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Der Religionstest


Simone

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m ersten Punkt bleibe ich dabei, dass ein fundamentaler Unterschied zwischen Gott und Nessie besteht, der die Erkennbarkeit mit empirischen Methoden einschließt. Wenn es kein Foto von Nessie und kein Foto von Gott gibt, dann führt mich das im ersten Fall dazu, eher an Nessies Existenz zu zweifeln, im zweiten eher an Gottes Abbildbarkeit. Mit anderen Worten: Ich stelle mir Gott sowieso nicht als Ding, als Körper vor - also wenn es dann keine körperabhängigen Evidenzen gibt, dann ist das kein Widerspruch.

Doch - denn es gibt keinerlei Beweise dafür, dass körperlose Wesen existieren können. Körperliche Wesen existieren, dazu steht die Existenz von Nessie in keinem Widerspruch, aber es gibt keine Erfahrungen mit der Existenz von körperlosen Wesen. Anders gesagt, die Annahme, dass Gott körperlos ist, steht im Widerspruch zu unserer Erfahrung, in der wir keine solchen Wesen kennen und keine Beweise für ihre Existenz haben.

 

Nun ziehst Du auf der Basis, dass es im Widerspruch zu unserer Erfahrung körperlose Wesen doch gibt, die unserer Erfahrung widersprechende Schlussfolgerung, dass es deswegen auch keine körperabhängigen Evidenzen gibt. Aber auch diese Schlussfolgerung steht im Widerspruch zu allem Wissen, was wir über diese Welt haben: Existenz von X zeigt sich daran, dass X mit unseren Sinnesorganen oder mit sinnlich wahrnehmbaren Objekten der Welt interagiert. Ohne Interaktion keine Wahrnehmung. Das würde auch für körperlose Wesen gelten! Denn ohne Interaktion hätten diese keine Möglichkeit, auf diese Welt Einfluss zu nehmen.

 

Außerdem, auch die Annahme, dass Gott existiert, aber dass es keine Evidenzen für ihn gibt, ist sinnfrei. Sie ist außerdem logisch völlig gleichwertig mit der Annahme, dass es keinen Gott gibt, weswegen es auch keine Evidenzen für ihn existieren. Allerdings, bei Nessie behauptest Du, dass das Fehlen von Evidenzen zu der rationalen Annahme berechtigt, dass Nessie nicht existiert, während Du bei Gott diese Annahme verwirfst, weil Du ad hoc Zusatzannahmen machst, die unplausibel sind, um die Existenzbehauptung zu retten. Auf derselben Basis ist die Annahme, dass Nessie existiert, aber um ein paar Größenordnungen plausibler und wahrscheinlicher.

 

Bei Existenz kann man generell sagen: Wenn es keine Beweise dafür oder dagegen gibt, ist die Annahme rational, von der Nichtexistenz auszugehen. Verwirft man diese Annahme, so führt dies zu einer logisch inkonsistenten Weltsicht. Man kann nämlich für alle Theorien stets unbekannte, unsichtbare, nicht nachweisbare Wesenheiten postulieren, um eine jede beliebige Theorie vor Widerlegung zu retten (daher Ockhams Rasiermesser). Erkennt man das Prinzip an, dass dies "erlaubt" ist, um eine Theorie vor Widerlegung zu retten (oder eine Annahme zu stützen oder zu schützen), so muss man auf dieser Basis jede beliebige, auch sich widersprechende Theorien gleichzeitig, akzeptieren. Das reisst natürlich scheunentorgroße Löcher in jeden Versuch, eine Weltsicht rational, plausibel oder annehmbar zu machen.

 

Deswegen hat der Test recht - Du hast Inkonsistenzen in Deinem Weltbild.

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Ich muss gestehen, ich habe die Frage immer noch nicht verstanden.

 

Bei mir kam an, ob ich Gott aufgrund meiner Erfahrung als existent ansehen kann und ob ich die Tatsache, daß man keinen Beweis für die Existenz von Nessie als Beweis für die Nichtexistenz heranziehen kann - das erste hatte ich mit ja, das zweite mit nein beantwortet.

 

Wo der Fehler jetzt im Endeffekt liegt spielt ja auch keine Rolle.

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Doch - denn es gibt keinerlei Beweise dafür, dass körperlose Wesen existieren können.

Verdammtnochmal, wie oft soll ich dir das jetzt noch sagen - ich sehe in Gott kein "Wesen". Soll ich das jetzt als Beweis nehmen, dass mit dir zu diskutieren sinnlos ist, weil du ja eh nichts aufnimmst?? :blink:

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Doch - denn es gibt keinerlei Beweise dafür, dass körperlose Wesen existieren können.

