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A. K. Emmerich: Augenzeugin?


Axel

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Unsere österreichischen Freunde von kath.net betreiben ja auch einen Buchshop, um sich zu finanzieren. Gerade werben sie für

A. K. Emmerich: Das 1., 2. und 3. Lebensjahr Jesu.

 

Zur Info: Anna Katharina Emmerich war eine Ordensschwester Anfang des 19. Jahrhunderts, die einige Jahre Visionen hatte und insb. die Passion Christi immer wieder durchlebte. Der Schriftsteller Brentano protokollierte ihre Visionen. Die Passion nach Mel Gibson hat diese Visionen weitgehend eingearbeitet (z.B. das Armausrenken am Kreuz).

 

Nun wird als Buchbeschreibung folgendes veröffentlicht (ich gehe davon aus, daß es sich um den Klappentext handelt und nicht um eine redaktionelle Bearbeitung):

 

Drei Jahre lang durfte A.K. Emmerich die Lehrjahre Jesu als Augenzeugin miterleben. Wir erfahren hier Tag für Tag, was Christus gelehrt hat, welche Wunder er wirkte, von seinem Umgang mit den Menschen, vor allem mit den Jüngern und heiligen Frauen (...)

 

Ich halte den Text und seine Veröffentlichung für einen Unfug ohne Gleichen. Eine Vision ist kein Augenzeugenbericht! Wir erfahren nur aus den Evangelien, was Christus gelehrt hat, nicht aus frommen Visionen. Es hat unsere Kirche gerettet, dass wir uns auf diese vier Texte beschränkt haben. Ansonsten könnten wir auch das Buch Mormon hinzufügen oder den Worten der "Prophetin" aus dem Spessart lauschen, die angeblich Ergänzungen und Erläuterungen zum Evangelium von Gott persönlich erfahren hat.

 

Bei allem Respekt vor Frömmigkeit. Findet ihr solche Buchwerbung in Ordnung? Ist es rechtmäßig, solche Botschaften unterschwellig als Augenzeugenbericht laufen zu lassen? Wie steht ihr zu den Visionen?

 

Fragend

Axel

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Aus dem Buch kann allenfalls erfahren werden, was A.K. Emmerich gesehen bzw gehört haben will. Der Werbetext ist absolut daneben ......

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Das ist reißerisch und entspricht nicht einmal dem eigenhändigen Vorwort Brentanos zum Band «Das bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus».

 

Ich zitiere: «Sollten die folgenden Betrachtungen unter den vielen ähnlichen Früchten der kontemplativen Jesusliebe sich irgend auszeichnen, so protestieren sie doch feierlich auch gegen den midesten Anspruch auf den Charakter historischer Wahrheit. Sie wollen nichts als sich demütig den unzählig verschiedenen Darstellungen des bitteren Leidens durch bildende Künstler und fromme Schriftsteller anschließen und höchstens für vielleicht ebenso unvollkommen aufgefasste und erzählte, als ungeschickt niedergeschriebene Fastenbetrachtungen einer frommen Klosterfrau gelten, welche solchen Vorstellungen nie einen höheren als einen menschlich gebrechlichen Wert beilegte und daher einer fortwährenden inneren Mahnung zur Mitteilung nur aus Gehorsam gegen den wiederholten Befehl ehrwürdiger Gewissensführer mit Selbstüberwindung Folge leistete.»

 

(Emmerich/Brentano, Das bittere Leiden, Christiana, Stein am Rh. 2003, Seite 8)

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Lieber Axel,

 

ich vermute stark, dass es sich um den Klappentext des Verlags handelt. Meine Ausgabe des «Bitteren Leidens» verkündigt jedenfalls recht markig: «(…) Es handelt sich also um den Tatsachenbericht einer Augenzeugin. (…)»

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Anna Katharina Emmerick, Nachfolge Christi von Thomas von Kempen, Maria von Agreda: Die Stadt Gottes .. . . .

 

Von den drei erwähnten erbaulichen Werken wurde ausgesagt: Wer diese drei Werke kennt, meditiert und versucht, die in sein Leben umzusetzen wird daraus großen Gewinn für sein geistliches Leben erzielen.

