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EloÌ, EloÌ, lem· sabachth·ni?


Bruno-Maria Schulz

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Bruno-Maria Schulz

Gabriele zu verrennst dich in einen riesigen Irrtum, wenn du annimmst, ich glaubte im Besitz der ganzen Wahrheit, zu sein, denn wie ich in mehreren Foren betonte erfasse auch ich nicht mal einen Bruchteil davon.

 

Bedenke ferner, dass nicht jeder Exegete der von Jesus Christus gegründeten Kirche angehört – es auch solche gibt, die gar keiner Kirche angehören und Atheismus anhängen – Bibelstöberei nur deshalb betreiben, um ihren Unglauben zu begründen (was ihnen nie gelingen wird).

 

Ich schrieb in 2 Antworten, dass „Deine“ Interpretation richtig ist – sie ist auch die offiziell kirchliche; dass aber auch das Wort VATER richtig ist.

 

BMS

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Bruno-Maria Schulz

Es ist eine gute Metapher von Wolfgang zu sagen:

»Wenn man so sehr liebt, steigt man quasi "bei jeder Gelegenheit" auf den Berg«

Denn ist mein Sohn fern von mir im Denken, Tun und Sein, so steige ich tatsächlich täglich auf den Berg meiner diesbezüglichen Besorgnis, um Ausschau zu halten nach seiner Wiederkehr und Rückfindung.

 

Dabei ist unerheblich, wie man den Berg interpretiert, ob als geologischen oder intuitiven Berg; auch dann, wenn es so oder so in den Übersetzungen steht, denn bei der Bibel ist Lesen mit dem Herzen angesagt.

 

Muss man um zu verstehen, jedes Mal erst fragen: WO STEHT DAS?

 

lh17, (dein Name sieht aus wie ein Bibelvers)

es sind in der Übersetzung Vater oder Gott, aus dem Munde Jesu keine theologischen Konsequenzen. Richtig ist das Wort GOTT, aber Jesus am Kreuz meinte Beides, weil Gott und Vater für Christus EINES ist.

 

Love

BMS

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Gabriele zu verrennst dich in einen riesigen Irrtum, wenn du annimmst, ich glaubte im Besitz der ganzen Wahrheit, zu sein, denn wie ich in mehreren Foren betonte erfasse auch ich nicht mal einen Bruchteil davon.

Dann ist ja gut, dass dies ein Irrtum ist. Ich hatte ja auch geschrieben, dass es für mich so klingt, wenn ich den einen, letzten Absatz lese.

 

Bedenke ferner, dass nicht jeder Exegete der von Jesus Christus gegründeten Kirche angehört – es auch solche gibt, die gar keiner Kirche angehören und Atheismus anhängen – Bibelstöberei nur deshalb betreiben, um ihren Unglauben zu begründen (was ihnen nie gelingen wird).

Bedenke bitte, dass hier schon hin und wieder die (Un)Gläubigkeiten der (mancher) Exegeten diskutiert wurde. Bedenke ferner, dass ich mich nicht auf irgendwelche Exegeten berufen habe, sondern auf die Einheitsübersetzung und auf das Forenmitglied Mat(thias); beiden wird man nur schwerlich vorwerfen können, dem Atheismus anzuhängen.

 

Ich schrieb in 2 Antworten, dass „Deine“ Interpretation richtig ist – sie ist auch die offiziell kirchliche; dass aber auch das Wort VATER richtig ist.

Ja. :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Bruno-Maria Schulz

Salü Gabriele

ist genanntes Forenmitglied (auf das ich mich nicht bezog) Exeget?

 

Definition der BIBLISCHEN Exegese: (es gibt viele Exegesen)

 

Exegese ist Philologie als theologische Disziplin, die die Heilige Schrift als göttliche Offenbarung zu erschließen hat. Sie fußt auf den Lehren der Inspiration des Bibelkanon und Bibeltext, und entwickelt die biblische Hermeneutik.

