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Anzeige in Rom


Justin Cognito

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Lieber Kryztow,

 

Als Priester vermute ich, dass man den Vorteil einer gewissen "objektiven Aufgabe" hat. Ex opere operato. Ein Priester kann gültig Sakramente spenden ohne als Person ständig auf der Wagschale zu stehen. Ausserdem können sich die meisten Menschen unter der Arbeit eines Priesters etwas vorstellen. Er muss sich (so stell ich mir das zumindest vor) nicht ständig rechtfertigen warum er jetzt das und das macht ...

 

Du hast keine Chance, allen (im pastoralen Dienst dazu noch sehr divergierenden) Ansprüchen gerecht zu werden. Du mußt "nur" selbst von dem Überzeugt sein, was du tust - dann bist Du (zunächst vor dir selbst) gerechtfertigt. Du kannst dann anderen erklären, was Du tust und warum, aber Du mußt sie nicht davon überzeugen (außer vielleicht deinen Vorgesetzten).

 

Als kirchlicher Laien Mitarbeier weiß ich im Vornherein nicht welche Aufgabe ich in einer konkreten Pfarre ausüben werde. Das hängt von so vielen Faktoren ab. Da gibt es wenig Sicheres. Dazu muss man wohl damit rechnen dass man nicht wenigen Menschen begegnet die sich durch meine bloße Anwesenheit provoziert fühlen, weil sie von einer Kirche ohne Laien (Originalzitat Josef) träumen. Und ich weiß auch nicht mit wieviel Rückhalt durch die Kirche ich in Konflikten mit solchen Menschen rechnen darf.

 

Wer von einer Kirche ohne Laien träumt, der hat den Sinn der Kirche nicht verstanden! (Sorry, Joseph!) Die Kirche ist die Menge aller Menschen, die an Gott glauben (mit allen Zweifeln). Einige sind zum sakramentalen Dienst an diesen Menschen geweiht (Bischöfe, Priester, Diakone), aber es ist unsinnig, dies für alle zu fordern. Der 'Leib Christi' benötigt viel mehr Glieder. Eine Kirche ohne Laien wäre wie eine Schule ohne Schüler. (OK, manch ein gefrusteter Lehrer mag gelegentlich von einer Schule ohne Schüler träumen - aber nicht als echte Option).

Von daher solltest Du auch mit jedem Rückhalt von deinen Vorgesetzten in so einer Frage rechnen können.

 

Dazu merk ich in letzter Zeit immer mehr soetwas wie eine spirituelle Überforderung. Ich glaub nicht dass es jemand ein Leben lang durchhalten kann Glaubensvorbild zu sein und Menschen auf ihrem Glaubens Weg wirklich beistehen zu können. Sicher wird es zeitenweise gelingen, aber in Zeiten der eigenen Krise wird das vermutlich sehr hart. Während aber ein Priester in solchen Situationen trotzdem noch seiner "objektiven" Arbeit nachgehen und zB Sakramente spenden oder auch sakramentalen Beistand geben kann etc. fürchte ich mich wirklich davor in solchen Situationen anzustehen.

 

Burn-Out-Syndrom bevor Du angefangen hast? Überfordere dich nicht, Du bist auch nur ein Mensch. Und überlege Dir gut, welchen Anforderungen Du entsprechen kannst und willst.

Du bist nicht dann ein Vorbild im Glauben, wenn Du immer "vorbildlich" zu glauben scheinst, sondern wenn Du ehrlich bist - auch in und mit deinen Zweifeln. Für mich sind jedenfalls solche Menschen beeindruckend, die aufrichtig versuchen, ihren Glauben zu leben, nicht jedoch die, die mir ein optimiertes Bild präsentieren. Und wo Du ehrlich deinen Lebensweg im Glauben suchst und gehst, da BIST Du Vorbild und Beistand für andere! (Und weniger wird eigentlich von keinem Christen erwartet.)

Deine Ausbildung befähigt Dich dazu, in vielen Sachfragen unterstützen zu können. In der Katechese kann es hilfreich sein, z.B. Hintergrundwissen zu einzelnen Biblestellen zu haben. (Konkrete Beispiele mußt Du selber finden, Du hast Theologie studiert, ich nicht). Ich denke, dieses Sachwissen ist es, was dich von den "anderen Laien" unterscheidet, nicht dein Glaube.

