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Totensonntag


Coffee

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Kann mir jemand den Unterschied zwischen Totensonntag und Allerseelen erklären? An beiden Tagen gedenkt man doch der Verstorbenen und betet für sie!? Wo liegt also der Unterschied?

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Meines Wissens geht der Totensonntag (heute auch in vielen ev. Gemeinden als Ewigkeitssonntag bezeichnet) auf den Heldengedenktag der Kaiserzeit(?) zurück. Jedenfalls war er ursprünglich eine kaiserliche "Einrichtung", die später als der Kaiser als weltlicher Herr der Kirche (bzw. der, der nach Luther für alles außer Predigt und Sakramentenspendung zuständig war) wegfiel, als kirchlicher Gedenktag der ev. Kirche galt. Allerseelen ist ein Gedenktag innerhalb der kath. Kirche.

 

Elisabeth

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Kann mir jemand den Unterschied zwischen Totensonntag und Allerseelen erklären? An beiden Tagen gedenkt man doch der Verstorbenen und betet für sie!? Wo liegt also der Unterschied?

In der theologischen Vorstellung, wo bzw. in welchem Zustand die Toten, für die gebetet wird, sind.

Nach katholischer Sicht sind sie eben nicht tot, sondern "in der Läuterung" bzw. "im Fegfeuer", nach protestantischer Sicht sind sie im "Todesschlaf" oder völlig tot und vernichtet (und werden am jüngsten Tag zum Gericht quasi neu erschaffen).

bearbeitet von Sion
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Franciscus non papa
Ich kann den Unterschied zwischen Allerheiligen und Allerseelen erklären.

witzbold - wobei ich bei dir auf diese erklärung wirklich gespannt bin.

bearbeitet von Oestemer
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Ich kann den Unterschied zwischen Allerheiligen und Allerseelen erklären.

Au ja - mach mal, ich bin sicher, dass das für viele sehr lehrreich sein wird...

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So - und nun erkläre mir mal einer wie aus F&A kein Kasperltheater werden soll wenn weiterhin solche Postings wie "Ich kann den Unterschied erklären... " (woraufhin der Autor natürlich die Erklärung schuldig bleibt!) geschrieben werden!

 

Tsts.... :blink:

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Meines Wissens geht der Totensonntag (heute auch in vielen ev. Gemeinden als Ewigkeitssonntag bezeichnet) auf den Heldengedenktag der Kaiserzeit(?) zurück. Jedenfalls war er ursprünglich eine kaiserliche "Einrichtung", die später als der Kaiser als weltlicher Herr der Kirche (bzw. der, der nach Luther für alles außer Predigt und Sakramentenspendung zuständig war) wegfiel, als kirchlicher Gedenktag der ev. Kirche galt. Allerseelen ist ein Gedenktag innerhalb der kath. Kirche.

 

Elisabeth

Kann es sein, dass Du da den Volkstrauertag mit dem Totensonntag verwechselst?

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Der Totensonntag ist der protestantische Feiertag, an dem man der Toten gedenkt. Der katholische Gedenktag hierfür ist Allerseelen. Die Unterschiede ergeben sich wohl am ehesten daraus, dass die katholische Kirche das Fegfeuer lehrt, die evangelische dieses aber als unbiblisch ablehnt. Deswegen gedenken die Katholiken an Allerseelen insbesondere aller "armen Seelen", also derer, die im Fegfeuer sind. Sie beten um ein "gutes Fegfeuer", ... landläufig gesehen wird dies dann als ein Fegfeuer gesehen, das möglichst schnell vorbei geht. Ist auch irgendwie richtig, denn das Fegfeuer ist ja auch eine Läuterung, und keiner von uns weiß, wie das genau ist. Die Hoffnung richtet denn ja auch nicht auf das Fegfeuer selbst (obwohl ich Läuterung als etwas Positives sehe), sondern auf das Ergebnis dieser Läuterung: Die ewige Gemeinschaft der Heiligen im Himmel, das Fest, das keine Schmerzen und keinen Tod mehr kennt, die beatifica visio dei.

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Meines Wissens geht der Totensonntag (heute auch in vielen ev. Gemeinden als Ewigkeitssonntag bezeichnet) auf den Heldengedenktag der Kaiserzeit(?) zurück. Jedenfalls war er ursprünglich eine kaiserliche "Einrichtung", die später als der Kaiser als weltlicher Herr der Kirche (bzw. der, der nach Luther für alles außer Predigt und Sakramentenspendung zuständig war) wegfiel, als kirchlicher Gedenktag der ev. Kirche galt. Allerseelen ist ein Gedenktag innerhalb der kath. Kirche.

 

Elisabeth

Kann es sein, dass Du da den Volkstrauertag mit dem Totensonntag verwechselst?

Nach Karl-Heinrich Bieritz "Das Kirchenjahr", S.181f wurde der Totensonntag von Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. 1816 eingeführt, dabei spielte das Gedächtnis an die in den Befreiungskriegen Gefallenen, aber auch der Tod der verehrten Königin Luise eine Rolle. Mit dem Begriff Heldengedenktag habe ich mich vielleicht vertan, in der Sache aber wohl nicht. Auch der Buß- und Bettag war ja ursprünglich eine Einrichtung der weltlichen Obrigkeit, die eben nach den Begriffen Luthers auch für solche Fragen (der Kirchenordnung) zuständig war.