 

Nach meinen eigenen Erfahrungen mit den genannten Schriften kann ich diese Aussage bestätigen. Wer manche Erklärung z.b. alttestamentlicher Stellen durch Anna Katharina Emmerick liest, kann m.e. für das Verständnis der Bibel aber auch für die Betrachtung des bitteren Leidens Jesu großen Gewinn erzielen. Wenn es in einem Spruch heißt: Was du betrachtend vor Augen hast, in das wirst du verwandelt- dann können die Visionen einer Katharina Ermmerich sicher eine wertvolle geistliche Hilfe sein z.B. für das betrachtend gebetete Rosenkranzgebet.

 

Um den Wert geistlicher Schriften ( Visionen) zu beurteilen wäre es sicher wichtig, diese gelesen zu haben. (Übrigens wurden manche FEst der Kirche wie Fronleichnam, Herz-Jesu fest auf Grund von Visionen durch begnadete Seelen eingefüphrt).

 

Wer z.B. von vornherein das Rosenkranzgebet für ein Lippengebet, eine Plapperei hinstellt, es aber selbst nicht dauerhaft versucht hat zu beten, der verbreitet ein Vorurteil.

 

Wer die Schriften der Anna Katharina Ermmerick/ch verurteilt oder beurteilt, ohne sie gelesen zu haben, der ist auch in Gefahr eines Vorurteiles.

 

Ich selbst lege gerne Zeugnis dafür ab, dass ich vor Jahren die Schriften dieser stigmatisierten Augustinernonne (bzw. das, was Clemens Brentano von den Visionen aufzeichnete) mit großem geistlichen Gewinn gelesen habe.

bearbeitet von Mariamante
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A. K. Emmerich: Das 1., 2. und 3. Lebensjahr Jesu.

 

Zur Info: Anna Katharina Emmerich war eine Ordensschwester Anfang des 19. Jahrhunderts, die einige Jahre Visionen hatte und insb. die Passion Christi immer wieder durchlebte. Der Schriftsteller Brentano protokollierte ihre Visionen. Die Passion nach Mel Gibson hat diese Visionen weitgehend eingearbeitet (z.B. das Armausrenken am Kreuz).

 

Nun wird als Buchbeschreibung folgendes veröffentlicht (ich gehe davon aus, daß es sich um den Klappentext handelt und nicht um eine redaktionelle Bearbeitung):

 

Drei Jahre lang durfte A.K. Emmerich die Lehrjahre Jesu als Augenzeugin miterleben. Wir erfahren hier Tag für Tag, was Christus gelehrt hat, welche Wunder er wirkte, von seinem Umgang mit den Menschen, vor allem mit den Jüngern und heiligen Frauen (...)

 

Ich halte den Text und seine Veröffentlichung für einen Unfug ohne Gleichen. Eine Vision ist kein Augenzeugenbericht! Wir erfahren nur aus den Evangelien, was Christus gelehrt hat, nicht aus frommen Visionen. Es hat unsere Kirche gerettet, dass wir uns auf diese vier Texte beschränkt haben. Ansonsten könnten wir auch das Buch Mormon hinzufügen oder den Worten der "Prophetin" aus dem Spessart lauschen, die angeblich Ergänzungen und Erläuterungen zum Evangelium von Gott persönlich erfahren hat.

 

Bei allem Respekt vor Frömmigkeit. Findet ihr solche Buchwerbung in Ordnung? Ist es rechtmäßig, solche Botschaften unterschwellig als Augenzeugenbericht laufen zu lassen? Wie steht ihr zu den Visionen?

 

Fragend

Axel

Man kann nicht ausschließen, daß die Emmerick eben vielleicht doch eine genaue Vision der Ereignisse von vor 2000 Jahren hatte. Ziemlich genau hat sie jedenfalls die Lage des Hauses von Maria und Johannes in Ephesus beschreiben können, sodaß eine Forscherexpedition das Haus tatsächlich anhand ihrer Beschreibungen an der türkischen Ägäisküste bei Rhodos finden konnte.

Also, só falsch scheint die Emmerick nicht immer zu liegen!

