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Die Unfehlbarkeit der historisch-kritischen Theologie


Erich

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>> Wenn ich sage „Gott ist eine Dreifaltigkeit“ ist das richtig oder falsch

Wenn ich sage „Gott ist drei Personen“ ist das richtig oder falsch

Wenn ich sage „Gott ist in der Geschichte aktiv“ ist das richtig oder falsch

Wenn ich sage „Gott hört meine Gebete“ ist das richtig oder falsch

Wenn ich sage „Gott liebt mich“ ist das richtig oder falsch << (Erich)

 

 

Auch wenn ich dazu neige, auf alle Fragen mit "falsch" zu antworten, will ich mich nur bei der letzten festlegen.

 

Wenn Gott Dich liebte, Erich,

 

würde er sicher nicht zulassen, daß Du Dich mit Deinem Kinderglauben ständig zum Gespött machst.

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>> auf Deinen Kommentar auch nicht << (Erich)

 

 

Das ist richtig, Erich,

 

auf meinem Kommentar kommt es nicht an. Ich weiß allerdings, daß ihn einige in diesem Forum dennoch schätzen. Deshalb kommentiere ich weiter.

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Zitat von Erich am 12:37 - 31.Juli.2001

Da predigen sie Lehren, die eindeutig von der Lehre der Kirche abweichen – und bleiben dennoch in der kath. Kirche (z.B. Küng, Drevermann).

 

Hans Küng:

 

Die katholische und evangelische Kirche stecken heute in einer dramatischen Glaubwürdigkeitskrise. Aber die katholische Kirche steht wegen ihrer erneuten Erstarrung, der hierarchischen Herrschsucht, ihres lernunfähigen "Lehramts" und ihrer Unterdrückung der Freiheit des Christenmenschen noch mehr im Feuer der öffentlichen Kritik. Statt das unbiblische und inhumane mittelalterliche Zölibatsgesetz endlich abzuschaffen und verheiratete Pfarrer und auch Pfarrerinnen zuzulassen, ruft man verzweifelt nach den Laien und produziert illusionäre Seelsorgepläne, unter denen Pfarrer zusammenbrechen und nicht einmal Laien-Theologen die notwendigen Vollmachten erteilt werden. Alles in allem ist dies eine pastorale Katastrophenpolitik, für die sich die bischöflichen Verantwortlichen vor Gott und der Geschichte werden verantworten müssen, genauso wie ihre uneinsichtigen Vorgänger in der Reformationszeit. Der Geist scheint sich heutzutage vielfach außerhalb (oder unterhalb) der Kircheninstitution niedergelassen zu haben - in einem Netzwerk von allen möglichen Gruppen: von Bibelkreisen, Jugendgruppen und Meditationszirkeln über Friedens- und Ökogruppen usw. Viele, die ihrer Kirche die Treue halten, haben sich in entscheidenden Sachfragen längst gegen den offiziellen Kurs der Hierarchie gestellt. Warum in der Kirche bleiben? Kann man nicht Christ sein auch ohne Kirche? Gewiss, aber man kann auch die Gemeinschaft der Glaubenden bejahen - trotz aller Schwächen und trotz allen Versagens der Hierarchie. Hier ausnahmsweise mein ganz persönlich gefärbtes Zeugnis: "Der Sprung vom Boot der Kirchengemeinschaft - für viele ein Akt der Ehrlichkeit und des Protestes - wäre für mich persönlich ein Akt des Verzagens und der Kapitulation. Zu viel habe ich in der Glaubensgemeinschaft, in die ich hineingewachsen bin, empfangen, als daß ich so einfach aussteigen könnte. Zu viel habe ich mich selbst für die Veränderung und Erneuerung engagiert, als daß ich die enttäuschen dürfte, die sich mit mir engagiert haben."

 

 

Im übrigen: Denkt doch erst mal genau drüber nach, was ihr schreiben wollt, bevor ihr fünfmal nachposten müsst.

Das liest sich dann sehr viel leichter!