(OT: Deshalb auch mein Kommentar zum ev. Religionslehrerkollegen bei der Abschaffung des Bußtags als Feiertag:" der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen".)

 

Elisabeth

bearbeitet von Elima
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Kann mir jemand den Unterschied zwischen Totensonntag und Allerseelen erklären? An beiden Tagen gedenkt man doch der Verstorbenen und betet für sie!? Wo liegt also der Unterschied?

Vielleicht hilft Dir das weiter: Quelle: http://www.daskirchenjahr.de

 

 

 

Das Gedächtnis der verstorbenen Gemeindeglieder hat es von Anfang der Christenheit an gegeben. Als aber Gedenktage für Gestalten, die als Märtyrer gestorben waren, das Gedenken der Unbekannten zu verdrängen drohte, wurde für sie (im Osten im 4., im Westen im 7. Jahrhundert) ein eigener Tag eingesetzt, der sich zum Tag Allerheiligen entwickelte.

Einen solchen Tag hat die protestantische Kirche abgelehnt, da die Verehrung der Heiligen, wie sie zur Zeit der Reformation geübt wurde, nicht der Heiligen Schrift entsprach: die Heiligen wurden angebetet und um Fürbitte gebeten, es wurden ihnen Schutzaufgaben und Mittlerfunktionen zugesprochen, was in der Schrift weder verlangt noch bezeugt wird. Das Gedenken der Heiligen aber wurde weiterhin gestattet (s. Einführung zu den Gedenktagen der Apostel und Evangelisten und Allerheiligen), ja sogar empfohlen. Die Aufklärung konnte auch mit einem solchen Tag nichts anfangen, und so wurde er immer weniger gefeiert. Es entstand an seiner Stelle ein Gedenktag der Toten (Ruhenden), denn dass der Toten (und im Krieg Gefallenen) nicht in irgendeiner Weise auch gottesdienstlich gedacht wurde, hätte die Gemeinde nicht zugelassen.

Es gibt wohl Kritik an diesem Tag, und diese Kritik muss gehört werden. Der Glaube an das ewige Leben aber läßt uns angesichts des Todes immer wieder nach dem "Evangelium für die Toten" fragen, so dass ein Totensonntag durchaus seine Berechtigung hat.

Der Gedenktag der Entschlafenen kann eigentlich an einem beliebigen Tag begangen werden. Nahe liegt natürlich, auch aus der Tradition heraus, der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Darum ist dieser Gedenktag auch hier ans Ende des Kirchenjahres gehängt. Denkbar wäre allerdings auch das Begehen dieses Tages am 1. November, Allerheiligen.

Der Gedenktag der Entschlafenen dient dazu, sich darauf zu besinnen, dass wir mit den Gestorbenen verbunden bleiben auch über den Tod hinaus, als eine Gemeinschaft der Gläubigen. Die mögliche Verlesung der im vergangenen Jahr verstorbenen Personen sollte nicht den Mittelpunkt bilden, sondern vielmehr als Folge der Botschaft, dass wir alle ewiges Leben in Jesus Christus haben, vollzogen werden. Von daher ist ein passender Ort für diese Verlesung nach der Predigt und vor den Fürbitten, wo allerdings der Angehörigen noch einmal besonders gedacht werden sollte. Die liturgische Farbe des Gedenktages der Entschlafenen ist Schwarz (oder Schmucklosigkeit des Altars). Wird der Gedenktag an einem Sonntag, also als Totensonntag, gefeiert, ist die liturgische Farbe entsprechend der Kirchenjahreszeit oder weiß als Zeichen dafür, dass Christus, der Herr über den Tod, alle Entschlafenen mit Namen kennt und sie zum Leben führt.

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Mit dem Totensonntag (oder heute oft auch Ewigkeitssonntag genannt) und der folgenden Woche endet das protestantische Kirchenjahr. Nach dem neuen katholischen Kalender endet es mit Christkönig, also mit der Wiederkunft. Allerseelen steht wegen sicheren Hoffnung für die armen Seelen in engem Zusammenhang mit Allerheiligen. Der Zeitpunkt dürfte historisch etwas mit der Jahreszeit und dem ende des Kirchenjahres zu tun haben, liegt aber vor dem alten Beginn der geschlossenen Fastenzeit vor Weihnachten, die mit St. Martin begann. Christkönig war deshalb früher auch Ende Oktober, also vor Allerseelen.

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Christkönig ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr (aber die darauffolgende Woche gehört auch noch zum "alten" Kirchenjahr). An den alten Termin des Christkönigsfestes kann ich mich noch gut erinnern, da waren die Christkönigsfeiern der kath. Jugend, für die dieses Fest neben dem Dreifaltigkeitsfest (Gottbekenntnistag der kath. Jugend!!) besonders wichtig war.

 

Elisabeth

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Kann es sein, dass Du da den Volkstrauertag mit dem Totensonntag verwechselst?

Nein. Der Volkstrauertag ist eine Veranstaltung des Volksbundes deutsche Kriegsgräberseelsorge.

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