 

Oft ist es auch die Wortlosigkeit in manchen Situationen mit der ich kämpfe. Was kann ich einem Sterbenden wirklich noch mitgeben? Oder jemand anderem in einer Notsituation? Da steht man mit seinen Weisheiten oft an, hab aber als Laie außer seiner Person wohl nur wenig zu bieten.

Mehr brauchst Du auch nicht. Die eigene Person ist in solchen Situationen manchmal das wichtigste. Jemand der da ist, zuhört, mit-leidet...

Weisheit ist dabei wichtig, im Sinn von Lebenserfahrung - alles was Du an Theologie gelernt hast wohl erst mal weniger. Nun gut, Du kannst keine Sakramente spenden, dazu bist Du halt nicht berufen. Aber das mindert deinen Dienst und deine Hilfe in solchen Situationen nicht wirklich.

 

Gemeinsames Gebet natürlich wo es passt, aber ich kann nicht wie ein Priester auf (und das jetzt ganz positiv gemeint) vorgefertigte Riten zurückgreifen die (menschlich gesprochen) Sicherheit geben und (theologisch gesprochen) sozusagen von Gott her Sicherheit geben .....

Es bietet Dir die Möglichkeit, eigene "Riten" zu entwickeln, wie die Situationen es erfordern. Also eine große Freiheit. Und was sich bewährt, kann beibehalten werden und gibt dann die Sicherheit des Bekannten.

 

Nicht dass ich all das vorher nicht gewußt habe, aber je näher eine mögliche Situation rückt, desto mehr beschäftige ich mich mit ihr

Und das ist gut so!

Lerne zu unterscheiden, welchen Anforderungen Du entspechen kannst, und welchen nicht. Nutze alle Möglichkeiten, die dir auf deinem Weg helfen, (vielleicht sogar dieses Forum). Und: Jemand, der über sich selber nachdenkt ist mir tausend mal lieber als jemand, der stattdessen seine äußere Erscheinung optimiert!

 

 

Moritz

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Die Äußerungen, die in dem Zusammenhang in einem Gespräch mit den Zuständigen in der Diözese gefallen sind, behalte ich lieber für mich

warum?

 

hast Du Angst, daß hier ein Moderator Deinen Beitrag löscht,

 

weil in diesem "Gespräch" Worte "gefallen" sind, die weder Du noch ich hier oder sonstwo lesen möchten?

 

oder möchtest Du nicht als "Nestbeschmutzer" gelten, und hast Du deshalb Scheu?

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Hallo Kryztow,

 

 

Ja, merkt es denn niemand!

 

Die Christenheit ist zur Zeit in einen brutalen Abwehrkampf gegen die Mächte der Finsternis verwickelt, der seinesgleichen sucht.

...Von Außen und von Innen.

 

Du und die Antworten auf Dein Posting sind Beweis, wieviele Christen die Geschäfte der Mächte des Bösen - ob sie  es wissen oder nicht - betreiben.

 

Eitelkeit, Selbstgerechtigkeit, Egozentrik uvm. verhindern den Gehorsam zum HEILIGEN GEIST GOTTES dem Leiter und Lenker der Christenheit.

Die Menschen die in der Kirche das große Wort führen, tun was sie wollen.

 

Den Menschen stellen sie in den Mittelpunkt, und JESUS CHRISTUS in die Ecke - buchstäblich!

 

Der Papst, der Fels Petri,  ist einer der Wenigen die sich dem Kampf  gegen die Mächte der Finsternis unerschrocken stellen.

 

Laßt Euch sagen:

GOTT zwingt nicht! Der HEILIGE GEIST läßt die ungehorsamen Kinder GOTTES gewähren - bis zum völligen Zusamenbruch.

 

Mit Entsetzen sehe ich, der ich kein Laie sondern Christenvolk bin:

Es muß noch viel schlimmer kommen bevor es besser werden kann.

Diese Kirche in der die Laien lauthals das Sagen beanspruchen, muß komplett zugrunde gehen bevor ein Neuanfang - ohne Laien - möglich wird.

