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Opus Dei


Gert

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Ich weiß nicht obs 100%ig stimmt, habs mir in einer Vorlesung mitgeschrieben:

 

Opus Dei ist eine Personalprälatur, also quasi eine eigene Diözese mit eigenem Bischof (dem alle Mitglieder natürlich in Gehorsam unterstellt sind), nur halt ohne festes Territorium.

 

Vor dem Vatikanum II gab es viele verschiedene Personalprälaturen, das VII hat diese dann - m.E. zurecht - abgeschafft, da man die Ortsbischöfe stärken wollte: jeder Priester und Laie ist nur seinem Bischof vor Ort unterstellt. Nach dem VII sind die Personalprälaturen also mit dem Tod ihrer amtierenden Bischöfe ausgestorben.

 

Papst Johannes Paul II hat meines Wissens die Personalprälatur Opus Dei persönlich anerkannt / rehabilitiert / zugelassen (weiß nicht welches prädikat stimmt...). Theoretisch könnte ein neuer Papst dies wieder aufheben und verfügen, dass das Opus Dei mit dem Tod des aktuellen Bischofs aufgelöst sei.

 

Das Opus Dei ist im Übrigen streng hierarchisch aufgebaut, in der Praxis gleich einem Orden mit verschiedenen Zweigen. Besonderheit ist die Abstufung in Grade der "Einweihung", was immer das heißen mag, und bestimmte Rekrutierungsformen in Schulen und Universitäten, wie sie keine Ordensgemeinschaft unternehmen würde, und überdies auch psychologische bzw. gewissensmäßige Einflussnahme bzw. Abhängigmachung.

 

Außerdem:

Immer wieder gibt es, gerade im Erzbistum Köln, so Gerüchte wie: dieser Priester im Generalvikariat oder jener Bischof sei "im Opus Dei". Es ist definitiv nicht möglich, dass Diözesanpriester Mitglied im Opus Dei ist, da dieses ja eine eigene Diözese ist und niemand gleichzeitig in zweien sein kann. Man kann als Diözesanpriester dem Opus Dei höchstens "nahe stehen". Also auch wenn ein Opus-Dei-Priester Diözesanbischof (oder Papst :blink: ) werden würde, würde er danach nicht mehr im Opus Dei sein. Genauso wie bei Ordensleuten die im Fall ihrer Bischofsweihe von den Ordensgelübden befreit werden.

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>> Kadavergehorsam (es gibt einige Aussagen Escrivas, die darauf hindeuten; Opus Dei streitet es aber ab)<<

 

Woraus schließt Du, dass es so etwas im Opus Dei gibt? Wem sollen die Mitglieder Gehorsam sein? Gott? Den Menschen?

Das hatten wir schonmal hier im Forum. Opus Dei Mitglieder muessen den Befehlen ihrer Vorgesetzten unbedingt Folge leisten.

 

Mach mal eine Forumssuche: Opus Dei, unbedingter Gehorsam

wie gesagt, man "muss" einem diözesanbischof auch gehorsam leisten, in einer personalprälatur dürfte dies mit sozialer kontrolle noch wesentlich einfacher zu praktizieren sein.

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Vor dem Vatikanum II gab es viele verschiedene Personalprälaturen, das VII hat diese dann - m.E. zurecht - abgeschafft, da man die Ortsbischöfe stärken wollte: jeder Priester und Laie ist nur seinem Bischof vor Ort unterstellt. Nach dem VII sind die Personalprälaturen also mit dem Tod ihrer amtierenden Bischöfe ausgestorben.

Meines Wissens ist das Konstrukt "Personalprälatur" erst nach dem II. Vatikanum (und auf dessen Anregung hin) geschaffen worden und im CIC von 1983 erstmals kirchenrechtlich verankert. Mit anderen Worten: das OD ist die erste und bisher einzige existierende Personalprälatur.

 

(Den Nachweis kann ich leider nicht führen, da ich zur Zeit von der entsprechenden Literatur ziemlich abgeschnitten bin.)

