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Theologiestudium und Missio


Gabriele

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Liebe Forumsgemeinde,

 

gestern eröffnete SchwarzesSchaf einen Thread

Grufti studiert Theologie, Künftige Religionslehrerin???

und bezog sich dabei auf diesen Spiegel-online-Bericht.

Leider wurde dann so viel über das Aussehen der jungen Dame diskutiert, dass ich den Thread verschieben mußte. Dabei habe ich auch die Postings verschoben, die eine gute Diskussion über Religionslehrer und ihre Eignung für diesen Beruf ermöglicht hätten.

Das war wohl auch das eigentliche Anliegen vom Thread-Eröffner, wenn ich diese Zeilen richtig interpretiere:

 

Zu meiner Zeit sahen die Theologiestudentinnen noch anders aus :blink:

Ich könnte mir diese Ricarda nicht so recht als Religionslehrerin meines Sohnes vorstellen...

 

Deshalb versuche ich jetzt mal, die einzelnen geeigneten Fädchen wieder zusammenzuknüpfen:

 

Zu meiner Zeit sahen die Theologiestudentinnen noch anders aus  :)

Ich könnte mir diese Ricarda nicht so recht als Religionslehrerin meines Sohnes vorstellen...

es muss verhindert werden, dass solche Personen unseren Kindern "Religionsunterricht" vermitteln.

 

Meine Frage, kann die KK Einfluss nehmen auf die Qualität der Studenten, die kath. Theologie studieren?

Zu meiner Zeit sahen die Theologiestudentinnen noch anders aus  :)

Ich könnte mir diese Ricarda nicht so recht als Religionslehrerin meines Sohnes vorstellen...

es muss verhindert werden, dass solche Personen unseren Kindern "Religionsunterricht" vermitteln.

 

Meine Frage, kann die KK Einfluss nehmen auf die Qualität der Studenten, die kath. Theologie studieren?

Das Problem ist nicht das Aussehen, Tomlo, sondern das:

Gläubig ist Ricarda nicht. "Aber muss ich das? Ich bin in der Fakultät nicht die einzige, die mit dem Papst Probleme hat. Und im Religionsunterricht geht es in erster Linie nicht um Glaubensvermittlung, sondern um die konstruktiv-kritische Weitergabe von Wissen."

 

Zwischen mitunter "mit dem Papst Probleme" zu haben, was wohl viele schon hatten und auch in Ordnung ist (außer josef hält kaum jemand den Papst für in Allem unfehlbar) und Unglauben gibt's aber ganz gewaltige Unterschiede. Wer nicht gläubig ist, soll studieren, was er/sie mag - aber nicht Theologie und Religionspädagogik!

Ach Leute...

 

Glaubt ihr, dass irgendein Schulleiter diese Dame unterrichten lassen würden?

Bei uns könnte man höchstens an Fasching so auftreten...

Außerdem sind Schulen so schlecht geheizt und die Wege zu irgendwelchen angebauten Nebengebäuden, Pavillons so weit, dass die man bei dem Outfit nach den ersten beiden Tagen eine Grippe hätte.

 

Das ist doch der typische Fall einer bewussten Provokation seitens der Studentin und auch des Spiegel. Auch an einer Uni würde man die Dame sicherlich auf die etwas unpassende Kleidung hinweisen.

 

Die Frage, die dahinter steht, nämlich die, was die Religionslehrer glauben oder nicht glauben sollen/ sollten/ müssen und inwiefern man das "überprüfen" kann/ sollte/ müssste, die ist in der Tat interessant, aber die wurde auch schon diverse Mal diskutiert - hier im Forum und anderswo.

 

Laura

 

(Moment, es geht gleich weiter.)

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Im Studium Einfluss nehmen kann die Kirche nicht, es kann ja tatächlich jeder studieren was er will, wenn nicht gerade ein NC auf dem Fach liegt,

aber danach "muss" die Kirche ja die Missio erteilen für "ihre" Religionslehrer und dafür braucht die junge Dame dann positive Gutachten vom Pfarrer und Co., ob sie die so bekommt???

