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Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Alfons:

Bei den Ermittlungen ging es um die Frage, ob Kardinal Woelki [...] dazu in 1922 und 1923 vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben gemacht hat.

 

Dass er so alt ist, hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht - dafür hat er sich sehr gut gehalten! :D

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb iskander:

 

Dass er so alt ist, hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht - dafür hat er sich sehr gut gehalten! :D

 

😀 Danke für den Hinweis. ich habe meine nicht strafbewehrte Fahrlässigkeit gerade korrigiert.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Wunibald:

und dennoch war es zumindest ein fahrlässiger Falscheid.

 

Darf dann ein Gericht von einer Verurteilung absehen. Ich dachte immer so etwas wäre "Strafvereitelung im Amt"? Ohne Verurteilung bliebe es für mich bei maximal "mutmaßlich".

 

Aber ich bin Laie ...

 

Einig sind wir uns wahrscheinlich in der Einschätzung, daß der Erzbischof von Köln schlechte Berater hat (sowohl in der Pressestelle wie auch generell im Umgang mit Medien)...

bearbeitet von rorro
Geschrieben

Ein kurzer Blick ins Gesetz und dann versteht es auch der Laie, dass offensichtlich die Staatsanwaltschaft und das Gericht zwar von einer Straftat, aber auch von geringer Schuld ausgehen.

 

Strafprozeßordnung (StPO)
§ 153a Absehen von der Verfolgung unter Auflagen und Weisungen

(1) Mit Zustimmung des für die Eröffnung des Hauptverfahrens zuständigen Gerichts und des Beschuldigten kann die Staatsanwaltschaft bei einem Vergehen vorläufig von der Erhebung der öffentlichen Klage absehen und zugleich dem Beschuldigten Auflagen und Weisungen erteilen, wenn diese geeignet sind, das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung zu beseitigen, und die Schwere der Schuld nicht entgegensteht. Als Auflagen oder Weisungen kommen insbesondere in Betracht,
1.
zur Wiedergutmachung des durch die Tat verursachten Schadens eine bestimmte Leistung zu erbringen,
2.
einen Geldbetrag zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung oder der Staatskasse zu zahlen,
...
 
Geschrieben (bearbeitet)

Ich verstehe nicht, warum man Woelki so dissen muss. Er hat für seine "Straftat mit geringer Schuld" bezahlt. Und zwar nicht nur finanziell.

Kann man es jetzt nicht mal gut sein lassen und nach vorne sehen? Warum können ihm so viele seine "geringe Schuld" nicht verzeihen? 

 

Naja gut. Rhetorische Frage 🙄.

 

 

bearbeitet von Kara
Geschrieben (bearbeitet)
vor 22 Minuten schrieb Kara:

Warum können ihm so viele seine "geringe Schuld" nicht verzeihen? 

 

Weil ihm die Einheit mit der Weltkirche wichtiger ist als Kirchenpfründe sichern durch gesellschaftliche Anerkennung. Wäre er ein Fan des Synodalen Wegs, wäre der Gegenwind viel geringer.

 

Barmherzig ist man nur gegenüber denen, die der eigenen Agenda nicht im Wege stehen (leider oft unabhängig der jeweiligen Vorlieben).

bearbeitet von rorro
Geschrieben

Zur Einstellung der Meineid-Ermittlungen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki ein kurzes Update. 

 

In einer Petition wird die Absetzung des Kölner Erzbischofs gefordert, berichten die Website katholisch.de und andere Medien. Die Petition, von einem Priester aus München initiiert, ist an Papst Leo XIV. gerichtet und wurde auf der Online-Plattform change.org von bisher 55.000 Leuten unterschrieben. Woelki hatte, wie hier von mir berichtet, der Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage zugestimmt. 

