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Weihe an das unbefleckte Herz Mariens


Axel

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Eine Frage, die aber eher eine Glaubensfrage ist und zur Diskussion anregt, daher möchte ich sie hier posten:

 

Uns Kardinal hat heute ein Hirtenwort verlesen lassen, dass er am 8. Dezember das Erzbistum Köln erneut dem "unbefleckten Herzen Mariens" weihen möchte. Dies habe er bereits vor 10 Jahren einmal getan und ursprünglich weihte Kardinal Frings das Erzbistum im Kriegsjahr 1943 dem unbefleckten Herzen.

Ich hab schon ein bißchen in Netz gestöbert, und eine sehr detailliertes Pamphlet aus der schismatischen Ecke (Piusbruderschaft) als PDF gefunden - allerdings scheint das Bedürfnis zu diesem Akt auch innerhalb der römisch-katholischen Kirche stark zu sein, zumal es sich ja auf eine Fatima-Botschaft zurück geht. Ich gehe davon aus, dass die meisten Anliegen durchaus mit der genannten Schrift kongruent sind, wenn man mal von den Polemiken gegen Konzil, Neokommunismus und den Isalm absieht.

 

Allerdings stellen sich mir einige Fragen:

 

a) warum weiht erst der Papst die Welt dem uHM, dann im Rückschritt ein Erzbischof ein Land dem uHM und schließlich wird jeder einzelne dazu aufgefordert, dies ebenfalls zu tun? Sind denn nicht schon alle Menschen durch die erste Weihe einbezogen? ("... SCHENKEN WIR HEUTE DEINEM UNBEFLECKTEN, SCHMERZHAFTEN UND GNADENVOLLEN HERZEN UNSER DEUTSCHES VATERLAND MIT ALL SEINEN BEWOHNERN UND EINRICHTUNGEN.") - und kann man jemanden gegen seinen Willen weihen?

 

b ) warum die Weihe an - ich sag mal salopp - ein Körperteil bzw. in allegorischischer Bedeutung: ein Gefühl/eine Eigenschaft Mariens? Würde es nicht ausreichen, sich Maria als Person zu weihen? In der o.g. Schrift heißt es: Weihe ist Übereignung. Wie kann ich mich einer Eigenschaft übereignen (Logik?).

 

c) warum überhaupt die Weihe an Maria? Reicht die Taufe (und damit die Weihe an die Trinität) als höhere Instanz nicht völlig aus? In der o.g. Schrift sieht man die Sache sehr pragmatisch: Weihe = Vertrag und den kann man auch mit Geschöpfen eingehen.

 

Was ist Eure Meinung dazu?

 

Fragend

 

Axel

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Es ist keine große Sache, wenn der Papst die Welt an Maria weiht.

Viel mehr spießt es sich, wenn das die einzelnen Bischöfe für ihr jeweiliges Land tun.

Durch die Unmöglichkeit dieses Aktes wird erst offenbar, daß die Bischöfe sehr verschieden in ihrem Glauben sind. (in dem Sinne, was soll der Formalismus und Hokuspokus)

Und wenn ich richtig informiert bin, geht es um die Weihe von Rußland ausschließlich, was wiederum hochpolitisch ist.

Die Welt kann man ja leicht weihen, aber Rußland ausschließlich, das klingt nach Beleidigung.

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Ich kann diesen Wunsch ebenfalls nicht nachvollziehen, lese aber immer wieder, dass für eine Reihe von Christen dieser Marien-Weg existentiell ist. Erstaunlich. Entweder geht da etwas an mir vorbei und ich habe Augen, die für diese Stelle blind sind, oder aber es ist ein Sonderweg, der definitiv nicht so prägnant in den Vordergrund gestellt werden sollte.

 

Falls es bewußt als Politikum eingesetzt werden sollte, wäre es allerdings eine üble Angelegenheit - so weit möchte ich aber gar nicht einmal gehen.

 

Für mich ist es immer die Erinnerung daran, das es mir hier so ergeht wie Nicht-Christen mit dem Glauben selbst. Ein sehr guter und heilsamer Aspekt.

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b ) warum die Weihe an - ich sag mal salopp - ein Körperteil bzw. in allegorischischer Bedeutung: ein Gefühl/eine Eigenschaft Mariens? Würde es nicht ausreichen, sich Maria als Person zu weihen? In der o.g. Schrift heißt es: Weihe ist Übereignung. Wie kann ich mich einer Eigenschaft übereignen (Logik?).

Das unbefleckte Herz Mariens steht, ähnlich wie in der Herz-Jesu-Verehrung, für das gesamte Wesen eines Menschen (Herz = der Mensch an sich). Sich oder das Bistum/Land dem Herzen Mariens zu weihen bedeutet für mich, daß man den Herrn um die Gnade bittet, ein so gläubiges und vertrauendes Herz (= Wesen) wie Maria zu erhalten und sich in dieser vertrauensvollen Haltung gegenüber dem Schöpfer und Herrn bestärken zu lassen. Es ist für mich eine Gnaden- und Schutzbitte in schwerer Zeit (und die haben wir als Kirche momentan zur Genüge).

