rorro Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 6 Minuten schrieb Chrysologus: Das klingt aber nun sehr nach einem fröhlichen Gemisch aus Freundschaft mit Jesus und ein wenig Wohlfühlen - das hatten wir in den 1980ern schon. Einfach mal ein bisschen mitmachen, sich wohlfühlen, dann wird man schon bleiben. Was ist hier das Neue, abgesehen davon, dass er sich gut zu verkaufen weiß? Ah, offensichtlich kennst Du ihn (auch) nicht, hattest aber schon viel Meinung. Barron erklärt den katholischen Glauben verständlich ohne ihn zu verbilligen, intellektuell anregend, mit Rückgriff auf die katholische theologische Tradition, zeigt die Wichtigkeit der philosophischen Tradition, ist Fan von Thomas von Aquin, kennt aber auch bspw. Bonaventura oder Scotus, liebt Urs von Balthasar, kennt auch Tillich gut, die Kirchenväter (und stellt sie auch verständlich vor) legt größten Wert auf Schönheit (bspw. in seinen Publikationen) - und spricht einfach allgemeingültig. Nicht politisierend, nicht polarisierend (er macht seinen - den katholischen - Standpunkt klar ohne deswegen andere zu verurteilen), und besonders seine Predigten sind, da sie biblisch fundiert fernab von Tagespolitik oder polit. Agenda sind (kaum zu glauben, was?), für alle Menschen persönlich anwendbar. Das war jetzt der Werbeblock, aber im großen und ganzen stimmt das auch so. Nicht immer gefällt mir alles, manches ist anregender als anderes - aber hey, da gibt sich jemand Mühe wirklich allgemeinverständlich zu sein und einfach das ins heute zu übersetzen was die Kirche lehrt. Sex spielt zur Enttäuschung vielleicht mancher hier übrigens kaum eine Rolle. Und genau deswegen verkauft er nicht sich, sondern Jesus. Die Leute werden ja nicht Barron-Jünger, sondern katholische Christen. Er ist der Botschafter und nicht die Botschaft, die ist nur Christus und das betont er mit jedem Beitrag. 1 Zitieren
Merkur Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 18 Minuten schrieb Chrysologus: Das klingt aber nun sehr nach einem fröhlichen Gemisch aus Freundschaft mit Jesus und ein wenig Wohlfühlen - das hatten wir in den 1980ern schon. Einfach mal ein bisschen mitmachen, sich wohlfühlen, dann wird man schon bleiben. Was ist hier das Neue, abgesehen davon, dass er sich gut zu verkaufen weiß? Die in dem Artikel genannte Methode halte ich für völlig richtig und anscheinend gibt der Erfolg ihm Recht. Ich tue mich allerdings schwer mit seinen Botschaften. Mir ist nicht ganz klar, worin da der praktische Nutzen besteht. Zitieren
Chrysologus Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 16 Minuten schrieb rorro: Ah, offensichtlich kennst Du ihn (auch) nicht, hattest aber schon viel Meinung. Das, was ich von seinem öffentlichem Auftreten kenne, reicht mir. Wer Sicht der MAGA-Bewegung derart anbiedert, kann sonst noch so nett reden. Der Rest ist ungefähr das, was wir breit in der Ministrantenarbeit machen: Einfach mal mitmachen, Predigten, die einem nichts abverlangen und eingängige Botschaften, die nicht weh tun. Das ist echt ein Erfolgsrezept (da verlange ich von meinen Pfadfindern deutlich mehr). Zitieren
SteRo Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 2 Stunden schrieb rorro: Hier hat jemand Bischof Barron verstanden. Ganz ohne Politik, in Deutschland wohl nicht denkbar: https://www.herder.de/communio/theologie/warum-es-richtig-ist-dass-robert-barron-den-josef-pieper-preis-erhaelt-zwei-gottesfreunde/ Daraus: ... Die Logik des katholischen Glaubens, so Barron, kann man nicht verstehen, wenn man ihn aus der Außenperspektive beobachtet und in der Pose des distanzierten Beobachters verharrt. Damit greift er auf Grundeinsichten der Sprach- und Kulturwissenschaften zurück. Eine Sprache lerne ich, indem ich nach- und mitspreche, eine Kultur verstehe ich, indem ich an ihren Grundvollzügen teilnehme. Erst im Prozess dieser Teilnahme