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Du sollst dir kein Gottesbildnis machen


Maximilian

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Hallo!

Im ersten der zehnt gebote heisst es doch auch: Du sollst dir kein gottesbildnis machen.

Jetzt haben wir aber in der kath. kirche eine unzahl von bildern gottes (jesu), in büchern, kirchen usw.

Wie begründet die kath. kirche, dass dadurch kein widerspruch zum ersten gebot gegeben ist?

Diese bilder gottes sind es u.a. auch, die mir evangelikale in diskussionen immer wieder vorwerfen.

Danke für eure antworten. :blink:

Max

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Es gibt diesen Widerspruch nicht. Exodus 20, 4+5 sagt deutlich aus, daß es nicht um die Anfertigung eines Bildes geht, sondern um das Anbeten desselben.

 

Wir beten aber keine Bilder an, sondern Gott.

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Es gibt diesen Widerspruch nicht. Exodus 20, 4+5 sagt deutlich aus, daß es nicht um die Anfertigung eines Bildes geht, sondern um das Anbeten desselben.

 

Wir beten aber keine Bilder an, sondern Gott.

Sagt die Stelle das aus? Und noch dazu "deutlich" ? Ich weiß nicht ob wir hier dem Text gerecht werden, wenn wir uns so über das Bilderverbot drüberschummeln .....

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Gen 20

 

1 Dann sprach Gott alle diese Worte:

2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.

4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.

5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

 

 

 

das Bilderverbot und der Alleinverehrungsanspruch JHWs sind schon zwei verschiedene Tatbestände und können mE nicht gegeneinander ausgespielt werden. Da muss die Begründung schon anders laufen ... ein interessantes Thema, aber ich hab heute leider nur mehr wenig Zeit ... vielleicht morgen.

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Exodus 25,

18 Und du sollst zwei Cherubim machen aus getriebenem Golde an beiden Enden des Gnadenthrones, 19 sodass ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an jenem, dass also zwei Cherubim seien an den Enden des Gnadenthrones. 20 Und die Cherubim sollen ihre Flügel nach oben ausbreiten, dass sie mit ihren Flügeln den Gnadenthron bedecken und eines jeden Antlitz gegen das des andern stehe; und ihr Antlitz soll zum Gnadenthron gerichtet sein

 

und

 

Exodus 20, 4-5 s.o.

 

scheinen sich zu widersprechen,

 

 

dazu die Meinung eines katholischen Laien:

 

Ex 25 erlaubt, bzw. schreibt vor,

Engel in klar als solche gekennzeichneten Heilgtümern,

früher: Stiftshütte, heute Kirchengebäuden (?) nach Gottes Vorschrift nachzubilden.

 

außerhalb werden in der Regel keine Engelfiguren aufgestellt.

 

Heiligenfiguren sind ebenso wie Marienbilder Darstellung von Menschen, die uns besonderes Vorbild sind und uns an deren gottgefälliges Leben erinnern und mahnen, es ihnen ähnlich zu machen.

 

und Jesus war auch Mensch und dessen menschliche Gestalt darf dargestellt werden, ohne das erste Gebot zu berühren;

 

und der Heilige Geist als Taube; das Bild ist biblisch;

 

das alles ließe sich, denke ich, freikirchlichen Glaubensbrüdern gegenüber begründen.

 

Probleme nehme ich an, wenn Gott Vater zu oberst auf vielen Altären thront mit der menschlichen Gestalt eines Opas mit Bart; da erst sehe ich Konflikte mit dem Bilderverbot.

 

vielen Dank an Fachleute in diesem Forum und theologisch versierteren als ich bin, für Präzisierungen.

 

Gruß Andreas

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So weit einige Exegeten für mich glaubhaft versicherten, galt das "Bilderverbot" vor der Menschwerdung Gottes. Da Jesus Christus Gott ist, ist die Verehrung der Abbildungen von Jesus kein Problem.

 

Da die Menschen heute großteils zwischen einem Bild und dem Abgebildeten unterscheiden können (also z.B. nicht das Bild Jesu anbeten sondern Jesus Christus), würde das Bilderverbot m.e. jene treffen, die abergläubisch oder magisch Götzendienst insofern treiben, als sie ein Bild oder ein anbeten.

