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Fronleichnam


kerstin

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Hallo!

 

Nächsten Donnerstag feiert die Kirche Fronleichnam. Das Fest ist geprägt "von der Freude, dass Jesus gegenwärtig ist".

 

Obwohl nach meinem ermessen durchaus katholisch, fällt es mir schwer die Prozessionen mit Monstranz, Baldachin und eifrig betendem Gottesvolk als zeitgemäße Art und Weise des Ausdrucks dieser Freude über Seine Gegenwart mitzufeiern.

 

Gibt es vielleicht an anderen Orten verschiedene Feierformen?

 

fragt

 

kerstin

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Hallo!

 

Nächsten Donnerstag feiert die Kirche Fronleichnam. Das Fest ist geprägt "von der Freude, dass Jesus gegenwärtig ist".

 

Obwohl nach meinem ermessen durchaus katholisch, fällt es mir schwer die Prozessionen mit Monstranz, Baldachin und eifrig betendem Gottesvolk als zeitgemäße Art und Weise des Ausdrucks dieser Freude über Seine Gegenwart mitzufeiern.

 

Gibt es vielleicht an anderen Orten verschiedene Feierformen?

 

fragt

 

kerstin

Du kannst ja in die Vorabendmesse am Mittwoch gehen (wenn es bei Euch so etwas gibt) - die ist i.d.R. ohne Prozession.

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Obwohl nach meinem ermessen durchaus katholisch, fällt es mir schwer die Prozessionen mit Monstranz, Baldachin und eifrig betendem Gottesvolk als zeitgemäße Art und Weise des Ausdrucks dieser Freude über Seine Gegenwart mitzufeiern.

Warum, Kerstin?

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Du kannst ja in die Vorabendmesse am Mittwoch gehen (wenn es bei Euch so etwas gibt) - die ist i.d.R. ohne Prozession.

Darauf bin ich schon auch gekommen. Und ist ja wirklich eine Möglichkeit für Menschen, denen es egal ist, was ihre Gemeinschaft feiert.

Versteh mich richtig, ich wollte nicht provozieren. Es ist mir eine ernsthafte Frage.

 

Für mich wäre es z.B. hilfreich zu wissen, wie andere Forumsbesucherinnen und Besucher empfinden. Und - wer weiß, gibt es Erfahrungen mit anderen Feierformen.

 

Ist das abwegig?

 

kerstin

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Obwohl nach meinem ermessen durchaus katholisch, fällt es mir schwer die Prozessionen mit Monstranz, Baldachin und eifrig betendem Gottesvolk als zeitgemäße Art und Weise des Ausdrucks dieser Freude über Seine Gegenwart mitzufeiern.

Warum, Kerstin?

Mir geht es so dabei, als ob ich mit Brot zum Anschauen auf die Straße ginge ... empfinde es mehr als Demonstration von Pracht, Macht der Instituion Kirche an Stelle der Erfahrung der Gegenwart Gottes als Stärkung, im miteinander teilen, für das "Brot" doch steht...

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Was heisst Fronleichnam eigentlich auf English? Happy Cadaver? :blink:

"feast of corpus Christi"

 

also dasselbe wie im Mittelhochdeutschen.

"fron": Dienst, Verehrung

"lichnam": Körper, Leib

 

Im ganzen Satz: An Fronleichnam wird der Leib des Herrn Jesus Christus in der Gestalt des Brotes verehrt. Weiteres hat karolin im Kalender geschrieben - kannst Du von der "mykath"-Startseite aus anklicken.

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Es ist sowieso eine Tugend, auf Fragen mit Antworten zu reagieren, selbst wenn sie Provokationen ("Happy Cadaver") enthalten.

(Nein, ich finde diese Provokation auch nicht schlimm.)

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Naja Mecky..., das DU das jetzt nicht schlimm fandest war mir klar...:blink:

 

Andererseits wusste ich echt nicht wies im englischen heisst...

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Was für andere Feiern stellst du dir denn vor?

 

Die Prozession ist in keiner Weise Demonstration der Macht der Kirche. Der Prunk (der auch nicht sein muß) dient doch nur der Verherrlichung der Eucharistie.

Das Brot ist natürlich nicht nur Zeichen des Teilens, dann würde uns nichts mehr von irgendeinem politischen Club unterscheiden. Wir transportieren ja kein Brot sondern den wahren Leib unseres Herrn.

Die Prozession hat auch symbolische Aussagekraft: Wir bringen symbolisch unsere Pilgerschaft zum Ausdruck, das heißt, daß wir Pilger auf dem Weg zum himmlischen Vaterhaus sind. In der Fronleichnamssequenz heißt es ja auch:

Ecce panis angelorum

factor cibus viatorum

Sie da die Engelspeise

Brot auf unsrer Pilgerreise

Wir sind nicht allein auf unserem Weg, Christus ist gegenwärtig. Jesus, die geistliche Speise, die die Hoffnung der Gläubigen nährt, stärke uns auf diesem Weg zum Himmel und festige unsere Gemeinschaft mit der himmlischen Kirche.