kann sich ein sinnvoller Weg eines Verstehens, eines durchaus auch kritischen Verstehens, eröffnen. So funktioniert auch der Glaube. Man muss das Risiko eingehen, sich darauf einzulassen. Dann allerdings braucht man gute Mitspieler und vor allem einen guten Trainer. Ein solch exzellenter und erfolgreicher Trainer ist Barron. Dem würde ich nicht folgen wollen, v.a. was den "Trainer" (im Allgemeinen, nicht wegen Barron) angeht, weil mir da zuviel Manipulationspotential drinsteckt. Ich würde den forschenden Ansatz bevorzugen, welcher allerdings nicht ohne einen "distanzierten Beobachter" funktioniert, wobei dieser distanzierte Beobachter der Selbst-Beobachter ist (interessant! man kann sich selbst distanziert beobachten!) und die Methodik beruht auf der einen Seite (eben weil der christliche Glaube ein dogmatischer Glaube ist) auf den Erkenntnissen der kognitiven Verhaltenstherapie (was und wie gedacht wird prägt das innere und äußere Verhalten) und auf der anderen Seite (was den distanzierten Selbstbeobachter angeht) auf der Akzeptanz - und Commitmenttherapie, womit man Aspekte zweier konträrer psycho-/verhaltenstherapeutischer Methoden kombiniert hätte. "Sich darauf einlassen" bedeutet also: einen dogmatischen Glauben muss man auch denken. Und das kritische Verstehen wird erzielt durch die distanzierte Selbstbeobachtung. Zitieren
rorro Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb Chrysologus: Das, was ich von seinem öffentlichem Auftreten kenne, reicht mir. Wer Sicht der MAGA-Bewegung derart anbiedert, kann sonst noch so nett reden. Der Rest ist ungefähr das, was wir breit in der Ministrantenarbeit machen: Einfach mal mitmachen, Predigten, die einem nichts abverlangen und eingängige Botschaften, die nicht weh tun. Das ist echt ein Erfolgsrezept (da verlange ich von meinen Pfadfindern deutlich mehr). Danke für dieses Statement, das zeigt, daß du wirlich keine Ahnung von ihm hast. Aber eine Meinung, die sei Dir gegönnt. Ich freue mich auf Deine bessere Initiative für die Glaubensverbreitung. Wie, da kommt nichts? 😄 bearbeitet 22. Juli von rorro Zitieren
Chrysologus Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli Ich habe einen Treffer gelandet, rorro wird persönlich. Check. Zitieren
rorro Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Chrysologus: Ich habe einen Treffer gelandet, rorro wird persönlich. Check. Ich käme einfach nie auf die idee, irgendein Evangelisationsbemühen schlecht zu reden. Das scheint uns zu trennen (wie so manch anderes wohl). Aber Du hast Recht, ich sollte meinen Maßstab nicht zu dem anderer machen. Tut mir Leid. (Im übrigen finde ich es *ähemhust*, gegenüber denen persönlich zu werden, die sich nicht wehren können. Du bist hier immerhin an Bord, Barron nicht) bearbeitet 22. Juli von rorro Zitieren
Shubashi Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli 4 hours ago, Chrysologus said: Das, was ich von seinem öffentlichem Auftreten kenne, reicht mir. Wer Sicht der MAGA-Bewegung derart anbiedert, kann sonst noch so nett reden. Der Rest ist ungefähr das, was wir breit in der Ministrantenarbeit machen: Einfach mal mitmachen, Predigten, die einem nichts abverlangen und eingängige Botschaften, die nicht weh tun. Das ist echt ein Erfolgsrezept (da verlange ich von meinen Pfadfindern deutlich mehr). Es geht hier um einen eher akademisch ausgerichteten Preis, an einen Autor, dessen Veröffentlichungsliste lang ist, allerdings hierzulande wohl kaum bekannt. Ich denke, da ist es ein Gebot der Fairness zumindest mal die Begründung des Preiskomitees abzuwarten und sich dann mit dem Werk in dieser Hinsicht etwas zu befassen. Kirche oder Religion rein politisch zu bewerten, hat der dem Glauben in meinen Augen noch nie gut getan - und es setzt meiner Meinung auch den falschen Akzent für jede Art von Religion, weil sie nicht nur eine unangenehme, sondern auch potentiell gefährliche „Rechthabemaschine“ aus ihr macht. (Übrigens ist es auch eine Art des Diskutierens, die hier ausdrücklich für unerwünscht erklärt wurde. Wenn jetzt wieder zwei Maßstäbe für „richtige“ und „falsche“ Ansichten aufgestellt werden, wirft das ein sehr ungutes Licht auf diese Beschluß.) Zitieren