 

Wenn wir ein Bild, ein Foto von einem geliebten Menschen bei uns tragen - dann hilft uns dieses Foto, eine Verbindung mit dem geliebten Menschen herzustellen. Aber ich denke niemand würde auf den Gedanken kommen, dass das Bild der Mensch selbst ist. Insofern können uns die Ikonen, die heiligen Bilder in besonderer Weise mit dem Dargestellten verbinden und eine wertvolle geistliche Hilfe sein.

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So wie ich es verstehe, geht es beim Bilderverbot um eine bestimmte Haltung, die wir nicht bzw. schon einnehmen sollen.

 

Die ganze Bibel ist voll von Bildern für Gott (Vater, stillende Mutter, Turm, Burg, Adlermutter, Feuer, Retter, sanftes Säuseln, Sturm,......)

Menschliches Denken und menschliche Vorstellung greift immer auf Bilder zurück, ganz unvermeidlich.

 

Aber was das Bilderverbot meint:

Wir müssen offen sein.

Weder dürfen wir uns selber Bilder machen wenn wir das Nichtverstehen nicht mehr aushalten (so wie Aaron dem Volk aus allem Wertvollen, das es hatte, ein "goldenes Kalb" der selbstgemachten Vorstellungsgewissheit gemacht hat, weil sie die lange Zeit des Wartens darauf, was "der Herr ihnen sagen wollte", nicht mehr ertragen haben),

noch dürfen unsere Vorstellungen und Bilder, die wir für unsere Gotteserfahrung haben, starr sein. Wir dürfen nicht ein für allemal genau wissen, "wie Gott ist".

Er wird immer als "der da sein, als der ich da sein werde".

 

Und ich glaube, dass das Bilderverbot überhaupt eine Haltung, aufs Leben zuzugehen, meint:

"natürlich braucht man einen konkreten Entwurf, einen Plan, eine genaue Vorstellung, was es sein soll, das ich unternehme - aber dies alles muss ohne Starrsinn gefasst sein und darf nicht zum Willkür-Anspruch werden, weder als Idealbild ("so vollkommen muss es sein"), noch als materiell- konkretes Ziel ("ganz genau SO, sonst ist es nichts!"), noch nach meinem dumpf-dranghaften Bedürfnis ("es soll ganz toll werden!")

Natürlich sind solche Wünsche und Hoffnungen in mir da -

aber großzügig sind sie loszulassen, wenn die Realität mich lehrt, was sich tatsächlich verwirklichen lässt." (V. Gradl)

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Wenn wir ein Bild, ein Foto von einem geliebten Menschen bei uns tragen - dann hilft uns dieses Foto, eine Verbindung mit dem geliebten Menschen herzustellen. Aber ich denke niemand würde auf den Gedanken kommen, dass das Bild der Mensch selbst ist. Insofern können uns die Ikonen, die heiligen Bilder in besonderer Weise mit dem Dargestellten verbinden und eine wertvolle geistliche Hilfe sein.

Nur ganz kurz der Hinweis:

Ikonen sind, so viel ich weiß, nicht einfach "Bilder", vergleichbar mit Fotos, und sollten deshalb nicht hier mit aufgereiht werden.

(Aber vielleicht schaut hier jemand vorbei, der sich besser damit auskennt.)

 

Liebe Grüße, Gabriele

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War es nicht so, dass das "Bildnisverbot" ursprünglich für gemeißelte und geschnitzte Bilder von Gott galt, um den Monotheismus des jüdischen Glaubens zu schützen (1. Gebot!!!). Es war in der Umgebung der Juden oder überhaupt in der damaligen Zeit (Entstehung des Textes des Dekalogs im Buch Exodus) meines Wissens so, dass zwei Bilder ein und derselben heidnischen Gottheit wie zwei verschiedene Gottheiten verehrt wurden (Diana bzw. Artemis von Delos und von Ephesus zum Beispiel).

Bildvorstellungen von Gott gibt es -wie Susanne schon schrieb- im AT in großer Zahl. Und ich denke -wie Susanne-, dass man ohne diese Vorstellungen keine Beziehung zu Gott haben kann. Man muss sich natürlich im Klaren sein, dass unsere Vorstellung von Gott sicher mehr Verschiedenheiten als Ähnlichkeiten ausweist. Nicht umsonst gibt es ein Kapitel für die Theologen: Schwierigkeiten, von Gott zu sprechen.

