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Das Johannesevangelium


Stefan M.

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Hallo Michelangelo,

 

"Dein Argument zu der Rolle der Pharisäer bei Johannes ist ja in Wirklichkeit eine Bestätigung für die Frühdatierung. Denn: Was sollen sich die synoptischen Evangelisten nach dem Untergang Jerusalems noch mit den völlig bedeutungslosen Sadduzäern abgeben, wie sie es ja tun. "

 

Könntest Du mir das erklären? Ich verstehs nicht.

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Schon eigenartig, dieser Zombie-Text, diesmal kopiert von MichelAngelo. Er ersteht immer wieder auf, wortwörtlich derselbe, und immer ohne Angabe einer Quelle. Dabei würde mich doch mal interessieren, wer als erster diese verqueren Gedanken geäußert hat.

 

(Geändert von Ute um 22:34 - 31.Mai.2001)

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Lieber Michelangelo,

 

danke für Deine Antwort, ich habe nur eine kleine Frage: was sind die Papias-Fragmente?

 

Eine Internet-Recherche lieferte folgendes Resultat, von dem ich nur mal die ersten Punkte zitiere:

 

"1. Von Papias werden fünf Bücher überliefert, die auch überschrieben sind ,Erklärung von Herrenworten'. Diese erwähnt auch Irenäus als seine einzigen Schriften, wobei er hierzu sagt: Dies aber bezeugt auch usw. (vgl. Iren. V 33,4).

 

2. So weit Irenäus. Papias selbst allerdings stellt es in der Einleitung seines Werkes so dar, Hörer und Augenzeuge der heiligen Apostel sei er nicht gewesen; vielmehr lehrt er, er habe die (Dinge) des Glaubens empfangen von solchen, die jenen nahestanden. Er sagt:

 

3. "Ich zögere aber nicht, für dich auch das, was ich von den Presbytern genau erfahren und genau im Gedächtnis behalten habe, mit den Erklärungen zu verbinden, mich verbürgend für dessen Wahrheit. Denn nicht hatte ich, wie die meisten, Freude an denen, die vieles reden, sondern an denen, welche das lehren, was wahr ist; auch nicht an denen, die die fremdartigen Gebote im Gedächtnis haben, sondern an denen, die die vom Herrn dem Glauben gegebenen und von der Wahrheit selbst kommenden (Gebote im Gedächtnis haben). "

 

Quelle:

http://www.zmt.uni-bremen.de/~wie/texteapo/papias.html

 

Papias selber sagt, daß er weder Hörer noch Augenzeuge der Apostel gewesen sei, vielmehr verweist er auf die Presbyter. Nun stelle ich folgendes fest: ok, nun hält Papias das Johannesevangelium für ein vom Apostel Johannes verfaßtes. Diese Information aber hat er nicht aus eigener Erfahrung (denn die Apostel hat er nach eigener Aussage nie getroffen), sondern wiederum von einer anderen Gruppe von Menschen (den Presbytern) erhalten.

 

herzliche Grüße

 

Olli

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Zitat von Olli am 12:53 - 1.Juni.2001

Lieber Michelangelo,

 

danke für Deine Antwort, ich habe nur eine kleine Frage: was sind die Papias-Fragmente?

 

Eine Internet-Recherche lieferte folgendes Resultat, von dem ich nur mal die ersten Punkte zitiere:

 

"1. Von Papias werden fünf Bücher überliefert, die auch überschrieben sind ,Erklärung von Herrenworten'. Diese erwähnt auch Irenäus als seine einzigen Schriften, wobei er hierzu sagt: Dies aber bezeugt auch usw. (vgl. Iren. V 33,4).