 

Katholische Exegese ist an das kath. Lehramt gehalten. Katholische Exegese seitens Derer die vom Lehramt ausgeschlossen wurden, ist ungültig und falsch (falsche Lehre ist der Ausschluss-Grund).

 

Evangelische Exegese ist weitgehend an den reformatorischen Ansatz gebunden - teils in humanistischer Linie, wo philologisch der Wortsinn gegen die allegorische Exegese des Mittelalters gesucht wird; teils an Luthers Rechtfertigungslehre gebunden, oder zum Calvinismus tendierend, aus der man Weisungen für das persönliche Leben sucht. Neuerdings ist Schwerpunkt die theologische Diskussion.

 

Orthodoxe Exegese hat ihren Ausgang in der Verbalinspiration. Ihre dialektische Theorie lehrt, Gottes Wort im Menschenwort der neutestamentlichen Schriftsteller zu hören.

 

Die Ökumene versucht einen Schwerpunkt auf eine"kirchliche Exegese" zu legen.

 

Jüdische Exegese ist im Talmud kasuistische Gesetzesauslegung.

 

Es gibt noch eine Reihe anderer Exegesen.

__________

Gabriele ich sehe soeben erst, dass du Moderatorin bist. Ich meine, die Moderatoren sollten darauf bedacht sein, dass die kath. Glaubensgespräche hier nicht zugemüllt werden (denn das ist das einzige Ziel) von Massenschreibern aus dem Gladiatorenteil.

 

Salve

Bruno

bearbeitet von Bruno-Maria Schulz
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Liebe Gabriele, lieber Bruno,

 

... das ist es, was ich nicht verstehe:

"Eli" bedeutet doch "Gott", - also sollte dort in deutscher Übersetzung doch wohl "Gott" stehen!

Wenn nun der Übersetzer "Vater" schreibt, dann hält er sich nicht an den Urtext, - wo liegen jedoch die theologischen Konsequenzen?

Ich sehe keine, und wenn, dann eher marginale.

 

Wie seht ihr das?

 

Gruß

Lieber Ludwig,

 

ich sehe es exakt wie Du: Eloi heißt Mein Gott, und das sollte in einer Übersetzung auch da stehen.

 

Für mich ist der Unterschied nicht sehr groß, aber auch nicht marginal.

Die Anrede GOTT oder auch MEIN GOTT drückt mehr Ehrfurcht aus, aber auch mehr Distanz. Für mich ist es ein Zeichen dafür, dass Jesus eine größere Distanz zu GOTT empfand als zuvor, er sagt es ja auch: Warum hast Du mich verlassen? Gerade weil er sonst das vertrautere, intimere "Vater" bzw. "Abba" verwendet, empfinde ich das distanziertere "Eloi" hier geradezu erschütternd. Es vertieft, ja verschärft die Verlassenheit Jesu am Kreuz.

 

Ob diese meine Interpretation nun theologisch ist, oder bloß gabrielisch, das weiß ich nicht.

 

LIebe Grüße, Gabriele

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Es geht am Kreuz nicht um eine Lebensweisheit, die Jesus Christus geschenkt wird, sondern um das Opfer, welches Er für uns bringt.

 

... nun haben aber Menschen Christus zum Kreuzestod verurteilt, -Menschen haben die Kreuzigung vollzogen. Wie darf ich dann das Opfer verstehen?

Etwa im Sinne der folgenden Bibelstellen:

 

Röm 3,25: "Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut."

Röm 8,32: "Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben."

2 Kor 5,19.21: "Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat. Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht."

Phil 2,8: "Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz."

 

Jesus Christus sagte selbst zu den Emmausjüngern in Lk 24,26: "Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?"

 

Dass Gott Seinen Sohn Jesus Christus für unsere Erlösung von den Sünden hingab, die durch den Kreuzestod und die Auferstehung bewirkt wurde, steht nicht im Widerspruch zur freien Willensentscheidung des Sanhedrin, Pilatus u.a., Ihn zum Kreuzestod zu verurteilen und dadurch Schuld auf sich zu laden.

