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WARUM


Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz

Ich las soeben in einem Forum den verzweifelten Beitrag eines Christen, der "wütend auf Gott" ist und an Gott zweifelt, weil sein 41-jähriger Schwager starb

 

>WARUM<

 

...aus Vielen kommt nach dem furchtbaren Erleben des Sterbens von Sohn oder Tochter, dem Sterben eines lieben Menschen der spontane Ausruf:

ES LEBT KEIN GOTT.

 

Der Sog der furchtbaren Frage - WARUM - ist ebenso erkennbar, wie ihre zerstörerische Wirkung

 

Gefährlich werden satanische Einflüsterungen in der Fragestellung, wenn „Warum“ als Anklage gefragt wird. Anklage gegen Gott den man NUN bezweifelt, weil Er dies zuließ!

WARUM wird an dieser Stelle zu elementarer Gefahr; und es ist ein harter Kampf! Kampf Mensch gegen Dämon im inneren Burghof des Seins. Dieses grausame Warum, kann vollkommen zerstören.

 

Da wir aber nicht in der Lage sind, Gottes Wege und Intentionen zu

erkennen, darf es in unserem Verhältnis zu Gott und somit zum Existentiellen unseres Seins, ein WARUM nicht geben. Ebensowenig wie ein Kind komplizierte Entscheidungen des Vaters ermessen kann!

Eigene Schlussfolgerungen sind zwangsläufig falsch.

 

Demut ist nicht zeitgemäss, aber Gott der Herr ist jenseits unserer Zeitströmungen und Moderichtungen und demütige Annahme einzige Möglichkeit das Gegebene auch seelisch zu überleben. Anklagende Ablehnung (Gottes) führte zur Selbstzerstörung.

 

Ob nun der Zeitpunkt an dem der Verstorbene vor Gottes Thron steht, von Gott vorbestimmt ist oder nicht, ist alleine Gottes Ratschluss anheim.

Beantwortet wird uns die Frage WARUM nach unserem Tode. WARUM hast Du Dein Leben durch endlose Trauer zerstört? Wo blieb Dein Wissen um ein Weiterleben in Gott?

 

Gehen wir getrost davon aus, dass der Tod für diesen Menschen JETZT gut ist. Dieser Mensch JETZT in unendlicher Verwunderung und Freude, die Gegenwart Gottes sieht und erlebt

 

Die Frage: Warum lässt Gott diesen schreckliche Sterben meines Kindes zu, warum ließ Gott meinen Sohn, meine Tochter, mein Enkelkind so jung durch

diesen dummen Unfall bzw. diese grauenhafte Tat – diese schreckliche Krankheit sterben, ist klar beantwortet, denn:

 

Würde Gott eingreifen, wäre kein Mensch frei in seinem Tun; kein Täter in seiner Entscheidung für oder gegen Gott, denn das Eingreifen Gottes würde als solches erkannt. Gott wäre für Jeden offensichtlich existent. Glaube daher unnötig weil ohnehin klar; freie Entscheidung erübrigte sich, der Himmel

wäre somit hier - die Erde ebenso überflüssig, wie Gottes Schöpfung.

 

Ein WARUM wird uns, falls aufgestellt, immer quälen, ohne dass je eine Antwort gefunden werden könnte. Diese Frage nach einem uns immer verschlossen bleibenden Sinn des Geschehens nicht zu stellen, ist in jedem Fall für uns deshalb besser, weil jeder Versuch einer Antwort in die Irre führt. Daher bleibt die Frage nach dem WARUM ohne Ergebnis – wird somit besser nicht gestellt.

 

Gönnen wir einfach dem verstorbenen Menschen den Himmel und beten für ihn. (auch dafür, dass er für uns Gott bittet)

Ich weiß, dass sich das alles banal einfach anhört; es ist dagegen von riesigem Inhalt, Tragweite – und Schönheit.

 

Bruno-Maria Schulz

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Eine bedrängende Frage - das Warum.

(Und übrigens ein schöner Text!)

 

Das Argument mit der Freiheit des Menschen kann ich nicht vollständig nachvollziehen. Sicher, es ist meine freie Entscheidung, meinen Nächsten zu lieben (oder wenigstens zu achten :blink: ) oder zu quälen, und diese Freiheit bringt meinem Nächsten je nach meiner Entscheidung Leiden.

