Jump to content

Recommended Posts

Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb Flo77:

Du meinst, dafür wird der Himmel mich verdammen?

 

Nein, eher Dein Leben jetzt. Q.e.d.

Geschrieben
vor 50 Minuten schrieb Shubashi:

Die Trinität dürfte die Menschen in ihrem Alltag kaum betreffen, Sexualität aber schon.

 

Ohne ein annäherndes Verständnis an ersteres wird zweites kaum gelingen, davon bin ich überzeugt.

Geschrieben
vor 47 Minuten schrieb rorro:

 

Nein, eher Dein Leben jetzt. Q.e.d.

Es mag für andere angenehmer sein, sich das Leben einfach schönzureden oder schönzuglauben.

 

Für mich hat sich, was die Sicht auf die Realität angeht in den letzten 10, 20 Jahren nicht wahnsinnig viel geändert. Im Gegenteil. Etliche meiner "Prophezeihungen"/Erwartungen sind exakt so eingetreten wie befürchtet und die meisten meiner Hoffnungen sind wie ebenso erwartet nicht erfüllt. Und ob ich nun auf das Eingreifen des Ewigen hoffe oder auf den Christus hat meiner Erfahrung nach, keinen Effekt auf das Ergebnis und auch nicht auf meine Gemütslage. Der Christus hat für mich schlicht keinen Unterschied gemacht.

 

Die Frage ob Gott nun dieses komplexe griechisch-philosophische Konstrukt mit Wesenheiten, Personen, Hypostasen und was weiß ich was für hilflosen Erklärungsversuchen ist, steht für mich weit hinten an. Für mich ist er einfach der-der-da-ist.

 

Ich denke, die Kernfrage ist nicht, ob Gott nun eine, zwei, drei oder viele hundert Personen oder "Gesichter" hat. Die Frage, ob der Mensch eine unsterbliche Seele hat, die eine vom Körper unabhängige Existenz zu bewahren vermag - DAS ist der Punkt, der uns wahrscheinlich am tiefsten trennt. Denn ohne die Idee einer "parallelen" Welt, einer jenseitigen, transzendenten Existenz, die zum einen "höherwertiger" gedacht wird, als unser irdisches Sein hier, fällt das ganze Vertröstungsmodell in sich zusammen. Früher konnte ich diesen "Trost" nicht annehmen, weil ich nach der Lehre der Kirche "falsch" war (ok - die Kirche nennt es "ungeordnet", aber es läuft auf das gleiche hinaus), heute hat es sich erledigt, weil ich das platonische Seelenmodell für - nun ja - gewagt halte.

Geschrieben
30 minutes ago, Flo77 said:

Denn ohne die Idee einer "parallelen" Welt, einer jenseitigen, transzendenten Existenz, die zum einen "höherwertiger" gedacht wird, als unser irdisches Sein hier, fällt das ganze Vertröstungsmodell in sich zusammen.


Die Idee der Auferstehung ist für mich kein Vertröstungsmodell, sondern wurzelt für mich ganz in den Erfahrungen der diesseitigen Welt. Es geht für mich um die wesentliche Erfahrung von „Tod, wo ist Dein Stachel?“, allerdings nicht aus einer resignativ-negativen Perspektive. 
„Vertröstung“ kommt für mich eher aus einer sehr abwertenden Sicht der diesseitigen Welt, und der Verabsolutierung unseres diesseitigen Ichs - dem dann quasi eben eine „bessere Fortsetzung“ versprochen wird.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten schrieb Shubashi:


Die Idee der Auferstehung ist für mich kein Vertröstungsmodell, sondern wurzelt für mich ganz in den Erfahrungen der diesseitigen Welt. Es geht für mich um die wesentliche Erfahrung von „Tod, wo ist Dein Stachel?“, allerdings nicht aus einer resignativ-negativen Perspektive. 