 

Jesus Christus hätte dem auch durchaus ausweichen können - Er aber unterstellte sich ganz dem Willen des Vaters und opferte mit der gleichen Willensfreiheit Sein Leben für uns.

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... ich kann diese Woche nicht mehr antworten, weil ich auf einer Berghütte bin - dann möchte ich aber gerne das Gespräch fortführen!

 

Viele Grüße

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Lieber Wolfgang,

 

ist er diesen Weg gegangen für Gott, oder für die Menschen?

 

Herzliche Grüße

Martin

Lieber Martin,

 

Jesus Christus hat sich dem Willen Seines Vaters unterworfen, zu unserem Heil. Ich tue mich schwer damit, hier ein Motiv für Sein Opfer anzugeben bzw. Gott oder die Menschen zu priorisieren.

 

Für mich spiegelt sich hier vielmehr das Doppelgebot der Liebe wieder: Gottesliebe mit demütiger Annahme des Willens, Nächstenliebe durch die Hingabe des Lebens für uns. Für mich stellt das eine untrennbare Einheit dar.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Mir haben diese beiden Vortragstexte (keine Angst, sie sind nicht besonders lang) der Lutherischen Hochkirchlichen St. Miachaels-Bruderschaft in Cottbus beim Verstaendnis des Opfers Christi und des Opfercharakters der hl. Messe sehr geholfen; sie scheinen mir auch mit der kath. Lehre uebereinzustimmen (obwohl ich das nicht bis in die letzten Kleinigkeiten einschaetzen kann). Ich empfehle sie wirklich.

 

Gottesdienst und liturgische Kleidung

 

und

 

Unser Gottesdienst

 

Auch wenn die Titel nicht auf den ersten Blick viel mit dem Thema zu tun zu haben scheinen, gehen sie genau darauf ein.

bearbeitet von soames
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@ Martin

 

Lieber Wolfgang,

 

ist er diesen Weg gegangen für Gott, oder für die Menschen?

 

Herzliche Grüße

Martin

ER ist diesen Weg für die Menschen gegangen, die in ihrer Sündenverstricktheit den Weg zum VATER nicht mehr finden konnten.

 

Ratzinger schreibt hierzu in „Der Geist der Liturgie“ (S. 25 ff.):

Das Wesen des Kultes, des »Opfers« als Prozeß der Verähnlichung, des Liebewerdens und so des Weges in die Freiheit bleibt unverändert. Aber es nimmt nun das Moment der Heilung in sich auf, der liebenden Umwandlung der gebrochenen Freiheit in die durchlittene Weise des Versöhnens. Zu ihm gehört nun - gerade weil alles auf das Selbersein, auf die Unbedürftigkeit vom anderen abgestellt war - das Verwiesensein auf den anderen, der mich aus der Schlinge lösen muß, die ich selbst nicht mehr aufknüpfen kann. Erlösung braucht nun den Erlöser: Die Väter haben das im Gleichnis vom verirrten Schaf ausgedrückt gefunden. Dieses Schaf, das im Dornstrauch verfangen ist und den Rückweg nicht mehr weiß, ist für sie ein Bild des Menschen überhaupt, der aus seinem Dorngestrüpp nicht mehr herauskommt und auch den Weg zu Gott nicht mehr selber finden kann. Der Hirt, der es holt und heimträgt, ist für sie der Logos selbst, das ewige Wort, der ewige, im Sohn Gottes wohnende Sinn des Alls, der sich selbst auf den Weg macht zu uns und der nun das Schaf auf die Schultern nimmt, das heißt Menschennatur annimmt und als Gottmensch das Geschöpf Mensch wieder heimträgt. So wird reditus möglich, die Heimkehr schenkt. Damit nimmt nun freilich das Opfer die Form des Kreuzes Christi an, der sich im Tod verschenkenden Liebe, die nichts mit Zerstörung zu tun hat, sondern ein Akt der Neuschöpfung ist, der die Schöpfung wieder zu sich selber bringt. Und aller Kult ist nun Beteiligung an diesem »Pascha« Christi, an diesem seinen »Übergang« vom Göttlichen zum Menschlichen, vom Tod zum Leben, zur Einheit von Gott und Mensch. Christlicher Kult ist so konkretes Einlösen und Verwirklichen des Wortes, das Jesus am ersten Tag der großen Woche, am Palmsonntag, im Tempel zu Jerusalem ausgerufen hat: »Wenn ich von der Erde erhöht sein werde, werde ich alles an mich ziehen« (Joh 12,32).