 

Aber ist das Argument im Umgang mit den Opfern nicht mehr als problematisch? Das jüdische Kind musste in die Gaskammer, weil das halt die Freiheit des Wachpersonals war? Theoretisch denkbar, aber menschlich jenseits von allem, was ich denken oder fühlen möchte.

 

Ist die Freiheit denn soviel wert, dass sie das millionenfache Leiden im Holocaust (und in allen anderen Katastrophen der Geschichte!) aufwiegt? Und weiter: ist diese äußerste Betonung der Freiheit nicht auch ein sehr kulturell geprägtes Verständnis, weil in der westlichen Moderne die Freiheit als höchster Wert gilt? (Ich bin kein Fachmann für asiatische Religionen, aber ich könnte mir denken, dass es dort eine andere Erklärung für das Leid gibt).

 

Außerdem frage ich mich, was hat die Freiheit des Menschen mit Leiden zu tun, das nicht auf menschliches Wirken zurück zu führen ist? Wessen Freiheit hat denn dazu geführt, dass ein Kind an einer Krankheit sterben muss? Warum hat Gott bei der Erschaffung der Welt nicht einfach auf Krankheiten verzichtet? (Ich habe hier schon mal die Begründung gehört, dass diese Krankheiten ja auch alle vom Menschen verursacht sein, wegen Umweltverschmutzung und so weiter - naja).

 

Also, unterm Strich bleibt die Frage nach dem WARUM für mich unbeantwortbar.

 

Da halte ich es lieber mit der von dir genannten DEMUT. Die Welt ist ein so komplexes System, dass ich die Zusammenhänge nie durchschauen kann. Wie wäre die Welt, wenn es Krankheit nicht gäbe oder das Wetter weniger Kapriolen schlüge oder ich keine Angst haben müsste oder keinen Hunger oder... Ich glaube fest daran, dass Gott bei Abwägung aller Konsequenzen die bestmögliche aller Welten geschaffen hat; leider scheinen Leid und Tod unverzichtbar gewesen zu sein. Das erklärt nichts, aber ich kann an Gottes Güte glauben.

 

 

Viele Grüße,

Markus

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Grüß Gott,

 

Die Anklagende Frage "WARUM"? stellt sich mir oft, wenn ich an unsere deutsche Geschichte denke, wenn ich an die vielen Kriege auf der Welt denke wenn ich Bilder von Terroranschlägen oder Massenunfällen sehe.

 

"Warum guter Gott läßt du das zu, wenn du doch die Menschheit, deine Schöpfung so sehr liebst wie du sagst?"

 

Ich habe diese Frage zum Glück (und dafür bin ich Gott unendlich dankbar) aus eigenen erleben noch nie Fragen müssen.

 

Ich denke, diese Frage ist legitim und macht sinn. Ob sie Sinnvoll ist ist wieder eine andere Frage,

Legitim ist sie, weil Jesus diese Farge selber gestellt hat:

 

Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

 

Sinn macht sie, weil sie Trauer und Wut kanalisiert, dem ganzen Schmerz eine Richtung gibt, bevor es sich gegen einen selber richtet.

Sinnvoll ist es nur dann, wenn mann nicht im Warum stecken bleibt, sich nicht von Gott abwendet. Sondern sich von Gott tragen läßt. Dem Warum ein vertrauendes "Trotzdem" folgen läßt "Trotzdem bist du mein Gott, dem ich vertraue" oder ein trotziges "Deshalb" "Wenn du mir das schon antust, dann richte mich wieder auf. AUch das istlegitim, das Buch der Psalmen ist voll davon.

 

Gruß!

Frank

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So hoch der Himmel über der Erde steht, so hoch sind Gottes Gedanken über den Gedanken der Menschen.

 

Die "Warum" Frage in Bezug auf Gott kann den Menschen in die Irre führen, wenn mit dieser Frage der Zweifel an Gottes Liebe verbunden ist. Wir verstehen Gottes Wirken oft nicht- weil Gott weiter sieht wie wir. Gott geht es nicht nur um unser momentanes Wohlbefinden, sondern vor allem um unser ewiges Heil.