Verdammtnochmal, wie oft soll ich dir das jetzt noch sagen - ich sehe in Gott kein "Wesen". Soll ich das jetzt als Beweis nehmen, dass mit dir zu diskutieren sinnlos ist, weil du ja eh nichts aufnimmst?? :blink:

Was ist Gott denn dann? Ein abstraktes Prinzip?

 

In dem Fall wäre mein Argument in der Tat so nicht zielführend, aber das ist eine relativ unkonventionelle Sichtweise. Vielleicht erläuterst Du einfach mal, was Du unter Gott verstehst, denn mir scheint, wir sind an einem Punkt mit lauter Missverständnissen angekommen.

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Statt "Wesen" hätte ich vielleicht den neutraleren Begriff "Entität" nehmen sollen ... das würde aber meine Argumente nicht wesentlich tangieren.

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Was ist Gott denn dann? Ein abstraktes Prinzip?

 

In dem Fall wäre mein Argument in der Tat so nicht zielführend, aber das ist eine relativ unkonventionelle Sichtweise. Vielleicht erläuterst Du einfach mal, was Du unter Gott verstehst, denn mir scheint, wir sind an einem Punkt mit lauter Missverständnissen angekommen.

Das ist eine relativ evangelische Sichtweise.

 

Ich hatte ja verschiedentlich schon erwähnt, dass Gott in meinen Augen "das Sein selbst" ist, also die schlichte Existenz an sich, verbunden hatte ich das stets mit dem Zitat aus Genesis, der "ich werde sein" bzw. (je nach Übersetzung) der "ich bin" sei der Name Gottes, den Moses seinem Volk zu nennen habe.

 

Dass Gott außerdem "die Liebe selbst" ist, sagt für mich etwas über die Beschaffenheit dieser "Existenz an sich" aus: Sie ist prinzipiell positiv und konstruktiv. Dass Gott "Einheit" ist, sagt ebenfalls etwas über die Beschaffenheit der Existenz aus. Etc...

 

Um jetzt ad hoc noch mehr zu schreiben fehlt mir die Zeit und das Theologiestudium :blink:

 

Jedenfalls ist der Test mit dieser Gottesvorstellung nicht ganz kompatibel, aber ich finde, angesichts der Komplexität der möglichen Gottesvorstellungen ist dieser Test schon ganz schön gut.

 

Ciao - Inge

bearbeitet von Inge
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Ich hatte ja verschiedentlich schon erwähnt, dass Gott in meinen Augen "das Sein selbst" ist, also die schlichte Existenz an sich, verbunden hatte ich das stets mit dem Zitat aus Genesis, der "ich werde sein" bzw. (je nach Übersetzung) der "ich bin" sei der Name Gottes, den Moses seinem Volk zu nennen habe.

 

Dass Gott außerdem "die Liebe selbst" ist, sagt für mich etwas über die Beschaffenheit dieser "Existenz an sich" aus: Sie ist prinzipiell positiv und konstruktiv. Dass Gott "Einheit" ist, sagt ebenfalls etwas über die Beschaffenheit der Existenz aus. Etc...

Hört sich für mich sehr pantheistisch an ... wie Du vielleicht weißt, habe ich mit einer pantheistischen Sichtweise keine Probleme, ich behaupte sogar, sie ist in großen Teilen zu meinem Weltbild kompatibel (wenn auch nicht in allen Details).

 

Eines dieser "Details" ist die Bibel - warum sollte sich das Sein und Werden offenbaren, wo doch seine schlichte Existenz bereist ausreichend ist?

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Volker, gehört die Bibel denn als "Detail" zum Pantheismus?

Nein, eben nicht, sie ist das Detail, was in jedem Pantheismus fehlen darf ...

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1. Mainline to Liberal Christian Protestants (100%)

2. Reform Judaism (91%)

3. Orthodox Quaker (89%)

4. Liberal Quakers (86%)

5. Sikhism (84%)

6. Orthodox Judaism (80%)

7. Bahá'í Faith (76%)

8. Unitarian Universalism (75%)

9. Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints (Mormons) (68%)

10. Mainline to Conservative Christian/Protestant (68%)

11. Eastern Orthodox (67%)

12. Roman Catholic (67%)

13. Seventh Day Adventist (67%)

14. Islam (66%)

15. Hinduism (61%)

16. Jehovah's Witness (57%)

17. Neo-Pagan (51%)

18. Jainism (50%)

19. Mahayana Buddhism (45%)

20. New Age (45%)

21. Theravada Buddhism (44%)

22. Secular Humanism (42%)

23. Christian Science (Church of Christ, Scientist) (38%)

24. New Thought (35%)

25. Taoism (35%)

26. Scientology (34%)

27. Nontheist (18%)

 

 

Ietzt weiß ich, daß ich zu 67% katholisch bin und zu 100% liberaler Evangele.