 

GsJC

Raphael

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Gottferne, die der tiefgläubige Christ oft schmerzlich brennend empfindet ist ähnlich der, die Christus empfand in den Minuten seines Todes, als er rief:

-VATER, VATER, WARUM HAST DU MICH VERLASSEN-

Kurze Zwischenbemerkung:

 

Mir ist die Stelle vertraut in der Übersetzung: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?"

 

So ist auch die Übersetzung des Psalmes 22, dessen Anfang Jesus zitiert.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Ich gehe auch davon aus, daß Jesus im Todeskampf den Ps 22 gebetet/gemurmelt hat. So läßt sich wohl auch das Mißverständnis der Umstehenden erklären "Er ruft nach Elias" ELI atha - Elia tha

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Die Anrede GOTT oder auch MEIN GOTT drückt mehr Ehrfurcht aus, aber auch mehr Distanz. Für mich ist es ein Zeichen dafür, dass Jesus eine größere Distanz zu GOTT empfand als zuvor, er sagt es ja auch: Warum hast Du mich verlassen? Gerade weil er sonst das vertrautere, intimere "Vater" bzw. "Abba" verwendet, empfinde ich das distanziertere "Eloi" hier geradezu erschütternd. Es vertieft, ja verschärft die Verlassenheit Jesu am Kreuz.

... das sehe ich auch so, Gabriele.

 

Kann man denn einen Ausspruch wie "Mein Gott, warum hast du mich verlassen!" überhaupt noch als ein Gebet betrachten? Das ist doch eher ein verzweifelter Aufschrei, - alles Andere als ein Gebet, das doch mehr eine Bitte oder ein Preisen Gottes zum Inhalt hat.

bearbeitet von lh17
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Gottferne, die der tiefgläubige Christ oft schmerzlich brennend empfindet ist ähnlich der, die Christus empfand in den Minuten seines Todes, als er rief:

-VATER, VATER, WARUM HAST DU MICH VERLASSEN-

Kurze Zwischenbemerkung:

 

Mir ist die Stelle vertraut in der Übersetzung: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?"

 

So ist auch die Übersetzung des Psalmes 22, dessen Anfang Jesus zitiert.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Ich gehe auch davon aus, daß Jesus im Todeskampf den Ps 22 gebetet/gemurmelt hat. So läßt sich wohl auch das Mißverständnis der Umstehenden erklären "Er ruft nach Elias" ELI atha - Elia tha

... das versteh´ich nicht ganz. Du meinst also, daß zwar Jesus den Psalm 22 gekannt hat, als er ihn murmelte - die Umstehenden hingegen nicht, da so genaue Kenntnisse der Bibeltexte nicht verbreitet waren...

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Die Stelle ist in der Tat höchst geheimnisvoll. Hat der Evangelist das Zeugnis der Augenzeugen in seinem Sinne umgedeutet?

 

Dann kommt noch das Sprachproblem dazu: die besser bezeugte Lesart zitiert den Satz auf Aramäisch (sabachtani statt hebräisch asabtani). Wurden die Psalmen denn damals auf Aramäisch anstatt im hebräischen Original gebetet?

