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MUSS die Kirche wehrlos sein?


Martin

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„Die Schafe, die mitten unter die Wölfe geschickt werden – nun diese Tiere sind keine zoologischen Renommierstücke. Sie eignen sich nicht für heraldische Symbole. Da ist der Löwe schon ein ansehnlicheres Wappen­tier. Aber Jesus will mit diesem zoologischen Bild von den Lämmern auf etwas ganz Bestimmtes deuten. Er deutet darauf hin, dass die Kirche wehr­los sein muss. Ihre Stärke kann nicht darin bestehen, dass sie durch Kon­kordate und Rechtsverträge eine stabile Position in der Gesellschaft hat, dass sie durch Gotteslästerungsparagraphen vor allzu massiven Angriffen bewahrt wird und den Schutz eines öffentlichen Tabus genießt. Je mehr sie so unter menschlichem Schutz steht und je mehr sie sich durch Macht­gewinn sichert, umso schwächer, impotenter und belangloser wird sie in Wirklichkeit. Das ist paradox, aber es ist so. Ihre Stärke besteht nur im Vertrauen auf den Hirten und im Glauben an den, der sie sendet. Aber diese Kraft der Geringen (ausgerechnet sie!) wird auch den stärksten Ty­rannen trotzen, und dieses Salz des Glaubens wird die Erde vor Fäulnis bewahren“ (H. Thielicke).

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Ihre Stärke besteht nur im Vertrauen auf den Hirten und im Glauben an den, der sie sendet.

 

und der Herr Thielicke weiss genau, wie der Hirte seiner Aufgabe nachkommt. Toll dieser Mann.

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Man sollte sich nie auf Einseitigkeiten einlassen. Wer Jesus nur als "lammfrommen Prediger" sieht, der sich letztlich wehrlos kreuzigen ließ, der muss sehr viele Stellen im Evangelium über- lesen.

 

Wenn Jesus die Pharisäer und Schriftgelehrten mit sehr harten Worten in ihrem Stolz aufrüttelt (Natternbrut, Prophetenmüder, Kinder Satans) oder die Händler mit Geisseln aus dem Tempel vertreibt dann ist es da nichts mit Wehrlosigkeit und lamm frommen dulden. Wo es um die Ehre Gottes und das Heil der Seelen geht kann auch mal ein "grober Klotz auf einen groben Keil" nötig sein. Die sogenannte antiautoritäre Erziehung sieht zwar hinter konsequenten Handlungen und Haltungen gerne Lieblosigkeit und Unbarmherzigkeit- aber Wahrheit und Liebe sollten Hand in Hand gehen- sonst wird Liebe zu Nachgiebigkeit und Toleranz zu Tollerei.

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Er deutet darauf hin, dass die Kirche wehr­los sein muss. Ihre Stärke kann nicht darin bestehen, dass sie durch Kon­kordate und Rechtsverträge eine stabile Position in der Gesellschaft hat, dass sie durch Gotteslästerungsparagraphen vor allzu massiven Angriffen bewahrt wird und den Schutz eines öffentlichen Tabus genießt. Je mehr sie so unter menschlichem Schutz steht und je mehr sie sich durch Macht­gewinn sichert, umso schwächer, impotenter und belangloser wird sie in Wirklichkeit. Das ist paradox, aber es ist so. Ihre Stärke besteht nur im Vertrauen auf den Hirten und im Glauben an den, der sie sendet. Aber diese Kraft der Geringen (ausgerechnet sie!) wird auch den stärksten Ty­rannen trotzen, und dieses Salz des Glaubens wird die Erde vor Fäulnis bewahren? (H. Thielicke).

Ob die Kirche wehrlos sein muss??? Ich verstehe nicht ganz, was Thielicke damit meint. Bei seinen weiteren Ausführungen kann ich ihm ein bisschen folgen: eine Schafherde ist gegen reissende Wölfe und Hunde dann am wehrlosesten, wenn sie eingepfercht ist. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Herr Thielicke das gemeint hat.

bearbeitet von Franziska
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Ihre Stärke besteht nur im Vertrauen auf den Hirten und im Glauben an den, der sie sendet. Aber diese Kraft der Geringen (ausgerechnet sie!) wird auch den stärksten Ty­rannen trotzen, und dieses Salz des Glaubens wird die Erde vor Fäulnis bewahren“ (H. Thielicke).

Diese Aussage bewahrheitet sich immer wieder neu in der Realität. Wer meint, seine Stärke auf etwas anderes zu bauen als auf das Vertrauen (den Glauben) an Jesus Christus wir auch nur wenige Erfahrungen mit "dem Hirten" machen.

 

Die "Bekennende Kirche" des 3. Reiches zum Beispiel hat sehr viele reale Erfahrungen mit dem Hirten machen dürfen. Warum?

 

Sicher auch weil sie "wehrlos" war. Weil sie sich nicht dem "Machtstreben" untergeordnet hat. Weil sie nicht "menschlich" dachte. Weil das "Salz" unerträglich ist, wenn man es in "offenen Wunden" streut.

 

Dem stärksten Tyrannen trotzen. Wie "klein und schwach" war doch David, als der mächtige Goliath umfiel...

 

gby

 

Bernd

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