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Vor dem Vatikanum II gab es viele verschiedene Personalprälaturen, das VII hat diese dann - m.E. zurecht - abgeschafft, da man die Ortsbischöfe stärken wollte: jeder Priester und Laie ist nur seinem Bischof vor Ort unterstellt. Nach dem VII sind die Personalprälaturen also mit dem Tod ihrer amtierenden Bischöfe ausgestorben.

Meines Wissens ist das Konstrukt "Personalprälatur" erst nach dem II. Vatikanum (und auf dessen Anregung hin) geschaffen worden und im CIC von 1983 erstmals kirchenrechtlich verankert. Mit anderen Worten: das OD ist die erste und bisher einzige existierende Personalprälatur.

 

(Den Nachweis kann ich leider nicht führen, da ich zur Zeit von der entsprechenden Literatur ziemlich abgeschnitten bin.)

ich kann meine infos im moment auch nicht belegen, bin aber ziemlich davon überzeugt, es so vorgelesen bekommen zu haben. ich werd aber mal nachchecken....

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Was ich über Google finde, besagt immer wieder: die Rechtsform der Personalprälatur geht auf das II. Vatikanum zurück und wurde im CIC von 1983 rechtlich fixiert.

 

Zumindest scheint es auch entsprechende wissenschaftliche Literatur zu geben:

 

"Die Personalpra?latur : Entstehung und Entwicklung einer neuen Rechtsfigur vom Zweiten Vatikanischen Konzil bis zum Codex von 1983

/ Michael Benz. - 1988"

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ich kann meine infos im moment auch nicht belegen, bin aber ziemlich davon überzeugt, es so vorgelesen bekommen zu haben. ich werd aber mal nachchecken....

Warum nicht beim Werk selbst?

 

bitteschön.

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>> MartinO, 6 Apr 2005, 12:33

... und wird dort auch nichts objektives finden, sondern ein unkritisches Lob des Opus Dei. Unparteiische Darstellungen zum Opus Dei scheint es nicht zu geben.<<

 

Lieber MartinO, es ist die Frage was Du unter objektiv verstehst. Der Autor Vittorio Messori hat in seinem Buch keine Schimpfkanonade veröffentlicht. Er hatte zur Erstellung seiner Dokumenation Einblick in Archive des Opus Dei und konnte mit vielen Menschen sprechen. Ich meine, dass der überwiegende Teil der Angriffe auf Vermutungen und Unterstellungen beruht.

 

 

 

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

Hallo Hans-Peter,

 

Vittorio Messori ist selbst Opus-Dei-Mitglied und zitiert in seinem Buch nur Opus-Dei-Mitglieder. Dass ein solches Buch nicht objektiv sein kann, versteht sich wohl von selbst.

 

>> Kadavergehorsam (es gibt einige Aussagen Escrivas, die darauf hindeuten; Opus Dei streitet es aber ab)<<

 

Woraus schließt Du, dass es so etwas im Opus Dei gibt? Wem sollen die Mitglieder Gehorsam sein? Gott? Den Menschen?

 

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieser Vorwurf existiert und Opus Dei ihn bestreitet. Ich selbst kann nicht beurteilen, wer Recht hat.

 

>> Pflicht zu Selbstgeißelung etc. (Selbstgeißelung existiert, unklar ob verpflichtend)<<

 

Das ist dummes Zeug. Die  Mitglieder sind dazu verpflichtet Askese zu üben. Wenn man die Ordensgemeinschaften betrachtet, dann geht dies dort noch  viel weiter. Bei den Franziskaner wird ein Leben in Armut verlangt. In anderen Orden wird die Nachtanbetung praktiziert. Es wird im Winter nur unzureichend geheizt usw.

 

ebenso.

 

>> MartinO, 6 Apr 2005, 21:41

Du hast Recht, es gibt Familien im Opus Dei - meine Aussage bezog sich auf die Veranstaltungen des Werkes, die soweit ich weiß, getrennt stattfinden.<<

 

Das ist richtig, was ist daran aber zu verwerfen?