 

Oder ist es am Ende doch kein Psalmzitat?

 

Bei Lukas stirbt Jesus übrigens mit einem anderen Zitat auf den Lippen, nämlich Psalm 31,6 : Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.

 

Ich glaube nicht, dass wir wissen können, wie Jesu letzte Worte vor seinem Tod gelautet haben. Eins lehrt er uns auf jeden Fall, nämlich, welcher Schatz die Psalmen sind und wie sie einem auch in der tiefsten Tiefe noch beistehen können, wenn man keine Kraft mehr hat für ein selbst formuliertes Gebet.

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Die Kreuzigung wird bei Matthäus und Markus analog beschrieben, bei Lukas ohne Psalmzitat und gereichtem Schwamm, bei Johannes mit Schwamm, ohne Psalmzitat und dem Schlusssatz: "Es ist vollbracht!" Die synoptischen Evangelien erwähnen noch die dreistündige Finsternis sowie den zerrissenen Tempelvorhang.

 

Liegen hier Widersprüche vor?

 

Offenbar gaben ihre Quellen unterschiedliche Aspekte des Geschehens auf Golgotha her. In summa wird man dem tatsächlichen Geschehen wohl recht nahe kommen, vielleicht fehlen aber auch noch Details. Man kann sie aber nicht gegeneinander ausspielen und z.B. sagen, dass die Synoptiker irrten, weil bei Johannes der wahre Schlusssatz steht.

 

Dass Teile der Menschenmenge den Ausruf von Jesus Christus falsch verstanden, kann nicht ernsthaft verwundern. Da stößt jemand im Todeskampf mit galiläischem Dialekt plötzlich vier Worte aus (möglicherweise unterhielten sich die Schaulustigen noch dabei), von denen das doppelte "Eli" auffällt, und man soll sofort auf Psalm 22 schließen?

 

Da ist es doch viel wahrscheinlicher, dass die Menge die schwer verständlichen Worte auf Elias münzte und der Quellen-Autor später von einem der Anwesenden (z.B. einer der Frauen, die direkt beim Kreuz standen) den wahren Wortlaut erfuhr, so dass sich das Aha-Erlebnis einstellt: "Ach so, klar, Verwechslung!"

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Es geht am Kreuz nicht um eine Lebensweisheit, die Jesus Christus geschenkt wird, sondern um das Opfer, welches Er für uns bringt.

 

... nun haben aber Menschen Christus zum Kreuzestod verurteilt, -Menschen haben die Kreuzigung vollzogen. Wie darf ich dann das Opfer verstehen?

Etwa im Sinne der folgenden Bibelstellen:

 

Röm 3,25: "Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut."

Röm 8,32: "Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben."

2 Kor 5,19.21: "Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat. Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht."

Phil 2,8: "Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz."

 

Jesus Christus sagte selbst zu den Emmausjüngern in Lk 24,26: "Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?"

 

Dass Gott Seinen Sohn Jesus Christus für unsere Erlösung von den Sünden hingab, die durch den Kreuzestod und die Auferstehung bewirkt wurde, steht nicht im Widerspruch zur freien Willensentscheidung des Sanhedrin, Pilatus u.a., Ihn zum Kreuzestod zu verurteilen und dadurch Schuld auf sich zu laden.

 

Jesus Christus hätte dem auch durchaus ausweichen können - Er aber unterstellte sich ganz dem Willen des Vaters und opferte mit der gleichen Willensfreiheit Sein Leben für uns.

... nun rettet aber Gott aus Gnade, er erbarmt sich des reuigen Sünders. Hierzu bedarf es keiner Werke - zählt das Opfer Christi nun als Werk?

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Kann man denn einen Ausspruch wie "Mein Gott, warum hast du mich verlassen!" überhaupt noch als ein Gebet betrachten? Das ist doch eher ein verzweifelter Aufschrei, - alles Andere als ein Gebet, das doch mehr eine Bitte oder ein Preisen Gottes zum Inhalt hat.

