SteRo Geschrieben 20. Oktober Melden Geschrieben 20. Oktober Bischof Meier an Neupriester: Nicht abschotten, nicht gefallen wollen Entscheidend sei, dass Priester sich nicht weltabgewandt abschotteten und zugleich nicht das Ziel hätten, den Menschen um jeden Preis zu gefallen, und dabei das geistliche Leben vernachlässigten. Also nicht "um jeden Preis" ... was aber einen dennoch hohen Preis ja nicht ausschließt. Sie dürfen also einen hohen Preis dafür bezahlen, um den Menschen zu gefallen, aber nicht jeden Preis. Da fällt die Abwägung sicher nicht leicht. "nicht weltabgewandt abschotten" und "das geistliche Leben" nicht vernachlässigen. Na wenn man einen hohen Preis bezahlt, um den Menschen zu gefallen, dann kann man sich ja nicht gleichzeitig "weltabgewandt abschotten". Und "das geistliche Leben" ist eigentlich mit allem vereinbar, sowohl mit "weltabgewandt abschotten" als auch mit einen hohen Preis bezahlen, um den Menschen zu gefallen ... weil das geistliche Leben ja nicht nach Außen getragen werden muss, v.a. dann nicht, wenn es den Menschen nicht gefallen könnte. Zitieren
SteRo Geschrieben 20. Oktober Melden Geschrieben 20. Oktober (bearbeitet) Kardinal Marx an Seelsorger: Nähe bedeutet nicht Anpassung Eine solche Nähe zu den Menschen sei aber nicht zu verwechseln mit Anpassung, betonte der Kardinal: "Wir sind als Christinnen und Christen mitten in der Welt, aber besonders: Wir haben eine Botschaft, mit der sich der Horizont weitet und der Himmel öffnet." Insofern sei die Verkündigung des Wortes Gottes "eine Befreiung, aber nicht harmlos". Potztausend! Sowas von Marx! Keine "Anpassung" und "nicht harmlos". Was ist denn mit dem los? Aber genau besehen, hat er da wohl recht. Denn wird die Nähe zur Glaubenslehre der Nähe zu den (richtigen) Menschen geopfert, dann ist das alles andere als harmlos. bearbeitet 20. Oktober von SteRo Zitieren
Flo77 Geschrieben 20. Oktober Melden Geschrieben 20. Oktober vor 21 Minuten schrieb SteRo: Sie dürfen also einen hohen Preis dafür bezahlen, um den Menschen zu gefallen, aber nicht jeden Preis. Nein. Sie "dürfen" einen hohen Preis dafür bezahlen, den Menschen NICHT zu gefallen. Zitieren
SteRo Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober Erzbischof Heße: „Unser Leben erlischt nicht einfach im Nichts“ Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat einen Brief zu Allerheiligen und Allerseelen an 260.000 Haushalte in seiner Erzdiözese versandt und darin betont: „Unser Leben erlischt nicht einfach im Nichts.“ Das ist etwas unglücklich formuliert, denn natürlich findet unser Leben im "etwas" statt und "etwas" ist nicht "das Nichts", sondern das Gegenteil davon. Wenn unser Leben erlöscht, dann erlöscht es mitten in diesem "etwas" und nicht "im Nichts". Aber das ist eine Binse, nicht wahr? Aber alles "etwas" löst sich durch den Tod in Nichts auf, was - sofern ein kognitives Vermögen weiterleben sollte - dieses "etwas" als letztendlich Nichts demaskiert. Aus dieser Perspektive kann dann schon gesagt werden, dass unser Leben sich einfach im Nichts, welches das "etwas" letztendlich ist, erlischt. Zitieren
rorro Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor 3 Stunden schrieb SteRo: Erzbischof Heße: „Unser Leben erlischt nicht einfach im Nichts“ Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat einen Brief zu Allerheiligen und Allerseelen an 260.000 Haushalte in seiner Erzdiözese versandt und darin betont: „Unser Leben erlischt nicht einfach im Nichts.“ Das ist etwas unglücklich formuliert, denn natürlich findet unser Leben im "etwas" statt und "etwas" ist nicht "das Nichts", sondern das Gegenteil davon. Wenn unser Leben erlöscht, dann erlöscht es mitten in diesem "etwas" und nicht "im Nichts". Aber das ist eine Binse, nicht wahr? Aber alles "etwas" löst sich durch den Tod in Nichts auf, was - sofern ein kognitives Vermögen weiterleben sollte - dieses "etwas" als letztendlich Nichts demaskiert. Aus dieser Perspektive kann dann schon gesagt werden, dass unser Leben sich einfach im Nichts, welches das "etwas" letztendlich ist, erlischt. Erst einmal finde ich es lustig, daß Du Dich bemüßigt fühlst, ständig päpstliche und bischöfliche Aussagen wertend zu kommentieren. Zweitens ist das hier absolut falsch, denn uns steht die leibliche(!) Auferstehung bevor. Zitieren