 

Erinnere mich was ein Priester vor Jahren erzählte:

Er und sein jüngerer Bruder wollten Priester werden. ER war es schon. Der Bruder starb kurz bevor es zur Weihe kommen konnte. Der Vater war erschüttert und sagte dem älteren (Priester) Sohn, er solle auf den Grabstein einen Spruch meisseln lassen,der ihm das erkläre.

 

Der Priestersohn ließ folgenden Spruch das hl. Franz von Sales auf den Grabstein meisseln:

"Gottes Wille ist immer auch Gottes Liebe."

 

Der Vater fragte den Sohn: Glaubst du das? Und als dieser sagte: JA war er zufrieden.

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Bruno-Maria Schulz

Richtig „ ora-et-labora“ das Kind wird totgequält, durch die Freiheit des satanischen Menschen, so zu tun. Leid muss über die Welt kommen, aber wehe dem, von dem das Leid ausgeht.

 

Würde Gott zB. sexuellen Missrauch am Kind verhindern, so wäre schlagartig Sein und Walten Gottes der Welt offenkundig, jeder wäre sofort auf Gottes Seite – es gäbe keine Entscheidung mehr zum Bösen – die Welt als Bewährungsort für den Himmel wäre sinnlos.

 

Nein „ ora-et-labora“ dise Freiheit ist weniger als nichts wert und ist satanisch, wenn sie für den Teufel gelebt und ausgeführt wird. Wäre diese Freiheit aber nicht... siehe oben.

 

Buddhistische Deutungen des Leides helfen hier nicht weiter, sondern führen in die Irre der „großen Leere“.

 

Es gab es schon in römischer Zeit -Rom brach zusammen- und es gibt es in unserer Zeit zunehmend; die Schändung von Kindern in körperlicher wie geistiger Weise. Nichtachtung des Kindes als uns von Gott anvertraute an Leib und Seele schöne, unverdorbene Menschen, die uns anbefohlen sind, um sie in Reinheit erstarken zu lassen an Körper und Geist, ist nicht nur verachtenswerteste Schuld die von Gott ausdrücklich mit Höchststrafe geahndet wird, nein; Christus selbst warnte ganz ausdrücklich und in den Evangelien übereinstimmend bei zB. Matthäus 18 Vers 6

WEHE ABER DEM, DER EINEM DIESER KINDERN ÄRGERNIS GIBT! DEM WÄRE ES BESSER, WENN IHM EIN MÜHLSTEIN AN DEN HALS GEHÄNGT UND ER IN DIE TIEFE DES MEERES VERSENKT WÜRDE. WEHE DER WELT WEGEN DIESER ÄRGERNISSE.

Eine sehr deutliche und sehr erregte Warnung Christi, wie sie an keiner Stelle schärfer formuliert ist. Der Zorn Gottes ist dem Mann und der Frau gewiss, die sich an Kindern vergreifen, ihrer Seele Schaden zufügen und somit Gott missachten. Die Strafe wird so schrecklich sein, dass Christus die Strafe mit dem an den Hals gehängten Mühlstein in den Fluten des Meeres versenkt zu werden, als vorzuziehende Lösung vor Augen führt!

Zur damaligen Zeit wohnten im Denken des Menschen, dem Meer alle Schrecknisse inne, die der Mensch sich vorstellen konnte; das heißt: Die Strafe für Verbrechen dieser Art sind gewaltiger, schrecklicher als die für gemeinen Mord oder andere Vergehen gegen Gottes Gebote, denn diese Warnung hören wir laut und zornig aus der Bibel schallen.

 

Heilte nicht auch Jesus kranke Kinder – er sah und weiß um ihr Leid. Was aber, wenn der Teufel die Krankheit brachte um die Eltern in Versuchung zu führen, sich gegen Gott zu erheben?

 

Bestgruß

BMS

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Hallo Zusammen!

 

Eine zeitlang lese ich schon im Forum mit und jetzt möchte ich auchmal ein bisschen mitmischen...

 

 

 

Wenn etwas passiert, was die eigene Welt plötzlich "Kopf stehen" lässt, wenn ein geliebter Mensch stirbt, eine unheilbare Krankheit Lebenspläne zerstört,... dann ist die Frage nach dem WARUM da! Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, die einen Schicksalsschlag sofort und echt demütig aus Gottes Hand annehmen können.

