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maria und jesus


Torsten

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hallo leute,

 

nachfolgend ein artikel aus dem spiegel vom 22.12.1999

 

Jesus, Maria und Joseph

 

Man kommt zu seinem Namen wie die Jungfrau zum Kind. Unschuldig! Und doch darf nicht jeder Pumuckl, Petersilie oder Elvis heißen.

 

Wir nähern uns mal wieder dem Datum, das so vielen von uns den Namen aufgedrückt hat. Namen, mit denen wir unser ganzes Leben fristen müssen. Namen, unter denen wir womöglich schwer zu leiden haben. Wir Christen oder zumindest christlich Geprägten: Christus (alle Christians, Christinas, Kerstins, Kristins, Christophs und Christels dieser Welt), Maria (Klaus Maria Brandauer), Joseph (Sepp Herberger), Johannes (John Travolta), Markus (Marky Mark), Lukas (der Lokomotivführer) und so fort. Auch Klaras Alter Ego hat einen bedeutungsschwangeren Namen, der auf ihr Geburtsdatum anspielt: Nataly, die an Weihnachten geborene. Die Italiener haben da stets was zu witzeln, denn wenn Nataly an Ostern geboren worden wäre, hieße sie vielleicht Pasqualy, weil Weihnachten auf italienisch "natale" heißt und Ostern "pasqua".

Nomen est omen, und es gibt sogar mit Klara befreundete Leute, die behaupten, der Name habe Einfluss auf den Charakter eines Menschen. Weil der Mensch sich seinem Namen anpassen müsste. Das wird der Grund sein, weshalb die Standesämter und Landesregierungen sich oft querstellen bei der Namensgebung. Die Südkoreaner zum Beispiel haben seit aberhunderten von Jahren Eheschließungen zwischen Menschen mit dem Nachnamen Kim untersagt. Herr Kim darf Frau Kim nicht heiraten. Früher einmal wollte man damit den Inzest in kleinen Dörfern vermeiden, denn Kim ist in Südkorea so häufig wie Schmidt oder Müller oder Schmidt-Müller bei uns. Heutzutage leben abertausende von Kims in wilden Ehen.

 

Aber man muss nicht immer mit dem Finger auf die komischen Exoten deuten: Auch in Deutschland gibt es strikte Grenzen bei der Namensgebung. Was immer wieder zur Erheiterung oder gar zum Volkszorn beitragen kann. Das Kind, das nicht Pumuckl heißen darf, nicht Petersilie. Die Beamten behaupten ja gern, sie wollten Schaden vom Kinde abwenden, denn Kinder sind grausam und hänseln womöglich den armen Pumuckl, die unschuldige Petersilie. Kann aber sein, dass sie auch Anhänger des Nomen-est-Omen-Glaubens sind – und wer möchte schon für immer koboldklein und rothaarig bleiben oder den Charakter von Gartenkräutern annehmen?!

 

Meistens aber, denkt Klara, haben die Beamten einfach keine Phantasie. Sie lassen nur Maria, Joseph, Johannes und Markus gelten. Sie kennen es nicht anders, sie sind stockkonservativ, die Christenbeamten. Klara hat zum Beispiel Bekannte, die wollten ihren Sohn Elvis nennen. Anton Elvis. Was, wie Klara findet, ein ziemlich klangvoller, kultiger Name ist. Da steckt Musik drin. An. Ton. Elvis. Der zuständige Beamte aber war ein ganz korrekter, spitzfindiger. Und hat nach langer Recherche herausgefunden, dass Elvis eigentlich ein Mädchenname ist. Dass der Junge folglich nicht Elvis heißen dürfe. Sonst könnte man meinen, er sei ein Mädchen, und das darf nicht sein. Hat also Elvis unter seinem Pelvis gar nix getragen? War der göttliche Elvis eine Frau? Gut möglich, werden jetzt einige Feministinnen jubeln. Vielleicht ist er deswegen so kläglich zugrunde gegangen, der Elvis. Weil er unter dieser Lebenslüge litt. So wie Michael Jackson, der schwarz geboren wurde und so gern weiß wäre, oder, noch schlimmer: Diana Ross.

 

Die Möchtegern-Eltern von Anton Elvis haben sich dann in einem Anfall von Protestzorn für einen anderen Namen entschieden. Ein Name, den der Standesbeamte sofort abgenickt hat. Der Junge heisst jetzt Jesus Maria. Klara hofft, dass der Kleine nicht versuchen wird, sich seinem Namen anzupassen. Sonst landet er hundertpro wegen Schizophrenie in der Klapse.

 

"Sonst landet er hundertpro wegen Schizophrenie in der Klapse."

 

kann mir das einer von euch erklären?

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Guest Ketelhohn

Es genüge ein guter Rat: niemals Spiegel lesen. Und schon gar nicht ernst nehmen, sonst landet man „hundertpro wegen Schizophrenie in der Klapse“.

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es muss doch dafür irgendeinen hintergrund geben

 

ich bin kein theologe und die bibel, naja, da hab ich vielleicht zwei oder dreimal reingeschaut

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O Torsten,

 

dafür muss man kein Theologe sein!

 

>Der Junge heisst jetzt Jesus Maria. Klara hofft, dass der Kleine nicht versuchen wird, sich seinem Namen anzupassen. Sonst landet er hundertpro wegen Schizophrenie in der Klapse.<

 

Wenn er sich dem (DEN!) Namen anpasst, dann muss er Persönlichkeitsspaltung (Schiziphrenie) betreiben, denn er muss gleichzeitig jungfräuliche Mutter und göttlicher Sohn sein.

 

Teil einer Trinität und gleichzeitig einer Duplizität.

 

buck.gif

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So ist es, Torsten.

 

Hättest Du öfter als zwei- oder dreimal in die Bibel geschaut, hätte sich Ute die Erklärung ersparen können.

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wie siehts mit dem persönlichkeitsprofil der beiden aus?

 

da muss es doch spannungspunkte geben

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Zitat von Ute am 11:21 - 8.April.2001

er muss gleichzeitig jungfräuliche Mutter und göttlicher Sohn sein.


 

Da hat er dann ja reichlich zu tun !

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