SteRo Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor einer Stunde schrieb rorro: Zweitens ist das hier absolut falsch, denn uns steht die leibliche(!) Auferstehung bevor. Aber nicht unmittelbar beim Sterben bzw. unmittelbar nach Eintritt des Todes! Und darum ging es bei Heße's Worten, um das Erlöschen des Lebens. Zitieren
rorro Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor 13 Minuten schrieb SteRo: Aber nicht unmittelbar beim Sterben bzw. unmittelbar nach Eintritt des Todes! Und darum ging es bei Heße's Worten, um das Erlöschen des Lebens. Hast Du eine genaue Vorstellung, wie es mit der Dimension Zeit für uns post mortem so weitergeht? Ich nicht. Daher wundert mich Dein urteilendes Selbstbewusstsein… Zitieren
SteRo Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor 10 Minuten schrieb rorro: Hast Du eine genaue Vorstellung, wie es mit der Dimension Zeit für uns post mortem so weitergeht? Ich nicht. Daher wundert mich Dein urteilendes Selbstbewusstsein… Es spielt überhaupt keine Rolle "wie es mit der Dimension Zeit für uns post mortem so weitergeht", denn wenn Heße sich unter Verwendung sprachlicher Konventionen äußert, so kann ihm auf gleichem Wege geantwortet werden. Zitieren
Flo77 Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor 1 Minute schrieb rorro: Hast Du eine genaue Vorstellung, wie es mit der Dimension Zeit für uns post mortem so weitergeht? Ich nicht. Daher wundert mich Dein urteilendes Selbstbewusstsein… Also glaubst Du nicht an den Aufstieg der Seele in die Gegenwart Gottes, wo sie wartet bis sie ihren erneuerten Leib bekommt, wie es die Kirche in den vier letzten Dingen lehrt? Nochmal: Ich bin da durchaus bei Dir und glaube, daß wenn die Auferstehung der Gerechten beim Einbruch des Gottesreiches passiert, der Ewige den Leib in einer unverwüstlichen und unverweslichen Form rufen wird und ihm wieder den Lebensatem gibt. Und irgendwie wird Gott es wohl hinbekommen, daß sich die Gerechten an sich aus ihrem Leben wohl wiedererinnern. ABER - und das ist die "platonische Tücke" - bis dahin ist die Materie tot und der Atem erloschen. D.h. es gibt nichts, was bei Gott "warten" könnte. Die alternative Vorstellung wäre, die "Seele" bzw. der Atem verlässt den Körper und verbindet sich mit Gott als dem Atem der Welt und am Ende der Zeit formt Gott einen neuen Leib für die Seele. Zitieren
rorro Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober Ehrlich gesagt habe ich gar keine konkrete Vorstellung. Sie wäre eh falsch. Zitieren
iskander Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober Mit "Erlöschen im Nichts" ist wahrscheinlich ein "erlöschen in das Nichts" gemeint, was eine metaphorische aber verständliche Formulierung wäre. Zitieren
Flo77 Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor 1 Stunde schrieb iskander: Mit "Erlöschen im Nichts" ist wahrscheinlich ein "erlöschen in das Nichts" gemeint, was eine metaphorische aber verständliche Formulierung wäre. Auf wen beziehst Du dich? Ich hab diese Formulierung nicht benutzt (und würde sie auch nie verwenden, schließlich bin ich kein Buddhist). Zitieren
iskander Geschrieben 30. Oktober Melden Geschrieben 30. Oktober vor 25 Minuten schrieb Flo77: Auf wen beziehst Du dich? Auf Bischof Heße und auf SteRo: vor 12 Stunden schrieb SteRo: Erzbischof Heße: „Unser Leben erlischt nicht einfach im Nichts“ Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat einen Brief zu Allerheiligen und Allerseelen an 260.000 Haushalte in seiner Erzdiözese versandt und darin betont: „Unser Leben erlischt nicht einfach im Nichts.“ Das ist etwas unglücklich formuliert, denn natürlich findet unser Leben im "etwas" statt und "etwas" ist nicht "das Nichts", sondern das Gegenteil davon. Wenn unser Leben erlöscht, dann erlöscht es mitten in diesem "etwas" und nicht "im Nichts". Aber das ist eine Binse, nicht wahr? [...] Zitieren