 

2. So weit Irenäus. Papias selbst allerdings stellt es in der Einleitung seines Werkes so dar, Hörer und Augenzeuge der heiligen Apostel sei er nicht gewesen; vielmehr lehrt er, er habe die (Dinge) des Glaubens empfangen von solchen, die jenen nahestanden. Er sagt:

 

3. "Ich zögere aber nicht, für dich auch das, was ich von den Presbytern genau erfahren und genau im Gedächtnis behalten habe, mit den Erklärungen zu verbinden, mich verbürgend für dessen Wahrheit. Denn nicht hatte ich, wie die meisten, Freude an denen, die vieles reden, sondern an denen, welche das lehren, was wahr ist; auch nicht an denen, die die fremdartigen Gebote im Gedächtnis haben, sondern an denen, die die vom Herrn dem Glauben gegebenen und von der Wahrheit selbst kommenden (Gebote im Gedächtnis haben). "

 

Quelle:

 

Papias selber sagt, daß er weder Hörer noch Augenzeuge der Apostel gewesen sei, vielmehr verweist er auf die Presbyter. Nun stelle ich folgendes fest: ok, nun hält Papias das Johannesevangelium für ein vom Apostel Johannes verfaßtes. Diese Information aber hat er nicht aus eigener Erfahrung (denn die Apostel hat er nach eigener Aussage nie getroffen), sondern wiederum von einer anderen Gruppe von Menschen (den Presbytern) erhalten.

 

herzliche Grüße

 

Olli

Hallo Olli,

 

da das Werk des Papias nicht als Ganzes erhalten, sondern nur durch kleine Fragmente bzw. Zitate in anderen Werken belegt ist, nennt man die Zusammenstellung dieser Fragmente und Zitate Papias-Fragmente. Zumindest ist man sich heute einig, daß Papias mit Menschen, die unmittelbar mit den Aposteln Kontakt hatten - als einer der bedeutendsten möchte ich hier Polykarp erwähnen, der Apostelschüler (des Johannes!) war!-, verkehrte und darauf viele seiner Informationen beruhten. Es ist das erste Werk - übrigens weit vor der Festlegung des neutestamentlichen Kanons - das ausführlich über die Evangelien und ihre Entstehung berichtet.

 

Dazu noch ein sehr wichtiger Buchhinweis: Klaus Berger/Christiane Nord, Das Neue Testament und frühchristliche Schriften, Erste vollständige Ausgabe aller ältesten Schriften des Urchristentums, Insel 1999. In diesem Buch ist auch eine Rekonstruktion der sogenannten Logienquelle geboten, allerdings mit der notwendigen wissenschaftlichen Vorsicht. Berger schreibt dazu: "Daß diese Sammlung schriftlich existiert habe, ist eine unbewiesene Hypothese." Berger hält eine schriftliche Fixierung von Q für möglich und verweist auch noch auf die sehr realistische Möglichkeit, einer festen mündlichen Überlieferung von Jesusworten.

 

Herzliche Grüße

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Die "Zwei-Quellen-Theorie"

 

Die Einsicht, dass man Markus als das älteste der synoptischen Evangelien ansehen muss, ist seit Heinrich Julius Holtzmann (1832-1910) Allgemeingut. Die Evangelien des Matthäus und Lukas sind von dem des Markus abhängig. Neben dem Markusevangelium haben diese beiden Evangelisten die sogenannte "Redenquelle" (Q) vorliegen gehabt und eingearbeitet, daher der Name "Zwei-Quellen-Theorie". Die "Zwei-Quellen-Theorie" ist bis heute in der neutestamentlichen Wissenschaft anerkannt und so gut wie unbestritten.

 

Die Forschungen konzentrierten sich in der Folgezeit auf die Herausarbeitung der jeweiligen "Theologien" der Evangelisten. William Wrede konnte z.B. in seinem Buch "Das Messiasgeheimnis in den Evangelien" (1901) zeigen, dass der nachösterliche Glaube an die Messianität Jesu im Markusevangelium in das irdische Leben Jesu zurückprojiziert wird. Die Auffassung vom "Messiasgeheimnis" sei von Markus geschaffen und präge sein ganzes Evangelium. Seitdem ist endgültig klar, dass auch die ältesten Quellen bereits aus der Sicht des nachösterlichen Christusglaubens auf das Leben Jesu zurückblicken und nicht einfach als Biografien ausgewertet werden können.