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hallo,

 

ich möchte hier gerne auf eine, vielleicht noch bekanntere Seherin aufmerksam machen: Therese Neumann. Die Bauerin aus Deutschland, bekam zwischen 20. und 60. Jahre (bis zu ihrem Tod ähnliche Visionen.

 

Ihre Erlebnisse hat sogar der damaliger örtlicher Bisschof hoch angesehen.

Die Seherin trug 30 Jahre lang die Wundmale Christi als wahres Zeichen (wie eben K. Emerich) ihrer Glaubhaftigkeit.

 

Diese Therese ging sogar auf ihre Vorgängerin K. Emerich zurück, indem sie die Texte von Brentano völlig abgelehnt hatte.

 

Über Katherine Emerich drückte sie sich aber sehr positiv aus.

 

Nach der Aussage von Therese soll Brentano die Geschichten von K. Emerich eher poetische bearbeitet haben.

 

Mehr Informationen dazu: Therese Neumann von Konnersreuth

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Die Kirche sieht Visionen grundsätzlich als Privatangelegenheit des Betroffenen an. Aus gutem Grund wahrscheinlich. Es zeigt einerseits Respekt, andererseits allerdings auch eine angemessene Vorsicht, sobald die Gemeinschaft betroffen ist.

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Einspruch, lieber Martin.

 

Das Wort ‹Privatangelegenheit› ist deine Interpretation. Wenn Unsere liebe Frau in La Salette, Lourdes oder Fatima erscheint, dann ist das nichts weniger als eine Angelegenheit, die nur sie und die Betroffenen angeht.

 

So sagt der Katechismus wörtlich:

 

«Im Laufe der Jahrhunderte gab es so genannte ‹Privatoffenbarungen›, von denen einige durch die kirchliche Autorität anerkannt wurden. Sie gehören jedoch nicht zum Glaubensgut. Sie sind nicht dazu da, die endgültige Offenbarung Christi zu ‹vervollkommnen› oder zu ‹vervollständigen›, sondern sollen helfen, in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben» [KKK 67].

 

Es kann also niemand auf diese Offenbarungen verpflichtet werden, und sie können der Offenbarung Gottes nichts hinzufügen oder wegnehmen. Sie sollen, wenn sie ‹echt‹ sind, auf die geoffenbarten Wahrheiten verweisen und das Vertrauen in das Evangelium mehren, beziehungsweise die menschen prophetisch zur Umkehr aufrufen. Daher gibt die Kirche ihr Placet zu bestimmten Erscheinungen.

 

Aber selbst wenn die Kirche durch die Seligsprechung Anna Katharina Emmerichs auch ihre Visionen bestätigte, wäre doch niemand verpflichtet, sie auch zu glauben.

 

Ich meine sogar (… und kenne mich, denke ich, ein ganz kleines bisschen bei den VisionärInnen aus), dass auch eine ‹echte› Vision noch genug eigene Anteile hat, um es unmöglich zu machen, zu unterscheiden, was nun wirkliches «Gesicht» und was Anteil des Sehers ist.

 

Beim oberflächlichen Lesen der Anna Katharina Emmerich scheinen mir überraschende Kenntnisse von Orten und Namen (dr_esperanto wies auf gelungene Versuche hin, anhand der Beschreibungen von Anna Katharina Emmerich das traditionelle Haus der Maria in Ephesus zu orten) mit Anachronismen (man meint bisweilen, in den Aposteln Priesterfiguren des neunzehnten Jahrhunderts zu erkennen) und recht phantastischer Schauung (so ist der Abendmahlkelch mit dem Kelch identisch, den Methusalem dem Abraham reichte) einherzugehen.

 

Ich wäre also sehr, sehr vorsichtig mit dem Prädikat des «Tatsachenberichtes», selbst wenn ich die Visionen für «gottgegeben» halte. Zumal die Gefahr besteht, eine supranaturalistische, zweite Überbibel – diesmal echt vom Autor! – zu inaugurieren, und die Bedeutung der Schrift und ihrer, ganz in die Inkarnation verwobenen Werdegeschichte zu verneinen. (Es gilt: Augenzeugen der Ereignisse sind die Apostel!)