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Hallo Erich,

 

Deine Dialektik ist zwar sehr unterhaltsam, aber leider nicht gerade von Weisheit durchdrungen.

 

In einer Zeit des Ideenpluralismus ist es unseriös und vermessen, die eigene Weltanschauung ohne Irrtumsvorbehalt als "unfehlbar und einzig wahr" anzupreisen. Das hat nichts mit Wischi-Waschi zu tun, sondern ist ein Zeichen intelektueller Redlichkeit.

 

Wenn Du meinst, Du hast sowieso Recht und Dein Weltbild ist per se richtig und ein Irrtum ist für Dich ausgeschlossen, dann kann man sich jede Diskussion mit Dir ersparen.

 

Es zeugt auch nicht gerade von Realitätssinn, wenn Du es für einen Scherz hälst, dass das Christentum eine x-beliebige Lehre unter vielen ist. Es gibt inhaltlich kohärentere, moralisch konsequentere und mystisch allemal ebenbürtige Glaubensrichtungen.

 

Das einzig besondere am christlichen Glauben, ist, dass es er zufällig Dein Glaube ist und wir uns gerade darüber unterhalten.

 

Gruß

Stefan  

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Stefan an Erich:>>Wenn Du meinst, Du hast sowieso Recht und Dein Weltbild ist per se richtig und ein Irrtum ist für Dich ausgeschlossen, dann kann man sich jede Diskussion mit Dir ersparen.<<

 

Diese Feststellung würde wohl auf jeden passen, cano und HAbeNUs eingeschlossen!

Eine Diskussion lebt von konträren Standpunkten oder etwa nicht, z.B.auch dem Standpunk dass sich die katholische Kirche als die einzig wahre Kirche versteht! Daran kann sich ein Atheist natürlich die Zähne ausbeißen, er muss aber nicht! Wie Ute so schön sagte: Ich bin nur freiwillig hier!

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>>Die katholische und evangelische Kirche stecken heute in einer dramatischen Glaubwürdigkeitskrise.<<

 

unsere kath. Kirche ist nicht unglaubwürdig.

 

unglaubwürdig sind theologische Brandstifter á la Küng!

 

 

>>Aber die katholische Kirche steht wegen ihrer erneuten Erstarrung, der hierarchischen Herrschsucht, ihres lernunfähigen "Lehramts" und ihrer Unterdrückung der Freiheit des Christenmenschen noch mehr im Feuer der öffentlichen Kritik.<<

 

Unsinn – das Lehramt macht genau das, was es soll – die christliche Lehre von häretischem Unrat á la Küng freizuhalten. Kein Wunder, daß Küng darüber grollt. Sein Ego ist verstimmt, weil das Volk auf den Papst mehr hört als auf ihn.

 

 

>>Statt das unbiblische und inhumane mittelalterliche Zölibatsgesetz endlich abzuschaffen und verheiratete Pfarrer und auch Pfarrerinnen zuzulassen,<<

 

nur ein Mensch mit Sex ist wirklich ein Mensch! Ohne Sexualität kein Menschsein!

Außerdem, zeigen uns die Evangelen nicht, daß so ein Schritt nix bringt?

 

 

>> Alles in allem ist dies eine pastorale Katastrophenpolitik, für die sich die bischöflichen Verantwortlichen vor Gott und der Geschichte werden verantworten müssen, genauso wie ihre uneinsichtigen Vorgänger in der Reformationszeit.<<

 

teilweise Zustimmung. Wie schreibt der Bischof Krenn: Unter den Professoren der katholisch-theologischen Fakultäten der Universitäten sind "reißende Wölfe" eingedrungen, welche die wahre Lehre der Kirche seit Jahren unterhöhlten.

 

 

>> Der Geist scheint sich heutzutage vielfach außerhalb (oder unterhalb) der Kircheninstitution niedergelassen zu haben <<

 

na gut, daß er schreibt „scheint“. Ob das zutrifft, weiß der Geist allein!

