Jump to content

Gibt es einheimische christliche Musik?


platon

Recommended Posts

Hallo Leute,

 

ich mache mir im Moment Gedanken über die Inkulturation von Musik. In Nicaragua gibt es in den Gottesdiensten typische einheimische Musik. Selbst die Südamerikaner haben die Misa Criolla. Und auch die Charismatiker spielen einheimische Musik mit charismatisch angehauchten Text, mit Gitarre, Holzxylophons, Maracas, usw. Amerikanische Musik kommt da nicht vor. Solche Stücke kenne ich nur aus einer Musik-Kassette, habe sie aber nicht erlebt.

 

Ähm, wenn ich hier in Deutschland das Radio einschalte, hört man meist weltliche amerikanische Musik. Wenn das es ist, was die Leute so hören, so müßte sich also modernere Musik sich an diesen Stil orientieren, dann wäre das quasi auch "Inkulturation". Aber von einer solchen Musik wird kaum einer sagen, das sei der typisch deutsche Stil, also ist das doch keine Inkulturation.

 

In welchem Stil also müßte die Musik geschrieben sein, damit man sagen kann, das ist was Einheimisches? Etwa bayerische Musikstil? Es gibt christlicher Rap, christlicher Hardrock, christliche Country-Musik, aber was wäre dann einheimisch?

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ähm, wenn ich hier in Deutschland das Radio einschalte, hört man meist weltliche amerikanische Musik. Wenn das es ist, was die Leute so hören

Muss am Sender liegen. Was hast du da nur eingestellt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke Stefan!

 

und wie es es denn bei den anderen Ländern, gibt es da für die Hamburger auch was? "An der Nordseeküste", das Lied kennen wir. Gibt es sowas auch mit christlichen Texten? Was ist typisch aus Berlin? Gibt es was kölnisch, oder auch hessisch?

 

Zudem, in Spanien gibt es modern arrangierte Volksmusik. Julio Iglesias kennen wir. Und im geistlichen Liedgut gibt es neuere Musik, von der aber man sagen würde, sie sei was Eigenes. Wenn hier in Deutschland ein Lied mit amerikanischen Touch komponiert, dann heißt es, man hat den Stil kopiert, aber etwas richtig Eigenes gibt es in dem Sinne wenig.

 

Deswegen gibt es bei uns keine Inkulturation der Religion, weil es wenig Kultur in der Musik gibt. Kann man das sagen?

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deswegen gibt es bei uns keine Inkulturation der Religion, weil es wenig Kultur in der Musik gibt. Kann man das sagen?

 

Nein, denn es gibt recht viel gute Musik aus Deutschland, die auch einen eindeutig eigenen Stil hat (die u.a. weltweit kopiert wird .. und ja, aus der Ecke gibt es auch christliche Gruppen, leider ), nur in der deutschen Medienwelt hat sich die US-Musik dermaßen festgesetzt, daß für andere Stile kaum mehr Platz ist.

(Weil angeblich nicht "Mehrheitsfähig", ergo ein Risiko für den Umsatz)

 

Ich habe in meinem Bekanntenkreis Mitglieder einer Gruppe, die in Deutschland kaum einer kennt, weil ihre Musik i.d.R. als zu "kompliziert" angesehen wird. Die spielen jetzt, mit ein paar wenigen Ausnahmen, nur noch im Ausland (hauptsächlich Südeuropa und Südamerika, wo sie u.a. regelmäßig in den Top-Listen stehen) und sind gefrustet, daß man hier gegen das Meinungsdiktat der Großmedien und Plattenfirmen nicht ankommt.

 

Naja, und das es keine "Inkulturation der Religion" gibt, daran kann ich nichts schlechtes finden :blink:

bearbeitet von Gallowglas
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, und das es keine "Inkulturation der Religion" gibt,

daran kann ich nichts schlechtes finden :blink:

Naja, erstmals eine eigene moderne Musikkultur haben,

dann kann gleichzeitig eine Inkulturation folgen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke Stefan!

 

und wie es es denn bei den anderen Ländern, gibt es da für die Hamburger auch was? "An der Nordseeküste", das Lied kennen wir. Gibt es sowas auch mit christlichen Texten? Was ist typisch aus Berlin? Gibt es was kölnisch, oder auch hessisch?

Sorry, aber ich kenne nicht alle lokalen christlichen Subkulturen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sorry, aber ich kenne nicht alle lokalen christlichen Subkulturen.