 

Da finde ich es besser im ersten Schmerz aufzubegehren als mit der Einstellung "als Christ muss ich demütig mein Schicksal aus Gottes Hand annehmen" die eigenen Gefühle zu unterdrücken... denn unterdrückte Gefühle kommen irgendwann wieder an die Oberfläche und dann wird's kompliziert.

 

Die Frage Warum? darf und muss gestellt werden - und am besten an Gott selbst! Das einzige, was unbedingt vermieden werden muss, ist dass der Kontakt zu Gott abreißt - wenn das Warum? nicht mehr als Frage an Gott sondern als "Waffe" gegen Gott gebraucht wird.

 

Aber im Dialog mit Gott sind alle Fragen erlaubt und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Gott mich zur Annahme geführt hat - aber erstmal wollte ich einfach nur jammern...

 

Gruß

Mbooni

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Bruno-Maria Schulz

Frank, ich verstehe dich sehr gut, aber bitte sagen wir NIEMALS den von dir ausgesuchten Satz:

>>> "Trotzdem bist du mein Gott, dem ich vertraue" oder ein trotziges "Deshalb" "WENN DU MIR DAS SCHON ANTUST, DANN RICHTE MICH WIEDER AUF. Auch das ist legitim, das Buch der Psalmen ist voll davon.<<<

 

Es ist nicht legitim, wenn wir sagen GOTT hätte das Leid gebracht, DENN GOTT BRINGT NIEMALS LEID, wie das Beispiel Hiob (Buch Ijob - eines der Hauptwerke der Weltliteratur) deutlich erklärt:

Siehe Hiob. Die Leiden die Hiob tragen musste, brachte der Teufel: Er sagte zu Gott, Hiob glaubt nur, weil er Deinen Segen hat. Gott erwiderte:

Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand.

Der Teufel brachte so unsagbares Leid über Hiob, aber Hiob blieb standhaft im Glauben und so schenkte ihm Gott das Mehrfache von dem, was er verlor.

 

Die andere Sache die du erwähnst – der Schrei Jesu am Kreuz die sehr Viele missdeuten WARUM HAST DU MICH VERLASSEN

beantworte ich in eigenem Thema mit Freude.

 

Die Bibel ist das Buch der Freude

des Trostes und des Lichts

WENN MAN SIE OFFENEN HERZENS LIEST

BMS

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Und weiter: ist diese äußerste Betonung der Freiheit nicht auch ein sehr kulturell geprägtes Verständnis, weil in der westlichen Moderne die Freiheit als höchster Wert gilt? (Ich bin kein Fachmann für asiatische Religionen, aber ich könnte mir denken, dass es dort eine andere Erklärung für das Leid gibt).

 

Ich bin auch kein Fachmann, aber zumindest kenne ich die taoistische "Begründung": Nach dem Prinzip von Yin und Yang befindet sich die Welt im Gleichgewicht; als Folge davon gibt es zu allem auch sein Gegenstück, weil sonst das Gleichgewicht gestört würde. Folglich gibt es Glück nur, wenn es auch Unglück gibt, und Freude nur, wenn es auch Leid gibt. Daher gibt es keine Begründung für das Leiden an sich, denn es ist einfach Bestandteil des ganzen Prinzips.

 

Eine Folge davon zeigt sich bei einer chinesischen Bekannten von mir, deren Vater beim Bergsteigen abstürzte und seither mit einer Querschnittslähmung im Krankenhaus liegt. Ihr Kommentar hierzu: "Als ich ins Krankenhaus kam und die vielen Patienten sah, wurde mir bewusst, wie viele Unfälle dieser Art es gibt. Wir waren bislang nur davon verschont geblieben, aber es gehört eben zu unserem Leben dazu. Es gibt keinen Grund zum Klagen, sondern wir müssen alles daran setzen, um für das Beste zu kämpfen."

 

Außerdem frage ich mich, was hat die Freiheit des Menschen mit Leiden zu tun, das nicht auf menschliches Wirken zurück zu führen ist? Wessen Freiheit hat denn dazu geführt, dass ein Kind an einer Krankheit sterben muss? Warum hat Gott bei der Erschaffung der Welt nicht einfach auf Krankheiten verzichtet? (Ich habe hier schon mal die Begründung gehört, dass diese Krankheiten ja auch alle vom Menschen verursacht sein, wegen Umweltverschmutzung und so weiter - naja).

