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Ohne Worte


Flo77

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Es gibt Sachen, da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

 

Ich kämpfe mich gerade durch die Würzburger Synode ...

 

Hier ein Beispiel:

 

4.2 Der Diakonat der Frau

4.2.1

Gestützt auf das biblische Zeugnis von der Stellung der Frauen im Jüngerkreis

Jesu und die zahlreichen und wichtigen Dienste der Frauen in den neutestamentlichen

Gemeinden, wurden in den Ostkirchen und während der ersten christlichen

Jahrhunderte vereinzelt auch in den Kirchen des lateinischen Ritus Frauen

zu Diakoninnen geweiht. Unter Berücksichtigung der damaligen kulturellen und

gesellschaftlichen Gegebenheiten übertrug man ihnen diakonale Aufgaben, vor

allem für Frauen und im Bereich der Familien. Ihre Mitwirkung beim Gottesdienst

und bei der Sakramentenspendung wurde entsprechend der Stellung der

Frau in der damaligen Gesellschaft nur wenig ausgestaltet. Trotz dieser

Beschränkung ihrer pastoralen und vor allem ihrer liturgischen Aufgabe trugen

in ihrer Epoche diese Frauen wesentlich dazu bei, das Leben der Frau und der

Familie mit christlichem Geist zu durchdringen.Diese geschichtlichen Tatsachen waren dem Bewußtsein der Kirche weitgehend

entfallen. Sie wurden durch die theologische Forschung neu zugänglich.

In der heutigen pastoralen Situation sprechen folgende Gründe dafür, auf diese

alte kirchliche Praxis zurückzugreifen:

Viele Frauen üben in vielen Kirchenprovinzen, nicht nur in Missionsgebieten,

eine Fülle von Tätigkeiten aus, die an sich dem Diakonenamt zukommen. Der

Ausschluß dieser Frauen von der Weihe bedeutet eine theologisch und pastoral

nicht zu rechtfertigende Trennung von Funktion und sakramental vermittelter

Heilsvollmacht.

Ein weiterer Grund liegt darin, daß die Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft

es heute unverantwortlich erscheinen läßt, sie von theologisch möglichen

und pastoral wünschenswerten amtlichen Funktionen in der Kirche auszuschließen.

Schließlich läßt die Hineinnahme der Frau in den sakramentalen Diakonat in

vielfacher Hinsicht eine Bereicherung erwarten, und zwar für das Amt insgesamt

und für die in Gang befindliche Entfaltung des Diakonats im besonderen.

Der Diakonat ist eine eigenständige Ausprägung des Weihesakraments, die sich

theologisch und funktional vom priesterlichen Dienst abhebt. Der geschichtliche

Befund bezüglich des Diakonats der Frau und bezüglich des Priestertums der

Frau liegt jeweils anders. Daher ist die Frage der Zulassung der Frau zum sakramentalen

Diakonat verschieden von der Frage des Priestertums der Frau.

Die in unserer Gesellschaft anerkannte grundsätzliche Gleichstellung von Mann

und Frau sollte auch im kirchlichen Bereich dazu führen, daß die pastoralen und

liturgischen Aufgaben des Diakons und der Diakonin einander entsprechen. Falls

sich trotzdem in der praktischen Tätigkeit unterschiedliche Schwerpunkte ergeben,

kann das einer fruchtbaren Entfaltung des Amtes dienen. Es berührt aber

nicht die grundsätzliche Gleichheit der Rechte und Pflichten.

Die Zulassungsbedingungen zum Diakonat sollen daher für Männer und Frauen

soweit als möglich angeglichen werden. Das betrifft insbesondere die Bewährung

in der Gemeinde, im Beruf und ggf. in der Familie sowie das Mindestalter (vgl.

Votum 3).

 

Quelle

bearbeitet von Flo77
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Tja - aber andererseits bewegt sie sich doch:

 

70. Alle Aufgaben, die nicht dem Diakon vorbehalten sind, können von Laien ausgeführt werden, auch wenn sie keine Beauftragung erhalten haben.

Dienste, die außerhalb des Altarraumes zu leisten sind, können auch Frauen übertragen werden, wenn der Kirchenrektor es für angebracht hält.