Ich habe mir die CD schon bestellt, die Du da empfohlen hast.

 

Apropo, Manfred Siebald hat einen sehr schönen eigenen Stil entwickelt, mit Texten die einiges an Lyrik anbieten. Allerdings ist das ja nichts "Typisch-Einheimisch", sondern eher was Eigenes.

 

Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sorry, aber ich kenne nicht alle lokalen christlichen Subkulturen.

Ich habe mir die CD schon bestellt, die Du da empfohlen hast.

Das war keine Empfehlung. :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, und das es keine "Inkulturation der Religion" gibt,

daran kann ich nichts schlechtes finden  :blink:

Naja, erstmals eine eigene moderne Musikkultur haben,

dann kann gleichzeitig eine Inkulturation folgen.

Mein Tipp : Beiträge erst lesen, dann antworten ...

 

Wie gesagt, es GIBT durchaus eine recht aktive moderne Musikkultur in Deutschland, allerdings reicht es dafür nicht aus, nur MTVIVA zu gucken oder Top40-Radios zu hören, denn DORT wirst du davon nur sehr sehr selten was mitbekommen ... weil die Programmacher, nach eigenen Angaben, "keine Musik spielen, die nicht garantiert Hitverdächtig (= US-mäßig) ist".

 

Da muß man seinen Hintern schon heben und sich auf Festivals, Konzerte ect. begeben bzw. sich etwas in die einzelnen Szenen einleben .

 

Ok, es gibt ein paar deutsche Musikrichtungen, die international erfolgreich sind und auch in Deutschland bekannt sind (meistens schließt sich das ja gegenseitig aus), darunter fallen u.a. Dinge wie NDH (Neue Deutsche Härte, z.B. Rammstein ect.)

 

Eine explizit christliche Band aus der deutschen MA-Rock-Szene ist z.B. Finisterra ...

bearbeitet von Gallowglas
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man kann weltliche Musik aber sehr schön mit christlichen Texten verbinden, und Atheisten damit in schwere Konflikte treiben.

 

Ich habe hier mehrfach auf die tragische Geschichte des genialen Multiinstrumentalisten, Songwriter und Produzenten Neil Morse hingewiesen, der nach jahrelanger größter Wertschätzung im Bereich klassische Rockmusik plötzlich einen Rappel bekam.

Er verließ seine beiden Bandprjekte mit der begründung "Gott habe ihm das befohlen" und schrieb sowie veröffentlichte seitdem die beiden Konzeptalben (man könnte fast sagen Rockopern) "Testimony" (eine zweistündige Lobhudelei an den Herrn) und "One" (80 Min zum Leben Jesu).

Auch sein letztes Werk mit seiner Stammband Spock´s beard namens "Snow" hatte in Form der Titelfigur Snow bereits bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Sohn Gottes.

 

Obwohl Morse nach wie vor ein großartiker Künstler ist, gehen mir seine religiösen Spinnereien massiv auf den Geist. Aber jeder Hardcorgläubige müßte daran seine helle Freude haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt jede Menge deutscher Gruppen, darunter auch sehr, sehr gute mit deutschen Texten (z. B. Schandmaul, die spielen eine Mischung aus moderner Musik und mittelalterlicher Musik mit alten Instrumenten), aber viele davon sind eher nicht unbedingt christlich orientiert. Ein anderes Beispiel wäre Haggard, Christen auch nicht unbedingt zu empfehlen (Death Metal mit mittelalterlichem Einschlag).

 

Alle diese Gruppen hört man so gut wie nie im Radio, obwohl sie auch ab und zu Stücke haben, die hitverdächtig wären.

 

Ausgesprochen christliche Gruppen, die auch noch gut sind, kenne ich nur aus dem Ausland (z. B. Saviour Machine).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ausgesprochen christliche Gruppen, die auch noch gut sind, kenne ich nur aus dem Ausland (z. B. Saviour Machine).

Und Dream Theater nicht zu vergessen. Die sind auch so ein Fall, der mich auf die Palme treibt. Man muß ihre Produkte kaufen, weil sie unschlagbare Virtuosen an ihren Instrumenten sind und ein überirdisches Spielverständnis beweisen.

Aber die Lyrics sind Käse. Ich freu mich immer, wenn sie Instrumentalsongs aufnehmen... :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...