 

Mir ergeht es wie Habakuk 3,16-18:

·16 "Weil ich solches höre, bebt mein Leib, meine Lippen zittern von dem Geschrei. Fäulnis fährt in meine Gebeine, und meine Knie beben. Aber ich will harren auf die Zeit der Trübsal, daß sie heraufziehe über das Volk, das uns angreift.

 

·17 Da wird der Feigenbaum nicht grünen, und es wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe werden aus den Hürden gerissen, und in den Ställen werden keine Rinder sein.

 

·18 Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in GOTT , meinem Heil."

 

 

 

Gruß

josef

Hallo Josef

 

Die Christenheit ist zur Zeit in einen brutalen Abwehrkampf gegen die Mächte der Finsternis verwickelt, der seinesgleichen sucht.

...Von Außen und von Innen.

 

Josef dein Kampf für den Heiligen Geist ehrt dich, dennoch ist er vergebens.

 

Die Laien und WSK oder ähnliche Priesterkreise haben das Ruder bereits übernommen. Kein Bischof wird diese Entwicklung noch aufhalten oder stoppen können.

 

Seitdem ich weiß das die kath. Kirche an den regelrecht nach Unrecht schreienden 1 € Jobs beteiligt ist, ist mir klar diese Kirche hat sich von der wahren Lehre, soweit entfernt wie der Pluto von der Sonne - nichts als Kälte.

 

Die Laien und die WSK oder ähnliche Priesterkreise erfinden eine neue Lehre und verkünden Fabeleien, die den Ohren der Laienaktivisten schmeicheln - sie verdrehen das Wort Gottes bis zur Unkenntlichkeit.

 

Wenn du zufällig in einem dieser Gottesdienste stolperst, werden deine Ohren auf unverständliche Bibelstellen treffen - das Gericht kommt darin nicht mehr vor nur noch der liebe barmherzige Friede - Freude - Eierkuchen Jesus, der alle in den Himmel aufnimmt, weil sie so brav sind.

 

Josef der Neuanfang wird unweigerlich kommen müssen - und er wird schwieriger als das Wir uns das je vorstellen konnten.

bearbeitet von sternchen
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Die Äußerungen, die in dem Zusammenhang in  einem Gespräch mit den Zuständigen in der Diözese gefallen sind, behalte ich lieber für mich

warum?

 

hast Du Angst, daß hier ein Moderator Deinen Beitrag löscht,

 

weil in diesem "Gespräch" Worte "gefallen" sind, die weder Du noch ich hier oder sonstwo lesen möchten?

 

oder möchtest Du nicht als "Nestbeschmutzer" gelten, und hast Du deshalb Scheu?

Man muss ja nicht gerade jede Peinlichkeit öffentlich machen :blink: !

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Die Anzeige kam von keinem Pfarrmitglied, sondern von einer anderen Person, die viele Kirchen in unserer Diözese abklapperte um zu sehen ob Laien predigen.

Ich weiß auch von einem Priester, der angeschwärzt wurde, weil er am Weißen Sonntag die Liturgiefeier zu kindlich gestaltet hat. Kinder in dem Alter müßten liturgisch wie Erwachsene behandelt werden.

 

Was ihr hier diskutiert, ist für eine Kirche eine schlimme Fehlentwicklung. Gestapo und Stasi haben sich aus solchen Menschen rekrutiert. Ich mache da keinen Unterschied, auch für einen Erz-Gläubigen heiligt der Zweck nicht jedes Mittel. LiSi - Liturgischer Sicherheitsdienst, das wäre die passende Bezeichnung für solche Pharisäer. An denen hat Jesus heute wie damals seine wahre Freude.

 

Ansonsten gilt für alle liturgisch Tätigen: Fürchte Gott und scheue niemand!

 

Mecky, daß du deine Handlungsweise beim Brotbrechen der Norm angepasst hast, finde ich o.k. Wie auch immer, du hast dich durchgerungen, RS zu befolgen und stehst dazu. Unmöglich finde ich aber das, was ich sofort befürchtet habe: Einfach wie gehabt weitermachen und RS ignorieren. Entweder man fügt sich, oder man muß deutlich dazu stehen, daß man sich anders verhält. Vermute ich richtig, daß manche Priester RS gar nicht oder nur oberflächlich gelesen haben getreu dem Motto "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß"?

 

Meint

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