Chrysologus Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 15 Minuten schrieb rorro: Ich käme einfach nie auf die idee, irgendein Evangelisationsbemühen schlecht zu reden. Das scheint uns zu trennen (wie so manch anderes wohl). Aber Du hast Recht, ich sollte meinen Maßstab nicht zu dem anderer machen. Tut mir Leid. (Im übrigen finde ich es *ähemhust*, gegenüber denen persönlich zu werden, die sich nicht wehren können. Du bist hier immerhin an Bord, Barron nicht) Die theologische Fakultät Münster ist heir auch nicht an Bord.... Es geht um die Frage, ob der Preis angemessen ist oder nicht. Und unabhänging von der Person Barrons sehe ich in den Zusammenfassung klassische deutsche Gemeindepastoraltheologie, aber (außer vielen Followern) nichts neues. Zitieren
Marcellinus Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli Bisher kannte ich Robert Barron nicht, und nun weiß ich auch nur das über ihn, was auf Wikipedia über ihn steht. „Durch sein publizistisches Wirken will er die katholische Stimme zu populären Themen in der Gesellschaft und Kultur stärken und richtet sich besonders an Nichtgläubige.“ Zwar bin ich regelmäßig auf YouTube unterwegs, durchaus auch zu weltanschaulichen Themen, aber begegnet ist er mir da bisher nicht. Zumindest YouTube hält mich also wohl nicht für einen Teil seiner Zielgruppe. „... Die Logik des katholischen Glaubens, so Barron, kann man nicht verstehen, wenn man ihn aus der Außenperspektive beobachtet und in der Pose des distanzierten Beobachters verharrt. […] Erst im Prozess dieser Teilnahme kann sich ein sinnvoller Weg eines Verstehens, eines durchaus auch kritischen Verstehens, eröffnen. So funktioniert auch der Glaube. Man muss das Risiko eingehen, sich darauf einzulassen. Dann allerdings braucht man gute Mitspieler und vor allem einen guten Trainer. Ein solch exzellenter und erfolgreicher Trainer ist Barron.“ Das würde vieles erklären, allerdings nur, wenn man davon ausgeht, daß Barron sich eben gerade nicht an Nichtgläubige richtet, also nicht an Menschen, die dem Glauben distanziert oder sogar gleichgültig gegenüberstehen, sondern an solche, die bereits religiös orientiert sich und missioniert werden wollen. Dazu paßt auch sein Stil, der mich (als Außenstehenden) eher an Freikirchler erinnert. Er macht, so habe ich den Eindruck, weniger Propaganda für Nichtreligiöse, sondern konkurriert um die, die schon, und wenn auch nur distanziert, einer christlichen Konfession angehören. Innerhalb der kath. Kirche mag sein Auftreten wie seine Themen als unorthodox gelten, den allermeisten „religiösen Analphabeten“ dürfte das nichts sagen. Damit ist er für mich weniger eine Missionar, als ein Konkurrent um innerkirchliche Positionen. Deshalb habe ich weder zu der Person, noch zu seinen Positionen eine Meinung, einfach weil ich den Eindruck habe, daß ich nicht die Zielgruppe bin. Vielleicht ist diese Wahrnehmung eines Außenstehenden ja für irgendjemanden von Bedeutung. Zitieren
Shubashi Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli 10 minutes ago, Marcellinus said: Deshalb habe ich weder zu der Person, noch zu seinen Positionen eine Meinung, einfach weil ich den Eindruck habe, daß ich nicht die Zielgruppe bin. Vielleicht ist diese Wahrnehmung eines Außenstehenden ja für irgendjemanden von Bedeutung. Da bist Du nicht der einzige, tröste Dich! Ohne dieses Forum wüsste ich auch nichts von Bischof Barron. Mich wundert, wie gesagt, dass ein Nichteuropäer ohne/mit kaum nichtenglische Publikationen für so einen Preis ausgewählt wird, aber um das sinnvoll zu kritisieren, gehört eben Textkenntnis und die Begründung der Jury dazu. Alles andere erscheint mir sonst unfair und bloß polemisch, aber plötzlich sind auch rein politische Begründungen okay? Das klingt für mich alles nicht überzeugend. Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 7 Stunden schrieb rorro: Hier hat jemand Bischof Barron verstanden. Ganz ohne Politik, in Deutschland wohl nicht denkbar: https://www.herder.de/communio/theologie/warum-es-richtig-ist-dass-robert-barron-den-josef-pieper-preis-erhaelt-zwei-gottesfreunde/ Der Autor hat wunderschöne Worte über den Katholischen Glauben gefunden. Besonders gefällt mir dabei die kulturelle Offenheit, ein Katholizismus ohne jede Berührungsängste, mit einem tiefen Gottesfundament. Die angesprochene "Spieltheroie gefällt mir. Der Vergleich mit dem Fußball spielen leuchtet unmittelbar ein.. Zuerst: Die Praxis des Glaubens... und dann auch: der Glaube, der das Verstehen sucht - Fides quaerens intellectum.... der "Glaube" im Sinn eines hoffenden, allumfassenden Vertrauens als "ersten" existentiellen Akt, das Verstehen, die Reflexion auf diese Glaubenspraxis als zweiter, abgeleiteter Akt.... Zitieren
rorro Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Chrysologus: Die theologische Fakultät Münster ist heir auch nicht an Bord.... Treffer, das gebe ich gerne zu. Deswegen werde ich das auch noch an die Fakultät selbst schreiben. vor einer Stunde schrieb Chrysologus: Es geht um die Frage, ob der Preis angemessen ist oder nicht. Und unabhänging von der Person Barrons sehe ich in den Zusammenfassung klassische deutsche Gemeindepastoraltheologie, aber (außer vielen Followern) nichts neues. Ich habe schon in vielen Gemeinden/Pfarreien gewohnt (bin früher viel umgezogen), doch Berührung mit Denkern wie Thomas von Aquin, von Balthasar, Tillich, Irenäus von Lyon und anderen hatte ich dort niemals. Nicht, weil mich das nicht interessiert hätte - so etwas gab es nicht! In keiner Pfarrei. Und so gut die Schrift erklärt habe ich auch selten gehört (und von keinem deutscher Zunge, die Amis sind da einfach besser, auch wenn's hiesigen zu katholisch wäre). Neulich sagte mir noch unser Kaplan: wenn er jemanden kennenlernt, der das Mehr will, dann muß er ihn wegschicken (weiß aber auch wohin, würde Dir nicht gefallen), weil "die normale Gemeinde das nicht leisten kann" - das ist kein Eingeständnis von Scheitern (intellektuell wie theologisch wäre er dazu voll in der Lage), sondern ein ganz nüchterne Beschreibung des Ist-Zustandes der Versorgerkirche. Diese läßt kaum Luft für tieferes. bearbeitet 22. Juli von rorro Zitieren
KevinF Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli 1 hour ago, Marcellinus said: Das würde vieles erklären, allerdings nur, wenn man davon ausgeht, daß Barron sich eben gerade nicht an Nichtgläubige richtet, also nicht an Menschen, die dem Glauben distanziert oder sogar gleichgültig gegenüberstehen, sondern an solche, die bereits religiös orientiert sich und missioniert werden wollen. Ich schaue manchmal gerne Videos mit Bischof Barron auf youtube. Er gehört für mich zu den authentischsten Vertretern der katholischen Religion, die ich kenne (naja, "kennen", via youtube eben). Ich habe dabei durchaus den Eindruck, dass er sich auch an Ungläubige (ich glaube ja auch nicht an die Existenz Gottes) richtet. Er versucht imo eine Brücke zu bauen zwischen säkularer Kultur und katholischer Religion. Und zwar mit Argumenten. Diese überzeugen mich zwar im Ergebnis nicht, aber wenigstens versucht er es. Und ich glaube ihm, dass er wirklich davon überzeugt ist, gute Argumente zu haben. 11 minutes ago, rorro said: Treffer, das gebe ich gerne zu. Deswegen werde ich das auch noch an die Fakultät selbst schreiben. Ich bin auch am überlegen, ob ich denen schreiben soll. Die Äußerungen zu Barron sind wirklich ein Armutszeugnis, hier gebe ich Dir voll recht. Zitieren