 

http://www.autobahnkirche.de/info-

container/bibel/bibel-aktuell/was-von-jesus-wissen.html

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Zitat von MichelAngelo am 21:37 - 31.Mai.2001

 

 

Daß du nicht auf meine ausführlichen und gut belegten Argumente eingehen willst, offenbart doch nur deine Hilflosigkeit. Und das höchst renommierte Professoren (z.B. Klau Berger oder Martin Hengel) als "abgedrehte Exegeten" bezeichnest, beweist nur zu gut deine fachliche Inkompetenz.

 

Dein Argument zu der Rolle der Pharisäer bei Johannes ist ja in Wirklichkeit eine Bestätigung für die Frühdatierung. Denn: Was sollen sich die synoptischen Evangelisten nach dem Untergang Jerusalems noch mit den völlig bedeutungslosen Sadduzäern abgeben, wie sie es ja tun.

 

Und rührend finde ich deinen Einsatz für unseren lieben W.a.

 

Trotzdem herzliche Grüße


 

Lieber Micheangelo!

 

Ich weiß nicht, wie ich Dein Argument mit den Sadduzäern verstehen soll, wir sprachen weder von den Syoptikern, noch von Sadduzäern....

Ich verstehe durchaus etwas von den Quellen und Texten, ich kann auch ausreichend Griechisch. Was Deine renomierten Persönlichkeiten angeht: Meinst Du nicht, daß Du genau das tust, was Du mir vorwirfst? Du läufst der Meinung Deiner ach so hoch geschätzten Professoren nach und verweigerst Dich der Wahrheit. Die wenigsten Exegeten gehen heute noch von einer Frühdatierung des Joh. aus, wenn Du aber meinst Du bist klüger als die meisten Exegeten (ich sage nicht das Quantität wichtiger ist als Qualität) dann finde ich das schon ziemlich anmaßend. Die Professoren sind ja auch dazu da, um uns etwas beizubringen und es nützt wenig, wenn sie Dich mit diesen Gedanken infizieren, die historisch überhaupt nicht haltbar sind.

Mein Professor für ExNT ist übrigens Hans-Josef Klauck, einer der bedeutendsten Exegeten in Deutschland. Er hat den Ruf an eine Elite-Uni in Chicago bekommen und wird dann Präsident des Weltexegetenverbandes - alles wohl nicht ohne Grund... Deinen Martin Hengel hat man da nicht gefragt. Warum wohl??? Ich für meinen Teil glaube jedenfalls meinem Professor, der, wie ich finde, die überzeugenderen Argumente hat...

Zum Schluß: Du hast Recht und ich meine Ruhe. Ich habe keine Lust mit jemandem zu diskutieren, der sich dermaßen historischen Tatsachen widersetzt.

 

Liebste Grüße

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Ach und noch eins:

Auch Du verwendest ja irgendwie nur die Sekundärliteratur Deiner ach so hoch geschätzten Profs.

 

Deine Argumente, die ich erst jetzt lesen konnte (gestern Abend war das aus Zeitmangel nicht möglich) überzeugen mich nicht, wie Dich meine nicht überzeugen, tja,...

 

Übrigens sind wir uns einig, was die Datierung einiger anderer Schriften angeht. Ich weiß zwar nicht, warum Du gerade mit den Syoptiker herumargumentierst, aber es ist eindeutig, daß zumindest Mk und Mt vor 70 geschrieben sein müssen.

 

Dennoch Deine weiteren Schlußfolgerungen das Joh. betreffend finde ich an den Haaren herbeigezogen. Auf mein Argument mit den Pharisäern bist Du leider nicht eingegangen. Sie waren erst zum ENDE des 1.Jhdts. eine entscheidende religiöse Gruppe, so beschreibt sie auch Joh.

