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Geschrieben (bearbeitet)

Mich interessiert vor allem der Umstand, daß viele innerlich die Kirche einfach nicht losläßt.

 

Als bspw. Kardinal Woelki, der personifizierte Schuttabladeplatz des Frustes gegen die Lehre der Katholischen Kirche, als neuer EB nach Köln kam, galt er sogar dem laiisierten Priester Joachim Frank der Chefredaktion des Kölner Stadtanzeigers als Hoffnungsträger - bloß weil er sich mal mit Vertretern der LGBTXYZ123-Gruppierung in Berlin getroffen hatte.

Nachdem er sich auch in Köln als katholisch in seinem Lehramt rausgestellt hatte und die Kirche von Köln eben nicht umsonst "Ecclesia Coloniensis semper sedis Apostolicae fidelis filia" genannt wird, hatte der Kardinal verloren. In den Augen von Frank und so manchen anderen. Womit der Kreis zur Petition wieder geschlossen wäre. Kardinal Woelki hat faktisch administrativ weniger falsch gemacht als Kardinal Marx, doch der letztere gehört zu den Guten.

 

So ist das eben.

bearbeitet von rorro
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb rorro:

Mich interessiert vor allem der Umstand, daß viele innerlich die Kirche einfach nicht losläßt.

 

Die kirchliche Anthropologie ist halt nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Mensch durchläuft verschiedene Lebensphasen. Als Kind lernt er durch Prägung. Was er in dieser Zeit lernt ist irreversibel. Deswegen breche ich doch dauernd eine Lanze für den Kinderglauben bei Erwachsenen, von dem viele denken, dass man diesen irgendwann mal ablegen sollte. Das geht nicht. Insofern ist der Mensch ein Traditionalist. In dieser Phase bildet sich im Idealfall, das Urvertrauen. Irgendwann sagt er zum erstem mal bewusst Ich und Du, lernt durch Gehorsam. In einer späteren Phase lernt er durch Ungehorsam. 

 

Ist alles in Gen 2,4-4,1 beschrieben, aber wenn man das so interpretiert, dass der Mensch als Erwachsener daherkommt, und Gehorsam die oberste Maxime ist, der Mensch aber ... egal. Zu gehorsame Menschen sind einfach unsympathisch.

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben

Bischof Stefan Oster ist 60 geworden und das Bistum Passau hat ihm zu diesem Anlass eine Festschrift gewidmet. Es sind sehr viele und ganz tolle Beiträge darunter, Reinschauen lohnt sich wirklich! 

Es gibt wissenschaftliche Beiträge diverser Professoren, aber auch ganz persönliche Berichte über Oster. Ich mag den von Johannes Hartl natürlich ganz besonders, da ich beide sehr schätze.

 

Hier noch eine Zusammenfassung, wer alles so mitgemacht hat und was es zu lesen/hören gibt.

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb rorro:

Bei dem ehemaligen Dominikaner mit feierlicher Profess und zum zölibatären Diakon geweihten Ex-Ordensmann und Familienvater Dr. Daniel Deckers sollte man seine Vita bei Äußerungen über die Kirche immer im Hinterkopf haben.

 

Aber was soll man aus der Vita schließen? Oder aus der Tatsache, dass er gut katholisch sechs Kinder hat? Eher wäre ein relevanter Punkt, dass er andere kirchenpolitische Einstellungen als Woelki zu haben scheint. 

 

vor 19 Stunden schrieb rorro:

Daß  er mit seinen Artikel dem Gericht (das ja zustimmen muss) quasi Strafvereitelung unterstellt, ist schon, nun ja, bemerkenswert.

 

Man kann auch eine gerichtliche Entscheidung kritisieren (passiert ja auch in der juristischen Literatur dauern), ohne dass man dem Gericht gleich Rechtsbeugung unterstellt. Wie weit Deckers' Kritik in der Sache berechtigt ist, ist natürlich eine andere Frage. Was mich wundert ist, wie es kommen konnte, dass er trotz fachanwaltlicher Beratung (objektiv) die Unwahrheit gesagt hat, und wie es sein kann, dass ein Untergebener ihm verbietet, vor Gericht zu erscheinen (wenn das so stimmt, wovon ich aber mal ausgehe). 

 

Hier noch eine alternative Einschätzung eines Juristen, der sich aber weniger zu den Details des Falles als zur der grundsätzliche Problematik äußert:

https://grafkerssenbrock.com/einstellung-verfahren-kardinal-woelki-einordnung

 

vor 8 Stunden schrieb rorro:

Mich interessiert vor allem der Umstand, daß viele innerlich die Kirche einfach nicht losläßt.

 

Das interessiert bzw. erstaunt mich auch. Vor allem erstaunt mich in diesem Zusammenhang, dass die altkatholische Kirche personell so schwach bleibt. Ich denke, es hat etwas mit einer emotionalen Bindung zu tun an das, was als eine Art geistige "Heimat" empfunden wird.