KevinF Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli 6 hours ago, rorro said: kennt auch Tillich gut Oh, kannst Du ein Buch oder Video von Barron zu dem Thema empfehlen? Ich habe einmal eine interessante Bemerkung zu Tillich von ihm gehört, aber ich kenne bislang nichts von Barron, das diesbezüglich in die Tiefe geht. Zitieren
Marcellinus Geschrieben 22. Juli Melden Geschrieben 22. Juli vor 16 Minuten schrieb KevinF: vor einer Stunde schrieb Marcellinus: Das würde vieles erklären, allerdings nur, wenn man davon ausgeht, daß Barron sich eben gerade nicht an Nichtgläubige richtet, also nicht an Menschen, die dem Glauben distanziert oder sogar gleichgültig gegenüberstehen, sondern an solche, die bereits religiös orientiert sich und missioniert werden wollen. Ich habe dabei durchaus den Eindruck, dass er sich auch an Ungläubige (ich glaube ja auch nicht an die Existenz Gottes) richtet. Du hast recht, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich meinte: Nichtreligiöse. Da sehe ich keinen Berührungspunkt. 1 Zitieren
SteRo Geschrieben 23. Juli Melden Geschrieben 23. Juli vor 11 Stunden schrieb Marcellinus: Bisher kannte ich Robert Barron nicht, und nun weiß ich auch nur das über ihn, was auf Wikipedia über ihn steht. „Durch sein publizistisches Wirken will er die katholische Stimme zu populären Themen in der Gesellschaft und Kultur stärken und richtet sich besonders an Nichtgläubige.“ ... „... Die Logik des katholischen Glaubens, so Barron, kann man nicht verstehen, wenn man ihn aus der Außenperspektive beobachtet und in der Pose des distanzierten Beobachters verharrt. […] Erst im Prozess dieser Teilnahme kann sich ein sinnvoller Weg eines Verstehens, eines durchaus auch kritischen Verstehens, eröffnen. So funktioniert auch der Glaube. Man muss das Risiko eingehen, sich darauf einzulassen. Dann allerdings braucht man gute Mitspieler und vor allem einen guten Trainer. Ein solch exzellenter und erfolgreicher Trainer ist Barron.“ Das würde vieles erklären, allerdings nur, wenn man davon ausgeht, daß Barron sich eben gerade nicht an Nichtgläubige richtet, also nicht an Menschen, die dem Glauben distanziert oder sogar gleichgültig gegenüberstehen, sondern an solche, die bereits religiös orientiert sich und missioniert werden wollen. Das ist es, was in mir so eine Abneigung gegen den "guten Trainer" aufkommen lässt. Wenn jemand nämlich missioniert werden will, also glauben will, dann ist der Trainer leicht ein Verführer, der manipuliert. Die Vorstellung widert mich ehrlich gesagt an, dass redegewandte, gut gebildete Vorzeige-Katholiken sich willfährige, schwache Opfer aussuchen und diese zum katholischen Glauben verführen. Ich lehne das ab, denn der rechte Glaube kann nur von Gott kommen, aber weder von Katholiken noch Protestanten noch {bitte Denominationen einfügen}. Zitieren
Florianklaus Geschrieben 23. Juli Melden Geschrieben 23. Juli (bearbeitet) vor 13 Stunden schrieb Chrysologus: Ich habe einen Treffer gelandet, rorro wird persönlich. Check. Deine Privatfehde mit rorro ödet mich an. bearbeitet 23. Juli von Florianklaus Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 23. Juli Melden Geschrieben 23. Juli Am 22.7.2025 um 14:15 schrieb rorro: Hier hat jemand Bischof Barron verstanden. Ganz ohne Politik, in Deutschland wohl nicht denkbar: https://www.herder.de/communio/theologie/warum-es-richtig-ist-dass-robert-barron-den-josef-pieper-preis-erhaelt-zwei-gottesfreunde/ Was mich in diesem Text von Ludger Schwienhorst besonders anspricht: "....dass der Glaube nicht dann an Attraktivität gewinnt, wenn er den Scheinplausibilitäten einer sich selbst in bunter Vielfalt inszenierenden postmodernen Lebenswelt hinterherläuft, sondern wenn er sich aus seinen eigenen Quellen heraus erneuert, diese durchdenkt und sie verständlich klar in