 

Einerseits sind 55.000 Unterschriften in nur 9 Tagen eine beeindruckende Zahl. Andererseits weisen Gegner dieser Petition darauf hin, dass es ohne Mühe möglich sei, auf change.org mehrfach unter verschiedenen Namen zu unterschreiben.

 

Geschrieben

Juristisch gesehen wiegt die Angelegenheit nicht schwer, würde ich meinen. Schon die Höchststrafe für den fahrlässigen Meineid mit einem Jahr ist niedrig und liegt im Bereich der Beleidigung. Dazu die Einstellung gegen eine Auflage. 

 

Aber natürlich sind Recht und Moral zweierlei, und manche Dinge, die strafrechtlich nicht besonders ins Gewicht fallen oder noch nicht einmal strafrechtlich erfasst sind, würde man bei einer Person in einer Führungsposition nicht hinnehmen. Man müsste den Fall näher kennen, um sagen zu können, ob Woelki da nun erheblich unmoralisch gehandelt hat, und man müsste zum Vergleich natürlich auch die Verfehlungen anderer Bischöfe heranziehen.

 

Nachtrag (während des Verfassens des Beitrags): Beim kurzen Recherchieren bin ich auf einen Artikel der FAZ gestoßen, die meint, dass die Staatsanwaltschaft unangemessen milde mit Woelki umgehen würde.

 

"Trotz der objektiv unzutreffenden Angaben erkannte die Staatsanwaltschaft kein vorsätzliches, sondern nur ein fahrlässiges Fehlverhalten des Kardinals. Das gelang ihr dadurch, dass sie (wie beim ersten Verfahren auch) sogar Überlegungen von sich wies, dass Woelki zwar nicht lupenrein vorsätzlich gelogen haben könnte, aber zumindest mit bedingtem Vorsatz. Nicht zu Woelkis Ungunsten, sondern als Entlastungsargument gewertet wurde, dass der Kardinal „als juristischer Laie“ sowohl bei der Unterzeichnung der fraglichen Versicherung an Eides statt als auch bei der Beeidigung seiner Aussage „fachanwaltlich beraten“ gewesen sei. [...] 

Vor der Abgabe einer Versicherung an Eides statt habe er „aufs Geratewohl“ Behauptungen aufgestellt, ohne zuvor weitere Erkundigungen einzuziehen beziehungsweise sich vor Gericht auf Erinnerungslücken zu berufen. Sollte das Vorgehen Schule machen, ein solches Verhalten unter „Fahrlässigkeit“ zu subsumieren, dürfte nach Einschätzung namhafter Juristen, die von der F.A.Z. um ihre Meinung gebeten wurden, manch ein Ermittlungsverfahren in Zukunft anders ausgehen als bisher. [...]"

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/viel-nachsicht-der-staatsanwaltschaft-mit-kardinal-woelki-110508577.html

 

Zum Unterschied zwischen Fahrlässigkeit und bedingtem Vorsatz:

 

"Bei der bewussten Fahrlässigkeit kennt der Täter zwar die Gefahr, er vertraut aber ernsthaft und nicht nur vage darauf, dass nichts passieren wird.[1] Beim Eventualvorsatz nimmt der Täter die Verwirklichung der Gefahr in Kauf. Anders gesagt: Bei bewusster Fahrlässigkeit sagt sich der Täter: „Es wird schon nichts passieren.“ Bei Eventualvorsatz sagt er sich dagegen: „Ich hoffe zwar, dass nichts passiert, falls aber doch, so geschieht es eben.“ Die Abgrenzung ist schwierig."

https://de.wikipedia.org/wiki/Eventualvorsatz

 

Der Verdacht, der an vielen Stellen im FAZ-Artikel anklingt, lautet, dass die Justiz (mehrfach) mit Woelki wohlwollender verfahren sei, als Otto Normalbürger das erwarten könne. Auch Woelki selbst kommt nicht gut weg - es wird nahegelegt, dass es es mit der Wahrheit generell nicht so genau nehme. Und es werden Merkwürdigkeiten benannt wie diese:

 

"Vollkommen im Dunkeln bleibt in der Urteilsbegründung der Umstand, dass die Pressekammer es für zwangsläufig hielt, auf die Vernehmung des Zeugen Woelki zu verzichten. Dieser hatte sich darauf berufen, dass er mangels einer Aussagegenehmigung nicht vor Gericht erscheinen könne. Verweigert hatte ihm die Genehmigung indes ein Kleriker, der ihm gegenüber Gehorsam schuldete – eine allein nach Maßstäben des Kirchenrechts unhaltbare Konstruktion."