SteRo Geschrieben 2. November Melden Geschrieben 2. November (bearbeitet) Bischof Wilmer fordert "robuste Spiritualität" unter Christen ? Was soll das denn sein ... "robuste Spiritualität"? Für Wilmer hat sich die zentrale theologische Frage verschoben: Nicht die theoretische Frage nach der Existenz Gottes sei entscheidend, sondern die Frage, was der Glaube praktisch verändere: "Wenn es Gott gibt und ich an ihn glaube – was bedeutet das und was bewirkt das? Was stellt das um in meinem Leben, in meinem Verhältnis zur Welt und zu den Menschen?" Er setzt also die ehemals "zentrale theologische Frage" als "die theoretische Frage nach der Existenz Gottes"? Sehr seltsam ... Aber wenn man von der falschen Prämisse ausgeht, dann kann man leicht eine richtige Frage als "neu" aus dem Hut zaubern, grade so als ob nicht diese vermeintlich "neue" Frage nicht eigentlich schon immer die "zentrale theologische Frage" gewesen wäre. Wilmer betonte: "Es geht nicht um mich und meinen Gewinn und meine Macht, es geht nicht um mein Tun im Sinne einer Leistung und eines Erzwingens, es geht um die Haltung der Offenheit für Gottes Namen, Gottes Wort. Es geht darum, aus Gott zu leben." Und was ist das ... "aus Gott leben"? Ein Tipp: Mal nachsehen was die Theologie dazu sagt, deren "zentrale Frage" hier vollkommen falsch als "Frage nach der Existenz Gottes" und deshalb als überkommen dargestellt wurde. In der Gegenwart stehe nicht nur Gott "auf dem Prüfstand", sondern "wir mit Gott". Ja, und mit "wir" meint er natürlich die römisch-katholische Glaubensgemeinschaft. Allerdings stellt sich die Frage: Wer prüft hier denn wen oder was? Prüft der Herr Wilmer Gott und die Glaubensgemeinschaft? Nach welchen Kriterien macht er das denn? Und woher hat er die denn? Für Gott steht sicher nichts auf dem Prüfstand. bearbeitet 2. November von SteRo Zitieren
SteRo Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November Bischof Bätzing zu Allerseelen: "Nach dem Tod kommt eine ganze Welt" Zwar habe die Vorstellung, sterben zu müssen, etwas Ernstes und Bedrückendes, so Bätzing. Etwas Ernstes, ja, aber etwas Bedrückendes? Und das von einem katholischen Apostelnachfolger? Doch es stelle sich die Frage, ob die Vorstellung, nicht sterben zu müssen, nicht noch bedrückender sei: Damit assoziiere ich jetzt Lebensmüdigkeit. Der Glaube an die Auferstehen gebe überdies vielen die Hoffnung, dass der Tod kein endgültiger Schlusspunkt sei. Also wenn er das wirklich so gesagt hat, dann würde ich daraus folgern, dass er selbst diese Hoffnung nicht hat, er also nicht zu den vermeintlich "vielen" gehört. Als Apostelnachfolger müsste er hier eigentlich apodiktisch sprechen "Der Glaube an die Auferstehung gibt uns die Gewissheit, dass der Tod kein endgültiger Schlusspunkt ist." Aber Bätzing ist halt Bätzing und hat einen sehr individuellen Zugang zum Glauben. Zitieren
iskander Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November vor 9 Stunden schrieb SteRo: Aber Bätzing ist halt Bätzing und hat einen sehr individuellen Zugang zum Glauben. Und Du bist halt Du und hast einen sehr individuellen Zugang zu den Themen "Interpretation von Äußerungen Dritter" und "angemessenes Zitieren". Denn fast direkt nach dem, was Du zitiert hast, kommt die folgende Aussage von Bätzing: "Wenn wir die Gräber besuchen, für unsere Lieben beten und ihrer bei der Heiligen Messe gedenken, dann sind das doch bereits Konsequenzen, weil wir glauben, dass der Tod uns nicht endgültig trennen kann und dass unsere Verstorbenen bereits die kommende Welt erreicht haben." 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) vor 5 Minuten schrieb iskander: und dass unsere Verstorbenen bereits die kommende Welt erreicht haben Ich weiß, daß stammt von einem amtierenden Bischof der Katholischen Kirche, aber inhaltlich habe ich Fragen. Eschatologische Fragen. Einige davon. Der Halbsatz davor erinnert an mormonische Traditionen der "ewigen Familie", aber soweit hoffe ich ja nicht, daß er geht. bearbeitet 3. November von Flo77 Zitieren