 

Nachdenkliche Grüße

 

PS: Du willst doch nicht etwa Diplom in Theologie machen, wohl möglich auch noch Priester werden und dann Deine supertollen Argumente Deiner Gemeinde unterbreiten, wohl möglich auch noch einer Schulklasse, oh je, halte Dich doch lieber an die Fakten!

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Die Tempelreinigung die in Joh2 beschrieben wird und von der Michelangelo behauptet sie deute auf eine Früdatierung, stand schon in der ältesten Tradition am Beginn der Passion. Da im Joh. das gesamte Leben Jesu als Passion dargestellt wird zieht der Verf. des Joh. verschiedene Teile in seinem Ev. nach vorn, Z.B. Tempelreinigung und Todesbeschluß des Hohen Rates etc. Die Tempelaktion mit dem Tempelwort und dem Erzählerkommentar dienen aber der Vorhersage von Leiden und Auferstehung Jesu, es geht dabei gar nicht um eine etwaige Zerstörung des Tempels. Es würde überhaupt keinen Sinn machen, wenn Joh. die Tempelaktion so verändert hatte, daß er schreibt, "..und der Tempel wurde zerstört. Jesus aber sagte: Reiß diesen Tempel nieder und in drei Tagen baue ich ihn wieder auf..." Das ist unlogisch und vollkommener Quatsch. Der Verf. des Joh. braucht die Tempelaktion unverändert für die Eröffnung seiner Passion.

 

So viel zu Deinem tollen Argument. Hast Du mal eine Einzelexegese gelesen? Wohl nicht, auch das Joh. hast Du wohl nicht gelesen, lieber Michelangelo, denn es gibt auch noch extra einen Erzählerkommentar für Dumme: "Er aber meinte den Tempel seines Leibes!"

 

Diese Bildsprache ginge in Deinem Argument völlig verloren, deshalb ist Dein Argument NULL UND NICHTIG!

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"Wohl nicht, auch das Joh. hast Du wohl nicht gelesen, lieber Michelangelo, denn es gibt auch noch extra einen Erzählerkommentar für Dumme"

 

Sachte, sachte, Stefan.

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Hi Stefan,

 

>>Mein Professor für ExNT ist übrigens Hans-Josef Klauck, einer der bedeutendsten Exegeten in Deutschland. Er hat den Ruf an eine Elite-Uni in Chicago bekommen und wird dann Präsident des Weltexegetenverbandes - alles wohl nicht ohne Grund... Deinen Martin Hengel hat man da nicht gefragt. Warum wohl??? <<

 

worum geht es Dir? Die Ehre vom Klauk zu mehren oder die Wahrheit rauszufinden? Ich hab den Endruck, daß der Klauk Dich ganz schön geblendet hat, sodaß Du etwas blind bist.

 

Alles Gute

Erich

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Werner agnosticus

MA,

dein Beitrag ist aus philologischer Sicht derart lächerlich, daß ich auf keine Einzelheiten eingehen will!

Die primitivste Ausrede, wenn einem die inhaltlichen Argumente ausgehen. Versuchs mal inhaltlich.

 

Dazu aber eine Anekdote am Rand: Während meines Studiums begegnete mir ein Student, der seinen Diplomabschluß in Theologie anstrebte. Ich fragte ihn, worüber er seine Diplomarbeit verfasse. Er antwortete. Über Mt 16,18 "Petrus, du bist der Fels..." In großen Worten schilderte er seine vom Diplomvater vorgekaute Theorie, daß dieses Jesuswort nicht echt sei, da das Wort Kirche in den Evangelien nur hier vorkäme. Ich fragte ihn, ob er den griechischen Originaltext gelesen habe. "Nein," antwortete er, "ich kann kein Griechisch." !

