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Sexualmoral und Ehe


Stephanus

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Gabs da aber nicht erst letzte Woche den Moraltheologen am Vatikan, der sagte, wenn ein Ehepartner Aids hat, müssen sich die beiden halt enthalten, weil Kondome nicht erlaubt sind und es "halt nun mal Krankheiten gibt, die einen ehelichen Verkehr unmöglich machen"?

 

Konsequenterweise müsste das in meinem Fall auch gelten, denn eine Zeugung wäre ja trotzdem möglich durch Absetzen des Medikaments.

Ohne die These dieses Herrn diskutieren zu wollen:

 

Der Vergleich hinkt - das Kondom ist ja, anders als das Medikament, kein therapeutisches Mittel zu Heilung einer Krankheit oder zur Linderung der Beschwerden.

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@ Accreda

 

Pardon, aber wenn Du vorurteilsfrei läsest, könntest Du feststellen, dass sich die Informationen auf der "Youth for life" Seite mit meinen Aussagen decken.

 

Dabei sind die sicher gegen die Pille, weil sie auch behaupten, dass jeder der "künstlich" verhütet auch potentiell abtreibt.

 

Es wird häufig behauptet, die sichere und allen zugänglich gemachte Empfängnisverhütung sei das wirksamste Mittel gegen die Abtreibung. Sodann wird die katholische Kirche beschuldigt, de facto der Abtreibung Vorschub zu leisten, weil sie weiter hartnäckig die moralische Unerlaubtheit der Empfängnisverhütung lehrt. Bei genauerer Betrachtung erweist sich der Einwand tatsächlich als trügerisch. Denn es mag sein, daß viele auch in der Absicht zu Verhütungsmitteln greifen, um in der Folge die Versuchung der Abtreibung zu vermeiden. Doch die der "Verhütungsmentalität" - die sehr wohl von der verantwortlichen, in Achtung vor der vollen Wahrheit des ehelichen Aktes ausgeübten Elternschaft zu unterscheiden ist - innewohnenden Pseudowerte verstärken nur noch diese Versuchung angesichts der möglichen Empfängnis eines unerwünschten Lebens. In der Tat hat sich die Abtreibungskultur gerade in Kreisen besonders entwickelt, die die Lehre der Kirche über die Empfängnisverhütung ablehnen.

 

Das ist die Crux, dass -vor lauter überschießenden Gehorsam - alles in einen Topf geworfen und verteufelt wird.

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ohne jede Ironie, es ist erfreulich für deine Frau und Dich, dass dies bei Euch so klappt. Es liegt aber auf der Hand, das dies von bestimmten biologischen Faktoren abhängig ist - nämlich von einem halbwegs regelmäßigen Zyklus - wenn dies nicht gegeben ist wird die "natürliche" Empfängnisverhütung recht riskant.

 

Dazu kam bei uns noch, dass ich immer schon einen sehr unregelmäßigen und reiseintensiven Beruf hatte - was das Leben in dieser Hinsicht auch nicht wirklich erleichtert hat.

 

Aber, wie auch immer das subjektive Empfinden ist - es bleibt die völlige Unlogik, dass in Umkehrung des alten Spruches plötzlich die Mittel den Zweck heiligen sollen.

Und es bleibt das Faktum - und ich erinnere mich kraft Geburtjahrgang sehr gut an dies Phase, dass ein entscheidender Autoritätsverlust der Kirche damit begonnen hat.

 

LiGrü

 

wolfgang E.

Hallo Wolfgang,

 

ich habe den strikten Auftrag, mit meinen Postings nicht zu sehr in´s Private zu gehen, aber ich kann natürlich schon sagen, dass wir die kirchliche Lehre auch nicht immer befolgt haben, bzw. befolgen. Das ändert aber nichts an ihrer grundsätzlichen Richtigkeit. Ideale sind eben nicht immer vollständig praktikabel, aber trotzdem halte ich es für falsch, sie deshalb aufzugeben.