Die Bischofskonferenz kann die Erlaubnis geben, daß Frauen die dem Evangelium vorausgehenden Lesungen und die einzelnen Bitten des Fürbittgebetes vortragen, und genauer den angemessenen Ort bestimmen, von wo aus sie in der Gemeinde das Wort Gottes verkünden sollen55.

 

107. Liturgica munera, quæ non sunt propria sacerdotis vel diaconi, et de

quibus superius (nn. 100-106) dicitur, etiam laicis idoneis a parocho vel rectore ecclesiæ selectis, committi possunt liturgica benedictione vel temporanea deputatione. Quoad munus inserviendi sacerdoti ad altare, serventur normæ ab Episcopo datæ pro sua dioecesi.

 

Die Bestimmung dass Frauen nur Dienste außerhalb des Altarraums ausüben dürfen fehlt, bei der Bearbeitung des Artikel 70 alt (jetzt 107 neu) der allgemeinen Einführung ins Messbuch.

 

47. Es ist sehr zu begrüßen, wenn der bekannte Brauch erhalten bleibt, daß Kinder oder Jugendliche anwesend sind, die gewöhnlich Ministranten genannt werden und nach Art des Akolythen am Altar dienen. Sie sollen eine ihrem Fassungsvermögen angemessene Katechese über ihre Aufgabe erhalten.[119] Man darf nicht vergessen, daß aus der Zahl dieser Kinder im Laufe der Jahrhunderte eine große Schar geistlicher Amtsträger hervorgegangen ist.[120] Um die pastorale Sorge für die Ministranten wirksamer zu gestalten, sollen für sie Vereinigungen errichtet und gefördert werden, bei denen auch die Eltern teilnehmen und mithelfen können. Wenn solche Vereinigungen einen internationalen Charakter haben, obliegt es der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, sie zu errichten oder ihre Statuten zu überprüfen und zu approbieren.[121] Nach dem Urteil des Diözesanbischofs und unter Beachtung der festgesetzten Normen können zu diesem Altardienst Mädchen oder Frauen zugelassen werden.[122]
bearbeitet von Kryztow
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Trauerspiel in 3 Aufzügen:

 

1. Johannes XXII. schreitet mutig voran und macht Mut

2. Paul VI. hält inne, nimmt aber niemand den Mut

3. JP II. macht volle Kehrtwendung, erstickt Mut und macht Unmut

 

So einfach geht das bei den alten Römern.

Ich habe den Mut aufgegeben, daß sich innerkirchlich etwas bewegt. Das Schiff sitzt im Eisberg fest und wartet vergebens auf Tauwetter. Beten würde ja vielleicht helfen ... aber nur, wenn man um das richtige bittet ...

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Ich habe den Mut aufgegeben, daß sich innerkirchlich etwas bewegt. Das Schiff sitzt im Eisberg fest und wartet vergebens auf Tauwetter. Beten würde ja vielleicht helfen ... aber nur, wenn man um das richtige bittet ...

Nur das "Dokumentenschiff" sitzt im Eisberg fest.

Das lebende Schiff der Kirche steuert mutig und oft ideenreicht durch das stürmische Meer der Zeit, auch wenn die Mannschaft kleiner wird.

Aber im Ausguck sitzt immer jemand, der Ausschau hält nach neuen Ufern .... mit der Ermutigung Jesu im Ohr:; was habt ihr solche Angst? Habt ihr keinen Glauben?

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Ich habe den Mut aufgegeben, daß sich innerkirchlich etwas bewegt. Das Schiff sitzt im Eisberg fest und wartet vergebens auf Tauwetter. Beten würde ja vielleicht helfen ... aber nur, wenn man um das richtige bittet ...

Nur das "Dokumentenschiff" sitzt im Eisberg fest.

Das lebende Schiff der Kirche steuert mutig und oft ideenreicht durch das stürmische Meer der Zeit, auch wenn die Mannschaft kleiner wird.

Aber im Ausguck sitzt immer jemand, der Ausschau hält nach neuen Ufern .... mit der Ermutigung Jesu im Ohr:; was habt ihr solche Angst? Habt ihr keinen Glauben?

Diesen Gedankgang finde ich einfach klasse!

Ein Hoch auf die Fischer- und Rettungsboote.

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Beten würde ja vielleicht helfen ... aber nur, wenn man um das richtige bittet ...