 

 

>>Viele, die ihrer Kirche die Treue halten, haben sich in entscheidenden Sachfragen längst gegen den offiziellen Kurs der Hierarchie gestellt. <<

 

weil es unheimlich „in“ ist gegen die Hierarchie zu sein. Siehe dazu den Beitrag: Zurück in die Zukunft.

 

 

>>kann man nicht Christ sein auch ohne Kirche? <<

 

definitiv nein.

 

 

>>Der Sprung vom Boot der Kirchengemeinschaft wäre für mich persönlich ein Akt des Verzagens und der Kapitulation. <<

 

Na klar – das Bewusstsein nichts erreicht zu haben, wenn man sich soo viel vorgenommen hat, ist schmerzlich. Da trägt man doch lieber den Krieg in die Kirche und macht das kaputt, was man nicht geändert bekommt.

 

 

>>Zu viel habe ich in der Glaubensgemeinschaft, in die ich hineingewachsen bin, empfangen, als daß ich so einfach aussteigen könnte. <<

 

wie sähe denn  denn ein kompliziertes (nicht einfaches) Aussteigen aus?

Großer Schlussakkord – Gründung einer Küng-Religion – Küng als Papst des Weltethos?

 

>>Zu viel habe ich mich selbst für die Veränderung und Erneuerung engagiert, als daß ich die enttäuschen dürfte, die sich mit mir engagiert haben." <<

 

neeee, was für ein edler Mensch, dieser Küng.

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Hallo HAbeNUs!

 

Eine Diskussion lebt von konträren Standpunkten oder etwa nicht, z.B.auch dem Standpunk dass sich die katholische Kirche als die einzig wahre Kirche versteht!

 

Natürlich steht es jedem zu, von der Richtigkeit seines Weltbildes überzeugt zu sein. Nur wenn es sich um ein so all-exclusive-Modell, wie z.B. das von Dir eben angedeute katholische Weltbild handelt, wird's in meinen Augen problematisch.

Um es kurz zu machen (ist nicht das Wetter für lange Beiträge): Welche Beweise hat die katholische Kirche dafür, dass das christliche Weltbild das einig wahre ist und dass sie (also die kath. Kirche) den Alleinvertretunganspruch darauf hat?

 

Gruß

Stefan

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>> Welche Beweise hat die katholische Kirche dafür, dass das christliche Weltbild das einzig wahre ist und dass sie (also die kath. Kirche) den Alleinvertretunganspruch darauf hat? << (Stefan)

 

 

Es gibt eine Brauerei, die mit dem Spruch wirbt: "Das einzig wahre Warsteiner"

 

Bedarf es hier irgendwelcher Beweise?

 

Entweder man trinkt dieses Bier oder man läßt es bleiben. (In früheren Zeiten hätte man dieses Bier trinken müssen, ob man wollte oder nicht. Aber im Gegensatz zur kathol. Kirche gab es damals noch kein Warsteiner)

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Zitat von Erich am 15:44 - 30.Juli.2001

 

>>Glaubst Du im Ernst, daß alle Aussagen der Bibel wörtlich zu nehmen sind ??? <<

 

wieso soll das denn die Alternative zur historisch kritischen Methode sein??

 

Zu deren Prinzipien hab ich folgende Info:

 

Im Jahre 1898 faßte E. Troeltsch die drei Grundprinzipien der sog. "historischen Methode in der Theologie" zusammen:

 

1. Das Prinzip der Kritik sieht die kritische Vernunft des Menschen als die letztgültige Gerichtsinstanz, vor der sich die Bibel zu verantworten hat.

 

2. Das Prinzip der Analogie erklärt solche Wunder für unmöglich, die sich im Horizont der modernen und allgemeinen Welterfahrung nicht nachvollziehen lassen.

 

3. Das Prinzip der Korrelation schließt grundsätzlich aus, daß Gott oder sonstige Kräfte aus einer jenseitigen Welt in den innerweltlichen Kausalzusammenhang eingreifen können.