 

Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Erdbeben, Meteoriteneinschläge - eine lange Liste von Naturkatastrophen, die nicht durch Menschen verursacht sind (und die Gott in Seiner Allmacht durchaus verhindern könnte); ergänzt durch die Aussage von Jesus Christus, dass aus dem Leid eines Menschen nicht gefolgert werden kann, dass dieser ein besonders großer Sünder sei.

 

Die Frage nach dem WARUM ist nicht beantwortbar. Sie muss aber auch nicht gestellt werden. Wenn Jesus Christus das ganze Leid der Welt auf sich genommen hat - sollte ich mich über mein eigenes Leid beklagen? Wenn Gott das Leid selbst annimmt - sollte ich deswegen anklagen?

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Gott nimmt jeden in der Stunde zu sich, wo es für den Sterbenden am günstigsten ist.

Wie begründest Du dies?

 

Mit dem Tod ist die Entscheidung über "Himmel" oder "Hölle" gefallen - da nun nicht alle Menschen in den "Himmel" kommen, kann Dein Satz eigentlich nur stehen bleiben, wenn man voraussetzt: Auch wenn diejenigen, die in die "Hölle" kommen, noch länger gelebt hätten, hätten sie sich nicht mehr Gott zugewendet, denn sonst hätte es ja eine noch günstigere Stunde gegeben. Oder nicht?

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Bruno-Maria Schulz

Mbooni, du sagst >>> im Dialog mit Gott sind alle Fragen erlaubt<<<

 

Ja und nein. Ja nur dann, wenn sie Zweifel ausschließen.

Ich erlebte entsetzt, dass meine tiefgläubige Mutter damals, als der ihr nahestehendste Mensch starb, ebenso wie im Freischütz die Frage hinaus rief: „LEBT KEIN GOTT?“

 

Carl-Maria von Weber unterstreicht das Welterschütternde dieser Frage mit dramatisch sich steigender und fast überschlagender Musik.

 

Es gibt Grausames. Ich habe es erlebt, als mein jüngster Sohn mit 26 starb (vermutlich ermordet wurde – ungeklärt). 1 Std zuvor hatte ich noch mit ihm nett gesprochen – eine Stunde später musste ich den Priester um die letzte Ölung bitten.

 

Mein Gebet in diesen grauenvollen Stunden war ausschließlich darum, dass Gott Björn aufnehmen möge. Ebenso erleben es täglich tausende Eltern.

 

Hüten wir uns aber sehr vor der brachialen Versuchung der Hölle, uns in diesem Moment der Schwäche überrumpeln zu lassen vom Zweifel an Gott. Viele stürzen in den verzweifelten Ruf ES LEBT KEIN GOTT in der ersten, unendlich tiefen Trauer, die dann, wenn man sich nicht sofort in die Hand Gottes begibt, in unheilbaren Schock umschlagen kann, sehr zur Freude des Teufels.

 

Zweifel können uns durchaus überrumpeln; Zweifel die uns in diesem Moment verführerisch dargeboten werden; man muss nur zugreifen. - In diesem Ausnahmezustand der Seele, ist die Seele völlig ungeschützt und von allen Seiten angreifbar; - wenn -

ja wenn man sich nicht sofort und im Moment des Geschehens in den Schutz Gottes begibt; im Gebet die ausgestreckte Hand Gottes ergreift!

 

Man denke hier auch an Maria, die Mutter Jesu: Auch sie verlor ihren Sohn unter grauenvollen Umständen. Die heilige Maria, Mutter Gottes, ist prädestiniert dafür, uns in Ihrer Fürbitte bei Gott, in der Trauer zu trösten und helfend beizustehen in den Wallungen und seelischen Kämpfen, die uns nun überfallen. Der einzige wirklich helfende Notanker hier – wie immer, ist nur das Gebet in Hingabe an Gott!

 

Die Frage WARUM ist uns ein Signal dafür, dass der Widersacher Gottes an uns arbeitet.

