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Wiederaufnahme in die kK


Kya

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Nächsten Donnerstag werde ich wieder in die katholische Kirche aufgenommen, nachdem ich zwei Jahre lang evangelisch war (ist 'ne lange Geschichte :blink: )und darf bei dieser Gelegenheit wahrscheinlich für lange Zeit zum letzten Mal zur Kommunion gehen.

Ich habe, wie ich andernthreads schon erwähnte, ein paar Stoffwechselstörungen, die den Verzehr von Weizen- und Traubenprodukten verbieten. Es gibt zwar die Möglichkeit, glutenarme Hostien, die also nur einen geringen Teil Weizenmehl enthalten, zu verwenden, aber die Prozedur ist ziemlich aufwendig, sie müssen auf einer eigenen Patene liegen, der Priester muß sich die Finger säubern, bevor er sie anfaßt usw. Glutenfreie Hostien sind keine gültige Materie für die Eucharistie.

Ich suche jetzt noch nach Möglichkeiten, mich in der Eucharistiefeier zu "verorten", mich einbezogen zu fühlen, ohne daß ich "mitmachen" darf. Auch die häufige Verwendung der Weizenkornsymbolik verletzt mich immer noch. da wird ständig vom Brot des Lebens gesprochen und für mich bedeutet gerade dieses Brot Krankheit und Leiden.

Aus früheren Epochen der KIrchengeschichte kenne ich die Vorstellung der geistigen KOmmunion u nd bezogen auf die Eucharistiefeier kann ich damit auch viel anfangen. Was da passiert auf dem Altar betrifft mich ja genauso wie alle anderen, aber ind en letzten dreißig Jahren ist das Materielle auch in der Kirche sehr in den Vordergrund getreten und das Tatsächlich-dabei-sein-und-mitessen sehr wichtig geworden, siehe auch die Diskussion um die Zulassung von Nicht-katholiken.

Was meint ihr, wie kann man heute Partizipation am MYsterium noch verstehen außer im wörtlichen Sinne von "Nehmet und esset!"?

Kya

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Liebe Kya,

 

da steckt eine ganze Menge drin in Deinem Beitrag.

 

Zuerst einmal: Herzlichen Glückwunsch!

Schön, wenn jemand zurück findet zur katholischen Kirche. :blink:

 

Über glutenfreie Nahrung weiß ich nur unzulänglich Bescheid; traubenfreie Produkte, da ist dann Wein auch verboten für Dich?

 

Zum Thema: Geistige Kommunion fällt mir auf die Schnelle nur der Begriff "Augenkommunion" ein.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Was meint ihr, wie kann man heute Partizipation am MYsterium noch verstehen außer im wörtlichen Sinne von "Nehmet und esset!"?

Kya

Hallo Kya,

 

auch von mir ein herzliches "comeback" in die katholische Gemeinschaft.

 

Zu Deiner Frage des "nehmet und esset" - das ist "mein Leib der für Euch hingegeben wird ..."

 

Spontan fällt mir dazu Johannes ein, der bezeugt: das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt...

 

"nehmet und esset" - sinnbildlich verstanden: ergreif das Wort Gottes und nimm es in Dir auf, lass es zu einer Selbstverständlichkeit werden immer wieder neu die Nähe zu Jesus Christus und Seine Gegenwart auch im Wort zu finden und es "wie das tägliche Brot" zu essen.

 

gby

 

bernd

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Hallo Kya,

auch von mir erst mal ein "Herzliches Willkommen zurück"! :blink:

Ich würde Bernds Aussage unterstützen:nimm das Wort Gottes an, nimm es im wahrsten Sinne des Wortes in dich auf- über die Augen, die Ohren und vor allem über dein Herz. Selbst wenn du nicht an der Hl. Kommunion teilnehmen kannst, wirkt dennoch Gottes Gnade in dir!

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Hallo Kya,

 

zwei Antworten vor mir dazu - mit meiner Freude, dass dir etwas möglich war, dass nur wenigen offen steht (eine Entscheidung zu revidieren und nicht aus Trotz (?) dazu nicht fähig zu sein).

 

Die eine Geschichte betrifft eine liebe Freundin (fast zu viel gesagt, da der Kontakt nur kurz, für mich aber sehr eindrücklich war). Sie kann nicht zur Kommunion gehen, da sie einen geschiedenen Mann geheiratet hat, feiert aber die Eucharistie so intensiv und aufrichtig, dass ich immer noch ganz erstaunt bin. Ich habe damals gesagt, dass sei der "schönste" Glaube, der mir je begegnet ist. Aus meiner Sicht führt dieser Glaube den Glaubenden ins Zentrum, obwohl es scheinbar wie ein Ausschluß aussieht - und alles ohne Hader und Protest in der Hinnahme der Konsequenzen des Handelns. Die Intensität bezieht sich darauf, dass sie eben nicht in einem "Routinegang" mit nach vorn läuft, sondern ganz bewußt in diesem Moment in das persönliche Gebet mit Jesus geht. So real, als säße Jesus neben ihr. Ich bin heute noch faziniert davon.