 

Nichts. Ich habe lediglich geschrieben, dass es m.W. so ist. Ob man es für gut hält oder nicht, mag jedem einzelnen überlassen bleiben.

 

Im Übrigen danke für deine Informationen!

 

Gruß

Martin

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>> Kadavergehorsam (es gibt einige Aussagen Escrivas, die darauf hindeuten; Opus Dei streitet es aber ab)<<

 

Woraus schließt Du, dass es so etwas im Opus Dei gibt? Wem sollen die Mitglieder Gehorsam sein? Gott? Den Menschen?

 

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieser Vorwurf existiert und Opus Dei ihn bestreitet. Ich selbst kann nicht beurteilen, wer Recht hat.

"Gehorsam" geloben auch Ordensangehörige - genauer gesagt, die drei evangelischen Räte; Gehorsam, Keuschheit und Armut.

 

Erklär' doch mal bitte den diffamierenden Zusatz "Kadaver" - oder nimm ihn weg, wenn er nur der (unbegründeten) Diffamierung dienen soll.

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>> Kadavergehorsam (es gibt einige Aussagen Escrivas, die darauf hindeuten; Opus Dei streitet es aber ab)<<

 

Woraus schließt Du, dass es so etwas im Opus Dei gibt? Wem sollen die Mitglieder Gehorsam sein? Gott? Den Menschen?

 

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieser Vorwurf existiert und Opus Dei ihn bestreitet. Ich selbst kann nicht beurteilen, wer Recht hat.

"Gehorsam" geloben auch Ordensangehörige - genauer gesagt, die drei evangelischen Räte; Gehorsam, Keuschheit und Armut.

 

Erklär' doch mal bitte den diffamierenden Zusatz "Kadaver" - oder nimm ihn weg, wenn er nur der (unbegründeten) Diffamierung dienen soll.

Ich will niemand diffamieren und ich habe auch schon klargestellt, dass ich die Vorwürfe nur zitiert habe. Aber wenn du so willst:

 

Im Kinderbuch "Nichts ist schwer, wenn man Gott lieb hat", das aus dem Bereich des Opus Dei stammt, heißt es z.B. (Anweisung Schw. Raymondes an Anne de Guigne): "Du musst so prompt gehorchen wie die Elektrizität". Das meine ich mit Kadavergehorsam: Ohne nachzudenken die Anweisung des Oberen auszuführen.

 

Und noch einmal: Ich sage nicht, dass das Opus Dei dies fordert. Ich habe festgestellt, dass dieser Vorwurf existiert und das Opus Dei ihn in dieser Form bestreitet; nicht mehr und nicht weniger.

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Also ich weiss nicht... findet Ihr das nicht gruselig?

 

[QUOTE]Schriften > Der Weg > Abtötung

172 Wenn du dich nicht abtötest, wirst du nie ein Mensch des Gebetes.

173 Die treffende Bemerkung und der Witz, die du dir verkneifst; das freundliche Lächeln für einen, der dich stört; das Schweigen gegenüber ungerechten Vorwürfen; wohlwollendes Verhalten gegenüber zudringlichen Menschen und solchen, die ungelegen kommen; Nachsicht mit den lästigen Angewohnheiten derjenigen, mit denen du täglich zu tun hast und die dir auf die Nerven fallen..., das alles, mit Beharrlichkeit geübt, ist handfeste innere Abtötung.

174 Sage nicht: dieser Mensch fällt mir auf die Nerven. - Denke: er hilft mir, heilig zu werden.

 

Und wann weiss ich, was mein werkliches Gegenüber von mir denkt? Das ist ja irgendwie eine Selbstverleugnung. Ist das im Sinne Gottes?

 

175 Kein Ideal wird ohne Opfer Wirklichkeit. - Verleugne dich selbst. Es macht so glücklich, sich aufzuopfern.

Quod erat demonstrandum.