 

Ich habe ehrlich gesagt auch an Karneval gedacht als ich sie so sah ...

 

meint Wise Guy

Wie sieht das eigentlich aus mit der Erteilung der Missio?

Was muß man dafür vorlegen?

Wer entscheidet dann, ob jemand die Missio kriegt oder nicht?

 

Im Studium Einfluss nehmen kann die Kirche nicht, es kann ja tatächlich jeder studieren was er will, wenn nicht gerade ein NC auf dem Fach liegt,

aber danach "muss" die Kirche ja die Missio erteilen für "ihre" Religionslehrer und dafür braucht die junge Dame dann positive Gutachten vom Pfarrer und Co., ob sie die so bekommt???

 

Ich habe ehrlich gesagt auch an Karneval gedacht als ich sie so sah ...

 

meint Wise Guy

Wie sieht das eigentlich aus mit der Erteilung der Missio?

Was muß man dafür vorlegen?

Wer entscheidet dann, ob jemand die Missio kriegt oder nicht?

Hallo Gabriele,

 

zum Thema Missio:

 

Am Ende des Lehramtsstudiums gibt es ein Gespräch mit einem Vertreter des zuständigen Bischofs und dann erteilt der Bischof auf dessen Empfehlung hin die Missio, die m.W. üblicherweise auf das Referendariat eingeschränkt wird.

Zum Referendariat muss man diese Missio-Urkunde vorlegen. Sonst wird man nicht auf die Schüler im Bereich kath. Religion losgelassen.

Am Ende des Referendariats wird die Missio dann auf unbestimmte Zeit erteilt. Dazu muss man dann in der Regel Referenzen vorlegen (meine Frau hat die Beurteilung eines uns bekannten Priesters vorgelegt).

 

Ich frage mich auch, ob jemand, der sich als nicht gläubig bezeichnet, die Missio überhaupt erhalten würde.

 

So, das waren die Beiträge, die ich hier behalten wollte.

 

Mats Frage ist interessant: Kann auch jemand, der sich als nicht gläubig bezeichnet, die Missio überhaupt erhalten?

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Die Einzelheiten bei der Missioverleihung scheinen sich in den einzelnen Diözesen (oder Bundesländern?) zu unterscheiden. Ich denke, dass jemand, von dem bekannt ist, dass er nicht gläubig ist, die Missio nicht erhält.

Ein ungläubiger Schüler dagegen kann auf eigenen Wunsch (bzw. dem seiner Eltern) am Religionsunterricht mit Genehmigung der Schule teilnehmen. Schüler, die zwar nominell (noch?) katholisch sind, nach eigenem Bekunden aber "überhaupt nichts glauben", legen manchmal sogar in Reli Abiturprüfungen ab, suchen dann aber eher Schwerpunkte wie"Begründung ethischer Normen" oder "Sinnantworten außerhalb der Religionen". (Ich habe mehrere solcher Prüfungen teils mit sehr gutem Erfolg abgenommen.)

 

Elisabeth

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Die Einzelheiten bei der Missioverleihung scheinen sich in den einzelnen Diözesen (oder Bundesländern?) zu unterscheiden. Ich denke, dass jemand, von dem bekannt ist, dass er nicht gläubig ist, die Missio nicht erhält.

Danke, Elisabeth, für den Hinweis.

 

Was mich auf die Frage bringt:

Wie sieht das aus, wenn ein Lehrer das Bistum wechselt? Nimmt er einfach seine "Missio" mit? Oder muß er nochmals zum Ordinariat?

 

Ich habe beim Stöbern in alten Threads übrigens gleich zwei zum Thema gefunden:

 

Missio Canonica I und

Missio Canonica II

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Die Einzelheiten bei der Missioverleihung scheinen sich in den einzelnen Diözesen (oder Bundesländern?) zu unterscheiden. Ich denke, dass jemand, von dem bekannt ist, dass er nicht gläubig ist, die Missio nicht erhält.