Oh je, das gibt mir jetzt zu denken.

Leben in der Diaspora färbt wohl ab... :blink:

bearbeitet von lumieredeux
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Und ich weiß, daß ich zu 100 % Unitarische Universalistin, zu 91 % liberale Quäkerin, zu 77 % freikirchlich evangelisch, zu 29 % Reformjüdin und zu 8 % Katholikin bin.

 

Ich liege also nicht so sehr neben meiner Meinung über mich selbst.

bearbeitet von Platona
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By the way, was ist eigentlich ein unitarischer Universalist?

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Unitarier sind die Christen in den USA, bei denen man im Grunde alles Glauben kann. Weder die Dreifaltigkeit noch der Gott/Mensch Dualismus von Jesus sind verbindliche Glaubensinhalte. Auch wer pantheistisch angehaucht ist findet sich da halbwegs verstanden. Es ist im Grunde eine ziemliche beliebige Konfession.

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Hier findet man mein Ergebnis vom 18. August 2002.

 

Die müssen den Test seitdem modifiziert haben. Mein damaliges Ergebnis sah so aus:

 

 

1. Nontheist (100%)

2. Secular Humanism (100%)

3. Unitarian Universalism (87%)

4. Theravada Buddhism (78%)

5. Liberal Quakers (56%)

6. Mainline to Liberal Christian Protestants (42%)

7. Neo-Pagan (35%)

8. Bahá'í Faith (26%)

9. Christian Science (Church of Christ, Scientist) (26%)

10. Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints (Mormons) (26%)

11. Jehovah's Witness (26%)

12. Taoism (19%)

13. Mainline to Conservative Christian/Protestant (17%)

14. New Age (8%)

15. New Thought (8%)

16. Eastern Orthodox (0%)

17. Hinduism (0%)

18. Islam (0%)

19. Jainism (0%)

20. Mahayana Buddhism (0%)

21. Orthodox Judaism (0%)

22. Orthodox Quaker (0%)

23. Reform Judaism (0%)

24. Roman Catholic (0%)

25. Scientology (0%)

26. Seventh Day Adventist (0%)

27. Sikhism (0%)

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Ups: meins ist genauso!

 

1. Nontheist (100%)

2. Secular Humanism (100%)

3. Unitarian Universalism (89%)

4. Theravada Buddhism (81%)

5. Liberal Quakers (56%)

6. Mainline to Liberal Christian Protestants (39%)

7. Neo-Pagan (37%)

8. Bahá'í Faith (23%)

9. Christian Science (Church of Christ, Scientist) (23%)

10. Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints (Mormons) (23%)

11. Jehovah's Witness (23%)

12. Taoism (19%)

13. Mainline to Conservative Christian/Protestant (15%)

14. New Age (7%)

15. New Thought (7%)

16. Eastern Orthodox (0%)

17. Hinduism (0%)

18. Islam (0%)

19. Jainism (0%)

20. Mahayana Buddhism (0%)

21. Orthodox Judaism (0%)

22. Orthodox Quaker (0%)

23. Reform Judaism (0%)

24. Roman Catholic (0%)

25. Scientology (0%)

26. Seventh Day Adventist (0%)

27. Sikhism (0%)

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1. Secular Humanism (100%)

2. Unitarian Universalism (99%)

3. Liberal Quakers (86%)

4. Mainline to Liberal Christian Protestants (79%)

5. Nontheist (78%)

6. Theravada Buddhism (70%)

7. Neo-Pagan (65%)

8. Taoism (50%)

9. Bah�'� Faith (48%)

10. New Age (46%)

11. Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints (Mormons) (41%)

12. Christian Science (Church of Christ, Scientist) (38%)

13. Orthodox Quaker (37%)

14. Reform Judaism (37%)

15. Mahayana Buddhism (36%)

16. Jehovah's Witness (29%)

17. Mainline to Conservative Christian/Protestant (29%)

18. New Thought (29%)

19. Sikhism (24%)

20. Scientology (24%)

21. Jainism (23%)

22. Seventh Day Adventist (17%)

23. Hinduism (12%)

24. Eastern Orthodox (10%)

25. Islam (10%)

26. Orthodox Judaism (10%)

27. Roman Catholic (10%)

 

Ich bin ja sowas von unkatholisch...

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