SteRo Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb iskander: Und Du bist halt Du und hast einen sehr individuellen Zugang zu den Themen "Interpretation von Äußerungen Dritter" und "angemessenes Zitieren". Denn fast direkt nach dem, was Du zitiert hast, kommt die folgende Aussage von Bätzing: "Wenn wir die Gräber besuchen, für unsere Lieben beten und ihrer bei der Heiligen Messe gedenken, dann sind das doch bereits Konsequenzen, weil wir glauben, dass der Tod uns nicht endgültig trennen kann und dass unsere Verstorbenen bereits die kommende Welt erreicht haben." Da ist genau der Punkt wieder. Er schreibt nicht, dass es so ist, sondern er schreibt "weil wir glauben". Dieser Satz fügt sich nahtlos an den vorhergehenden an. Wenn der vorhergehende Satz nicht wäre, wäre dieser ok. Aber der vorhergehende Satz wirft den Schatten des Zweifels auch auf diesen nachfolgenden. bearbeitet 3. November von SteRo Zitieren
iskander Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) vor 9 Minuten schrieb SteRo: Da ist genau der Punkt wieder. Er schreibt nicht, dass es so ist, sondern er schreibt "weil wir glauben". Dieser Satz fügt sich nahtlos an den vorhergehenden an. Wenn der vorhergehende Satz nicht wäre, wäre dieser ok. Aber der vorhergehende Satz wirft den Schatten des Zweifels auch auf diesen nachfolgenden. Oder aber der vorhergehende Satz wird durch den nachfolgenden erklärt bzw. in den richtigen Kontext gesetzt. Es gibt ein Buch mit dem Titel "Ein falsches Wort", verfasst von einem SPIEGEL-Autor. Es geht dabei zwar um die "Cancel Culture", aber es könnte auch von Dir und Deiner Herangehensweise an Texte handeln. bearbeitet 3. November von iskander Zitieren
SteRo Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) Nennen wir das Kind doch beim Namen. Der Glaube an die Auferstehen gebe überdies vielen die Hoffnung, dass der Tod kein endgültiger Schlusspunkt sei. und "weil wir glauben, dass der Tod uns nicht endgültig trennen kann und dass unsere Verstorbenen bereits die kommende Welt erreicht haben." Als Apostelnachfolger müsste Bätzing apodiktisch sprechen und die ontologische Faktizität des Jenseitigen aussagen. Was er aber tatsächlich tut ist: er redet wie ein Protestant. Wie ein Protestant legt er sich nicht fest, sondern verweist auf das, was der Glaube beinhaltet. Warum? Wie ein Protestant versteht er die Glaubensinhalte nicht als Fakt, nicht als Wahrheit, sondern als Methodik der Psychotherapie. Daraus erklärt sich dann, dass solche** Protestanten keinerlei Skrupel haben gegen Gottes Willen zu handeln: sie stiften die Homosexuelle-Ehe und befürworten die Abtreibung und vieles Abscheuliche mehr. Das ist auch vollkommen vereinbar damit, dass man Glaubensinhalte als Methode der Psychotherapie versteht und sie auch dementsprechend selektiert, dass sie sich "gut anfühlen" und das moderne Leben nicht einschränken. (**Ich möchte betonen, dass es durchaus auch protestantische Gemeinden gibt, die den sittlich-moralischen Verfall der EKD nicht mitmachen.) Dass ausgerechnet der Verfechter der Unkeuschheit für Bätzing in die Bresche springt, ist nur folgerichtig und keineswegs erstaunlich. bearbeitet 3. November von SteRo Zitieren