 

178 Wenn du ein armes Holzkreuz siehst, einsam, erbärmlich, wertlos... und ohne Gekreuzigten, dann wisse, daß dieses Kreuz dein Kreuz ist: das Kreuz jeden Tages, verborgen, ohne Glanz und ohne Trost. .., das auf seinen Gekreuzigten wartet. Dieser Gekreuzigte mußt du sein.

 

Ich weiss ja nicht... da wird mir zu viel mit dem Leidgedanken gespielt. Genauso wie hier.

 

181 Innere Abtötung. - Ich glaube nicht an deine innere Abtötung, wenn ich sehe, daß du die Abtötung der Sinne verachtest und beiseite läßt.

182 Wir wollen in dem armen gegenwärtigen Leben den Leidenskelch bis zum letzten Tropfen leeren. - Was bedeuten zehn, zwanzig oder fünfzig Jahre Leid. .., wenn dann die Herrlichkeit kommt, für immer , für immer. .., für immer? Und vor allem – besser noch als der erwähnte Grund "propter retributionem" -, was macht es aus zu leiden, wenn man leidet, um Gott, unseren Herrn, zu trösten, um Ihm zu gefallen, im Geist der Sühne, eins mit Ihm am Kreuz, mit einem Wort: wenn man aus Liebe leidet? ...

 

193 Sei nicht wankelmütig und weich. - Es ist höchste Zeit, daß du aufhörst, dir selber leid zu tun.

 

Das geht noch.

 

194 Ich nenne dir die wahren Schätze des Menschen auf dieser Erde, damit du sie dir nicht entgehen läßt: Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Schmerz, Schande, Armut, Einsamkeit, Verrat, Verleumdung, Gefängnis...

 

:blink:

 

200 Du überwindest dich nicht, du lebst die Abtötung nicht; denn du bist hochmütig. Wenn du sagst, daß du ein Leben der Buße führst, dann bedenke wohl, daß Hochmut und Buße nebeneinander leben können... Weiter: Ist dein Schmerz, wenn du gefallen bist oder wenn du gegen die Großzügigkeit gefehlt hast, echte Reue oder bloß Ärger, dich so kraftlos und klein zu sehen ? - Du bist sehr weit von Jesus weg, wenn du nicht demütig bist..., mögen auch deine Bußgeißeln täglich frische Blüten treiben!

 

207 Für diesen heiligen Abscheu, den du vor dir selbst empfindest, sei dankbar wie für eine besondere Gunst.

 

Ich weiss echt nicht... ich bin der Ansicht, dass Gott uns nicht zum Leiden erschaffen hat, sondern dass er unser Leid in Christus in Freude umgewandelt hat. Man muss sie in seinem Leben nur entdecken. Was hier geschrieben wurde, ist für mich die Pflege der seelischen und körperlichen Selbstverstümmelung. Christus hat eine solche Askese nicht gefordert, wenngleich er in die Wüste gegangen ist. Wegen der Übertretung des Sabbats und der Öffnung für die Menschen ist er doch so angefeindet worden.

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Ich weiss echt nicht... ich bin der Ansicht, dass Gott uns nicht zum Leiden erschaffen hat, sondern dass er unser Leid in Christus in Freude umgewandelt hat.

Ich hab mal folgende Worte gelesen: "Wenn jemand mir

nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz

auf und folge mir nach"

Wer kann solch einen Unsinn wohl von sich gegeben haben??? *grübel*

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Ich weiss echt nicht... ich bin der Ansicht, dass Gott uns nicht zum Leiden erschaffen hat, sondern dass er unser Leid in Christus in Freude umgewandelt hat.

Ich hab mal folgende Worte gelesen: "Wenn jemand mir

nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz

auf und folge mir nach"

Wer kann solch einen Unsinn wohl von sich gegeben haben??? *grübel*

Du bist schon wieder ein Brot... Darum geht es doch gar nicht. Das ist mir auch klar. Aus den hier zitierten Texten geht meiner Meinung nach aber noch ganz anderes hervor.