 

Elisabeth

 

PS: Ich kenne auch Leute, die überlegen, ob bei bestimmten Anliegen Maria von Lourdes oder Maria von Fatima die bessere "Anlaufadresse" ist.

(als Analogie zu Diana bzw. Artemis)

bearbeitet von Elima
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Bildvorstellungen von Gott gibt es -wie Susanne schon schrieb- im AT in großer Zahl. Und ich denke -wie Susanne-, dass man ohne diese Vorstellungen keine Beziehung zu Gott haben kann.

Woher weiß man dann aber, ob man nun eine Beziehung zu Gott hat oder zu dem Bild, das man sich gemacht hat?

Ich habe mich gelegentlich in freikirchlichen Gemeinden und Hauskreisen herum getrieben und bin auf eine Fülle von Gottes- und Jesusbildern gestoßen und auf eine Menge intensiver Beziehungen zu Gott und Jesus (interessant vor allem, wie oft beide als getrennte Einheiten gesehen wurden, was beim Gebet dann oft zu Verhaspelungen führte), bei denen mir aber nie ganz klar wurde, inwiefern sie offen bleiben konnten für ein tatsächliches, vom eigenen Empfinden und Formulieren unabhängiges SEIN Gottes. M.a.W. ob Er tatsächlich da ist, wenn wir uns kein Bild machen, nichts spüren und keine Abgrenzungen formulieren können im Sinne von das-glaub-ich, das-glaub-ich-nicht.

 

Mir geht es immer wieder so, daß ich ein ganz tolles Bild finde, mit dem ich mich identifiziere, daß ich - im übertragenen Sinne - immer mit mir heraumtrage und dann irgendwann feststelle, daß Gott sich weiterbewegt hat, mein Bild aber nicht, und plötzlich ist Er an einer anderen Stelle zu finden oder gibt sich ganz anders zu erfahren, als ich mir ein-ge-BILD-et hatte.

 

:blink:

Kya

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Vielleicht noch ein paar Worte zum AT.

 

Mit Bild ist eine altorientalische Gottesstatue gemeint. Man glaubte damals, dass der dargestellte Gott in diesem Bild wohnt. Aus diesem Grund wurde das Bild dann verehret durch Weihrauch und Opfer.

 

Die alttestamentliche Propaganda wollte jedoch propagieren, dass Israel von jeher anders gewesen sei als alle anderen Voelker. Und so wurde ein bilderloser Kult gefordert und behauptet, dies sei schon immer so in Israel gewesen. Jahweh sei der whre Gott, weil er kein Bild von sich haben wollte.

 

Allerdings hat man in Israel sehr viele Gottesbilder gefunden. Manche koennten auch Jahweh darstellen. Es ist keineswegs ausgemacht, dass im solomonischen Tempel keine Statue Jahwes stand, sondern nur ein leerer Cherubenthron, wie die Bibel behauptet.

 

Es geht also hier um eine Neudefinition von Religion und Kult.

 

Wenn heute ein Altorientale in einer katholischen Messe oder gar in einer orthodoxen Liturgie anwesend wäre, würde er sicher der Meinung sein, man würde einem Gottesbild Weihrauchopfer darbringen. Und er würde das sicherlich als Widerspruch zu einem Bilderverbot empfinden.

Nun ist es allerdings so, dass wir mit der Verwendung von Weihrauch keine kultische Verehrung im Sinne eines Opferkultes verbinden. Vielmehr ist der Weihrauch ein Ausdruck von Hochschätzung, ohne dass damit eine goettliche Verehrung verbunden wäre. An die Stelle des Opfers tritt bei uns die Eucharistie. Die Eucharistie wiedrunm kommt ohne eine Gottesbild aus, weil Gott sich im Brot und nicht im Bild manifestiert. Und somit sind auch die Bilder selbst für uns etwas Anderes als für einen Altorientalen.

Insofern hat hier eine deutliche Verschiebung stattgefunden. Und diese Verschiebung macht m.E. ein Bilderverbot obsolet.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Vielleicht noch ein paar Worte zum AT.

 

Mit Bild ist eine altorientalische Gottesstatue gemeint. Man glaubte damals, dass der dargestellte Gott in diesem Bild wohnt. Aus diesem Grund wurde das Bild dann verehret durch Weihrauch und Opfer.