 

zu 1: Mit der menschlichen Vernunft ist das so eine Sache

zu 2: Verabsolutierung der heutigen Zeit/Wissenschaft/Einsicht

zu 3: falsches Gottesbild wird zur Grundlage -> da kann nix richtiges bei rauskommen.


Lieber Erich,

 

wenn du für die historisch-kritische Methode ein Text von 1898 zitierst, dann hat der heute genau soviel Gewicht, wie es heute noch einem Physikbuch aus dieser Zeit zukommt.

 

Um eine neuere Einschätzung zu Wort kommen zu lassen, habe ich im folgenden einen Absatz aus der Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 115, dem 1993 herausgegebenen Text der Päpstliche Bibelkommission "Die Interpretation der Bibel

in der Kirche" entnommen.

Unter I.a historisch-kritische Methode Abschnitt 4. Bewertung steht im 2. Absatz folgendes geschrieben:

 

Zu Beginn war die Methode auf Quellenkritik und Religionsgeschichte ausgerichtet; doch danach ergab sich, daß sie einen neuen Zugang zur Bibel eröffnete, indem sie aufzeigte, daß diese eine Sammlung von Schriften ist, die meistens, besonders im Alten Testament, nicht von einem einzigen Verfasser stammen, sondern eine lange Vorgeschichte haben. Diese wiederum ist unentwirrbar mit der Geschichte Israels oder derjenigen der Urkirche verflochten. Vorher war sich die jüdische und christliche Auslegung der Bibel der konkreten historischen Gegebenheiten, in denen das Wort Gottes Wurzeln gefaßt hatte, nicht so klar bewußt. Ihre Kenntnis war summarisch und unscharf. Die Konfrontation der traditionellen Exegese mit einer wissenschaftlichen Methode, die in ihren Anfängen bewußt vom Glauben absah, ihm manchmal sogar widersprach, war gewiß ein schmerzlicher Prozeß; doch später stellte er sich als heilsam heraus: nachdem die Methode endlich von den ihr anhaftenden Voreingenommenheiten befreit war, führte sie zu einem genaueren Verständnis der Wahrheit der Heiligen Schrift (vgl. Dei Verbum, 12). Gemäß Divino afflante Spiritu ist die Erforschung des Literalsinnes der Heiligen Schrift eine wesentliche Aufgabe der Exegese. Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist es notwendig, die literarische Gattung der Texte zu bestimmen (vgl. EnchB560). Dazu ist die Hilfe der historisch-kritischen Methode unentbehrlich.

 

Ich glaube aufgrund dieses Textes kann ich mir jedes Wort bzgl. deiner undifferenzierten Abqualifizierung dieser unentbehrlichen Methode einer zeitgemäßen Bibelexegese ersparen. Wenn wir mehr von dem Glauben erfahren wollen, den die Evangelisten mit ihren Texten vermitteln wollten, bleibt uns nichts anderes übrig, als historisch-kritisch Exegese ergänzt durch neuere literaische Methoden anzuwenden; Methoden, die sich übrigens auch für alte, speziell dogmatische Texte unserer Kirche (z.B. Credo) gewinnbringend anwenden lassen.

 

Im Gegensatz zu den 3 Punkten von E. Troeltsch geht es bei der historisch-kritischen Methode nicht darum, alte Interpretationen als falsch zu verurteilen, sondern in erster Linie neues Positives für den Glauben in Erfahrung zu bringen. Insbesondere soll dabei über die naive Bewunderung der Zeitgenossen Jesu hinaus, ein allzeit gültiges, auch für ein naturwissenschaftlich geprägten Mensch plausibles, Glaubensfundament erschlossen werden. Das beinhaltet auch eine selbstkritische Grenzziehung rationalen Denkens, um den emotionalen Zugängen von Glauben, Hoffnung und Liebe ihren heute ebenso unverzichtbaren Raum zu lassen.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Zwilling

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Guten Abend lieber Zwilling,

 

aus gleicher Quelle noch folgende selektive Zitate:

 

Gewiß, die klassische Anwendung der historisch-kritischen Methode zeigt auch Grenzen, denn sie beschränkt sich auf die Forschung nach dem Sinn des biblischen Textes in den historischen Bedingungen seiner Entstehung und interessiert sich nicht für die weitern Sinnmöglichkeiten, die im Verlauf späterer Epochen der biblischen Offenbarung und Kirchengeschichte zu Tage getreten sind..