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Was suchst Du denn? Der einfache Weg, der zur Heiligung führt? Da gab es doch auch so ein Wort über die bequeme, breite Straße ...

 

Mal ehrlich: Man muß auch immer wieder versuchen, sich selbst zu dem Menschen zu machen, der man nach christlichem Verständnis sein soll. Und vieles davon ist wegen der gefallenen Natur des Menschen nicht unbedingt leicht. Gerade das aber kann zur Freude führen. Das liest man leider bei Menschen, für die schon der Weg selbst mit Freude gepflastert sein soll, sehr selten. Wie kommt das? Der Mensch ist nicht nur zum Leiden da, aber auch nicht nur zur Freude (vielmehr: er kann nicht nur zur Freude dasein).

bearbeitet von soames
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Jeder Christ soll sein Kreuz auf sich nehmen - sein eigenes. Wir sollen also unser Leiden annehmen und nicht davon weglaufen. Wenn wir dem unangenehmen ausweichen, müssen nämlich in 99% der Fälle andere für uns leiden. Die bequemlichkeiten des Lebens in unseren Industrienationen bezahlen die Menschen in den armen Ländern der Welt. Wenn wir uns vor einer gerechten Strafe flüchten, bezahlt das Opfer, weil unsere Tat nicht gesühnt wird...

 

Es geht aber immer um unser eigenes Leiden. Jesus verlangt aber an keiner Stelle, dass wir neben unserem eigenen Kreuz auch noch jedes zur Verfügung stehende andere Kreuz auf uns nehmen. Selbst zugefügtes, also unnötiges, Leid bringt uns keinen Segen.

 

Daher sehe ich es sehr kritisch, wenn das Opus Dei seine Mitglieder ermuntert, nachts neben dem eigenen Bett auf dem kalten Fußboden zu schlafen, einen Bußgürtel zu verwenden oder ähnliches. Es ist nicht das eigene Kreuz, was hier getragen wird, sondern ein selbstgezimmertes.

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Daher sehe ich es sehr kritisch, wenn das Opus Dei seine Mitglieder ermuntert, nachts neben dem eigenen Bett auf dem kalten Fußboden zu schlafen, einen Bußgürtel zu verwenden oder ähnliches. Es ist nicht das eigene Kreuz, was hier getragen wird, sondern ein selbstgezimmertes.

Viele Heilige haben das aber ähnlich getan. Franz von Sales zum Beispiel. Oder Johannes vom Kreuz. Im Dom zu Siena ist auch noch die Peitsche ausgestellt, mit der die Heilige Katarina sich gegeisselt hat.

 

Wenn das für die Heiligen von damals richtig war, warum soll das für die Leute von heute verwerflich sein?

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Jeder Christ soll sein Kreuz auf sich nehmen - sein eigenes. Wir sollen also unser Leiden annehmen und nicht davon weglaufen. Wenn wir dem unangenehmen ausweichen, müssen nämlich in 99% der Fälle andere für uns leiden. Die bequemlichkeiten des Lebens in unseren Industrienationen bezahlen die Menschen in den armen Ländern der Welt. Wenn wir uns vor einer gerechten Strafe flüchten, bezahlt das Opfer, weil unsere Tat nicht gesühnt wird...

 

Es geht aber immer um unser eigenes Leiden. Jesus verlangt aber an keiner Stelle, dass wir neben unserem eigenen Kreuz auch noch jedes zur Verfügung stehende andere Kreuz auf uns nehmen. Selbst zugefügtes, also unnötiges, Leid bringt uns keinen Segen.

 

Daher sehe ich es sehr kritisch, wenn das Opus Dei seine Mitglieder ermuntert, nachts neben dem eigenen Bett auf dem kalten Fußboden zu schlafen, einen Bußgürtel zu verwenden oder ähnliches. Es ist nicht das eigene Kreuz, was hier getragen wird, sondern ein selbstgezimmertes.