 

Jesus sagt z.B. auch: "Wer eine Frau nur lüstern anschaut, der hat in seinem Herzen bereits die Ehe gebrochen." Wenn man eine Eheschließung von der lückenlosen Befolgung dieses Gebots abhängig machen müsste, könnte wohl niemand heiraten. Ähnliches gilt genauso für die geforderte Feindesliebe.

 

Es geht bei der ganzen Diskussion im Grunde um eine Gesamtsicht der christlichen Ethik: die ist nämlich eine Ethik des Weges, in der die Gesetze eben keine Hürden sind, die ich überspringen muss, um mir den Himmel zu verdienen, sondern Weegweiser, die mich zu einem besseren Leben führen können. Niemand kann alle Gesetze befolgen; jeder kann aber darüber nachdenken, was für sein persönliches Leben hier und jetzt an der Reihe ist, um getan zu werden.

 

Paulus sagt im Römerbrief (sinngemäß): das Gesetz führt nicht zur Erlösung, das Gesetz führt zur Erkenntnis der Sünd, d. h. der Tatsache, dass wir auf Gott Liebe angewiesen sind. Natürlich können und sollen wir gerade auch als Sünder zu Gott kommen. Vor dem Kommunioempfang sagen wir alle: "Herr ich bin nicht würdeig, dass Du eingehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." Sollte das alles nur leeres Geschwafel sein?

 

Jesus sagt: "Im Himmelreich ist mehr Freude über einen Sünder, der umkehrt, als über hundert Gerechte." Diese Umkehr können wir jeden Tag vollziehen, immer in dem Bereich, in dem es für uns an der Reihe ist. Und ich würde schon sagen, dass es bei den meisten Menschen, einschließlich mir viel wichtigere Schwächen gibt, die der Umkehr bedürfen, als die Frage der Methoden der Familienplanung.

 

Ich würde mir auch wünschen, dass die Kirche diesen Prozess des Weges und der Umkehr ("Adam ausziehen und Christus anziehen") deutlicher und verständlicher erklärt. Aber niemand kann verlangen, dass die Kirche etwas für gut erklärt, was nicht gut ist.

 

Das passt natürlich nicht in unseren Zeitgeist. In unserer Gesellschaft muss man perfekt und stark sein. Fehler werden nicht geduldet, und (da wir ja alle unvermeidlicherweise Fehler machen) einfach abgeleugnet und wegdefiniert. Ich bin aber glücklich darüber, darauf bestehen zu dürfen, dass Gott mich gerade auch in meiner Fehlerhaftigkeit liebt.

 

Viele Grüße, Matthias

Ich finde dieses Posting sehr gut. Mensch nach christlichem Verständnis zu sein ist anspruchsvoll und anstrengend. Da der Mensch auch schwach ist, kann er oftmals nicht ganz Mensch sein. Jeder ist ein Sünder, immer wieder. Aber die Kirche darf nicht aufhören, zu verkünden, wie schön und gut Gott den Menschen will. Aus der Tatsache, daß es oft schwer ist, so zu leben, und daß es immer wieder nicht gelingt, kann man nicht schließen, daß diese gute Absicht Gottes nicht existiert. Genau diese aber muß von der Kirche verkündet werden, sonst wandelt sie sich zu einem Verein für Sozialwellness.

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Mensch nach christlichem Verständnis zu sein ist anspruchsvoll und anstrengend. Da der Mensch auch schwach ist, kann er oftmals nicht ganz Mensch sein. Jeder ist ein Sünder, immer wieder. Aber die Kirche darf nicht aufhören, zu verkünden, wie schön und gut Gott den Menschen will. Aus der Tatsache, daß es oft schwer ist, so zu leben, und daß es immer wieder nicht gelingt, kann man nicht schließen, daß diese gute Absicht Gottes nicht existiert. Genau diese aber muß von der Kirche verkündet werden, sonst wandelt sie sich zu einem Verein für Sozialwellness.