Dein Versuch, inhaltliche Begründungen durch den ebenso arroganten wie einfallslosen Verweis auf die angebliche Inkompetenz anderer und Deine vermeintliche Kompetenz (Du verwechselst leider Sprachkenntnis mit Denkfähigkeit) zu ersetzen, erinnert an das Verhalten eines Biologen, der auf die Ausführungen eines Laien über die Giftigkeit der Tollkirsche entgegnet, das sei ja alles Schwachsinn, schließlich wisse der Laie ja nicht einmal was Solanaceae und Atropa belladonna sei. Angesichts von soviel sprachlicher Fachkompetenz wird die Tollkirsche zweifellos ungiftig werden. wink3.gif

Wird das Wort "Kirche" durch Deine plumpe Arroganz in den Evangelien wesentlich häufiger? Liefere doch mal einen Textbelege für "ecclesia" in den anderen Evangelien (nur dann hätte Dein Protzen mit Deinen Griechisch-Kenntnissen ja irgendeinen Sinn). Bin ja gespannt.

 

Daraufhin fragte ich ihn, und nun kehren wir zum fragwürdigen Inhalt deines Beitrages zurück, ob er wisse, was ein Hapax legomenon sei. Auch dies verneinte er.

Wird das nur einmal Gesagte/Belegte dadurch, daß man es mit einem gedrechselten griechischen Begriff belegt, zu etwas anderem als dem, was es eben auch auf gut deutsch ist? Nur einmal gesagt/belegt, und damit auf ziemlich wackeligen Beinen stehend. Oder, wie es jemand im carotta-Forum mal so schön ausdrückte: "Es ist ein hapax legomenon, nur einmal Gesagtes, was durch ständige Wiederholung vielleicht geglaubt, aber nicht unbedingt wahrer wird."

Übrigens geht Deine Flucht ins Fachchinesisch an der auch dem gesunden Menschenverstand unmittelbar zugänglichen Argumentation meines Postings völlig vorbei, da sie das Fehlen der markig-einprägsamen Sprüche in drei Evangelien lediglich hochgestochen-vernebelnd umschreibt, aber nicht erklärt.

 

So sieht also die exegetische Wissenschaft an deutschen Universitäten aus!

Übrigens: Der Diplompapa des oben beschriebenen Theologiestudenten war auch mein Prof. im Fach NT.

Deine Ausführungen weisen weniger auf Mängel bei der philologischen Ausbildung von Theologiestudenten hin als vielmehr auf einen eklatanten Mangel bei der Anleitung zum vernünftigen Gebrauch des erworbenen Wissen. Dein Umgang mit alten Sprachen entspricht dem eines Computers: Sämtliche Vokabeln und jede Menge weiterer Information sind sofort abrufbar - aber inhaltlich verstehen kann die Blechkiste nichts von alledem und eben auch keine vernünftigen Schlüsse ziehen.

 

------------------------------

 

Stefan, was nützt es, wenn man Vorleseungen in Exegese besucht, aber dafür keinen blasse Dunst in Bezug auf das Handwerkszeug: alte Sprachen, alte Geschichte, klassische Philosophie etc. Meine Anekdote aus München zeigt doch nur, daß man heute ohne viel Grundwissen einen Universitätsabschluß z.B. in Exegese bzw. NT machen kann. Und du machst mir auch nicht den Eindruck eines echten fachkundigen Vertreters.

Was nützt es, wenn man einen riesigen Kasten mit gelehrtem Handwerkszeug herumschleppt, aber das Handwerkszeug des gesunden Menschenverstandes verloren hat?

 

Daß du nicht auf meine ausführlichen und gut belegten Argumente eingehen willst, offenbart doch nur deine Hilflosigkeit.

Na wo bleibt denn dann Dein Eingehen auf meine verständlich dargelegten Argumente, oh Meister der offenbarten Hilflosigkeit? spiny.gif

 

Und das höchst renommierte Professoren (z.B. Klau Berger oder Martin Hengel) als "abgedrehte Exegeten" bezeichnest, beweist nur zu gut deine fachliche Inkompetenz.