Ohne die Sache inhaltlich bewerten zu wollen: woher weißt Du, daß das OD soetwas empfiehlt oder vorschreibt? (seriöse Quelle bitte)

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Würdet Ihr das Buch "Hinter der Schwelle" von Maria del Carmen Tapia als eine Quelle akzeptieren? Sie war fast 20 Jahre lang Mitglied im OD und hat direkt unter Escrivá de Balaguer gearbeitet und war Oberin im Orden.

bearbeitet von Caveman
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Ohne die Sache inhaltlich bewerten zu wollen: woher weißt Du, daß das OD soetwas empfiehlt oder vorschreibt? (seriöse Quelle bitte)

Das habe ich aus erster Hand von zwei befreundeten Priestern, die selber Mitglieder des Werkes sind. Diese Praktiken sind im OD keine Vorschrift aber werden bei entsprechender Festigkeit im Glauben stark empfohlen.

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Würde ich schon, Caveman, wenn du dazu schreibst, wann sie dort aktiv war.

(Oberin? Also haben die doch Karrieremöglichkeiten für Frauen?)

 

Zu dem Bußgürtel usw: vielleicht ist es so, wie bei manchen Leuten, die anfangen ein bißchen zu joggen. Und einige Wochen später reden sie schon vom Halbmarathon. - Oder man denkt, wie von Gerlinde beschrieben, wenn's für die Heiligen gut war, dann auch für mich. - Oder sie machen mit, um akzeptiert zu werden, als jemand der es Ernst meint. (Wenn sie in einer Gruppe sind, die Bußgürtel als verschärftes Glaubensbekenntnis ansieht. )

 

In dem Pro7 Bericht über Sakrileg war ein OD Pressesprecher, der nur meinte "einige Mitglieder verwenden den Bußgürtel". Von "vorgeschrieben" hat er nichts gesagt, aber seine Worte behaupten streng genommen auch nicht das Gegenteil, wenn es z.B. nur für die Höheren verpflichtend wäre.

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Viele Heilige haben das aber ähnlich getan. Franz von Sales zum Beispiel. Oder Johannes vom Kreuz. Im Dom zu Siena ist auch noch die Peitsche ausgestellt, mit der die Heilige Katarina sich gegeisselt hat.

 

Wenn das für die Heiligen von damals richtig war, warum soll das für die Leute von heute verwerflich sein?

Entschuldige bitte den Vergleich aber ich wette, dass auch viele Heilige heimlich in der Nase gepopelt und sich am Hintern gekratzt haben. Trotzdem würde ich diese Praktiken nicht als förderlich zum Leben eines Christen betrachten.

 

Wie lara schrieb, dienen so manche Bußübungen im Zweifel auch eher dem eigenen Stolz als der Demut.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Was kann man denn dagegen haben, wenn andere Leute sich selbst verhauen oder sonstwie piesacken?

 

Hauptsache sie spinnen für sich selbst und tun anderen nicht zuleide.l

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Franciscus non papa

fest steht: sado-maso spielchen sind, so sie freiwillig vorgenommen werden, keine sünde. sie schaden auch niemand aussenstehendem. insofern sind bussgürtel, knebel, fesseln usw. durchaus für christen erlaubt, und sie dürfen sie zu ihrer befriedigung nutzen.... :blink:

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Ich denke, dass ihr das unterschätzt. Das perfide sind psychischer Druck und die Manipulation von ganz jungen Menschen (so ab 14).

