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Beichte im Internet


Johannes

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Ist die Beichte im Internet eigentlich möglich? Ich weiß, dass es vor einiger Zeit mal eine Diskussion über dieses Thema gab. Fall die katholische Kirche etwas dagegen hat, würde mich interessieren was? Wisst Ihr etwas darüber.

Gruß

Johannes

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Hallo Johannes!

 

Natürlich ist es nicht möglich, über das Internet zu beichten.

 

Dazu einige Zitate:

 

"Die Idee eines virtuellen Beichtstuhls im Internet ist nicht gerade neu. Bereits 1996 wurde diese Frage auf dem Gemeinschaftsstand der evangelischen Kirche in Hannover auf der CeBIT Home in einem erstmalig durchgeführten ökumenischen Live-Chat erörtert. Die Meinung der damaligen Amtsträger war klar: eine solche "Service-Leistung" könne von den Kirchen keinesfalls akzeptiert werden. Die Beichte sei ein persönlicher Dialog - und keine Angelegenheit, die per Mausclick abgehandelt werden könne. An dieser Einstellung hat sich bis heute nicht viel geändert."

 

"Medien: Der Trierer Bischof Hermann-Josef Spital hat am Sonntag an die Grenzen der neuen Kommunikationstechniken erinnert. Seelsorge dürfe deshalb nicht auf das persönliche Gespräch verzichten. Derweil hatte sich Bischof Karl Lehmann von Mainz zur Comuptermesse CeBit-Home nach Hannover via Internet zugeschaltet. Er nutzte die Gelegenheit, um der Beichte im Internet eine klare Absage zu erteilen. "

 

Grüße

Katharina

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Wär auch zu schwierig, man müßte ja Kirchenmitglied-Zugangscodes einrichten, damit keine Fremden das Cybersakrament mißbrauchen würden.

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Aber Kölscher,

 

das ist doch keine Beichte, das ist nur ein Segen. Der kann sowieso nichts anrichten.

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Das Hauptkriterium ist ja wohl, dass die Beichte ein Sakrament ist, (deswegen auch Bußsakrament genannt!).

"Sakramente sind durch die Sinne wahrnehmbare Zeichen (KKK, 1084)", weshalb sich eine virtuelle Spendung ausschließt.

 

Leider ist bei der Beichte dieses durch die Sinne wahrnehmbare Zeichen der Handauflegung mit der Zeit verloren gegangen..., trotzdem ist sie ein Sakrament!

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>> "Sakramente sind durch die Sinne wahrnehmbare Zeichen (KKK, 1084)", weshalb sich eine virtuelle Spendung ausschließt. << (Martina)

 

Das dürfte einer Cyber-Beichte aber nicht entgegengenstehen. Die Zeichen auf dem Monitor nehme ich nämlich durch die Sinne (genaugenommen den Gesichtssinn) wahr.

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Technisch geht es. Sogar mit weniger als 4812 bytes.

 

Den kleinsten elektronischen Beichstuhl, den Confess-O-Mat findest Du unter

 

http://www.the5k.org/description.asp/entry_id=40

 

Aber ich empfehle doch eher einen Pfarrer in der realen Virtualität.

 

Ciao Rolf

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"...You never have to worry about your sins again. Simply use Confess-O-Matic and your sins are erased electronically. No prying priest, no smelly confession booth, no outdated religious dogma and definitely no wasted time. Finally, technology that truly saves us time."

 

very  nice

 

Thank you, Rolf

Patrick

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In Zeiten finanzieller Engpässe wäre es meines Erachtens wirklich überlegenswert, ob man nicht doch die Online-Beichte einführen und über eine 0190-Nummer zu 3,62 DM pro Minute abrechnen sollte. Die dadurch entstehenden Kosten könnte man auf die Buße anrechnen (z.B. anstatt drei Vaterunser nur eines unter Zuzahlung von 25,34 DM).

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Zitat von Cano am 22:19 - 8.April.2001

In Zeiten finanzieller Engpässe wäre es meines Erachtens wirklich überlegenswert, ob man nicht doch die Online-Beichte einführen und über eine 0190-Nummer zu 3,62 DM pro Minute abrechnen sollte. Die dadurch entstehenden Kosten könnte man auf die Buße anrechnen (z.B. anstatt drei Vaterunser nur eines unter Zuzahlung von 25,34 DM).


 

Ablaßhandel im 21. Jahrhundert, Ron Sommer wird sich freuen.

 

Gruß Pedrino

 

 

(Geändert von pedrino um 10:19 - 9.April.2001)

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Lieber Johannes!

 

Eine Internetbeichte würde genau das hinwegnehmen, was die Beichte so fruchtbar macht, nämlich die Gegenwart eines Vergebenden und Annehmenden, der dem Beichtenden die Vergebung und Annahme Gottes körperlich repräsentiert.

 

Leider ist es aber so, dass so mancher körperlich anwesende Beichtvater dies auch nicht draufhat. Da wäre dann die Internetbeichte womöglich besser als die reale. Das ist dann die Oberpeinlichkeit, wenn ich durch das Telefonkabel mehr Annahme und Verstehen und Vergebung finde, als in einem persönlichen Beichtgespräch.

 

Praktisch gesehen ergibt sich für mich die Konsequenz: Trau, schau wem! Ich habe lange nach einem guten Beichtvater Ausschau gehalten, bis ich den richtigen gefunden habe - aber der ist durch keinen Bildschirm ersetzbar. Besonders deswegen, weil sich auf die Dauer ein Vertrauensverhältnis zu ihm ergeben hat, seine Kenntnis meiner Schattenseite, wie ich sie mir in der virtuellen Welt nicht vorstellen könnte.

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Zu diesem Thema erlaube ich mir aus einem Buch zu zitieren:

 

Die durch die technische Entwicklung aufkommende Frage, ob eine Beichte oder Lossprechung über Telefon (ich denke, daß schließt Internet mit ein) möglich sei, wurde verschiedentlich ...  e h e r  n e g a t iv entschieden.

Dennoch: die Lossprechungsgewalt ist nicht räumlich auf wenige Meter beschränkt. Bereits 1989 antwortete die Kongregation für den Glauben auf eine diesbezügliche Anfrage aus München, daß es hierzu keine offiziele Stellungnahme des Heiligen Stuhles gibt. Nach Meinung von Moraltheologen k a n n eine solche Beichte und Lossprechung ein gültiges Sakrament hervorbringen. Gleichwohl ist eine solche Beichte n i c h t  e r l a u b t, mit Ausnahme eines extremen Notfalls... (AfkKR 158,1989,S. 484)

 

aus: Listl,Handbuch des kath. Kirchenrechts, Pustet 1999  

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