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Die Zehn Gebote


Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz

Flo schrieb im Thread „ Heilsnotwendigkeit...“ am 23.8.04

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Hier ging es nur um die Frage:

- ob und wo der Mensch Gottes Gebote überinterpretiert - und ob diese Überinterpretation zum einen für die Weltkirche als verbindlich festgestellt werden dürfte/sollte/könnte und

- ob man zum anderen, wenn man die vorgelegte Interpretation als zu einseitig bzw. als Überinterpretation empfindet/erkennt sie ablehnen kann ohne die Kirche deswegen automatisch zu verlassen.

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Lieber Flo, liebe Interessierte

ich finde nirgendwo eine Überinterpretation. Sagt mir wo ihr eine IN DER OFFIZIELLEN LEHRE DER KATH. KIRCHE seht, und ich antworte mit Freude.

 

Ganz ehrlich gesagt, sind Spitzfindigkeiten und Verlängerungen der Gebote; Ausdehnungen auf alle möglichen Situationen und Menschlichkeiten, sinnlos wie ein Kropf, da auch Paulus sagte, dass es nur 2 Gebote gibt, nämlich das der Gottesliebe und das der Nächstenliebe.

 

Ich flog mal in den 40er Jahren aus dem Beichtstuhl, weil ich den Beichtspiegel" nicht auswendig kannte und nicht die 10 Gebote der Reihe nach aufzusagen wusste. Das könnte ich wohl auch heute nicht :blink:

 

Die Zehn Gebote sind Erweiterung und zum Teil auch Fehlinterpretation der hebräischen Bezeichnung der „zehn Worte". In den althebräischen Schriften regeln die ersten 4 der 10 Worte, das Verhältnis Mensch, zu Gott seinem Schöpfer; die restlichen 6 Worte, das Verhältnis zwischen den Menschen. Die meisten Bibelforscher sind vom Ursprung der „zehn Worte" in der Geschichte Moses überzeugt, während andere Exegeten die ganze Entstehungsgeschichte des so genannten Dekaloges völlig anders sehen. Die diversen Auslegungen des Alten Testamentes sollen uns hier wegen völlig untergeordneter Bedeutung nicht berühren.

 

Fakt ist, dass das Gebot Gottes nur aus Beachtung und Weitergabe der unendlichen Liebe Gottes besteht; nämlich aus den beiden Geboten der 1. Liebe zu Gott - 2. Liebe zu den Menschen und Mitgeschöpfen. (Röm. 13/9) Weiteres sind zeitbedingt zugefügte Erklärungen.

 

Das erste Gebot ist die Gottesliebe, die nur einen Gott manifestiert; den einen und unendlich liebenden Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat und von dem man sich kein Bild machen soll - weil jedes Bild Gottes absolut unzutreffend und gotteslästerlich wäre. Liebevoll geschnitzte oder gemalte Bilder von Gott Vater, wie sie in der Kunst und Volkskunst von Michelangelo bis heute auftauchen, haben mit Gott weniger als nichts zu tun. Man sollte absolut unterlassen, Gott irgendwie darstellen zu wollen, denn erreicht wird dabei neben unbewußt blasphemischem Tun nur, dass Menschen die dem Christentum fern stehen, den allmächtigen Gott und Schöpfer des Himmels und der Erde und des gesamten Universums, als gütigen alten Herrn ansehen könnten. Das wäre zwar unsagbar dumm, aber so geschieht es dennoch millionenfach und viel Blasphemie erwächst daraus.

 

Das zweite Gebot umfasst die Nächstenliebe, das Liebe zu Schöpfung und Kreatur einschließt. Das Christentum ist Religion, der vollkommenen Liebe zu Gott und unserem Nächsten. So wir Gott suchen, finden wir Gott auch über die uns gebotene Nächstenliebe, wie Mutter Teresa immer wieder betonte.

Hätten wir die uns von Gott gegebene Fähigkeit zur Liebe nicht, wären wir nichts, oder nicht mehr, als irgendein Affe. Leben wir diese Liebe nicht, so sind wir nichts. Leben wir aber die Liebe, so finden wir Gott, so haben wir Zugang zu Gottes ewiger und vollkommenen Liebe, so sammeln wir uns Schätze im Himmel; so kennen wir Gott und Gott kennt uns.

 

Weil die Liebe das Höchste des Christentums ist - weil Gottesliebe und Gotterkenntnis nur über die Nächstenliebe zu uns kommt - weil die Nächstenliebe Gottes Zweites Gebot Gottes ist, ist die Frage nach unserem Nächsten - mein Nächster? Wer ist das, den ich laut Gottes Gebot zu achten und zu lieben habe - weil Gott diesen Menschen liebt?

 

>Was ist für Sie Glaube und was ist für Sie Nichtglaube?< fragte mich ein Geistlicher.

Ich antwortete:

Glaube ist das Wissen aus Jesu Wort, dass Gott lebt, Gott nur eine Armlänge von uns entfernt ist. Dieses WISSEN besteht aus der vorbehaltlosen Annahme absoluter Richtigkeit des Wortes Jesu.

Hoffnung alleine, setzte die Annahme der Möglichkeit voraus, dass Jesu Wort falsch war - gelogen und unsinnig. Letzteres wäre Gotteslästerung.

 

Nur ein Gedanken-Anstoß

BMS

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Franciscus non papa

hm - irgendwo hat josephus seine katechese zum 4. gebot gepostet. immerhin erstaunlich, was er alles aus diesem gebot herausholt :blink:

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Bruno-Maria Schulz

Es kann herausholen und hineininterpretieren der Mensch was er will in die 8 Gebote nach dem 1.und 2. die zählen.

Wichtig ist alleine Gottes- und Nächstenliebe. Alle Weitere ergibt sich daraus. Das ist sehr logisch und wird von Paulus so ausgedrückt:

 

>>>Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, UND ALLE ANDEREN GEBOTE sind in dem einen Satz zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.<<<

 

Vergl. auch Ex 20,13-17; Dtn 5,17-21; Mt 22,39f; Gal 5,14

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