Für mich hat es schon sehr viel damit zu tun, daß der Mensch versucht mit dem "Leid des Gerechten" umzugehen, sprich der Erfahrung, daß auch der Gerechte bzw. Unschuldige leidet und stirbt. Das zu akzeptieren, ohne daß es eine jenseitige/zukünftige Kompensation gibt, scheint mir doch die Hauptantriebsfeder dieser Hoffnung zu sein.

Ich sehe den Tod bzw. die "ewige Ruhe" (auch so ein Paradoxon der kirchlichen Sprache) auch nicht als etwas negatives. Im Gegenteil betrachte ich ihn in gewisserweise als Erlösung, die mir der Ewige noch nicht zuteil werden lassen will.

 

vor 13 Minuten schrieb Shubashi:


„Vertröstung“ kommt für mich eher aus einer sehr abwertenden Sicht der diesseitigen Welt, und der Verabsolutierung unseres diesseitigen Ichs - dem dann quasi eben eine „bessere Fortsetzung“ versprochen wird.

Sorry, aber diese Abwertung des Diesseitigen und die völlige Hinordnung auf das Jenseitige ist defacto Kernbotschaft der christlichen Botschaft. Quäl dich hier, verleugne dich selbst, trag dein Kreuz und wie die klugen Ratschläge alle lauten, denn es geht nur um das ewige Leben. Hier auf Erden glücklich zu werden, bedeutet in dem, was mir gepredigt und mich gelehrt wurde, daß der Mensch froh sein soll, in der Erfüllung des "göttlichen Gesetzes" aka Katechismus (etwas, was Paulus im Bezug auf die Torah schon nicht nachvollziehen konnte). Ein "Genuss der irdischen Freuden" ist schlicht nicht vorgesehen. Bzw. ausschließlich unter dem Vorbehalt, was dieser Genuss im Bezug auf die nächste Welt bedeutet.

 

 

Das hat allerdings alles mit den Meldungen aus den Bistümern nichts mehr zu tun.

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
2 minutes ago, Flo77 said:

Sorry, aber diese Abwertung des Diesseitigen und die völlige Hinordnung auf das Jenseitige ist defacto Kernbotschaft der christlichen Botschaft. Quäl dich hier, verleugne dich selbst, trag dein Kreuz und wie die klugen Ratschläge alle lauten, denn es geht nur um das ewige Leben. Hier auf Erden glücklich zu werden, bedeutet in dem, was mir gepredigt und mich gelehrt wurde, daß der Mensch froh sein soll, in der Erfüllung des "göttlichen Gesetzes" aka Katechismus (etwas, was Paulus im Bezug auf die Torah schon nicht nachvollziehen konnte). Ein "Genuss der irdischen Freuden" ist schlicht nicht vorgesehen. Bzw. ausschließlich unter dem Vorbehalt, was dieser Genuss im Bezug auf die nächste Welt bedeutet.


Ich sehe auch, dass diese Quintessenz in der katholischen Tradition oft überbetont wurde - ich sehe aber auch die Traditionen, die darauf setzen, aus der Schönheit und Gegenwart Christi in dieser Welt die Zuversicht auf das „Neue Jerusalem“ zu schöpfen - was für mich aber  eher ein Sinnbild denn eine konkrete Beschreibung ist.

(Wenn ich kurz mal darauf verweisen möchte, was im Bistum Rom der Besuchern des Weltjugendtags gepredigt wurde: eben nicht asketische Verdammung des irdischen Daseins, sondern auch aus dieser Welt die Kraft zu schöpfen, sich Gott und den Menschen aus dem Geist des Evangeliums zuzuwenden. Kohelet war da nur der Hinweis, dass die Erscheinungsformen dieser Welt relativ und endlich sind und deshalb nicht verabsolutiert werden sollten.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb rorro:

Ich würde mal behaupten, für die Trinität gilt das ebenso. Soll das jetzt die Kirche auch aufgeben?

Die Trinität hat, hatte schon immer, und wird auch künftig mit dem realen Leben der Menschen genau nullkommagarnix zu tun haben.

Das ist der Unterschied zur Sexualität 

 

Werner

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...