 

Ich bin grundsätzlich immer vorsichtig, mich einzelnen Presse-Artikeln anzuschließen, aber wenn die Darstellung berechtigt ist, hätte die Justiz wohl durchaus strenger gegen Woelki vorgehen können oder sogar müssen. Woelkis Glaubwürdigkeit wäre in jedem Fall nicht unerheblich beschädigt, wenn die Vorwürfe des Artikels berechtigt sind. 

Geschrieben

Bischof Stefan Oster ist 60 geworden und das Bistum Passau hat ihm zu diesem Anlass eine Festschrift gewidmet. Es sind sehr viele und ganz tolle Beiträge darunter, Reinschauen lohnt sich wirklich! 

Es gibt wissenschaftliche Beiträge diverser Professoren, aber auch ganz persönliche Berichte über Oster. Ich mag den von Johannes Hartl natürlich ganz besonders, da ich beide sehr schätze.

 

Hier noch eine Zusammenfassung, wer alles so mitgemacht hat und was es zu lesen/hören gibt.

Geschrieben

Der Bischof des Bistums Eichstätt, Gregor Maria Hanke, ist am heutigen Pfingstsonntag überraschend zurückgetreten.
Laut einer Mitteilung des Bistums hat Papst Franziskus kurz vor seinem Tod den Rücktritt des jetzt 70-jährigen Hanke angenommen.
Hier ein Bericht auf Zeit online.

Geschrieben

Das Glaubensfestival "Kommt und seht" in Köln ist heute zu Ende gegangen. Ca. 1000 Menschen waren da, das ist toll! 

 

Ich habe mich gefreut, zu lesen, dass es nächstes Jahr wieder stattfinden wird: 04. - 07. Juni 2026.

 

Jetzt werde ich mir nach und nach erst mal alles auf Youtube anschauen. Oster und Hanke waren da, außerdem Eterović und Erzbischof Aquila von Denver. Hab bisher nur mal kurz reingekuckt, scheint eine tolle Atmosphäre gewesen zu sein 🙂.

 

Nächstes Jahr möchte ich dabei sein.

Geschrieben

Herr Woelki ist in einen neuen Prozess verwickelt? Lt. DLF klagt ein Missbrauchopfer gegen das Bistum wg. Prozessbetrugs, weil es irreführende Angaben in einem Verfahren machte.

Geschrieben

In den Prozess ist laut DLF das Bistum, nicht Woelki persönlich verwickelt.

Geschrieben

Dresdner Bischof hofft auf Änderungen kirchlicher Lehre - Timmerevers: Es braucht "neues Denken" von Kirche über Gender-Fragen

 

Und da darf natürlich der Herr Schepers (Essener Weihbischof) auch nicht fehlen:

Ludger Schepers, der auch Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für queere Pastoral ist, kritisierte in dem Interview, dass die Theologie bei Fragen der Sexualmoral oft sage, wie es nicht gehe. "Sie soll auch sagen, wie es geht; wie gelingende Sexualität vor der Ehe aussehen kann, nicht nur mit Verboten." Die Theologie müsse wahrnehmen, dass Sexualität ein bestimmendes Merkmal des ganzen Lebens sei – bis ins hohe Alter.

 

Hmh .... "gelingende Sexualität vor der Ehe" ... auch das bedarf dann wohl "Änderungen kirchlicher Lehre".