 

Das alleinige Anerkennen der Trinität als Gott bzw. des Herrn als Mittler zu Gott o. ä. ist selbstverständlich nicht falsch, aber erscheint mir doch immer wieder etwas zu puristisch. Das Beharren auf diesem Gedanken ist sehr angebracht, wenn die Heiligen- und Marienverehrung in der Volksfrömmigkeit "umschlägt", aber solange die richtigen Verhältnisse gewahrt sind, ist das Bitten zu und die Weihe an die Herzen Mariens oder Jesu hilfreich auf unserem Pilgerweg.

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Im Internet fand ich dazu folgendes:

 

http://members.vienna.at/timotheus/weihe.htm

 

Weihe

 

an Jesus durch Maria

 

Das Ziel der Weihe ist die mystische Vermählung. Die Einheit mit Maria bewirkt, dass die Ärmsten die Früchte der mystischen Vereinigung empfangen, die uns erst in der "7. Wohnung" begegnen: geistige Kindschaft, innige Vertrautheit mit dem Leben der Dreifaltigkeit, große Sehnsucht, in Einheit mit dem Erlöserleiden Christi zu leiden, die Ganzhingabe an den Willen Gottes und beinahe ständige Gnaden der Vertrautheit.

 

Die vollkommene Weihe und Hingabe an Maria besteht darin, dass man sich der Mutter Gottes völlig hingibt, um durch sie ganz Jesus anzugehören. Wir müssen ihr schenken: 1. unseren Leib mit all seinen Sinnen und Gliedern; 2. unsere Seele mit all ihren Fähigkeiten; 3. unsere gegenwärtigen und zukünftigen äußeren Güter; 4. unsere inneren und geistigen Güter ...

 

Daraus folgt, dass ein Mensch, der sich freiwillig auf solche Art Jesus Christus durch Maria geweiht und geopfert hat, nicht länger über den Wert irgendeines seiner guten Werke verfügen kann. Alles, was er leidet, alles was er Gutes denkt, sagt oder tut, gehört Maria, damit sie darüber verfüge nach dem Willen ihres Sohnes und zu dessen größerer Ehre. Diese Abhängigkeit tut jedoch in keiner Weise den Standespflichten Abbruch, die man zurzeit oder in Zukunft haben wird.

_______________________________________________________

 

Dass es eine "stellvertretende" Weihe gibt, liegt schon im stellvertretenden Leiden (Sühneleiden) begründet. Wir sind

füreinander verantwortlich- im Guten wie im Bösen. Und so

drückt sich auch in der (stellvertretenden) Weihe diese Verantwortung aus.

Am wirksamsten wird eine Weihe allerdings sicher durch die persönliche, bewußte Entscheidung.

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Daraus folgt, dass ein Mensch, der sich freiwillig auf solche Art Jesus Christus durch Maria geweiht und geopfert hat, nicht länger über den Wert irgendeines seiner guten Werke verfügen kann. Alles, was er leidet, alles was er Gutes denkt, sagt oder tut, gehört Maria, damit sie darüber verfüge nach dem Willen ihres Sohnes und zu dessen größerer Ehre.

Aber ist das nicht durch die Taufe ohne schon gegeben? Gehöre ich dann Christus nicht ohnehin schon?

 

Da wir in der Regel als Säuglinge getauft werden, ist uns vielleicht der Wert der Taufe nicht so recht im Bewußtsein. Ist die Weihe hier als katholisches Pendant zu den "wiedergeborenen Christen" zu verstehen? Als Akt eines erwachsenen Christen, der erst nach Taufe und Firmung eigentlich zu Gott findet und jetzt eine neue Ausdrucksform sucht?

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Das mit dem Herzen ist doch wohl eher eine Formulierungssache. Wenn ich zu einem Menschen sage:"Ich appelliere an ihr gutes Herz." will ichd amit ja auch nicht sagen:"an ihren verstand zu appellieren hätte ja auch keinen Sinn, oder?" :blink:

Und die Weihe an sich darf, glaube ich, nicht als etwas verstanden werden, das Gott in irgendeinem Sinne von uns braucht und dann in Konkurrenz zur Taufe gesetzt werden. Es ist etwas, das wir brauchen. Wir brauchen einfach gelegentlich zeichenhafte Handlungen. Die einen weihen sich dann dem unbefleckten Herzen Mariens, die anderen legen eine Lebensbeichte ab, wieder andere machen eine Lebensübergabe an Jesus, eine Pilgerfahrt, eine Oblation usw. Auch bei unseren freikirchlichen Geschwistern ist es üblich, die Lebensübergabe immer wieder zu vollziehen bzw. "einen neuen Anfang mit Jesus zu machen". Dazu gehört dann auch ein Ritual (sind überhaupt in manchem erstaunlich katholisch). Ich denke, wir Menschen brauchen das. An bestimmten Lebenspunkten ein zeichen setzen durch etwas, das man sehen, nachsprechen, nachvollziehen kann. Ich glaube nicht, daß damit in jedem oder auch nur den meisten Fällen eine theologische ABgrenzung vollzogen werden soll im Sinne von Maria sei wichtiger als Jesus oder so, wie häufig geargwöhnt wird. In den meisten Fällen steht wohl die Sehnsucht dahinter, etwas zu TUN, um den eigenen Glauben oder auch den eigenen Wunsch nachmehr Hingabe oder nach mehr Frieden in der Welt sichtbar zu machen.