Das richtige Wetter?

Das richtige Schiff?

Den richtigen Kapitän?

Den richtigen Mut?

Das richtige Voranschreiten?

 

Was denkst Du, lieber Helmut, um was wir beten und bitten sollten?

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Trauerspiel in 3 Aufzügen:

 

1. Johannes XXIII. schreitet mutig voran und macht Mut

2. Paul VI. hält inne, nimmt aber niemand den Mut

3. JP II. macht volle Kehrtwendung, erstickt Mut und macht Unmut

Naja, es hat eben jeder Papst seine eigenen Schwerpunkte gesetzt. Der jetzige ist bei manchen Fragen auch ganz schön "fortgeschritten".

 

Ansonsten ist es eine uralte vatikanische Weisheit:

 

1. Verändert sich nichts, werden sich viele beschweren

2. Geht man neue Wege, werden sich viele beschweren

3. Wendet man sich wieder "Traditionellem" zu, werden sich viele beschweren.

 

:blink:

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Beten würde ja vielleicht helfen ... aber nur, wenn man um das richtige bittet ...

Das richtige Wetter?

Das richtige Schiff?

Den richtigen Kapitän?

Den richtigen Mut?

Das richtige Voranschreiten?

 

Was denkst Du, lieber Helmut, um was wir beten und bitten sollten?

Ich denke die "richtige" Mannschaft - alles andere liegt eh in Gottes Hand.

 

Und selbst wenn der Kapitän der richtige Mann ist - ohne gute Mannschaft wird er fürchterlich auf die Nase fallen ...

bearbeitet von Flo77
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Es ist ein sehr altes Trauerspiel, daß sogenannte Reformer oder Revolutionäre immer sehr begeistert von einer vielleicht durchaus wichtigen und richtigen Sache sind. Doch fast immer werden sie ungeduldig oder versehen sich mit Scheuklappen, sodaß sie gar nichts mehr außerhalb ihres besonderen Interesses erblicken. Dann geht nichts schnell und radikal genug, "die da oben" sind immer ganz böse, finstere, verschlagene, manchmal auch einfach nur dumme oder abgehobene Menschen. Erst wenn man dann das Kind mitsamt dem Bade ausgeschüttet hat, viele neue (und sehr einseitig zeitbedingte) Dinge eingeführt hat, merkt man 20 Jahre später, daß schon wieder eine ganz tolle Reform angebracht wäre, weil man schlicht das Bewahrenswerte und Formgebende mit verbannt hat. Und schon hat man nur noch Bewegung, Seegang, gar keinen Hafen mehr. Das Schiff muß dem Fliegenden Holländer gleich immer fahren und darf nirgends zur Ruhe kommen, man wäre ja nicht mehr "zeitgemäß" und modern. Über die Tatsache, daß man nebenbei auch mindestens die Hälfte der alten Besatzung mit über Bord geworfen hat, versehen mit so schönen Bezeichnungen wie "Reaktionäre", "Ewiggestrige" (manchmal dann auch "Feinde des Menschengeschlechts") kann man dann ganz schweigen.

 

Daß nur Bewahren das Leben erstickt, weiß wohl die übergroße Mehrheit auch. Daß ihre Bewegung zu schnell ist, merken die meisten "Revolutionäre" nicht. Daß es in der Kirche immer viel Bewegung gibt, daß aber auch das Festhalten an so manchem wichtig ist und man auch mal Entwicklungen abwarten muß, hat in ihrem Weltbild nie Platz gefunden. Und dann wundern sie sich, wenn die Revolution auch mal ihre Kinder frißt.

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Ich kämpfe mich gerade durch die Würzburger Synode ...

Ach, die Würzburger Synode...

An manchen Orten wird sie immer noch als Dogma verkauft...

 

Lies wenigstens parallel die Pastoralsynode der DDR-Bistümer, dann wird an manchen Stellen schnell deutlich, daß in Würzburg eine satte Wohlstandskirche getagt hat, die an manchen Stellen den Kern aus dem Auge verloren hat und viel Zeit zum Sitzen hatte. Und suche nach den Früchten der Synode außerhalb der Gremien, Kommissionen, Unterkommisionen und Arbeitsgruppen.

bearbeitet von TomTom
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