gefragt, was "heilstheologisch" bedeutet.

 

Da ich das Anlassposting nicht aufgefunden habe, mal ganz allgemein ...

 

'Heilstheologie' kontrastiert man am besten gegen eine 'Verkündigungstheologie'.

 

Die Heilstheologie fokussiert stark auf das heil(ig)ende Handeln Gottes am Menschen - mit starker sakramentaler Betonung -, die Verkündigungstheologie hebt dagegen mehr auf den Menschen ab, der sich vor Gott zu orientieren hat, dafür informiert werden soll.

 

Wenn gesagt wird, dass der Papst heilstheologisch der Nachfolger Petri sei, dürfte damit eher ausgedrückt werden, dass in ihm die Zuwendung Gottes, wie sie mit Jesus in die Welt kam, ungebrochen forbesteht und als pastoraler Dienst an der ganzen Welt weiterhin ausgeübt wird.

 

Aus meiner ev Perspektive könnte/sollte man das Zweite Vatikanum als einen erneuten Aufbruch in die (pastorale und seelsorgende) Heilstheologie ansehen.

 

bcnu Volker

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