Bei allem Respekt für Klaus Berger, der neben Gerd Theissen mein wichtigster Lehrer in ExNT war und dessen Arbeit besonders auf dem Gebiet zwischentestamentlicher Literatur ich ebenso schätze wie sein Engagement für einen korrekten Umgang der christlichen Theologie mit dem Judentum, kann man ihm an einigen Stellen (und vermehrt in seinen jüngeren Arbeiten) durchaus eine gewisse Abgedrehtheit bescheinigen, besonders bei seinem Streben nach "Remythologisierung".

 

Dein Argument zu der Rolle der Pharisäer bei Johannes ist ja in Wirklichkeit eine Bestätigung für die Frühdatierung. Denn: Was sollen sich die synoptischen Evangelisten nach dem Untergang Jerusalems noch mit den völlig bedeutungslosen Sadduzäern abgeben, wie sie es ja tun.

Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! astrosmiley.gif

Wir sprachen von der Datierung des JohEv und von Pharisäern. Das läßt sich selbst mit bescheidensten Kenntnissen in deutscher Philologie klar von synoptischen Evangelisten und von Sadduzäern unterscheiden.

 

Und rührend finde ich deinen Einsatz für unseren lieben W.a.

Hat Stefan sich für mich eingesetzt? Dazu noch rührend? Er hat doch lediglich an die inhaltliche Leere Deiner Antwort gerührt.

Daß Stefan's Position und meine Welten trennen, ist wohl allen klar (außer Dir ). Wir sind uns allerdings in dem Punkt nahe, daß wir die Sachargumentation dem blinden Nachbeten von Ideologie und dem sich-Verstecken hinter vorgeblicher Sachkomptenz vorziehen. Darum können wir auch die Argumente des jeweils anderen würdigen, ohne deshalb zwangsläufig immer zu gleichen Schlußfolgerungen zu kommen.

 

 

P.S.: Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn wir Dich nach Deinem eindrucksvollen Beitrag, wie Du Dir einen "exegetischen Beitrag nach Stefan Mellentin und Werner agnosticus" vorstellst, im Weiteren als Klein Fritzchen ansprechen. supergrin.gif

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Lieber Werner!

 

Ich danke Dir nochmals für Deinen wissenschaftlich einwandfreien Beitrag. Da ist auch nix rührendes bei, wie Du richtig schreibst, haben wir einige andere Ansichten, sind uns aber einig, was historische Fakten betrifft.

 

Lieber Erich!

 

Wer hat den angefangen mit den Namen seiner Professoren durch die Gegend zu werfen!?

 

Lieber Steffen!

 

Der Ausdruck "ein Erzählerkommentar für Dumme" war ein Zitat aus der Einzelexegese dieses Verses aus dem letzten Semester. Ich meinte damit nicht, daß MA dumm sei, sondern, daß der Verf. des Evangeliums für "Dumme" einen Kommentar einbaut. Dieser etwas zu weit gehende Ausdruck war wie gesagt ein Zitat aus der Vorlesung. Ich hätte das vielleicht kenntlicher machen müssen.

 

Lieber Michelangelo!

 

Bei Deiner chronologischen Einordnung des Joh. bist Du ja auch gezwungen, einige andere Schriften anders einzuordnen, als es die Mehrheit der Exegeten tut. Wann setzt Du dann 1Joh, 2Joh, 3Joh an??? Die johanneische Schule müßte dann auch schon früher existent sein!? Wann genau willst Du denn das Joh ansetzen - und wann die anderen Evangelien??? Das ist und bleibt mir ein Rätsel...

 

Liebe Grüße an alle (besonders rührende an Werner wavey.gif  man muß sich auch einmal einig sein...)

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Je öfter ich die Texte von MA lese, desto unbegreiflicher werden sie für mich.