iskander Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) Okay, wenn jemand seine Überzeugung dadurch kundtut, dass er "ich glaube" sagt, dann ist das nicht recht. Es ist dann wohl auch nicht recht, das Glaubensbekenntnis zu sprechen, denn da heißt es ja auch "Ich glaube". Obwohl ja selbst Paulus vom Glauben spricht, ja sogar Jesus: "Selig die, die nicht sehen und doch glauben". Aber einem SteRo ist das nicht genug wenn jemand glaubt und das auch entsprechend artikuliert. Für ihn ist das "Protestantismus" und die "Methodik der Psychotherapie" - eine Assoziation, die man wohl schwerlich in irgendeinem religionswissenschaftlichen Lexikon oder Fachbuch wird finden können; einfach deswegen nicht, weil es SteRos Privat-Assoziation ist. Wenn Du den Ausdruck "Verfechter der Unkeuschheit" darauf beziehst, dass ich die Argumente, die für die kath. Sexualmoral vorgebracht werden, sachlich kritisiere; dass ich auf die historische Genese dieser Moral hinweise; oder dass ich mit Berufung auf Belege ihre ungünstigen Folgen thematisiere: dann bekenne ich mich "schuldig" im Sinne der Anklage. Doch wer überzeugt ist, die Wahrheit zu haben, braucht sich vor einer sachlichen Kritik allerdings nicht zu fürchten, noch muss er sie mit eigentümlichen Kampfbegriffen zu delegitimieren versuchen. Wenn Du mit "Verfechter der Unkeuschheit" hingegen sagen möchtest, dass ich die Leute zu einem Lebensstil aufrufe, der nach Maßstäben der Catholica "unkeusch" ist, so muss ich Dich enttäuschen. Ich rate niemandem etwas Persönliches an (außer vielleicht jemand würde mich explizit um meinen Rat bitten). bearbeitet 3. November von iskander Zitieren
iskander Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) vor 45 Minuten schrieb SteRo: Daraus erklärt sich dann, dass solche** Protestanten keinerlei Skrupel haben gegen Gottes Willen zu handeln: sie stiften die Homosexuelle-Ehe und befürworten die Abtreibung und vieles Abscheuliche mehr. Das ist auch vollkommen vereinbar damit, dass man Glaubensinhalte als Methode der Psychotherapie versteht und sie auch dementsprechend selektiert, dass sie sich "gut anfühlen" und das moderne Leben nicht einschränken. Oder es erklärt sich daraus, dass die entsprechenden Leute eine andere Auffassung von Gottes Willen haben als Du. Beispielsweise glauben mache Leute ja auch - anders als Du -, dass es gegen Gottes Wille sei, wenn man aus der kath. Kirche austritt und nicht mehr in sei eintritt. Die Menschen haben halt unterschiedliche Meinungen davon, was Gott will und was er nicht will. Viele Protestanten, die die Abtreibung befürworten, dürfte es übrigens wohl nicht geben. Vielleicht relativ viele, die gegen eine weitreichende Strafverfolgung von Abtreibungen sind - wobei es da auch auf darauf ankommt, von welchen Protestanden man spricht. bearbeitet 3. November von iskander Zitieren
Werner001 Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November vor 14 Stunden schrieb SteRo: Etwas Ernstes, ja, aber etwas Bedrückendes? Und das von einem katholischen Apostelnachfolger? Dem Evangelium kann man entnehmen, dass selbst Jesus die Vorstellung bedrückend fand… Werner Zitieren
SteRo Geschrieben 4. November Melden Geschrieben 4. November (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb SteRo: Nennen wir das Kind doch beim Namen. Der Glaube an die Auferstehen gebe überdies vielen die Hoffnung, dass der Tod kein endgültiger Schlusspunkt sei. und "weil wir glauben, dass der Tod uns nicht endgültig trennen kann und dass unsere Verstorbenen bereits die kommende Welt erreicht haben." Als Apostelnachfolger müsste Bätzing apodiktisch sprechen und die ontologische Faktizität des Jenseitigen aussagen. Was er aber tatsächlich tut ist: er redet wie ein Protestant. Wie ein Protestant legt er sich nicht fest, sondern verweist auf das, was der Glaube beinhaltet. Warum? Wie ein Protestant versteht er die Glaubensinhalte nicht als Fakt, nicht als Wahrheit, sondern als Methodik der Psychotherapie. Daraus erklärt sich dann, dass solche** Protestanten keinerlei Skrupel haben gegen Gottes Willen zu handeln: sie stiften die Homosexuelle-Ehe und