 

 

In der Tat kann die historisch-kritische Methode ja kein Monopol beanspruchen. Sie muß sich ihrer Grenzen bewußt werden und auch der Gefahren, denen sie ausgesetzt ist. Die jüngsten Entwicklungen der philosophischen Hermeneutiken und was wir in Bezug auf die Interpretation der Heiligen Schrift innerhalb der biblischen Tradition und der Tradition der Kirche feststellten, haben das Interpretationsproblem in einem neuen Licht erscheinen lassen, das die historisch-kritische Methode nicht immer wahrnehmen wollte.

Die alles beherrschende Absicht dieser Methode, den Sinn der Texte zu bestimmen, indem sie diese in ihren ursprünglichen historischen Kontext einordnet, macht sie in der Tat manchmal weniger offen für den dynamischen Aspekt der Bedeutung und die Möglichkeiten einer weiteren Entwicklung des Sinnes. Namentlich wenn sie nicht bis zur Redaktionsgeschichte vordringt, sondern bei Quellenproblemen und literarischen Schichtungen der Texte stehen bleibt, erfüllt sie ihre exegetische Aufgabe nicht genügend.

 

 

Alles Gute

Erich

PS: ich stehe dieser Methode weiter sehr kritisch gegenüber und man muß schon gute Argumente/Beweise für deren Ergebnisse liefern. Einfach nur zu sagen "ist so sehr plausibel" reicht da nicht aus!

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Zitat von Erich am 19:57 - 31.Juli.2001

 

Gewiß, die klassische Anwendung der historisch-kritischen Methode zeigt auch Grenzen, denn sie beschränkt sich auf die Forschung nach dem Sinn des biblischen Textes in den historischen Bedingungen seiner Entstehung und interessiert sich nicht für die weitern Sinnmöglichkeiten, die im Verlauf späterer Epochen der biblischen Offenbarung und Kirchengeschichte zu Tage getreten sind..

 

 

In der Tat kann die historisch-kritische Methode ja kein Monopol beanspruchen. Sie muß sich ihrer Grenzen bewußt werden und auch der Gefahren, denen sie ausgesetzt ist. Die jüngsten Entwicklungen der philosophischen Hermeneutiken und was wir in Bezug auf die Interpretation der Heiligen Schrift innerhalb der biblischen Tradition und der Tradition der Kirche feststellten, haben das Interpretationsproblem in einem neuen Licht erscheinen lassen, das die historisch-kritische Methode nicht immer wahrnehmen wollte.

Die alles beherrschende Absicht dieser Methode, den Sinn der Texte zu bestimmen, indem sie diese in ihren ursprünglichen historischen Kontext einordnet, macht sie in der Tat manchmal weniger offen für den dynamischen Aspekt der Bedeutung und die Möglichkeiten einer weiteren Entwicklung des Sinnes. Namentlich wenn sie nicht bis zur Redaktionsgeschichte vordringt, sondern bei Quellenproblemen und literarischen Schichtungen der Texte stehen bleibt, erfüllt sie ihre exegetische Aufgabe nicht genügend.

 

 

PS: ich stehe dieser Methode weiter sehr kritisch gegenüber und man muß schon gute Argumente/Beweise für deren Ergebnisse liefern. Einfach nur zu sagen "ist so sehr plausibel" reicht da nicht aus!