 

Die alttestamentliche Propaganda wollte jedoch propagieren, dass Israel von jeher anders gewesen sei als alle anderen Voelker. Und so wurde ein bilderloser Kult gefordert und behauptet, dies sei schon immer so in Israel gewesen. Jahweh sei der whre Gott, weil er kein Bild von sich haben wollte.

Hi Matthias!

Deine ausführungen zum "bildnisverbot" sagen mir sehr zu. Kannst du mir noch sagen, woher du die interpretation hast, dass im alten orient mit bild eine gottesstatue gemeint ist?

Dann fällt mir noch was ein: In Exodus 20 (4) heisst es doch (auszug aus luther-bibel) "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist".

Was ist hier gemeint mit "....oben im himmel, .... unten auf erden......was im wasser .....ist"?

Bei wörtlicher interpretation (und darauf legen die evangelikalen ja grösstenteil sehr viel wert) dürfte ich mir weder ein bildnis von einem vogel, einem fisch usw. machen.

Wie ist das zu verstehen?

Danke

Max

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Bei wörtlicher interpretation (und darauf legen die evangelikalen ja grösstenteil sehr viel wert) dürfte ich mir weder ein bildnis von einem vogel, einem fisch usw. machen.

Wie ist das zu verstehen?

Eben doch nicht wortwörtlich????

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Ein Bild machen.

 

In Worten?

In Gedanken?

Als Maler?

Als Bildhauer?

?

Vor allem Punkt 2 scheint mir relevant zu sein. Was in Worten, Bildern oder Skulpturen kreiert wird, entspringt immer den Gedanken des Menschen. Ein Problem ist, dass der Mensch ohne Bild Probleme mit dem Verständnis hat, aber sobald er sich ein Bild von Gott macht, irrt er sich. Deshalb sind Bilder von Gott nicht notwendig, sondern sogar gefährlich.

 

Letztlich reduziert sich die Vorstellung im AT auf einen Satz: "Ich bin Jahweh, der 'Ich bin da'." Mehr sollte der Mensch eigentlich nicht benötigen, diese Zusage Gottes ist absolut ausreichend. Wir müssen nur wissen, dass Er (für uns) da ist und Ihm ein entsprechendes Vertrauen entgegen bringen.

 

Dem Dilemma der bildhaften Vorstellungen hat Gott dann "abgeholfen", indem Er Jesus Christus als Seinen Sohn offenbart hat. Wer Ihn sieht, sieht den Vater. Wie Er ist, ist auch der Vater.

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Das ist richtig. Weil der Sohn Gottes Mensch geworden ist, gibt es ja auch im Christentum kein "Bildnisverbot". Aber schon die Evangelisten haben Jesus mit unterschiedlichen Schwerpunkten seines Lebens dargestellt, von der Kunst (z.B. König in der Romanik, leidender Kruzifixus in der Gotik usw.) nicht zu reden. Ich bin schon der Meinung, dass wir Bilder einerseits brauchen, aber andererseits auch immer wissen müssen, dass diese Bilder nicht Gott sind, sondern uns nur zu ihm führen sollen.

 

Elisabeth

bearbeitet von Elima
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Vielleicht noch ein paar Worte zum AT.

 

Mit Bild ist eine altorientalische Gottesstatue gemeint. Man glaubte damals, dass der dargestellte Gott in diesem Bild wohnt. Aus diesem Grund wurde das Bild dann verehret durch Weihrauch und Opfer.

 

Die alttestamentliche Propaganda wollte jedoch propagieren, dass Israel von jeher anders gewesen sei als alle anderen Voelker. Und so wurde ein bilderloser Kult gefordert und behauptet, dies sei schon immer so in Israel gewesen. Jahweh sei der whre Gott, weil er kein Bild von sich haben wollte.

Hi Matthias!

Deine ausführungen zum "bildnisverbot" sagen mir sehr zu. Kannst du mir noch sagen, woher du die interpretation hast, dass im alten orient mit bild eine gottesstatue gemeint ist?

Dann fällt mir noch was ein: In Exodus 20 (4) heisst es doch (auszug aus luther-bibel) "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist".

Was ist hier gemeint mit "....oben im himmel, .... unten auf erden......was im wasser .....ist"?

Bei wörtlicher interpretation (und darauf legen die evangelikalen ja grösstenteil sehr viel wert) dürfte ich mir weder ein bildnis von einem vogel, einem fisch usw. machen.