*unterschreib*

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Mensch nach christlichem Verständnis zu sein ist anspruchsvoll und anstrengend. Da der Mensch auch schwach ist, kann er oftmals nicht ganz Mensch sein. Jeder ist ein Sünder, immer wieder. Aber die Kirche darf nicht aufhören, zu verkünden, wie schön und gut Gott den Menschen will. Aus der Tatsache, daß es oft schwer ist, so zu leben, und daß es immer wieder nicht gelingt, kann man nicht schließen, daß diese gute Absicht Gottes nicht existiert. Genau diese aber muß von der Kirche verkündet werden, sonst wandelt sie sich zu einem Verein für Sozialwellness.

*unterschreib*

Das kann ich auch unterschreiben, auch wenn das vielleicht den einen oder anderen überraschen mag.

Ich halte allerdings (ja, jetzt kommt die Einschränkung) den einen oder anderen Punkt dessen "wie schön und gut Gott den Menschen will" für die Meinung der Kirche und nicht die Meinung Gottes.

Aber vom Prinzip her kann ich das unterschreiben.

 

Werner

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@ Accreda

 

Pardon, aber wenn Du vorurteilsfrei läsest, könntest Du feststellen, dass sich die Informationen auf der "Youth for life" Seite mit meinen Aussagen decken.

 

Dabei sind die sicher gegen die Pille, weil sie auch behaupten, dass jeder der "künstlich" verhütet auch potentiell abtreibt.

 

Es wird häufig behauptet, die sichere und allen zugänglich gemachte Empfängnisverhütung sei das wirksamste Mittel gegen die Abtreibung. Sodann wird die katholische Kirche beschuldigt, de facto der Abtreibung Vorschub zu leisten, weil sie weiter hartnäckig die moralische Unerlaubtheit der Empfängnisverhütung lehrt. Bei genauerer Betrachtung erweist sich der Einwand tatsächlich als trügerisch. Denn es mag sein, daß viele auch in der Absicht zu Verhütungsmitteln greifen, um in der Folge die Versuchung der Abtreibung zu vermeiden. Doch die der "Verhütungsmentalität" - die sehr wohl von der verantwortlichen, in Achtung vor der vollen Wahrheit des ehelichen Aktes ausgeübten Elternschaft zu unterscheiden ist - innewohnenden Pseudowerte verstärken nur noch diese Versuchung angesichts der möglichen Empfängnis eines unerwünschten Lebens. In der Tat hat sich die Abtreibungskultur gerade in Kreisen besonders entwickelt, die die Lehre der Kirche über die Empfängnisverhütung ablehnen.

 

Das ist die Crux, dass -vor lauter überschießenden Gehorsam - alles in einen Topf geworfen und verteufelt wird.

Ich versteh nur Bahnhof :lol:

 

Du hast gesagt, es gäbe Pille 1 (verhindert Eisprung) und Pille 2 (verhindert Einnistung der befruchteten Eizelle) und ich habe gesagt, daß das nicht stimmt. Alle Antibabypillen sollen vorrangig den Eisprung verhindern und wenn nicht, dann wirken sie frühabtreibend.

www.aktion-leben.de geht ausführlich auf das Thema ein, auch die Beipackzettel verschiedener Hersteller werden analysiert.

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Der kleine Antonle starb übrigens 14 Monate später an "Gichtern und einer Lungenentzündung", letztlich aber mangels Muttermilch (wie der Urgroßvater letztlich auch wusste).

Ähnliches wie von deinem Urgroßvater geschildert gab's auch in meiner Familie. Hat zur persönlichen Meinungsbildung zu Verhütungsfragen nicht unwesentlich beigetragen.

 

Aber es gibt Verhütung nach dem x.Kind und es gibt:

 

mein Auto, mein Büro, mein Haus, mein Vermögensberater, mein Kind, mein Scheidungsanwalt, mein Sonntag mit dem Kleinen

 

so sollte es auch nicht laufen :lol:

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Wie sieht es dann aus mit dem "Final Cut"?