ästhetisch ansprechender Form zur Sprache bringt." also: Schöpfen aus den eigenen Quellen ( Schrift und Tradition ), bei dem "zur Sprache bringen: verständlich, klar und in ästhetisch ansprechender Form.... ".....die intellektuelle und spirituelle Dimension des christlichen Glaubens wieder zusammenzuführen und ihre kulturprägende Kraft um unerschrockenen Gespräch mit den unterschiedlichsten Richtungen der Gegenwartskultur zur Geltung zu bringen." hier die wichtigen Stichworte: intellektuelle und spirituelle Dimension und der explizite Bezug zur "Kultur, zu "kulturellen" Ausdrucksformen..... ".l..... indem es ohne Berührungsängste in der Verbindung von Offenheit und Klarheit in der Wahrheit das Gespräch mit den verschiedensten kulturellen, philosophischen und politischen Strömungen sucht." "das Dahinsiechen des christlichen Glaubens in den westlichen Kulturen hängt nach Barron vor allem damit zusammen, dass die göttliche Dimension der Wirklichkeit im Bewusstsein vieler Katholiken weitgehend verschwunden ist. Sie als eine Realität wieder ernst zu nehmen, sie zu bezeugen und im Lichte der Vernunft zu reflektieren....." auch hier wieder: Der Glaube, der schon "da" ist, der immer als erstes kommt, immer der erste "Vollzug" ist sucht nach dem Verstehen....Fides quaerens intellectum.. dann natürlich auch der explizite Bezug auf die "Spieltheorie" anhand des Fußballs erläutert 1 Zitieren
rorro Geschrieben 23. Juli Melden Geschrieben 23. Juli vor 21 Stunden schrieb KevinF: Oh, kannst Du ein Buch oder Video von Barron zu dem Thema empfehlen? Ich habe einmal eine interessante Bemerkung zu Tillich von ihm gehört, aber ich kenne bislang nichts von Barron, das diesbezüglich in die Tiefe geht. Er hat über Tillich promoviert (in Frankreich am Institut Catholique de Paris, also auf Französisch), wird sein Denken also kennen. Doch die Dissertation kenne ich nicht selbst. 1 Zitieren
iskander Geschrieben 23. Juli Melden Geschrieben 23. Juli (bearbeitet) Am 21.7.2025 um 19:30 schrieb rorro: Hier ist allerdings ein Beitrag vom „National Catholic Reporter“ - auf jeden Fall ist er völlig unkritisch gegenüber dem politischen Spektakel, an dem er teilnimmt - und das ist in einem maßlos polarisierten Land ziemlich gefährlich, weil die Kirche dann schlicht einem Lager zugeschlagen wird. Das ist vom Lesen des Beitrags her auch mein Eindruck. Es ergibt sich insgesamt auch der Eindruck, dass Barron alles andere als kritisch gegenüber Trump eingestellt ist. Das auch als Antwort an @rorro wegen des Begriffs "Hochamt". Es kommt auf den gesamten Kontext an - und wenn Barron die Demokraten beispielsweise dafür kritisiert, Trump nicht genug beklatscht zu haben usw. usf., ohne offenbar je eine Kritik an Trump zu üben, dann entsteht hier schon ein gewisses Bild. bearbeitet 23. Juli von iskander Zitieren
iskander Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli (bearbeitet) Es sei hier übrigens noch angemerkt, dass Bischof Barron die Weigerung der afrikanischen Bischöfe, Fiducia supplicans abzulehnen, ganz offenkundig positiv wertet (siehe dieses Video, ursprünglich von @rorro verlinkt; die genaue Stelle habe ich jetzt nicht). Marco Politi (Der Unvollendete) schreibt zu besagter Verweigerung der afrikanischen Bischöfe: "In der Pressemitteilung, die nach den ersten Protesten von Bischöfen und Kardinälen veröffentlicht wird, hebt der neue Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre hervor, dass die von einigen Bischofskonferenzen geäußerten Einwände zum Anlass genommen werden könnten, sich gründlicher mit dem Thema zu befassen, aber in keiner Weise als »lehrmäßige Opposition« gegen Fiducia supplicans zu interpretieren seien. Das unterstreicht Fernández nicht weniger als viermal. Niemand darf sich herausnehmen, sich von dem Dokument zu distanzieren oder zu behaupten, es stehe im Gegensatz zur kirchlichen Überlieferung. Es