Wie ist das zu verstehen?

Danke

Max

Hallo Max,

 

ich kann Dir jetzt keinen Kommentar angeben, wo das so beschrieben ist, aber durch den hebräischen text wird die Sache schon klarer.

 

In Ex 20 steht für das Wort Gottesbild das hebräische Wort psl. Damit ist immer ein Bild oder eine Statue eines Gottes gemeint.

 

Für das Wort Gleichnis findet sich das hebräische Wort tmwnh. Damit ist eigentlich gemeint, das Abbild, d.h. eine Gottesstatue oder ein Bildnis.

 

Der Text in Ex 20 will sagen, man soll sich weder eine Statue bzw. ein Bild machen, das einen Gott als Menschen oder Tier darstellt. Die Israeliten kannten die Darstellung von Goettern als Tiere aus dem ägyptischen Kulturkreis und die menschliche Darstellung eher aus dem altorientalischen Bereich. Man darf sich also keine kulitsch zu verehrende Statue machen, ganz gleich, wie sie aussieht.

 

Das hat nichts aber auch gar nichts damit zu tun, wie man sich Gott vorstellt. Darüber macht sich Ex 20 keine Gedanken. Und für Bilder in unserer Messe gilt m.E. das gerade Gesagte.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Dem Dilemma der bildhaften Vorstellungen hat Gott dann "abgeholfen", indem Er Jesus Christus als Seinen Sohn offenbart hat. Wer Ihn sieht, sieht den Vater. Wie Er ist, ist auch der Vater.

Für wen war das ein Dilemma?

Für die Juden zu Zeiten Jesu (und davor)?

 

Wie gehen dann die Juden heute mit dem Dilemma um?

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Dem Dilemma der bildhaften Vorstellungen hat Gott dann "abgeholfen", indem Er Jesus Christus als Seinen Sohn offenbart hat. Wer Ihn sieht, sieht den Vater. Wie Er ist, ist auch der Vater.

Für wen war das ein Dilemma?

Für die Juden zu Zeiten Jesu (und davor)?

 

Wie gehen dann die Juden heute mit dem Dilemma um?

Ich glaube, für die Juden ist das ziemlich klar.

Zum Einen glauben sie nicht an Jesus als Gottessohn und zum Anderen verfertigen sie keine Bilder von Gott.

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hi, ich möchte jetzt mal meine auslegung darbringen

 

also mit dem bildnis gottes ist definitiv vor allem erst mal gemeint irgend etwas vom menschen geschaffenes als gott zu bezeichnen. dabei ist die weise vorausschau und pädagogik gottes zu beachten. im alten testament neigte das volk gottes stets dazu vom wahren gott abzufallen und fremde götter anzubeten (Götzen aus Ton ... ) z. B. Goldene Kalb, Baal, Kindermoloch, Samuels Frauen beteten fremde Götter an unter seiner Duldung etc. ... Damals war die Versuchung des Menschen in dem Bereich extrem stark. Durch die christianisierung europas, die jetzt wieder einfach in der eu ignoriert wird, wurde der mensch in seiner vorstellung gegenüber gott durch die offenbarung jesu enorm weiter gebracht. man kann jetzt gott quantenmässig wesentlicha besser erkennen als damals. es wäre doch unlogisch und ein komischer gott, wenn man z. B einen fisch nicht mal malen dürfte. das wäre ein grimmiger böser zorniger gott der seine kinder als sklaven und in angst halten würde. warum ist es aber nicht schlimm oder sogar gut z. b. jesus zu malen oder einen film zu drehen. ganz einfach: dieses bild kann einen unendlich helfen zum gebet und zu gott zu finden. in der katholischen kirche gibt es auch dafür beispiele: die hlg. theresa von avila hat eine zeit lang keine bilder von jesus in ihrer umgebung gehabt aus eben dem grund mit dem bildnis gottes. da sie aber jesus stimme innerlich hören konnte, fragte er sie: warum sie kein bild von jesus also ihm aufhängt ... jesus hat ihr erklärt dass solche bilder gut sind und zu ihm führen können. es gibt auch sogenannte gnadenbilder wie von der hlg. schwester faustyna: Der Barmherzige Jesus mit dem Untertitel Jesus ich vertraue auf dich. Ein wirkliches Geschenk an die menschheit.