 

Vielleicht ist die Bearbeitung durch Clemens Brentano, die, worauf Ondreji bereits hinwies, eine poetische Überarbeitung der Visionen darstellt, sogar ein Augenzwinkenrn des Heiligen Geistes, dass wir uns zwar an den Visionen «erbauen», die A. K. Emmerich nicht nur geschaut, sondern auch durchlitten hat, aber uns nicht an ihnen festklammern wie an einem Koran für Christen (um es mit Bedacht und Vorbehalt zu sagen). Immerhin empfand A. K. Emmerich den Schriftsteller und Konvertiten Brentano ja als von Gott gesandt.

 

P. S.: In diesen Überlegungen habe ich allerdings nicht in Betracht gezogen, dass es Versuche gibt, Anna Katharina Emmerich aus ihrem Krankheitsbild heraus zu verstehen, beziehungsweise Brentano aus seinem «Antisemitismus». Über beide Punkte kann ich keine weiteren Aussagen machen.

bearbeitet von Peter Esser
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Lieber Peter,

 

danke für deine Erläuterungen, ich hatte es wirklich sehr knapp gefasst und damit war die Gefahr eines Mißverständnisses vorprogrammiert. Doch gibt es keinen Grund für einen Einspruch. Denn "grundsätzlich" sind diese Visionen eben doch Privatangelegenheit, außer wenn die Kirche diese Visionen als Offenbarung anerkennt und damit freigibt für den allgemeinen Gebrauch.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich zähle noch ein paar Erbsen, Martin;

 

sogenannte «Privatoffenbarungen» sind Visionen immer – auch wenn die Kirche sie gewissermaßen freigibt. Das bedeutet für mich als Katholiken, dass Visionen von Mystikern der nachapostolischen Zeit nicht verpflichtend sind. Ich muss es nicht glauben.

 

«Privatangelegenheit» – und es könnte sein, dass ich mich hier als grauenhafter Korinthenkacker erweise – sind sie ihrem Wesen nach nie. Sie haben ja oft einen starken Apellcharakter oder einen prophetischen Auftrag.

 

Ein umstrittenes Beispiel: Medjugorje. Selbst wenn die Kirche irgendwann einmal befände, dass diese Erscheinungen athentisch sind – ich weiß übrigens nicht, wie weit solch eine «Anerkennung» ginge, und was das berühmte «constat de supernaturalitate» kirchenrechtlich bedeutet –, wärst du doch nicht verpflichetet, daran zu glauben.

 

Allerdings kann ich mich ja auch heute von dem Aufruf, ein Gebetsleben in der Treue zur Kirche zu führen, innerlich berühren lassen – und mein leben korrigieren, auch wenn ich die Erscheinungen nicht für echt halte. Sie sind also – ob ich sie annehme oder nicht («Privatoffenbarung») – keine «Privatangelegenheit».

 

Mag aber sein, dass das alles etwas ausgeklügelt ist – und eigentlich nicht zum Threadthema gehört. Und dass wir sowieso das Gleiche meinen, und es nur anders ausdrücken. :blink:

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«Privatangelegenheit» – und es könnte sein, dass ich mich hier als grauenhafter Korinthenkacker erweise – sind sie ihrem Wesen nach nie. Sie haben ja oft einen starken Apellcharakter oder einen prophetischen Auftrag.

 

Ein umstrittenes Beispiel: Medjugorje. Selbst wenn die Kirche irgendwann einmal befände, dass diese Erscheinungen athentisch sind – ich weiß übrigens nicht, wie weit solch eine «Anerkennung» ginge, und was das berühmte «constat de supernaturalitate» kirchenrechtlich bedeutet –, wärst du doch nicht verpflichetet, daran zu glauben.

 

Allerdings kann ich mich ja auch heute von dem Aufruf, ein Gebetsleben in der Treue zur Kirche zu führen, innerlich berühren lassen – und mein leben korrigieren, auch wenn ich die Erscheinungen nicht für echt halte. Sie sind also – ob ich sie annehme oder nicht («Privatoffenbarung») – keine «Privatangelegenheit».