 

Deutsche Bistümer sind offensichtlich Brutstätten der Avantgarde.

Geschrieben

Fünf Männer in Bayern zu Priestern geweiht

 

Da das mittlerweile so eine Seltenheit geworden ist, welche die Aura des Geheimnisvollen umgibt, wäre es interessant (wissenschaftlich und human interest), autobiographische soziologische Details zu diesen "Exoten" zu erfahren.

Geschrieben

Kardinal Marx beschreibt Bedeutung von Kirche als Korrektiv für Gesellschaft

Kardinal Reinhard Marx hat am Montag die Bedeutung der Kirche als Korrektiv für die Gesellschaft beschrieben. In seiner Ansprache beim Jahresempfang der Erzdiözese München und Freising erklärte er, es sei ein „Irrweg“, sich „in völkischen Ideen oder in andere Ideologien“ zu verlaufen. ..

 

Seltsam nur, wenn sich das 'Korrektiv-sein-Wollen' exklusiv auf besondere Ideologien beschränkt und sich die Kirche anderen irreführenden Ideologien gegenüber sehr offen zeigt. Vielleicht wird ja einfach nur das Fähnchen in den Wind einer gewissen veröffentlichten Meinung gehalten, weil's opportun erscheint?

Geschrieben

Oberhirte zu Brosius-Gersdorf und jüngstem Kruzifix-Urteil - Bischof Meier

 

"Wir sollten als Kirche nicht Parteipolitik machen, uns nicht in Personalsachen groß einmischen. Aber wenn es um Grundsatzfragen geht, hat die Kirche meines Erachtens den Auftrag, sich einzumischen" ... Dies gelte etwa beim Thema Migration. "Oder aktuell bei der Diskussion um die Besetzung des Bundesverfassungsgerichtes. ... 

Meier äußerte sich auch zum jüngsten Anti-Kruzifix-Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs.  "Wir müssen sensibel mit der Botschaft des Kreuzes bei uns umgehen", so Meier."Also bitte keine Kreuzzüge führen, aber klarmachen, dass das Kreuz nicht nur Folterinstrument ist, sondern ein Lebenszeichen. Es ist ein starkes Symbol für einen Humanismus, der das Leid, das Sterben, den Tod ernst nimmt."

Geschrieben

Nochmal München-Freising, Marx

 

 

Münchner Erzbischof predigte beim Chorfestival der Pueri Cantores

"Man kann kein Katholik und zugleich Nationalist sein, kein Katholik sein und andere hassen, kein Katholik sein und Gesellschaften spalten. Das ist nicht möglich", sagte Marx laut seiner Pressestelle am Sonntag auf dem Münchner Marienplatz.

 

Kann man denn dann Katholik sein und Kinder missbrauchen oder Katholik sein und Kindesmissbrauch decken/vertuschen?

 

Ich frage mich wirklich, was den Herrn Marx geritten hat. Abgesehen davon, dass mir eine Sünde "Nationalist sein" nicht bekannt ist, wogegen Menschen hassen sicher eine Sünde ist (die Sünde zu hassen dagegen eine Tugend!), liegt es in der Natur des Christseins, dass sich ein Christ in einer Gesellschaft wie der unsrigen Feinde machen wird und man ihm so auch Spaltung wird vorwerfen können. Aber letzteres kann dem Herrn Marx vielleicht nicht passieren, weil sein Christsein ja immer so schön stromlinienförmig ist (wie hier).

 

Also, wenn Sündhaftigkeit Katholiksein ausschließen würde, dann gäbe es keine Katholiken und vermutlich auch keine katholischen "Apostelnachfolger" und man müsste sich fragen, was das Sündenbekenntnis in der katholischen Messe eigentlich soll.

 

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Geschrieben

Ich mache hier mal kurz zu, um die langen OTs in einen eigenne Thread zu verfrachten.

 

gouvernante als Mod

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