 

Hier die Rezension des Buches von Maria del Tapia, geschrieben von einem ehemaligen OD-Mitglied. (Quelle)

 

For anyone that has been a "numerary" member of Opus Dei, the facts that the author describes constitute no surprise. In different countries, in different times, the story of strong psychological pressure and manipulation on potential recruits and on members has been repeating itself for decades now. The very detailed description of places, names, and practices, has made me so vividly recall the asphyxiating atmosphere that I once lived when recruited by Opus Dei at the age of fourteen. The book reflects the great fraud of the Opus Dei praxis which consists in presenting to the catholic people the attractive message of being a way to help them live their faith from within the society as citizens and professionals; however, once inside, the numerary member gradually becomes just a component of the recruiting machinery of Opus Dei. Without physical violence but via tremendous though subtle psychological pressure, the member gradually abdicates his/her own will and renounces to making his/her own decisions even on very small details of his/her life. Once the mind of a person has been manipulated to make him/her convinced that "the will of God is transmitted to him through the directors of Opus Dei", the degree of control over that person is complete. The book very well describes this process which is common to all "numerary"" members. The last part, describing the last stay of the author in the Opus Dei headquarters in Rome, is very impressive and demythify the figure of the founder of Opus Dei but does not constitute the key argument against the Work. It is all the previous chapters, showing how, in the name of the father, very young persons are recruited and converted into instruments of the Opus Dei organization through a process that finally makes them convinced that it is God's will that they become obedient members. With all my love for current and former Opus Dei numerary members who at very early age have undergone a recruitment and indoctrination process that has caused them anxiety and distress, I want to say that "Beyond the Threshold" is a true testimony of what Opus Dei has meant in the life of many.

 

Für jemanden, der selbst ein "Numerarier"-Mitglied des Opus Dei war, stellen die von der Autorin aufgeführten Fakten keine Überraschung dar. Die Geschichte von psychischem Druck und Manipulation auf Aspiranten und Mitglieder wiederholt sich nunmehr seit Jahrzehnten, über verschiedene Länder hinweg und durch unterschiedliche Zeiten hindurch.

 

Die detaillierte Schilderung von Namen, Orten und Praktiken haben mich sehr lebhaft an die erstickende Athmosphäre erinnert, die ich durchlebte, als ich im Alter von 14 Jahren durch das Opus Dei rekrutiert wurde.

 

Das Buch spiegelt die betrügerische Praxis wider, den Menschen vorzugaukeln, das OD biete eine Möglichkeit, den Glauben innerhalb der Gesellschaft als Bürger und Berufstätige zu leben; in Wahrheit werden sie, einmal Mitglied, nach und nach zu einem Bestandteil der Aquisitionsmaschinerie des Werkes.

 

Zwar nicht durch körperliche Gewalt, jedoch durch ungeheuer subtile psychologische Einflussnahme gibt das Mitglied nach und nach seinen eigenen Willen auf, und verzichtet darauf, auch nur die kleinste Einzelheit seines Lebens selbst zu entscheiden.

 

Wenn das Mitglied erst einmal überzeugt ist, dass der Wille Gottes durch die Oberen des Werkes übermittelt wird, ist das Maß der Kontrolle über diese Person perfekt. Das Buch beschreibt diesen Ablauf, der allen Numerarier-Mitgliedern gemeinsam ist, perfekt.

 

Der letzte Teil, der den letzten Aufenthalt der Autorin im OD-Hauptquartier in Rom schildert, ist sehr eindrucksvoll und entzaubert die Person des Ordensgründers, doch bildet dieses nicht das Schlüsselargument des Buches. Dieses steckt in allen vorigen Kapiteln, in denen aufgezeigt wird, wie, im Namen des Vaters, sehr junge Menschen rekrutiert und in Instrumente des Opus Dei verwandelt werden, indem man ihnen einredet, es sei Gottes Wille, dass sie gehorsame Mitglieder werden.

 

Mit all meiner Liebe für gegenwärtige und frühere Numerarier-Mitglieder des Opus Dei, die in sehr jungen Jahren diesen Indoktrinationsprozess durchlaufen haben, der ihnen Angst und Qualen bereitet hat, möchte ich sagen, dass "Jenseits der Schwelle" ein wahres Zeugnis dessen ablegt, was das Opus Dei für das Leben von vielen Menschen bedeutet hat.

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