 

Mag aber sein, dass das alles etwas ausgeklügelt ist – und eigentlich nicht zum Threadthema gehört. Und dass wir sowieso das Gleiche meinen, und es nur anders ausdrücken. :blink:

Danke für den Beitrag:

 

Wenn durch die Visionen und Schriften von A.K. Emmerich viele Menschen das Leben und Leiden Jesu tiefer betrachtet haben, zu einer intensiveren Frömmigkeit angeregt wurden, dann sind die Früchte dieser Schriften sicher gut. Wenn ich mich recht erinnere ist eine der Ausgaben von A.K. E´s Schriften von Pater Schmöger bekannt.

 

Was "Privatoffenbarungen" betrifft finde ich es sehr gut und wichtig zu sehen und zu verstehen, dass sich diese Offenbarungen zwar an einzelne Menschen richten - aber oft eine Sendungsaufgabe mit einschließen,welche die Kirche schon mehrmals anerkannt hat. So wurde z.B. das Fronleichnamsfest oder das Herz Jesu Fest, das ja die ganze Kirche feiert auf Grund von "Privatoffennbarungen" eingeführt, wie es erst kürzlich auch mit dem Barmherzigkeitsonntag (Sr. Faustine) geschehen ist.

 

Wenn sich durch die Erscheinungen von Lourdes, Fatima oder Guadalupe viele Menschen bekehrt haben (bei Guadalupe waren es m.W. über vier Millionen) dann zeigt sich, dass solche Erscheinungen, Offenbarungen oder Visionen sicher nicht als reine Privatangelegenheit zu verstehen sind sondern oft ein Aufruf an alle Christen.

 

Beim erwähnten Medjugorje zeigen sich als gute Früchte die vielen Gebetsgruppen auf der ganzen Welt. Wenn durch M. wesentliche geistliche Fundamente wieder in Erinnerung gerufen werden, die mancherorts in Vergessenheit geraten sind (ich erwähne die Beichte),dann zeigt sich, dass solche "Privatoffenbarungen" für das geistliche Leben eine wichtige Hilfe sein können. Und wer die Schriften von A.K. Emmerich wirklich studiert, der kann daraus nach meinem Empfinden einen wirklichen Gewinn für seine Verbundenheit mit Jesus erzielen. Insofern wäre es schade, wenn man mit dem Verweis auf Genügsamkeit (wir haben die Bibel, das genügt) solche Gnadenerweise oder Geschenke Gottes gleichsam ablehnt. Sie sind nicht heilsnotwendig - aber sie sind sicher ein Gewinn und ein Geschenk, das man schätzen darf.

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Man muß die Emmerick ja auch in ihrer Zeit sehen: Ihre Visionen hatte sie im frühen 19. Jh., also zur Zeit der deutschen Romantik, wo die kath. Kirche durch die frz. Revolution in arger Bedrängnis lag, die deutsche kath. intellektuelle Jugend aber als Reaktion sich massiv dem Katholizismus zuwandte. Aber auch die einfache Bevölkerung ist in Scharen zur Emmerick geströmt; für die war ihre Stigmata dann eine Art Beweis, daß das Christentum doch Recht hat und nicht etwa die Aufklärer und Kirchenfeinde. Genauso war es mit Therese Neumann zur Zeit des Nationalsozialismus. Und die Bedeutung von Lourdes und Fatima bei der Belebung des Katholischen - auch und gerade als Reaktion gegen Aufklärung und Freimaurerei - sind gar nicht hoch genug einzuschätzen. Im Moment ist wohl Medjugorje der Hit; nach meinem Verständnis kommt der gesamte geistliche Aufbruch der kath. Jugend letztlich aus diesem herzegowinischen Dorf. Es ist traurig, aber von der Bibel scheinen keine Aufbrüche zu kommen, jedenfalls keine katholischen.

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Bei allem Respekt vor Frömmigkeit. Findet ihr solche Buchwerbung in Ordnung? Ist es rechtmäßig, solche Botschaften unterschwellig als Augenzeugenbericht laufen zu lassen? Wie steht ihr zu den Visionen?

 

Fragend

Axel

Hallo Axel,

 

würdest Du die Schau die Johannes auf Patmos von Christus erhalten hat nicht auch als "Augenzeugenbericht" als "Vision" sehen?