Lieber Erich,

 

danke für die Erweiterung des Textes der Bibelkommission, an dem deutlich wird, dass jede Exegese ihre Grenzen hat und auch falsch, bzw. zu dogmatisch und überbetonend angewendet werden kann, wie natürlich jede Art von Wissenschaft. Eine Info, die sich für einen guten selbstkritischen Wissenschaftler von selbst versteht, für den normalen Gläubigen aber eine wichtige Zusatzinformation darstellt, da sie sonst leicht mit dem Anspruch von Glaubenssätzen verwechselt wird.

 

Diese kritische Einschränkung zu den Möglichkeiten muss im übrigen bei jeder exegetischen Methode gemacht werden, sonst wären die vielen anderen wichtigen Zugänge zur Bibel überflüssig. Das gilt, wie die Bibelkommission feststellt besonders für die fundamentalistische Methode, weil diese wie keine andere einen Monopolanspruch auf wahrheitsgemäße Bibelauslegung beansprucht.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Zwilling

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Halelujah, halelujah

 

Ich bin einer Meinung mit Dir Zwilling!!

 

>>Diese kritische Einschränkung zu den Möglichkeiten muss im übrigen bei jeder exegetischen Methode gemacht werden, sonst wären die vielen anderen wichtigen Zugänge zur Bibel überflüssig. <<

 

einen schönen Abend noch

Erich

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Josef Steininger

Hallo zusammen,

eine kleine Anmerkung:

Die päpstliche Bibelkommission ist seit einer Neuordnung im Anschluss an das 2.Vatikanische Konzil kein Organ des Lehramts mehr, worauf Kardinal Ratzinger in seinem Geleitwort zu dem oben zitierten Text „Die Interpretation der Bibel in der Kirche" hinweist.

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Lieber Erich!

 

Auf zwei Dinge weise ich noch hin:

 

1. Ich habe mich mitnichten identifiziert mit der Exegese von Herrn Drewermann und Herrn Küng, im Gegenteil, es gibt ein neues Buch von Drewermann über das Jona-Buch, seine Interpretationen und Auslegungen sind mit Einschränkung nicht unbedingt die besten...

Statt dessen folge ich einer Exegese einiger namhafter und anerkannter Exegeten Deutschlands und der Welt!

 

2. Auf meine Frage bezüglich der Tempelaktion bist Du nicht eingegangen, entweder hast Du sie überlesen oder Dir fällt dazu nichts ein, also nochmal:

 

In den Synoptikern steht die Tempelaktion Jesu in der Chronologie am Beginn der Passion, im Joh hingegen in Kapitel2 am Beginn seines öffentlichen Wirkens.

 

Wenn Du historisch korrekt auslegen willst, wenn Du keine Symbolik zuläßt und behauptest, alles in der Bibel ist historisch, dann hat Jesus offenbar zwei Male den Tempel gereinigt???? Einmal am Anfang und einmal am Ende seines Wirkens???

 

Wenn Du diese unterschiedliche Darstellung - und es handelt sich ja hier wirklich um zwei Chronologien, die nicht beide wahr (historisch) sein können - zusammenbringen und erklären kannst, ohne einen Rückgriff auf die Symbolik, die man aus der historisch-kritischen Exegese bezieht, zu machen, dann bist Du der große Held des Forums!

 

 

Lieber Erich!

 

Ich wünschte mir nur, daß Du Dich mal ein Semester in eine ordentliche exegetische Vorlesung setzt, Du sollst nur zuhören, danach könntest Du mit dem Professor diskutieren (wie ich Dich kenne fällst Du ihm bei jedem zweiten Satz ins Wort        

Ich wäre gespannt, wer da wen überzeugt.

 

Jedenfalls finde ich es hoch spannend mit jemandem zu diskutieren, der historische Fakten leugnet. So etwas brauchen wir in der Kirche, damit wir immer schön glaubhaft bleiben!

 

Wenn ich in einer Gemeinde meinen Kinderglauben predigen würde, der nicht theologisch fundiert ist, dann könnte ich damit keinen Blumentopf gewinnen. Da muß man schon was drauf haben, auch in Exegese!