 

Also ich habe ja zwei Kinder per Kaiserschnitt bekommen und habe mal unserer Kath.de-Katharina (viele kennen sie wohl noch ;-) gemailt, ob ich denn während des zweiten KS einer dritten Schwangerschaft quasi vorbeugen "darf" damit ich nicht einen nicht ungefährlichen dritten KS riskieren würde. Denn auch bei der natürlichen Empfängnisverhütung gibt es ja Überraschungen und das kann eben u.U. auch für Mutter und Kind dann lebensgefährlich werden. Also besagte Katharina hat dann einen versierten Theologen (keine Ahnung mehr wen) gefragt und der verneinte es.

 

Hm....nun ja was meint ihr?

 

LG Sina

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Wie sieht es dann aus mit dem "Final Cut"?

 

Also ich habe ja zwei Kinder per Kaiserschnitt bekommen und habe mal unserer Kath.de-Katharina (viele kennen sie wohl noch ;-) gemailt, ob ich denn während des zweiten KS einer dritten Schwangerschaft quasi vorbeugen "darf" damit ich nicht einen nicht ungefährlichen dritten KS riskieren würde. Denn auch bei der natürlichen Empfängnisverhütung gibt es ja Überraschungen und das kann eben u.U. auch für Mutter und Kind dann lebensgefährlich werden. Also besagte Katharina hat dann einen versierten Theologen (keine Ahnung mehr wen) gefragt und der verneinte es.

 

Hm....nun ja was meint ihr?

 

LG Sina

Ich glaube nicht, dass sich heute noch ein Moraltheologe finden würde, der "nein" sagt.

 

Im übrigen kann ich Dir nur die Lektüre der "Königsteiner Erklärung" empfehlen, wo in wohl ausgewogenen Worten die Frage der Geburtenkontrolle dem Gewissen der Eheleute überlassen wird:

12. Auf der anderen Seite wissen wir, daß viele der Meinung sind, sie könnten die Aussage der Enzyklika über die Methoden der Geburtenregelung nicht annehmen. Sie sind überzeugt, daß hier jener Ausnahmefall vorliegt, von dem wir in unserem vorjährigen Lehrschreiben gesprochen haben. Soweit wir sehen, werden vor allem folgende Bedenken geltend gemacht: Es wird gefragt, ob die Lehrtradition in dieser Frage für die in der Enzyklika getroffene Entscheidung zwingend ist, ob gewisse neuerdings besonders betonte Aspekte der Ehe und ihres Vollzuges, die von der Enzyklika auch erwähnt werden, nicht ihre Entscheidung zu den Methoden der Geburtenregelung problematisch erscheinen lassen.

Wer glaubt, so denken zu müssen, muß sich gewissenhaft prüfen, ob er – frei von subjektiver Überheblichkeit und voreiliger Besserwisserei – vor Gottes Gericht seinen Standpunkt verantworten kann. Im Vertreten dieses Standpunktes wird er Rücksicht nehmen müssen auf die Gesetze des innerkirchlichen Dialogs und jedes Ärgernis zu vermeiden trachten. Nur wer so handelt, widerspricht nicht der rechtverstandenen Autorität und Gehorsamspflicht. Nur so dient auch er ihrem christlichen Verständnis und Vollzug.

Die gesamte Erklärung findet sich unterhttp://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Theologie/moral/koenigstein.htm.

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Wer glaubt, so denken zu müssen, muß sich gewissenhaft prüfen, ob er – frei von subjektiver Überheblichkeit und voreiliger Besserwisserei – vor Gottes Gericht seinen Standpunkt verantworten kann. Im Vertreten dieses Standpunktes wird er Rücksicht nehmen müssen auf die Gesetze des innerkirchlichen Dialogs und jedes Ärgernis zu vermeiden trachten.

Wovon wir leider insbesondere bei vielen Stellungnahmen und ihren Argumenten gegen diese Lehre meilenweit entfernt sind. Leider.

bearbeitet von soames
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