Da kommt das Argument, daß Lukas ein Begleiter des Paulus war, das wird belegt mit den Stellen aus Apg und den Parallelstellen unter anderem aus Kol und 2Tim. Leider übersiehst Du da, daß weder Kol noch 2Tim original Paulus-Briefe sind. Ich muß mich immer mehr über die tolle Exegese NT freuen, die Martin Hengel lehrt, wenn er nicht einmal diese grundlegenden Dinge an seine Studenten weitergibt...

 

Lieber Michelangelo,

es fallen mir noch tausend weitere Gründe ein, warum ich eine Frühdatierung des Joh. nicht zulasse, da bleiben auch Deine "gewichtigen" Namen wie Robinson, Hengel und Berger nicht überzeugend. Dein Wissen in Exegese ist (je öfter ich Deine Texte durchlese) seeeehr bröckelig. Du kannst vielleicht gut Fremdwörter um Dich werfen, Du kannst vielleicht auch toll Griechisch und Du kannst gut aus dem Buch Deines Robinson zitieren, deswegen wirst Du trotzdem kein guter Exeget...

 

Liebe Grüße

 

(Geändert von Stefan Mellentin um 11:04 - 2.Juni.2001)

 

 

(Geändert von Stefan Mellentin um 11:42 - 2.Juni.2001)

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Ach, und noch ein Argument:

 

Die tollen Kirchenväter, die ja so nah am Evangelium dran sind, sind das die selben Kirchenväter die die historische Lüge in die Welt gesetzt haben, Johannes sei der Lieblingsjünger des Herrn???

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Leute, Leute!

 

Haltet mal den Ball flach.

 

Michelangelo ist der Meinung, dass Joh und vielleicht auch andere viel eher geschrieben seien als von der Mehrheit der Exegeten angenommen, Stefan bestreitet dies.

 

Mit dem Begriff der "historischen Wahrheit" (ich schreib' gerade selbst eine medizinisch-historische Doktorarbeit) bitte ich doch äußerst vorsichtig umzugehen, ebenso mit der "historischen Lüge".

 

Da lob' ich mir den Paule, wie an die Römer schreibt: "Jeder soll von seiner Auffassung überzeugt sein" (oder so ähnlich, bin jetzt zu faul nachzuschauen, wo es genau steht, kann auch kein Griechisch, meine Kenntnis beschränkt sich auf die EÜ lesen).

Oder irgendwo im Vat. II wird ja vermerkt, dass das alles in der Heiligen Schrift stehe, was Gott um unseres Heiles willen aufgeschrieben haben wollte (oder so ähnlich etc.).

 

Also, locker bleiben.

Ralf

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LIeber Ralf,

 

Du hast ja eigentlich Recht, aber die Diskussion ist für mich überhaupt nur so persönlich geworden, nach der ersten Attacke von Michelangelo, in der er schrieb, ich hätte keine Ahnung und davon sehr viel. Offensichtlich war Michelangelo überzeugt, einen "Laien" vor sich zu haben. Nachdem er mir das alles vorwarf und seine Professoren als Argumente herbeizog, tat ich es ihm gleich, denn ich bin kein "Laie", sondern studiere (ebenfalls wie MA???) Theologie.

Normalerweise ist es nicht meine Art, so aggressiv zu antworten, aber in diesem Fall: Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus. Ich lasse es einfach nicht auf mir sitzen, daß man mich als blöde bezeichnet, da fahre ich lieber eine Reihe von Argumenten auf.

 

Liebe Grüße

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dein thema ist sehr gut und interessant

du hast vollkommen recht , aber früher gab es wenig christen da musste ja das evangelium so etwas den menschen eindringlich machen :angry2:

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du hast vollkommen recht , aber früher gab es wenig christen da musste ja das evangelium so etwas den menschen eindringlich machen :angry2:

 

 

worauf beziehst du dich genau?

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