 

Die andere Geschichte betrifft mich. Ich versuche die Eucharistie ganz bewußt als Wandlung sehen. Meiner Wandlung. Für die Woche. Und Schritt für Schritt für mein Leben. Es ist immer wieder Neubeginn für mich. Das geht in der Begleitung des Hochbetes. Ich versuche mich nicht ablenken zu lassen und schließe daher dann konsequent die Augen um nur noch zu hören und mitzubeten. Wort für Wort und ganz nah dabei zu sein. Ich empfinde den Weg zur Kommunion dann manchmal fast als Bruch bei dem ich wegen des Aufstehens und Gehens und Sehens den Kontakt zum Geschehen verliere.

 

Ich will damit nicht sagen, dass der Empfang der Kommunion für mich sekundären Charakter hat, sondern dass es so viele gewichtige andere Aspekte gibt, dass eine tiefere innere Beziehunge gerade durch den Verzicht ermöglicht wird.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Hallo Kya,

 

auch von mir zuerst mal ein ganz herzliches "Willkommen daheim!".

 

Ich nehme manchmal auch "nur" geistig an der hl. Kommunion teil. Den dahinterstehenden Gedanken empfinde ich nicht als Zurücksetzung, sondern ich kann mich dann (ähnlich wie Martin es schrieb) fast noch intensiver in das Miterleben der hl. Wandlung und das innere intensive Mitbeten des Hochgebetes hineinbegeben. Auch lehrt, wie ich denke, die Kirche, daß derjenige, der aus triftigem Grunde die Kommunion nicht physisch empfangen kann, in der geistigen Kommunion voll und wirksam teilnimmt. Ist vielleicht dies ein Trost für Dich? Ich wünsche Dir jedenfalls alles, alles Gute!

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Hallo, Kya!

 

Deine Wiederaufnahme freut mich sehr! Was mich an deinem Beitrag wundert, ist die Aussage, dass glutenfreie Hostien keine gültige Materie für die Eucharistie sind. Bist du da ganz sicher?

 

Ist die Zöliakie bei dir so ausgeprägt, dass auch Spuren von Weizeneiweiß bereits die Symptomatik auslösen? Eine Bekannte von mir ist ebenfalls daran erkrankt. Sie bestellt sich immer glutenfreie Hostien und gibt immer "ihre" Hostie vor der hl. Messe in der Sakristei ab. Natürlich muss der Priester vorher informiert sein; und das ist etwas schwierig, wenn man mal woanders in die hl. Messe geht. - Aber in der Heimatpfarrei (oder Wahl-Heimatpfarrei) sollte so etwas möglich sein.

 

Falls dich ein telefonischer Kontakt mit dieser Bekannten interessiert, schreib mir per PN oder per email.

 

Herzlichen Gruß,

Olivia

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Vielen Dank für die vielen Antworten, da steckt eine Menge für mich drin. Ich muß das in der Praxis noch austesten, mein Katholischsein wird sich auf jeden Fall anders entwickeln als in den ersten 17 Jahren, die ich katholisch war, denn da bin ich sehr oft und sehr bewußt zur Kommunion gegangen. Daß glutenfreie Hostien keine gültige Materie für die Eucharistie sind, entnehme ich einem Schreiben von Kardinal Ratzinger an Kardinal Lehmann, das ich im Internet gefunden habe, insofern bin ich mir ganz sicher :blink: . Da ich mich aus verschiedenen Gründen oft nicht festlegen kann, wann ich in welche Messe gehe, wäre es mit den glutenarmen Hostien ziemlich schwierig zu bewerkstelligen (das war gut in der evangelischen Kirche hier vor Ort, die haben NUR glutenarme Hostien bei jedem Abendmahl). Im Internet habe ich eine Katechese von Kardinal Schönborn gelesen, der von einem Zöliakie-Patienten erzählte, der ganz normal zur Kommunino geht mit der Begründung: Ich esse doch kein Brot, ich esse den Leib Christi.

Ist das nun tiefe Frömmigkeit oder großer Leichtsinn? Ich denke, wenn Gott eine sache macht, macht Er sie ganz. Als Jesus Mensch wurde, floß in Seinen Adern Blut und wenn Er BRot wird, enthält Er Gluten :P

Wir haben für meine Aufnahmefeier ausgemacht, daß ich nur den Kelch bekomme. Für die Glukosintoleranz ist ein Schluck Wein nicht so entscheidend und das wird ja auch eine Ausnahme sein.

Noch mal vielen Dank an alle,

Kya

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Kya,

wenn diese "Ausnahme" einen für dich wenigstens gelegentlich einen gangbaren Weg darstellt, ist sie sicher -zumindest bei anderen besonderen Gelegenheiten- auch möglich. In beiden Gestalten ist nach katholischer Auffassung Jesus Christus ganz.

 

Gottes Segen!

 

Elisabeth

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