Allerdings scheint damit niemand ganz glücklich zu sein: Die Konservativen nicht, weil sie ständig Gegenwind von den progressiven bekommen, und die Progressiven nicht, weil sie letztlich in allen wesentlichen Punkten scheitern und seit Jahrzehnten von der Hoffnung leben.  

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb iskander:

Allerdings scheint damit niemand ganz glücklich zu sein: Die Konservativen nicht, weil sie ständig Gegenwind von den progressiven bekommen, und die Progressiven nicht, weil sie letztlich in allen wesentlichen Punkten scheitern und seit Jahrzehnten von der Hoffnung leben.  

 

Mich stört Gegenwind nicht. Allerdings gibt es Konservative, die fühlen sich nur im Gegenwind wohl bzw. sehen erst ihn als Beleg der Richtigkeit ihrer Position. Solche Übertreibungen halte ich für falsch.

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb rorro:

Mich stört Gegenwind nicht. Allerdings gibt es Konservative, die fühlen sich nur im Gegenwind wohl bzw. sehen erst ihn als Beleg der Richtigkeit ihrer Position. Solche Übertreibungen halte ich für falsch.

 

Es gibt gewiss Leute, die der Gegenwind nicht stört oder die ihn sogar mögen. Ich würde aber doch vermuten, dass die meisten Konservativen sich eher an Bestrebungen, die Kirche in einer Weise, die sie für falsch halten, zu verändern, stören. Das ist ja auch verständlich - vor allem, wenn die progressive Gegenseite regional deutlich in der Überzahl ist und den Diskurs weitgehend dominiert (wie in großen Teilen Europas). 

 

Aber auch zumindest jene Progressiven, die sich ernsthaft an der Ist-Situation stören, sind ja ebenfalls unzufrieden. Sie mögen (regional) den Diskurs dominieren, aber zu sagen haben sie im Grunde nichts, und keine einzige ihrer wesentlichen Forderungen wurde erfüllt; und ob doch noch eine in absehbarer Zeit erfüllt werden wird, ist zumindest zweifelhaft. 

 

Zudem führen die Antagonismen natürlich zu vielen Spannungen und manchmal auch offenen Konflikten und Reibereien - wie eben etwa im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb iskander:

 

Es gibt gewiss Leute, die der Gegenwind nicht stört oder die ihn sogar mögen. Ich würde aber doch vermuten, dass die meisten Konservativen sich eher an Bestrebungen, die Kirche in einer Weise, die sie für falsch halten, zu verändern, stören. Das ist ja auch verständlich - vor allem, wenn die progressive Gegenseite regional deutlich in der Überzahl ist und den Diskurs weitgehend dominiert (wie in großen Teilen Europas). 

 

Europa spielt in der Kirche eine zunehmend unbedeutendere Rolle. Außerdem vertrauen Konservative bestenfalls auf den Hl. Geist, daß Er die Kirche nicht in die Irre führen wird. Politische Kategorien helfen da nur bedingt. Denn wenn "konservativ" in etwa "lehramtstreu" bedeuten soll, dann gibt es für diese nichts zu befürchten - bedeutet "konservativ" aber nur das, nämlich konservativ mit politisch rechtem Einschlag, dann findet man unter ihnen viele Kritiker des Lehramtes, denen es mehr um sich als um die Kirche geht (vom Evangelium ganz zu schweigen). Politisch Konservative erkennt man daran, daß sie dem Lehramt nur zustimmen, solange es ihnen zustimmt.

bearbeitet von rorro
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb rorro:

Europa spielt in der Kirche eine zunehmend unbedeutendere Rolle.

 

Das stimmt wohl, aber es scheint doch so, dass die meisten Katholiken weltweit ähnlich denken wie die Europäer. Die Macht liegt allerdings beim Papst. Wie das langfristig harmonieren wird oder nicht, wird die Zukunft zeigen. 

 

Zitat

Außerdem vertrauen Konservative bestenfalls auf den Hl. Geist, daß Er die Kirche nicht in die Irre führen wird.

 

Das mögen sie - aber immerhin hat der Hl. Geist zugelassen, dass es - eben auch wegen schwerer Missstände in der kath. Kirche - zu großen Schismen kam, und zu anderen für die Kirche unerfreulichen Entwicklungen. Selbst wenn der Hl. Geist aus kath. Sicht das Allerschlimmste verhindern mag, so scheint er doch recht viel Schlimmes zuzulassen. 

 

Die Einteilung in "Konservative" und "Progressive" ist natürlich sehr schematisch, und die Begriffe mögen auch nicht optimal sein. Aber es muss ja irgendeine sprachliche Möglichkeit geben, zwischen Leuten wie z.B. Dir und @Frank und ihren jeweiligen Präferenzen wenigstens grob zu unterscheiden. 

bearbeitet von iskander
Geschrieben

Der Bischof des Bistums Eichstätt, Gregor Maria Hanke, ist am heutigen Pfingstsonntag überraschend zurückgetreten.
Laut einer Mitteilung des Bistums hat Papst Franziskus kurz vor seinem Tod den Rücktritt des jetzt 70-jährigen Hanke angenommen.
Hier ein Bericht auf Zeit online.

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