Danke, Elisabeth, für den Hinweis.

 

Was mich auf die Frage bringt:

Wie sieht das aus, wenn ein Lehrer das Bistum wechselt? Nimmt er einfach seine "Missio" mit? Oder muß er nochmals zum Ordinariat?

 

Ich habe beim Stöbern in alten Threads übrigens gleich zwei zum Thema gefunden:

 

Liebe Grüße, Gabriele

Hallo, Gabriele,

 

ob das einheitlich geregelt ist? Da habe ich meine Zweifel. Also in Bayern (ich rede also von dem, was ich sicher weiß) haben die Bischöfe die jeweils erteilte Missio gegenseitig anerkannt. Meine stammt vom Bischof von Würzburg und ich habe ohne Probleme 38 (unter drei Bischöfen) im Bistum Regensburg gearbeitet. Die Kollegin, die aus dem Ausland (deutsche Schule) zu uns kam, hat die Missio vom Ordinariat in Münster. Meines Wissens musste sie die Urkunde nach R schicken (die werden vielleicht in Münster nachgefragt haben) und dann war alles erledigt.

 

Aber was woanders gilt? Ich weiß nicht. Deutsche bzw. deutsch-Katholische Bürokratie??

 

Liebe Grüße

 

Elisabeth

bearbeitet von Elima
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Vor Erteilung der Missio wird normalerweise ein pfarramtliches Zeugnis, also eine Stellungnahme des Pfarrers abgefordert. Wenn die Ausbildung absolviert wurde und der Ausbildungsleiter des Bistums und der Pfarrer keine Einwände haben, dürfte die Missio normalerweise erteilt werden. Dabei sind Gefälligkeitsgutachten, oberflächliche Beurteilungen etc. nicht auszuschließen. Trotzdem halte ich es für unrealistisch, die Latte höher zu hängen. Wenn es nach meiner Erfahrung durchaus eine ganze Reihe Religionslehrern (neben vielen guten Leuten, versteht sich) gibt, zu denen ich meine Kinder nicht gern schicken würde, weil sie alles mögliche vermitteln, aber keinen christlichen Glauben oder weil sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, dann ist das eine Anfrage an die Verantwortlichen im Bistum und die Pfarrer, weniger an die Unis. Die Studienmöglichkeit hat mit der Anstellung im kirchlichen Dienst nur mittelbar etwas zu tun, so wie ich auch jedes andere Fach studieren kann, ohne eine Garantie für eine Anstellung zu haben.

 

Die Missio erteilt der Bischof übrigens grundsätzlich für sein Bistum. Bei einem Bistumswechsel muß sie deshalb bestätigt werden, was aber nach meinen Informationen i.d.R. ein Klacks ist. Eine pauschale Anerkennung zwischen Bistümern, wie Elisabeth sie beschreibt, ist dann sicher auf bayrischer Konferenzebene vereinbart.

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Die Umschreibung der Missio auf ein neues Bistum ist eine reine Formsache, da genügt in der Regel ein Antrag mit Kopie der alten Missio.

Wäre ja sonst wohl auch verrückt, wenn ständig mit der "Weltkirche" argumentiert wird, aber ein Umzug von Essen nach Düsseldorf eine neue Überprüfung der "Rechtgläubigkeit" voraussetzen würde ...

 

Laura

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Wäre ja sonst wohl auch verrückt, wenn ständig mit der "Weltkirche" argumentiert wird, aber ein Umzug von Essen nach Düsseldorf eine neue Überprüfung der "Rechtgläubigkeit" voraussetzen würde ...

Also in diesem speziellen Fall halte ich eine erneute und gründliche Prüfung der Rechtgläubigkeit für absolut notwendig! Bedenke: Düsseldorf!!!

 

:ph34r:

*duckundweg*

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