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Ach, Erich, wie gesagt ich empfehle Dir, wenn Du es nicht in eine Vorlesung schaffst, ein exgestisches Buch zu lesen, allerdings von dem richtigen Autor....!   ;)

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Hi Stefan,

 

>> wenn Du keine Symbolik zuläßt <<

 

hab ich das je behauptet?

 

>>und behauptest, alles in der Bibel ist historisch<<

 

ja, sie ist historisch – aber bestimmt nicht exakt. Armbanduhren und Funkzeit waren damals noch unbekannt. Außerdem hatten die damals sicher ein anderes Zeitverständnis als die Fließband-Menschen von heute.

 

 

>>dann hat Jesus offenbar zwei Male den Tempel gereinigt???? <<

 

Warum eigendlich nicht? Was spricht dagegen?

 

Aber Tatsache ist: Johannes legte dieses Ereignis an den Anfang der messianischen Wirksamkeit Jesu, während die anderen Evangelisten es am Ende darstellten. Er stellte den Besuch Jesu bei einer Hochzeit in Kana der Tempelreinigung gegenüber. Diese beiden Ereignisse zeigen uns klar die zwei Eigenschaften Jesu. Während Jesus bei der Hochzeit in Kana als segnender Gott beschrieben wurde und voller Gnade war, zeigte er sich bei dieser Tempelreinigung als gerechter Gott, voller Wahrheit.

 

Die Frage an Dich jedoch ist die nach der Schlussfolgerung aus dieser Diskrepanz.

Als Leugner der Historizität der Bibel wirst Du bestimmt folgern: „es hat keine Tempelreinigung stattgefunden“. Ich schließe daraus: Es hat sie gegeben – wann sie genau geschah ist für die Aussage, welche die Bibel macht,  völlig unwichtig.

 

Lieben Gruß

Erich

 

PS: >>Da muß man schon was drauf haben, auch in Exegese!<<

Dann arbeite tüchtig an Dir, vielleicht schaffst Du es eines Tages „was drauf zu haben“

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So, mein lieber Erich,

die Symbolik der Tempelreinigung bei Joh ist zwar von Dir nicht ganz korrekt ergriffen worden, jedoch:

 

Was Du schreibst, ist historisch-kritische Exegese! Du legst richtig dar: Es gab noch keine Armbanduhren, das ist ja genau das, worauf ich Dich hinweisen will.

 

Ein weiterer Punkt, der wichtig werden kann ist, daß die Evangelisten mit Bildern und Verknüpfungen arbeiten, um einen Sachverhalt zu verdeutlichen. Uns heute geht der Sinn aber ab, wenn wir uns nicht um das Verständnis solcher BILDER bemühen!

 

 

"Es hat sie gegeben – wann sie genau geschah ist für die Aussage, welche die Bibel macht,  völlig unwichtig. "

 

Dieser Meinung bin ich auch: Eine Tempelreinigung hat stattgefunden, allerdings war es historisch gesehen wohl eine recht unspektakiuläre Handlung, das ist aber völlig wurscht, denn es geht mir - dem Glaubenden - um die Symbolik der Tempelreinigung und die bleibt bestehen, egal ob die Aktion ein riesiges Format hatte oder nicht!

Das ist es was ich mit dem Ausspruch meine, Exgese darf nie dogmatisch werden.

Daß die Tempelaktion unspektakulär war, ändert nichts an ihrer Symbolik!

 

Liebe Grüße

 

PS: Wie ich sehe machst Du Fortschritte als Exeget, vielleicht wird doch noch einer aus Dir  

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>> Was Du schreibst, ist historisch-kritische Exegese!<<

 

jetzt beleidigt mich der Kerl auch noch

 

Ich und ein kritischer Exerget - wie gräßlich.

 

Ein verbohrter Betonkopp-Fundi bin ich!! Komm raus vor die Tür – schlagen wir uns.

 

Lieben Gruß

Erich

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Zitat von Erich am 10:47 - 1.August.2001

 

 

Ein verbohrter Betonkopp-Fundi bin ich!!


 

 

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung  ;)

 

Liebste Grüße!

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