Warum? weil dieses bild viel vom wesen gottes ausstrahlt. ein bild hängt sehr viel von der intention und besser gesagt von der inspiration ab. gnadenbilder wurden stark inspiriert durch den heiligen geist. die maler waren dann auch gläubige menschen denen sich jesus als werkzeug bedient hat.

aber mit dem gebot des bildnis ist sicherlich auch gemeint, dass man gott niemals in einem bild erfassen kann. es ist auch etwas geheimes dabei. denn gott vater kann man sich vielleicht nicht so gut vorstellen oder den heiligen geist. aber direkt in der bibel spricht gott vater aus der wolke, und der heilige geist wird sichtbar in form einer taube. aber der heilige geist ist nicht eine taube. es ist damit aber sein wesen charakterisiert. in der bibel steht schon z. b. wie feuer ... wenn man gott vater als älteren vater malt mit langem weißem bart ist das meiner meinung nicht unbedingt negativ zu werten. damit wird seine weisheit dargestellt und das wesen des vaters. aber gott ist eins. unendlich "alt" und trotzdem immer jung. dem hlg. augustinus sagte einst das kind in einer vision, dass man die dreifaltigkeit nicht begreifen kann sondern man muss sie annehmen wie ein kind.

das wars

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willkommen auf mykath.de, insearch

 

Du bringst einige interessante Aspekte ins Spiel. Mich haben diese Gottesbilder mit dem alten, bärtigen Mann immer irritiert. Aber es stimmt schon, man sollte sich besser fragen, was der Maler damit aussagen wollte. Weisheit könnte passen.

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Dem Dilemma der bildhaften Vorstellungen hat Gott dann "abgeholfen", indem Er Jesus Christus als Seinen Sohn offenbart hat. Wer Ihn sieht, sieht den Vater. Wie Er ist, ist auch der Vater.

Für wen war das ein Dilemma?

Für die Juden zu Zeiten Jesu (und davor)?

 

Wie gehen dann die Juden heute mit dem Dilemma um?

Liebe Gabriele,

 

das Dilemma gilt grundsätzlich für jeden Menschen, im AT zunächst einmal für das auserwählte Volk der Juden. Ich betone aber noch einmal, dass ich - Martins Anregung aufgreifend - mit "sich ein Bildnis machen" vor allem die Gedanken meine, auf deren Basis erst Worte und Bilder entstehen.

 

Sobald ich Gott Charaktereigenschaften zuweise, damit ich Sein Wirken irgendwie in Worte fassen kann, gehe ich in die Irre. Ich kann mich maximal annähern. Thomas von Aquin sagt deshalb nicht umsonst, dass man von Gott nur sagen kann, wie Er nicht ist, aber niemals, wie Er wirklich ist. Das Dilemma für die Menschen besteht jedoch darin, dass sie meistens solche Bilder brauchen, um sich eine Vorstellung machen zu können.

 

Dieses Dilemma ist für die Christen beseitigt: Wir müssen uns keine Vorstellung mehr von einem abstrakten Gott machen, sondern können auf Jesus Christus schauen. Die Juden können das nicht, für sie besteht das Dilemma weiterhin - damit will ich nicht sagen, dass die Juden bei ihrem Gottesverständnis in die Irre gehen. Auch sie können ohne Bild auskommen, keine Frage, aber sie haben nicht die "einfache Lösung" in Jesus Christus.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Zählt eigentlich auch ein abstraktes Gottesbild wie die theologische Reflektion der hl. Dreifaltigkeit als Familie als Bild?

Ich würde sagen, ja. Genauso wie alle anderen Vorstellungen, die man sich von der Hl. Dreifaltigkeit macht und in der man sich Ihr zu nähern versucht.

 

Man kann sich auch fragen: Warum benötigen wir eigentlich eine bildhafte Vorstellung? Warum können wir nicht einfach sagen: Okay, drei Personen, ein Gott. Ich verstehe es nicht, aber ich glaube es, ich brauche dafür keine Erklärung.

 

Vermutlich, weil es zu stark in unserer menschlichen Natur verankert ist.

 

Weshalb Jesus Christus auch immer wieder zu Gleichnissen greift, damit wir Menschen besser verstehen. Unser Gott weiß um unsere Schwächen, und so gibt Er uns diese Hilfe.

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