Und Maria als Mutterfigur spricht offenbar viele Menschen an. Ich glaube, deshalb hat Gott sie auch auserwählt, weil Er wußte, daß viele sie brauchen würden. Nicht alle. Ich persönlich z.B. habe es überhaupt nicht mit Frauen, auch nicht mit Heiligen. Ich kriege da keinen Zugang zu, aber ich finde es sehr schön zu sehen, wie andere Menschen diesen Zugang haben und dadurch inniger zu Gott finden.

Kya

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Daraus folgt, dass ein Mensch, der sich freiwillig auf solche Art Jesus Christus durch Maria geweiht und geopfert hat, nicht länger über den Wert irgendeines seiner guten Werke verfügen kann. Alles, was er leidet, alles was er Gutes denkt, sagt oder tut, gehört Maria, damit sie darüber verfüge nach dem Willen ihres Sohnes und zu dessen größerer Ehre.

Aber ist das nicht durch die Taufe ohne schon gegeben? Gehöre ich dann Christus nicht ohnehin schon?

 

Da wir in der Regel als Säuglinge getauft werden, ist uns vielleicht der Wert der Taufe nicht so recht im Bewußtsein. Ist die Weihe hier als katholisches Pendant zu den "wiedergeborenen Christen" zu verstehen? Als Akt eines erwachsenen Christen, der erst nach Taufe und Firmung eigentlich zu Gott findet und jetzt eine neue Ausdrucksform sucht?

Durch die Taufe sind wir in das göttliche Leben eingetaucht, ja. Aber so wie der hl. Apostel Paulus Versprechen machte (z.B. kann man lesen, dass er sich mal den Kopf kahl schor, um ein Versprechen zu erfüllen) so wird die Taufe durch Versprechen und Weihe - Akte vertieft bzw. gelebt.

 

Menschen die in einen Orden eintreten legen auch bestimmte Weihe- Versprechen ab (Gehorsam, Keuschheit, Armut).

 

Auch im Ehe- versprechen weiht man sich gleichsam Gott- und auch einem Menschen in Liebe.

 

Den Weiheakt selbst als Ausdruck der Hingabe (z.B. an Jesus durch Maria) würde ich nicht mit dem gleichsetzen, was man unter"wiedergeborenen Christen" versteht.

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Auch im Ehe- versprechen weiht man sich gleichsam Gott- und auch einem Menschen in Liebe.

Im Eheversprechen weihe ich mich Gott? :blink:

 

Das verstehe ich nicht.

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Auch im Ehe-  versprechen weiht man sich gleichsam Gott- und auch einem Menschen in Liebe.

Im Eheversprechen weihe ich mich Gott? :blink:

 

Das verstehe ich nicht.

Ich auch nicht! :P Erklärung???

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Auch im Ehe-  versprechen weiht man sich gleichsam Gott- und auch einem Menschen in Liebe.

Im Eheversprechen weihe ich mich Gott? :blink:

 

Das verstehe ich nicht.

Nun- so weit mir bekannt ist die Ehe unter Katholiken ein Sakrament. Ein Sakrament ist eine besondere Verbindung mit Gott. In einer sakramentalen Ehe ist Gott sozusagen der "Dritte im Bund".

 

So weit ich es verstanden habe ist unsere Berufung die Heiligkeit. Die einen gehen diesen Weg in der Weihe an Gott in einem Orden - andere im Stand der Ehe (natürlich gibt es noch viele andere Wege und Weisen).

 

Im weitesten Sinne sehe ich in der sakramentalen Ehe vor Gott auch eine Art "Weiheakt". (Wie sollte man das Treueversprechen ohne Gottes besondere Hilfe halten?)

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Kein Mensch kann einem anderen auch nur irgend etwas weihen.

 

Er (Isaak) segnete ihn .... (Gen 27:27)

... In diesem Fall war´s zwar ein erschlichener Segen, aber immerhin konnte Isaak den Segen nicht mehr zurücknehmen!

Ist Segen = Weihe? - immerhin sind Segen und Weihe einander sehr ähnlich!

 

1. Jeder Mensch ist tot in Sünden, auch der papst!

... die Maßnahme gegen die Sünde ist die Sündenvergebung, - die von Jesus legitimierte Absolution (Joh 20:21-23)

2. Jede andere Anbetung und/oder verehrung als die von Jesus Christus ist teuflischer Götzendienst. So z.B. die Maria!

... neben Jesus Christus wird in jedem Fall auch der Vater verehrt und angebetet (Joh 8:49-50, Matt 6:9)

 

Gruß

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