An Fronleichnam versammelt sich die ganze Kirche , um das eucharistische Geheimnis zu betrachten und anzubeten, das Gedächtnis des Opfers Christi, der allen Menschen das Heil und den Frieden geschenkt hat.

Wenn wir die Eucharistie, das Sakrament Christi, in Prozession tragen, dann tragen die Verkündigung jenes Friedens, den Er hinterlassen hat und den die Welt uns nicht geben kann.

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Fronleichnamsfest. Das sog. >festum corporis< (Fronlichnam = >zum Herrn gehörender Leib<) geht auf die Vision der belg. Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich (+1258) zurück. Es wurde als Prozessionsfest zu ersten Mal 1246 in Lüttich begangen. Urban IV, einst Archidiakon in Lüttich, bestimmte 1264 den Donnerstag nach der Pfingstwoche zum Tag des Festes. schuf das sog. Offizium mit den bekannten Sequenzen >lauda, Sion, salvatorem< und >pange lingua<. Das Fest war Ausdruck gesteigerter Sakramentsfrömmigkeit im 13. und 14. Jhd. (Messe als heilbringend Schau; Bluthostien), liturgischer Niederschlag des Transsubstantitationsdogmas (1215) und mit seinen Monstranzen künstlerischer Impuls für die Hochgotik.

 

Quelle: Georg Denzler/Carl Andresen "Wörterbuch der Kirchengeschichte", DTV 1982

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Für mich ist die Prozession ein Bekenntnis: Ich bekenne öffentlich meinen Glauben an den Mensch gewordenen Gott in der Gestalt von Brot.

 

Dieses Bekenntnis ist umso wichtiger, je mehr Menschen meinen, ohne Gott auskommen zu können.

 

Schönen Sonntag allerseits!

Klemens

 

 

Übrigens haben wir morgen eine Primizfeier. Da wird die Kirche ausnahmsweise voll sein - nehm ich mal an. :blink:

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Was für andere Feiern stellst du dir denn vor?

 

Da weiß ich eben (noch) keine Antwort. Aber ich mache die Erfahrung, dass durchaus Menschen empfinden wie ich (wenn auch anscheinend nicht in diesem Forum :blink: )

 

... Der Prunk (der auch nicht sein muß) dient ....

 

....Sie da die Engelspeise.... Brot auf unsrer Pilgerreise...

 

Vielen Dank "paul85" für deinen Beitrag. Ich dachte schon, meine Frage würde nur ins Lächerliche führen...

 

Ich empfinde es so, dass deine Deutung, deine Sicht des Festgeheimnisses meine Frage viel mehr rechtfertigt als überflüssig macht.

Weil wir - alle Menschen - auf dem Weg sind, benötigen wir die "Engelsspeise" als Stärkung.

 

Wo mein Verständnis an eine Grenze kommt, ist dort, wie diese Speise durch Anbetung Stärkung sein kann. Das kann doch höchstens für einen ganz kleinen Teil der Glaubenden so sein. Alle anderen müssen sich ausgeschlossen fühlen. Gerade jene, die am Wegrand stehen und wie ich es bereits erlebt habe kopfschüttelnd und eher peinlich berührt sind, die in keiner Weise nachvollziehbare, unverständlichen Feierlichkeiten miterleben.

Wie soll das positiv in den Menschen wirken???

 

Aber vielleicht fehlt mir da eine Erfahrung, oder eine Hinführung zu diesem GEheimnis... Und ich bin dankbar für jede geteilte Erfahrung.

 

Sonntägliche Grüße

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Was für andere Feiern stellst du dir denn vor?

 

Da weiß ich eben (noch) keine Antwort. Aber ich mache die Erfahrung, dass durchaus Menschen empfinden wie ich (wenn auch anscheinend nicht in diesem Forum :blink: )

 

... Der Prunk (der auch nicht sein muß) dient ....

 

....Sie da die Engelspeise.... Brot auf unsrer Pilgerreise...

 

Vielen Dank "paul85" für deinen Beitrag. Ich dachte schon, meine Frage würde nur ins Lächerliche führen...

 

Ich empfinde es so, dass deine Deutung, deine Sicht des Festgeheimnisses meine Frage viel mehr rechtfertigt als überflüssig macht.

Weil wir - alle Menschen - auf dem Weg sind, benötigen wir die "Engelsspeise" als Stärkung.

 

Wo mein Verständnis an eine Grenze kommt, ist dort, wie diese Speise durch Anbetung Stärkung sein kann. Das kann doch höchstens für einen ganz kleinen Teil der Glaubenden so sein. Alle anderen müssen sich ausgeschlossen fühlen. Gerade jene, die am Wegrand stehen und wie ich es bereits erlebt habe kopfschüttelnd und eher peinlich berührt sind,  die in keiner Weise nachvollziehbare, unverständlichen Feierlichkeiten miterleben.

