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Evangelische Trauung


Flo77

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Hallo Zusammen,

 

mal eine Frage an die Kundigen:

 

die katholische Kirche kennt ja nun einiges an Ehehindernissen bzw. Voraussetzungen, die für eine gültige Eheschließung erfüllt sein müssen.

 

Gibt's sowas auch bei den Protestanten oder richtet man sich da allein nach den staatlichen Vorgaben?

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Bin zwar kein Kundiger, quatsche aber trotzdem mit :blink:

 

Soweit ich weiß, ist die staatliche Trauung für die evangelische Kirche gültig und vollständig. Ergo dürfte es keine zusätzlichen Anforderungen geben.

 

Allerdings wäre es interessant, wie das bei interreligiösen Ehen ist.

 

Viele Grüße

Markus

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Da aus evangelischer Sicht die Ehe ein weltlich Ding ist, für das nach Meinung Luthers vom Anfang bis zum natürlichen oder gewaltsamen Ende der Staat zuständig ist, dürfte es so etwas wie eigene Ehehindernisse nicht geben. Die kirchliche Trauung ist (anders als in der kath. Kirche) lediglich die Segnung der vor dem Standesbeamten geschlossenen Ehe. Ich habe schon gehört, dass ev. Pfarrer diese verweigert haben, wenn überhaupt kein religiöses Anliegen - also nur wegen den schöneren Rahmens - erkennbar war. Aber da gibt es m.W. keine allgemeine Regelung.

 

Elisabeth

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Was mir im Mom. so im Kopf herumschwirrt sind z.B. das Verbot der Eheschließung mit Blutsverwandten im 4°.

 

Die Bischöfe bzw. der hl. Vater kann zwar u.U. davon dispensieren, aber ob sich für Protestanten diese Frage überhaupt stellt?

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Ich würde sagen, wo sich der Staat die Frage stellt, (es soll ja außer Deutschland noch einige andere Länder geben mit möglicherweise anderen Gesetzen) ist das wichtig, sonst nicht.

 

Elisabeth

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die katholische Kirche kennt ja nun einiges an Ehehindernissen bzw. Voraussetzungen, die für eine gültige Eheschließung erfüllt sein müssen.

 

Gibt's sowas auch bei den Protestanten oder richtet man sich da allein nach den staatlichen Vorgaben?

soweit ich sehe, wird inzwischen getraut, was das Zeug hält, solange eine staatliche Urkunde über Eheschließung vorliegt (denn sonst: Ordnungwidrigkeit!)

 

früher war das anders, z.B:

 

Bis zur Reform des staatlichen Scheidungsrechts (vom Schuldprinzip zum Zerrüttungsprinzip) konnte (konkret: Evang.-Luth. Kirche in Bayern) nur der unschuldig geschiedene Teil nochmals kirchlich heiraten. Das Scheidungsurteil war zur Trauung vorzulegen.

 

War auch nicht das Gelbe vom Ei: Um das Waschen schmutziger Wäsche vor Gericht zu vermeiden, gab es damals oft Absprachen zwischen den Eheleuten, wer im Scheidungsprozeß "den Schuldigen macht" (anders war eine Scheidung nicht möglich). Der "schuldige" Teil hatte dann das Nachsehen ...

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Quote (Kirchenordnung der evangelischen Kirche im Rheinland, 2004)

Artikel 89

(1) Die Trauung setzt voraus, dass beide Eheleute einer christlichen Kirche angehören und wenigstens die Ehefrau oder der Ehemann Mitglied der evangelischen Kirche ist.

(2) Gehört die Ehefrau oder der Ehemann keiner christlichen Kirche an, kann ausnahmsweise eine Trauung gefeiert werden, wenn die evangelische Ehefrau oder der evangelische Ehemann das wünscht, der oder die jeweils andere zustimmt und sich im Traugespräch bereit erklärt das christliche Verständnis der Ehe zu achten.

 

Artikel 90

(1) Die Pfarrerin oder der Pfarrer kann die Trauung aus schwerwiegenden Gründen verweigern.

Dazu heißt es im Lebensordnungsgesetz §34

(1) Schwerwiegende Gründe für die Verweigerung der Trauungliegen im Sinne von Artikel 90 KO vor,

a) wenn klare Anzeichen dafür vorhanden sind, dass einem Ehepartner das Traugelöbnis kein ernstes Anliegen vor Gott ist;

b ) wenn eine Trauung durch eine Pfarrerin oder einen Pfarrer einer anderen christlichen Kirche oder durch Beauftragte einer anderen Religionsgemeinschaft vorausgegangen oder beabsichtigt ist.

 

Das wäre zumindest mal die kirchenrechtliche Lage in einer Landeskirche, aber ich denke mal, so groß werden die regionalen Unterschiede da nicht sein, und mal ein Auge zudrücken bzw. auch mit Bauchschmerzen trauen gibts wahrscheinlich bei den Konfessionen gleichermaßen.

 

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen,

 

Alles Liebe, Tine

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