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Seelsorge politisch?


OneAndOnlySon

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.......Abschließend noch eine Bitte. Du schreibst reichlich pauschal von der Unvereinbarkeit des katholischen Glaubens mit rechten Einstellungen. Ich nehme zu Deinen Gunsten an, daß Du hier rechtsradikale Gedanken meinst. Darf ich Dich dann bitten, es auch so zu schreiben und Deine Behauptung nicht auf jegliche rechten Einstellungen auszuweiten? Das würde der Klarheit Deines Standpunktes (falls es der Deine ist) jedenfalls sehr deutlich aufhelfen.  :lol:

 

Von der von Dir behaupteten christlichen Realität bleibt dann nicht mehr viel übrig.

Die Realität ist z.B. jene, dass derzeit in Österreich das "normale rechte Gedankengut" im Asylbereich dahin geht, Asylwerber, die sich wegen illegalen Grenzübetrtritts in Schubhaft befinden auch einer Zwangernährung zu unterwerfen, wenn sei in Hungerstreik treten.

 

Überdies sollen auch solche Asylwerber abgeschoben werden können, die schwer traumatisiert sind.

 

Beide Ideen stossen beim UNHCR auf größtes Entsetzen.

 

Ist eine derartige Behandlung von Asylwerbern = Flüchtlingen mit dem christlichen Gedankengut vereinbar?

 

Der Gesetzentwurf stammt von der gleichen ÖVP deren Obmann gestern, Gott in der EU Verfassung schmerzlich vermißt hat, und der gegen die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ist, weil er für Kinder und Familie eintritt.

Wer den Staat erpressen will - soll er sich tot hungern dürfen? Ist das tatenlose Danebenstehen soviel besser für Dich?

Falls Du läsest und nicht einfach zurückbissest, würdest Du dies gesehen haben:

Bisher hat man die wenigen Hungerstreikenden, die bis zu einem bestimmten medizinischen Punkt durchgehalten haben freigelassen. Es sind ja keine Strafhäftlinge

 

Das sind im Jahr realtiv wenige Fälle und nochmals - das UNHCR ist strikt gegen Zwangsernährung, bei Menschen deren "unverzeihliche Straftat" in der Überschreitung unsrerer Staatsgrenze ohne gültige Papiere besteht. Meine Frau betreut seit Jahren Schubhäftlinge das sind zu 99% ganz arme Menschen, die unsere Zuwendung dringend brauchen.

Letzteres glaube ich Dir gern und der Einsatz Deiner Frau ist sicher sehr verdienstvoll. Trotzdem nochmal zurück: Ein Abschiebehäftling versucht, sich durch Hungerstreik der Abschiebung zu entwinden. Meist, indem er die Öffentlichkeit seines Aufenthaltes mental und emotional unter Druck setzt. Das ist erst einmal Erpressung. Solches kann und darf sich ein Staat nicht gefallen lassen. Er hat also die Wahl, den Häftlich freizulassen im eigenen Staatsgebiet (was der Rechtsordnung offensichtlich nicht entgegenkommt), den Hungerstreik ohne Zwangsernährung zu Ende gehen zu lassen (was ihm dann wohl die Heilbehandlungskosten aufbürdet, denn einen derart geschwächten Häftling wird man wohl kaum abschieben wollen und können) oder den Hungerstreik zu beenden. Letzteres erscheint mir am vorzugswürdigsten.

 

Es ist sehr nachvollziehbar, daß die Menschen nicht wieder wegwollen, jedoch ist es schlicht unmöglich, den Verzicht auf die Abschiebung als allgemeine Rechtsregel zu installieren. Wer ohne gültige Aufenthaltserlaubnis sich im Lande aufhält, bricht nun einmal das Recht. Die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis (bzw. erstmalige Ausstellung) wird also auch in solchen Fällen stets nur die Ausnahme, nicht die Regel sein können. Daraus folgt aber, das die Regel auch durchgesetzt werden muß. Als allgemeines Seelsorgeproblem taugt sowas überhaupt nicht.