 

BMS

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Ja, ich stimme Dir weitestgehend zu, nur mit dem letzten Satz habe ich meine Probleme:

 

>>Die Frage WARUM ist uns ein Signal dafür, dass der Widersacher Gottes an uns arbeitet.>>

 

Wie ich geschrieben habe: Die Frage Warum? darf nicht als "Waffe" oder "Argument" gegen Gott gebraucht werden, aber wenn man voll vertrauen zu Gott kommt, dann darf man all seine Fragen mitbringen.

 

Ich finde die Stelle im At "Jakob am Jabbok" total befreiend: Da kämpft Jakob doch tatsächlich einen Ringkampf mit seinem Gott!

Das ist erlaubt!

 

"27 Der Mann sagte: Lass mich los; denn die Morgenröte ist aufgestiegen. Jakob aber entgegnete: Ich lasse dich nicht los, wenn du mich nicht segnest. 28 Jener fragte: Wie heißt du? Jakob, antwortete er.

29 Da sprach der Mann: Nicht mehr Jakob wird man dich nennen, sondern Israel (Gottesstreiter); denn mit Gott und Menschen hast du gestritten und hast gewonnen."

(Gen 32,27-29)

 

Mbooni

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Bruno-Maria Schulz

WIR KÖNNEN (GOTT) NIE FRAGEN WARUM, WEIL WIR GOTT UND SEINE WEGE NIE VERSTEHEN KÖNNEN. Vertrauen wir einfach Gott und leben in Ihm, dann werden wir (manchmal erst spät aber IMMER) erkennen, dass Gottes Weg der einzig Richtige war.

 

Hallo Mbooni :blink:

 

Wir stimmen voll überein. Natürlich darf niemals irgend etwas als "Waffe" oder "Argument" gegen Gott gebraucht werden. Natürlich darf man all seine Fragen Gott vorlegen, diese können aber nie das Sein Gottes bezweifeln etw so, wie ein Fernsehmensch sagte. ..da betete ich wirklich „lieber Gott WENN ES DICH GIBT“ dann helfe uns jetzt.

WENN ES DICH GIBT ist bereits unsägliche Gotteslästerung und macht jedes Gebet zum Fluch.

 

Nur Dein Satz: >>> Da kämpft Jakob doch tatsächlich einen Ringkampf mit seinem Gott!

Das ist erlaubt!<<< ist überaus problematisch und sehr zu überdenken:

 

Aus dieser alten Geschichte der Genesis entnehmen die Juden nur sehr zaghaft, dass es „Gott“ gewesen sein könnte mit dem Jakob kämpfte, was Christen aber doch sehr bezweifeln. Ich nie glauben kann noch werde: Ließe Gott sich tatsächlich herab mit einem Menschen körperlich zu „kämpfen“ hätte nicht nur ein Mensch, sondern die gesamte Menschheit plus Universum nicht den Hauch einer Chance.

 

In Genesis 25-33 sind drei uralte Überlieferungen ineinander verschlungen: Zuerst die Umbenennung des Namens Jakob in Israel, dann die Erklärung des Ortsnamen Penuël, Ferner die Begründung der eigenartigen Regel, das Fleisch über dem Hüftgelenk von Tieren nicht zu essen.

 

Der namenlose «Mann» dieser vorisraelitischen Erzähnung war möglicher Weise ein himmlisches Wesen. Laut israelitischer Lesart Gott selbst – wobei immer eingeräumt blieb „zumindest ein himmlisches Wesen“ zB. Engel, dem Jakob den Segen abringt.

 

Siehe dazu die Predigten der Franziskaner:

http://www.schriften.franziskaner-werd.ch/pred.htm

................. Israel, auch Jakob genannt, rang mit dem Engel, wurde von ihm gelähmt und dann in Gottes Erbarmung aufgenommen, damit aus seinem Geschlecht der Sohn Gottes empfangen wurde, um dessentwillen wir Verzeihung unserer Sünden erlangen; doch zuerst musste sein Hüftgelenk gelähmt, m. a. W. sein Leib der Abtötung unterworfen werden.............

 

Herzlichen Gruß

Bruno

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Gott nimmt jeden in der Stunde zu sich, wo es für den Sterbenden am günstigsten ist.

Wie begründest Du dies?