Lieber Ludwig,

 

(übrigens: schön, Dich mal wieder hier zu sehen :blink: )

 

da wären wir bei der Frage, was genau ein Gebet ist:

Lobpreis? Demütig geäußerte Bitte? Freude? Jammern? Klagen? Stoßgebete? Verzweifelte Aufschreie?

Ich denke nicht, dass ein verzweifelter Aufschrei alles andere als ein Gebet ist. Immerhin hat es ja auch der Psalm 22, der mit diesem Aufschrei beginnt, in die Sammlung der Psalmen und damit der Gebete und Lieder der Juden geschafft.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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da wären wir bei der Frage, was genau ein Gebet ist:

Lobpreis? Demütig geäußerte Bitte? Freude? Jammern? Klagen? Stoßgebete? Verzweifelte Aufschreie?

Ich denke nicht, dass ein verzweifelter Aufschrei alles andere als ein Gebet ist. Immerhin hat es ja auch der Psalm 22, der mit diesem Aufschrei beginnt, in die Sammlung der Psalmen und damit der Gebete und Lieder der Juden geschafft.

Liebe Gabriele,

 

ich war immer da, - mit Ausnahme der Zeit, wo ich in Urlaub war, - nur muß ich mich zuweilen ein wenig zurückhalten, damit ich zu meiner anderen Arbeit komme - mit dem Forum allein kann ich leider meine Brötchen nicht verdienen!

-

Natürlich eignen sich viele Psalmverse sehr gut zum Gebet für Jedermann, jedoch sind die angesprochenen Verse doch ziemlich speziell -

oder würdes Du vielleicht beten:

 

18. Alle meine Knochen kann ich zählen. Sie blicken her und schauen gierig auf mich.

19. Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen über mein Gewand das Los.

 

... das ginge doch nur, wenn jemand auch (Gott bewahre) Dich Deiner Kleider beraubt hätte und sie der Tombola zur Verfügung gestellt hätte - oder?

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Liebe Gabriele,

 

ich war immer da, - mit Ausnahme der Zeit, wo ich in Urlaub war, - nur muß ich mich zuweilen ein wenig zurückhalten, damit ich zu meiner anderen Arbeit komme - mit dem Forum allein kann ich leider meine Brötchen nicht verdienen!

-

Natürlich eignen sich viele Psalmverse sehr gut zum Gebet für Jedermann, jedoch sind die angesprochenen Verse doch ziemlich speziell -

oder würdes Du vielleicht beten:

 

18. Alle meine Knochen kann ich zählen. Sie blicken her und schauen gierig auf mich.

19. Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen über mein Gewand das Los.

 

... das ginge doch nur, wenn jemand auch (Gott bewahre) Dich Deiner Kleider beraubt hätte und sie der Tombola zur Verfügung gestellt hätte - oder?

Lieber Ludwig,

 

das von Dir zitierte Gebet ist mir viel näher als Du Dir beim Schreiben wohl vorstellen konntest:

Gerade heute morgen hatte ich eine lebhafte Diskussion mit meiner Großen über Strümpfe und Socken - sie hat inzwischen meine Schuhgröße erreicht, meine T-Shirts werden mitunter begehrlich von ihr angeschaut, wenn ich da nicht energisch meine Besitzansprüche anmelden würde, wäre mein Kleiderschrank ganz schnell leer. :blink:

 

Doch, ich kann mir vorstellen, dass die zitierten Verse auch auf mich ganz persönlich zutreffen.

 

Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass Jesus, am Kreuz hängend und Todesqualen leidend, keine eigenen Worte mehr fand, sondern auf oft gehörte Verse zurückgreift.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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da wären wir bei der Frage, was genau ein Gebet ist:

Lobpreis? Demütig geäußerte Bitte? Freude? Jammern? Klagen? Stoßgebete? Verzweifelte Aufschreie?