ist undenkbar, so Fernández’ implizite Botschaft, ein vom Pontifex geprüftes und gebilligtes Dokument zu verwerfen. Genau das aber geschieht, und auf spektakuläre Weise." Politi bezieht sich hier auf die afrikanischen Bischöfe und schreibt: "Dann eilt Ambongo [Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar] nach Rom, trifft sich mit dem Papst, hat eine Unterredung mit Fernández und hinterlegt ein ‒ von ihm selbst in seiner Eigenschaft als SECAM-Vorsitzender unterzeichnetes und vom Präfekten des Dikasteriums in Bestätigung der Kenntnisnahme gegengezeichnetes ‒ Geheimdokument im Vatikan, das das Nein der afrikanischen Bischöfe bekräftigt. »Auf diese Weise wollen wir«, so Ambongo in einem Interview, »im Geist der Synodalität mit Papst Franziskus unsere Position heute in Afrika zum Ausdruck bringen … in Afrika ist kein Platz für die Segnung homosexueller Paare.«41 Ein Kapuzinermönch ‒ das ist der Orden, dem Ambongo angehört ‒ hat dem Heiligen Offizium Schach geboten. So etwas hat es noch nie gegeben. Dass ein Kontinent geschlossen rebelliert, ist in der neuzeitlichen Geschichte der katholischen Kirche ein unerhörter Vorgang. Der Vatikan, bemerkt ein greiser Purpurträger, wurde kalt erwischt. Damit hatte niemand gerechnet." Das ist wohl ein gutes Stück mehr "Rebellion" als von Seiten der deutschen Bischöfe. Und erneut: Barron scheint das gut zu finden. Ich will das nicht weiter bewerten - aber mit "Papsttreue" hat das wohl eher wenig zu tun. bearbeitet 24. Juli von iskander Zitieren
Werner001 Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli (bearbeitet) Ich bin verwirrt. Im Nachbarthread heißt es, ein Bischof sei zu Gehorsam gegenüber Rom verpflichtet, sonst sei das als Abfall zu werten. Dann ist also ganz Afrika vom römisch-katholischen Glauben abgefallen? Werner bearbeitet 24. Juli von Werner001 2 Zitieren
Shubashi Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli (bearbeitet) Auf DLF gabe es heute morgen einen Bericht zur Preisverleihung an Bischof Barron, gefolgt von einem Interview mit der US-Theologin Hille Haker von der Loyola-Universität in Chicago. Beides hat meinen Eindruck bestätigt, dass der deutsche Streit eher politischer Natur ist, während Frau Haker Bischof Barron zwar als „Rechtskatholiken“ bezeichnen würde, ohne aber ein „Christnationalist“ zu sein (was in Deutschland kaum differenziert wird.) „Rechtskatholik“ bedeutet für Frau Haker eine Betonung der traditionellen katholischen Moralvorstellungen (inkl. der Sexualmoral), wie sie auch vom Vatikan vertreten werden. Dazu legt Barron die Betonung auf die individuelle spirituelle Erfahrung und ist damit eben bei einem weiten US-Publikum erfolgreich, auch gerade bei denen, die Mr Trump eher unkritisch gegenüber stehen. Frau Haker ordnet sich selbst eher wohl einem anderen Lager zu, ohne dabei sehr konkret zu werden. Es klingt allerdings nach einem eher politischen Linkskatholizismus. Edit: Sorry, Link vergessen: https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-24-07-2025-komplette-sendung-100.html bearbeitet 24. Juli von Shubashi 1 Zitieren
KevinF Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli On 7/23/2025 at 8:43 PM, rorro said: Er hat über Tillich promoviert (in Frankreich am Institut Catholique de Paris, also auf Französisch), wird sein Denken also kennen. Doch die Dissertation kenne ich nicht selbst. Danke. Scheint sogar auf Englisch zu sein: "A study of the De potentia of Thomas Aquinas in light of the Dogmatik of Paul Tillich" Und es ist anscheinend in mehreren deutschen Unibibliotheken verfügbar. Gerade habe ich keine Zeit dafür, aber ich setze es mal auf meine Liste interessanter Freizeitprojekte 🙂 Klingt zwar sehr metaphysisch, aber vielleicht kann ich mit Barrons Perspektive auf Tillich trotzdem etwas anfangen. Zitieren
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