 

Mit dem Tod ist die Entscheidung über "Himmel" oder "Hölle" gefallen - da nun nicht alle Menschen in den "Himmel" kommen, kann Dein Satz eigentlich nur stehen bleiben, wenn man voraussetzt: Auch wenn diejenigen, die in die "Hölle" kommen, noch länger gelebt hätten, hätten sie sich nicht mehr Gott zugewendet, denn sonst hätte es ja eine noch günstigere Stunde gegeben. Oder nicht?

Ich bin kein Theologe, Wolfgang, und bringe hier nur ab und zu ein paar Dinge ein, die ich von Theologen gehört habe; diesen Satz habe ich von Dr.Dr.Dr.theol. FANZAGA. Aber es stimmt natürlich so, wie du vermutet hast: Gott ruft dich in der Stunde zu sich, in der du wenigsten Todsünden und die maximale Reue hast.

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Ich bin kein Theologe, Wolfgang, und bringe hier nur ab und zu ein paar Dinge ein, die ich von Theologen gehört habe; diesen Satz habe ich von Dr.Dr.Dr.theol. FANZAGA. Aber es stimmt natürlich so, wie du vermutet hast: Gott ruft dich in der Stunde zu sich, in der du wenigsten Todsünden und die maximale Reue hast.

Ich bin ja nun auch kein Theologe, aber was mir bei diesem Gedankengang auffällt:

 

Die wenigsten Todsünden hat ein Mensch wohl in jungen, sehr jungen Jahren.

Warum ruft Gott denn nicht einfach die Menschen, die später Todsünden begehen werden, rechtzeitig zuvor zu sich? :blink:

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Bruno-Maria Schulz

Mir scheint, dass ihr hier einer Falschmeldung aufsitzt, denn Padre DDr. Livio Fanzaga, Programmdirektor von Radio Maria Italien, würde das in dieser Form nie sagen. Andernfalls wäre Gabrieles Schlussfolgerung richtig und es entstünde eine undenkbare und vollkommen ausgeschlossene „Ungerechtigkeit Gottes“ gegenüber Jenen, die lange genug leben um „Zeit zu haben“ zu sündigen.

 

Heilige, wie der Gründer der Jesuiten Ignatius von Loyola, lebten ein recht unheiliges Leben vor ihrer Erkenntnis Gottes. Man könnte daraus schließen, dass Gott weiß, dass dieser Mensch seine Irrungen und Wirrungen verlassen wird, und den rechten Weg finden. Konsequenter Weise würde dann Gott alle die Menschen abrufen, von denen Er weiß, sass sie später mal dem Teufel huldigen. Hitler und Stalin wären somit in Jugendjahren verstorben, als sie noch gläubige Katholiken bzw. Orthodoxe waren.

 

Das Ganze kann man als Hypothese der Sparte Wunschdenken, abhaken. Dies schon deshalb, weil kein Mensch böse geboren wird und teuflisches Handeln und Denken freier Entscheidung entspricht.

 

Love

BMS

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Mir scheint, dass ihr hier einer Falschmeldung aufsitzt, denn Padre DDr. Livio Fanzaga, Programmdirektor von Radio Maria Italien, würde das in dieser Form nie sagen. Andernfalls wäre Gabrieles Schlussfolgerung richtig und es entstünde eine undenkbare und vollkommen ausgeschlossene „Ungerechtigkeit Gottes“ gegenüber Jenen, die lange genug leben um „Zeit zu haben“ zu sündigen.

 

Heilige, wie der Gründer der Jesuiten Ignatius von Loyola, lebten ein recht unheiliges Leben vor ihrer Erkenntnis Gottes. Man könnte daraus schließen, dass Gott weiß, dass dieser Mensch seine Irrungen und Wirrungen verlassen wird, und den rechten Weg finden. Konsequenter Weise würde dann Gott alle die Menschen abrufen, von denen Er weiß, sass sie später mal dem Teufel huldigen. Hitler und Stalin wären somit in Jugendjahren verstorben, als sie noch gläubige Katholiken bzw. Orthodoxe waren.

 

Das Ganze kann man als Hypothese der Sparte Wunschdenken, abhaken. Dies schon deshalb, weil kein Mensch böse geboren wird und teuflisches Handeln und Denken freier Entscheidung entspricht.