Ich denke nicht, dass ein verzweifelter Aufschrei alles andere als ein Gebet ist.

Dem schließe ich mich an.

 

Soweit ich weiß gab es doch im alten Bund gar kein eigenes Wort für Gebet.

 

Mein eigenes Gebetsleben ist auch eher situationsabhängig - und da gehört die Klage, der Wutausbruch, die "Unterwerfung", der Freudenschrei eindeutig zu.

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- sie hat inzwischen meine Schuhgröße erreicht, meine T-Shirts werden mitunter begehrlich von ihr angeschaut, wenn ich da nicht energisch meine Besitzansprüche anmelden würde, wäre mein Kleiderschrank ganz schnell leer.

Doch, ich kann mir vorstellen, dass die zitierten Verse auch auf mich ganz persönlich zutreffen.

 

Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass Jesus, am Kreuz hängend und Todesqualen leidend, keine eigenen Worte mehr fand, sondern auf oft gehörte Verse zurückgreift.

... hm, aber Du bekommst doch Deine Schuhe und Deine T-Shirts von Deiner Tochter wieder zurück - das Los-werfen fehlt und Du fühlst Dich deswegen doch nicht gleich gottverlassen!

 

Nun "passt" die Situation bei Jesus aber genau, - wie kommt der Psalmenschreiber nur darauf!

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... nun rettet aber Gott aus Gnade, er erbarmt sich des reuigen Sünders. Hierzu bedarf es keiner Werke - zählt das Opfer Christi nun als Werk?

Das Annehmen des Opfertodes Jesu Christi war eine Frucht Seines Glaubens - keine Frucht eines Werkes, sondern Frucht des Glaubens.

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Das Annehmen des Opfertodes Jesu Christi war eine Frucht Seines Glaubens - keine Frucht eines Werkes, sondern Frucht des Glaubens.

... wer muß den Opfertod Christi annehmen?

 

Gott Vater, um Sünden verzeihen zu können.

Der sich bekehrende Christ, um Vergebung zu erlangen.

 

Christus nahm den Opfertod auf sich, - aber weshalb?

 

Ich glaube, Christus nahm den Opfertod zugunsten der Wahrheit auf sich.

Die Wahrheit ist diejenige, daß nämlich Christus der "Sohn Gottes" ist, der auf die Welt kam, um diese, bezw. die Menschen aus ihrer Sünde zu erlösen. Und genau dies hätte Jesus leugnen müssen, um der Verurteilung zu entgehen, als ihn der Hohepriester fragte: "Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?" (Matt 14:61)

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Das Annehmen des Opfertodes Jesu Christi war eine Frucht Seines Glaubens - keine Frucht eines Werkes, sondern Frucht des Glaubens.

... wer muß den Opfertod Christi annehmen?

 

Gott Vater, um Sünden verzeihen zu können.

Der sich bekehrende Christ, um Vergebung zu erlangen.

 

Jesus Christus nahm Seinen eigenen Opfertod an, indem Er sich aus Glauben dem Willen Seines Vaters unterwarf.

 

Christus nahm den Opfertod auf sich, - aber weshalb?

 

Ich glaube, Christus nahm den Opfertod zugunsten der Wahrheit auf sich.

Die Wahrheit ist diejenige, daß nämlich Christus der "Sohn Gottes" ist, der auf die Welt kam, um diese, bezw. die Menschen aus ihrer Sünde zu erlösen. Und genau dies hätte Jesus leugnen müssen, um der Verurteilung zu entgehen, als ihn der Hohepriester fragte: "Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?" (Matt 14:61)

 

Jesus Christus nahm den Opfertod auf sich, weil Er sich dem Willen Seines Vaters unterordnete, z.B. Mt 26,39: "Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst." Er selbst hat dieses grauenhafte Martyrium nicht gewollt, aber Er ist ihm auch nicht ausgewichen.

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