Wie soll das positiv in den Menschen wirken???

 

Aber vielleicht fehlt mir da eine Erfahrung, oder eine Hinführung zu diesem GEheimnis... Und ich bin dankbar für jede geteilte Erfahrung.

 

Sonntägliche Grüße

Liebe Kerstin, wenn man glaubt, dass in der Hostie Jesus gegenwärtig, muss man sie auch anbeten. Ganz ähnlich wurde in der ägyptischen Religionen das heiligste Nilwasser in einer Phiole zur Anbetung des gläubigen Volkes ausgesetzt.

 

Beleidigung der Eucharistie - wenn auch nur in Form eines Zitates - entfernt. So nicht!

Lucia.

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Na ja,

 

ich denke, man kann nicht ganz abweisen, dass das Fest Fronleichnam durchaus auch als katholischer Großkampftag genutzt wurde, als Demonstration des Konfessionalismus.

Das ist nicht der Ursprung von Prozessionen. In der Antike waren religiöse Umzüge etwas ganz normales und man würde dem Fest Unrecht tun, dieses allein auf einen katholischehn Demonstrationscharakter zu reduzieren.

Andereseits ist die Prozession aber m.E. ein zwar sehr schönes und sinnvolles Zeichen, aber keine zwingende Erfordernis des Festes. Wer die Prozession ablehnt leht dadurch nicht die Eucharistie ab.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Gott in seiner unendlichen Liebe wohnt mitten unter uns. ER nimmt zu Bethlehem (heißt m.W. haus des Brotes, Brothausen) Kindesgestalt an. Und ER geht sogar so weit, Brotsgestalt anzunehmen.

 

Da der heilige Gründonnerstag für die Freude darüber, dass Jesus unter uns weilt doch von der Tragik des Ölbergleiden und der bitteren Passion überschattet wird, hat die Kirche (meines Wissens durch eine Privatoffenbarung an eine begnadete Seele) das Fest Fronleichnam eingeführt. Wie wunderbar, wenn sich die Menschen hier öffentlich zu ihrem Herrn und Heiland in der konsekrierten Hostie bekennen, und Gottes Segen über Stadt und Land durch die Segnungen bei den vier Altären verbreitet wird. Gerade auch bei dieser Prozession kann man an die Wore der hl.SChrift denken: "Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Himmlischen Vater."

 

Die Teilnahme an der Prozession ist auch eine Form des Bekenntnisses zum Glauben an den in der hl. Eucharisti gegenwärtigen göttlichen Heiland.

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Zum Thema "Prunk beim Fronleichnamsfest" möchte ich auch noch einige Gedanken äußern..

 

Ein Wahlspruch des Hl. Ignatius war: Alles zur größeren Ehre Gottes. Für Gott das Schönste (wie Abel, nicht wie kain).

 

Wenn wir im NT sehen, wie jener Apostel (Judas Iskariot) weg kam, der Maria Magdalena rügte, als sie in verschwenderischer Weise kostbares Nardenöl über Jesus ausgoß, dann sehen wir, dass zur Ehre Gottes auch schon mal "verschwendet" werden darf.

 

Die Ansage: "Das Geld hätte man doch den Armen geben können" sollte dann doch zuerst denen gelten, die Geld und Macht für wirklich Böses verwenden (Kriege,Waffen, Terror, Drogen, Pornographie etc.).

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ER nimmt zu Bethlehem (heißt m.W. haus des Brotes, Brothausen) Kindesgestalt an.

Bethlehem heisst Haus der .... (einer kanaanitischen Fruchtbarkeitsgöttin).

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ER nimmt zu Bethlehem (heißt m.W. haus des Brotes, Brothausen) Kindesgestalt an.

Bethlehem heisst Haus der .... (einer kanaanitischen Fruchtbarkeitsgöttin).

Nun ja

 

lehem heißt im Hebräischen Brot. Im Arabischen heißt es m.W. Fleisch. Es bezeichnete also ursprünglich wohl das oder die Grundnahrungsmittel.

 

 

lehem in betlehem kommt von Lachamu, was einen kanaanitischen Gott bezeichnet. Der Zusammenhang von GeburtsstätteJesu und Eucharistischem Brot ist mehr als konstruiert.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Es haben beide Recht: Die Fruchtbarkeitsgöttin heißt eben "Nahrung" (entspricht der lateinischen Ceres-Fruchtbarkeitsgöttin, woher die Zerealien=Cornflakes kommen).

Aber es ist sicher kein Zufall, das das Brot des Lebens in Brothausen (so klingt der Ortsname für Semiten tatsächlich) zur Welt gekommen ist! Ihr müßt mal darauf achten, Gott gibt uns immer wieder kleine versteckte Hinweise.....

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