 

Love

BMS

Schön, dass Sie Pater Fanzaga auch kennen, aber ich habe ihn das schon mehrmals sagen hören (es ist seine Standardantwort auf Todesfälle).

bearbeitet von dr-esperanto
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Bruno-Maria Schulz

Mein lieber dr-esperanto

 

Bleibe doch bitte ganz einfach bei dem forenüblichen „du“ – es ist so einfacher zu „forenschreiben“

 

Schon 1992 war mir das angenehm, als in allen Mailforen das „amerikanische DU“ vereinbart wurde. Damals stand noch in den so genannten „Internet-Nettiketten“ – man möge das in den USA übliche Anreden mit Vornamen praktizieren „was wir aber Dir-Ihnen natürlich freistellen“. Es war dann jahrelang ein ewiger Wechsel von Sie und Du und wenn jemand dem Forenpartner nicht grün war, redete er ihn mit SIE an – was schmunzeln machte.

 

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass entweder der hochverehrte Pater, oder die Hörer von Radio Horeb einem Irrtum aufsitzen, entsprechend meiner gestrigen Begründung. Auch ein Pater mit dem ich das Thema gestern tel. besprach, sieht da Probleme mit kirchlichem Verständnis aller biblischen Befunde.

 

Ich würde indirekt mit dem DDr. Livio Fanzaga über Radio Horeb in Verbindung treten, aber derzeit habe ich so viel Anderes zu tun, dass ich das nicht dazuladen kann.

Aber wie wär’s wenn du es versuchst – einfach mit einer Mail an Radio Horeb: info@horeb.org

Wenn eine Nachricht kommt, würde es Alle hier sehr interessieren.

 

Sollte Padre DDr. Livio Fanzaga die Aussage bekräftigen, werde ich sie zwar nicht als richtig annehmen, aber mit den mir bekannten Theologen eingehend besprechen. Das Ganze kollidiert mir zu sehr mit Aussagen Jesu Christi.

Aber selbstverständlich ändere ich meine Meinung mit Freude radikal in dieser Hinsicht wie selbstverständlich bei jedem Thema), sollten sich Bestätigungen und Grundlagen für die Richtigkeit von mir bisher abgelehnter Sichtweisen ergeben. (Ich beanspruche keineswegs wie Gabriele schrieb, die Weisheit für mich gepachtet zuhaben - im Gegenteil) :blink::):)

 

Herzlichen Gruß

Bruno-Maria Schulz

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Bruno-Maria Schulz

Salü Woge,

Du schreibst am 12.8.:

___________________________________________________________

 

....lange Liste von Naturkatastrophen, die Gott verhindern könnte; Aussage Jesu; aus Leid keine Sündenfolgerung....

Wenn Jesus Christus das ganze Leid der Welt auf sich genommen hat ...

___________________________________________________________

 

Ich achte sehr deine guten Beiträge Woge, nur ist hier eine kleine Verwechslung, denn Jesus nahm nicht das LEID der Welt, sondern die SÜNDEN der Welt auf sich (bis zu einem gewissen Punkt – was darüber hinaus geht ist unsere Verantwortung).

 

LEID der Welt kommt in den überwiegenden Fällen vom Menschen, die der Verführung unterlagen, das Bösen vorzuziehen.

 

Jesus der Christus sagte dazu:

 

»Wehe der Welt mit ihrer Verführung! Es muss zwar Verführung geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet«

was die Gute Nachricht Bibel so übersetzt:

Wehe dieser Welt, weil sie so ist, dass Menschen in ihr an Gott irre werden. Das muss zwar so kommen; aber wehe dem Menschen, der daran mitschuldig wird!

 

Und zu Naturkatastrophen:

Was wäre, wenn Gott sie alle verhindern würde?

 

Geophysik wäre außer Kraft

Natürliche Wetterentwicklung unmöglich

Umweltünden folgenlos

Gottes Wirken offensichtlich

Unglaube unmöglich

die Welt sinnlos

der Himmel wäre hier

...denn wir müssten uns nicht mehr bewähren, weil wir Gottes Sein erkennen würden und somit niemals sündigen - ja, sogar die Schöpfung wäre unnötig, denn wir hätten sofort als Gottes Geschöpfe im Himmel sein können, wie die Engel es sind...

 

Salve

BMS

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