 

Ist das Buch der Offenbarung nicht auch eine "Schau in das Zukünftige" hinein - so wie es Visionen auch sind?

 

 

Haben die Propheten des alten Testaments in dem sie Gottes Wort verkündeten - nicht auch Visionen ausgesprochen?

 

 

Was hatte Christus selbst vor Augen, als ER in Jerusalem einzog?

 

Lukas 19,41-44 (ELB): Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie 42 und sprach: Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zum Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. 43 Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen; 44 und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.

 

"Augenzeugenbericht" ist für den Buchumschlag ein wenig gewagt formuliert, weil viele gleich meinen Anna Katharina Emmerich hätte mit ihren "eigenen Augen" gesehen. Den Blick den sie jedoch haben durfte ist ein "geistiger" - mit den geschlossenen Augen beim Gebet sieht man manchmal mehr...

 

Und diese Sichtweise würde ich nicht in die Schublade der "Frömmigkeit" abladen. Gott beruft sich auch heute noch Menschen, die prophetisch sein Wort verkünden dürfen.

 

gby

 

Bernd

bearbeitet von beegee
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Man muß die Emmerick ja auch in ihrer Zeit sehen: Ihre Visionen hatte sie im frühen 19. Jh., also zur Zeit der deutschen Romantik, wo die kath. Kirche durch die frz. Revolution in arger Bedrängnis lag, die deutsche kath. intellektuelle Jugend aber als Reaktion sich massiv dem Katholizismus zuwandte. Aber auch die einfache Bevölkerung ist in Scharen zur Emmerick geströmt; für die war ihre Stigmata dann eine Art Beweis, daß das Christentum doch Recht hat und nicht etwa die Aufklärer und Kirchenfeinde. Genauso war es mit Therese Neumann zur Zeit des Nationalsozialismus. Und die Bedeutung von Lourdes und Fatima bei der Belebung des Katholischen - auch und gerade als Reaktion gegen Aufklärung und Freimaurerei - sind gar nicht hoch genug einzuschätzen. Im Moment ist wohl Medjugorje der Hit; nach meinem Verständnis kommt der gesamte geistliche Aufbruch der kath. Jugend letztlich aus diesem herzegowinischen Dorf. Es ist traurig, aber von der Bibel scheinen keine Aufbrüche zu kommen, jedenfalls keine katholischen.

Pax.

 

Finde den Beitrag sehr gut: Ich glaube, dass Gott in seiner weisen Vorsehung immer wieder Menschen inspiriert, und mit besonderen Charismen erfüllt, um Fehler der Menschen auch in der Kirche auszugleichen.

 

Ich denke hier in besonderer Weise an einen hl. Franziskus vor vielen Jahrhunderten oder an einen Pater Pio vor wenigen Jahrzehnten.

 

Manche begnadeten Seelen und Seher wie Anna Katharina Emmerick waren auf ihre Weise "Lebendiges Wort Gottes". Die Äbtissin Cäcilia Baj hat ja auch (Innenleben Jesu) besondere Visionen über das Leben Jesu erhalten - und beeindruckend auch Maria von Agreda.

 

Aus der jüngsten Zeit ist z.B. Maria Valtorata mit dem "Gottmenschen"bekannt. Ich glaube wir können und sollen Gott nicht verbieten, in jeder Zeit durch begnadete Seelen zu wirken, Botschaften zu schenken, die man als Angebote der göttlichen Liebe verstehen kann. Wer diese annimmt, erfährt für sein geistliches Leben eine tiefe Bereicherung. Und wie ich schon anführte, haben solche Visionäre, begnadete Seelen zu einer tiefen Umkehr von vielen beigetragen.

 

Es ist eine sehr gute Beobachtung und Feststellung, dass in unserer Zeit besondere Glaubensimpulse von Medjugorje ausgehen. In unserer Zeit ist in den Wohlstandländern von Europa z.B. nicht nur das Fasten in der Kirche immer unbekannter geworden, sondern auch die Beichte schien in vielen Pfarren auszusterben. Durch Medjugorje gibt es hier eine Belebung die phänomenal ist. Manche haben M. sogar den "Beichtstuhl der Welt" genannt.