befürworten die Abtreibung und vieles Abscheuliche mehr. Das ist auch vollkommen vereinbar damit, dass man Glaubensinhalte als Methode der Psychotherapie versteht und sie auch dementsprechend selektiert, dass sie sich "gut anfühlen" und das moderne Leben nicht einschränken. (**Ich möchte betonen, dass es durchaus auch protestantische Gemeinden gibt, die den sittlich-moralischen Verfall der EKD nicht mitmachen.) Dass ausgerechnet der Verfechter der Unkeuschheit für Bätzing in die Bresche springt, ist nur folgerichtig und keineswegs erstaunlich. Also ich finde den Gedankengang, der mich gestern "angesprungen" hat, nach wie vor sehr überzeugend. Dabei sei dahingestellt, ob er nun auf Bätzing zutrifft oder nicht. Aber der Zusammenhang zwischen "sprechen wie ein Protestant" und moralisch-sittlichem Verfall scheint mir offensichtlich. Denn sprachliche Ausdrücke wie "wir glauben, dass {etwas so ist} und deshalb sehen wir {etwas anderes so}" unterscheiden sich doch erheblich von "{Etwas ist so} und deshalb ist {etwas anderes so}". Die erste Formulierung lässt offen, ob man das Geglaubte tatsächlich auch für Wahrheit hält und kann durchaus im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie ausschließlich zu psychotherapeutischen Gründen verwendet werden. Es zählt nur die Veränderung des Gemütszustandes, ob das was man dazu glaubt wahr ist oder nicht, spielt keine Rolle. Die zweite Formulierung lässt keinen Zweifel: der Sprecher glaubt, dass was er sagt, wahr ist. Dabei stellt sich die Frage: Welche Art von Sprache ziemt sich für einen Glaubenslehrer, der Glaubensführerschaft beansprucht? Die erste Formulierung wäre vielleicht angemessen, wenn der Lehrer die Gottlosen sowohl in der eigenen Gemeinde als auch außerhalb der Gemeinde ansprechen will. Denn spräche er sie mit der zweiten Formulierung an, würde er vielleicht Hohn und Spott ernten und die so Angesprochenen würden sich lachend abwenden. Bei der ersten Formulierung kann es aber vielleicht eher passieren, dass ein Gottloser denkt "Aha, so denken die. Mann, so erscheint das Leben und der Tod doch irgendwie anders, nicht so sinnlos. Das möcht ich auch glauben." Die zweite Formulierung dagegen richtet sich exklusiv an jene, die sowieso schon rechtgläubig sind (also eine kleine Minderheit). Das kann also durchaus zugunsten von Bätzing so gesehen werden wie ich es hier geschrieben habe. Die Frage ist halt immer: Wie weit gehe ich auf die Gottlosen zu, nehme ich den rechten Glauben vorläufig zurück, um sie evtl. gewinnen zu können? Wenn ich aber soweit auf die Gottlosen zugehe, dass ich sogar deren Werte übernehme (Homo-Ehe, Abtreibung), dann gebe ich aber den rechten Glauben preis, nur um everybody's darling zu sein oder um vielleicht meine Gemeinde formell etwas zu vergrößern. Dann wird die erste Formulierung aber auch zu einem Indiz dafür, dass ich selbst gar nicht wahrhaft an das glaube, wovon ich bloß erzähle, dass "wir das glauben". Dann glauben "wir" (also eigentlich nur ich) halt daran, weil es sich "gut anfühlt", aus psychotherapeutischen Gründen also. Und deswegen erzähl ichs auch meinen Schafen ... damit sie sich wohlfühlen und bei mir bleiben. Wie also gibt einer, der Hirte sein will, glaubwürdig persönlich Zeugnis? bearbeitet 4. November von SteRo Zitieren
SteRo Geschrieben 4. November Melden Geschrieben 4. November Marx: Seliger Rupert Mayer Vorbild gegen toxische Männlichkeit Der Marx kriegt sich auch nicht ein. Eine politisch gefällige Aussage nach der anderen, Jetzt: Völkischer Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus stehen nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx im Widerspruch zum christlichen Evangelium. Danke Marx! Die Politiker, deren Nähe du nicht aufhörst zu suchen, werdens dir auch danken. Will der damit sein Fehlverhalten im Kontext des Missbrauchs kompensieren? Zitieren
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