 

Wenn man also aufmerksam betrachtet, wie gerade durch solche "Privatoffenbarungen" wie an A.K. Emmerick oder andere Impulse ausgehen, die gegen den glaubenszerstörenden Zeitgeist ein Heilmittel sind, so wird man Gott für solche Charismen danken.

bearbeitet von Mariamante
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Papst Benedikt XVI. besucht eines der faszinierendsten Heiligtümer der Türkei

 

Seine Verehrung geht auf die Visionen der deutschen Mystikerin Anna Katharina Emmerick zurück, die es so präzise beschrieb, dass es französische Lazaristenpatres wieder fanden.

 

Es klingt wie eine Anerkennung und Bestätigung der Visionen der seligen Katharina Emmerick, wenn Papst Benedikt XVI, das Marienheiligtum besucht. <_<

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ionen der deutschen Mystikerin Anna Katharina Emmerick zurück, die es so präzise beschrieb, dass es französische Lazaristenpatres wieder fanden.[/color]

 

Es klingt wie eine Anerkennung und Bestätigung der Visionen der seligen Katharina Emmerick, wenn Papst Benedikt XVI, das Marienheiligtum besucht. <_<

Seine Predigt klingt allerdings nicht so - seine Erwähnung von Ephesus beschränkt sich auf das dortige Konzil im Jahr 431.

 

Statt dessen ist der Lümmel wieder auf der Allversöhnungslehre herumgeritten und hat das Evangelium weichgespült - vermutlich in Marias Waschmaschine, die steht ja noch da.

 

The first reading presented what could be called the “Gospel” of the Apostle of the Gentiles: all men and women, including the pagans, are called in Christ to share fully in the mystery of salvation.

 

Schrecklich. Wenn der MM den jetzt bloß nicht exkommuniziert.

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Statt dessen ist der Lümmel wieder auf der Allversöhnungslehre herumgeritten und hat das Evangelium weichgespült - vermutlich in Marias Waschmaschine, die steht ja noch da.

 

The first reading presented what could be called the “Gospel” of the Apostle of the Gentiles: all men and women, including the pagans, are called in Christ to share fully in the mystery of salvation.

 

 

 

Selten so gelacht! <_<

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Papst Benedikt XVI. besucht eines der faszinierendsten Heiligtümer der Türkei

 

Seine Verehrung geht auf die Visionen der deutschen Mystikerin Anna Katharina Emmerick zurück, die es so präzise beschrieb, dass es französische Lazaristenpatres wieder fanden.

 

Es klingt wie eine Anerkennung und Bestätigung der Visionen der seligen Katharina Emmerick, wenn Papst Benedikt XVI, das Marienheiligtum besucht. <_<

Naja, so präzise war das nun auch wieder nicht

"Mariä Wohnplatz war, wenn man von Jerusalem kommt, etwa dreieinhalb Stunden von Ephesus auf einem Berg zur Linken." (Brieger, A. K. Emmerick - Der Gotteskreis, 462 f)

 

In Kleinasien kann man auf jedem Hügel anfangen zu graben und man wird irgendwelche Ruinen finden.

 

Ausserdem gibt es andere Seherinnen, die darauf beharren, Maria sei in Jerusalem gestorben und habe in Ephesus in der Stadt gewohnt, bzw. "ein paar hundert Meter südwestlich der Stadt", also genau die entgegengestzte Richtung (Resl von Konnersreuth)

 

Wobei ich davon überzeugt bin, man würde auch "ein paar hundert Meter südwestlich der Stadt" irgendwelche antiken Ruinen finden können....

 

Werner

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Franciscus non papa
Vielleicht hatte sie ne Zweitwohnung.

 

 

aber sicher, was dem papst recht ist (sommerresidenz) sollte maria doch billig sein - oder?

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Statt dessen ist der Lümmel wieder auf der Allversöhnungslehre herumgeritten und hat das Evangelium weichgespült - vermutlich in Marias Waschmaschine, die steht ja noch da.

 

Nö, die Waschmaschine steht bei uns als Leihgabe im Freilichtmuseum.

 

Historische-waschmaschinen.jpg

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