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Und wo siehst Du die Aufforderung, keiine Unterschiede zwischen Staatsbürgern und Nichtstaatsbürgern zu machen, wie Du sie vorher behauptet hast?

Die Aufforderung ist meine - immerhin geben wir hier (das ist in einem Forum nun mal so) UNSERE Meinung wieder. Auch wenn wir durch Zitate von kirchlichen Dokumenten darlegen, wie wir zu dieser Meinung kommen. Ich kann also weiterhin behaupten, dass das meine Meinung ist. Dass es nur meine Meinung ist, ergibt sich wie gesagt aus dem Medium.

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Und wo siehst Du die Aufforderung, keiine Unterschiede zwischen Staatsbürgern und Nichtstaatsbürgern zu machen, wie Du sie vorher behauptet hast?

Die Aufforderung ist meine - immerhin geben wir hier (das ist in einem Forum nun mal so) UNSERE Meinung wieder. Auch wenn wir durch Zitate von kirchlichen Dokumenten darlegen, wie wir zu dieser Meinung kommen. Ich kann also weiterhin behaupten, dass das meine Meinung ist. Dass es nur meine Meinung ist, ergibt sich wie gesagt aus dem Medium.

Das darfst Du in der Tat gern behaupten. Dann solltest Du aber nicht Johannes Paul II. vors Loch schieben, wenn er sich da durch seine eigenen Worte nicht hingesetzt hat.

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Ich will hier keine Asyldebatte anzetteln, aber nur so als Gedanke: Die wirklich Ärmsten dieser Länder kommen in ihrem Leben nie auch nur in die Nähe der deutschen Grenze. Mit jedem aus humanitären Gründen schlußendlich Aufgenommenem beleben wir das Schleppergeschäft.

 

Die staatliche und kirchliche Asylhilfe würde weit mehr und weit bedürftigeren Menschen zugute kommen, würde sie in der Dritten Welt geleistet. Zudem muss man sich schon im klaren sein, daß unter anderem die illegale Einwanderung so unattraktiv wie möglich gemacht werden muss, will man Schlepper und Menschenhandel unterbinden.

 

Grüße

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Faßt man die Postings einiger Forumsmitglieder zusammen läßt sich sagen:

 

1, Fiat jusititia et pereat mundus

 

2. Unterstellung entfernt

 

Für mich schwer nachvollziehbar, wenn wir dagegen halten, wie wichtig der Kirche gelebte Diakonie ist.

bearbeitet von ThomasBloemer
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Faßt man die Postings einiger Forumsmitglieder zusammen läßt sich sagen:

 

1, Fiat jusititia et pereat mundus

 

2. Unterstellung entfernt

 

Für mich schwer nachvollziehbar, wenn wir dagegen halten, wie wichtig der Kirche gelebte Diakonie ist.

Stichelei entfernt nicht reale Probleme. Es ist einerseits ein reales Problem, daß es nicht möglich ist, jeden, dem es in seiner Heimat, egal ob verschuldet oder unverschuldet, richtig dreckig geht, hier aufzunehmen.

Und es ist auch ein reales Problem, daß es Verbrecher gibt, die aus dieser Knappheit unmoralisch Kapital schlagen wollen.

Solange Du auf diese beiden Probleme keine schlüssige und praktikable Antwort weißt, ist es gut, sich in Nächstenliebe um die zu kümmern, die hier gelandet sind. Zumindest solange, wie sie hier sind und das weltliche Recht nicht ihre Rückkehr in ihr Heimatland anordnet. Dies hat niemand bestritten, weshalb Dein Beschimpfung entfernt.

Unterstellung entfernt

bearbeitet von ThomasBloemer
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Aus den Leitlinien für die Glaubensgespräche:

 

Von allen gläubigen und suchenden Gesprächpartnern wird - um es einmal biblisch zu formulieren - in den Glaubensgesprächen erwartet, einander in Liebe zu ertragen. Das schließt hartnäckige und kontroverse Diskussionen nicht aus.

  • Grundlage der Gespräche sind Respekt, Takt und Wohlwollen
  • Die Moderatoren werden jeden Versuch zur Herabsetzung oder Verunglimpfung, sowohl von Anders- oder Nichtgläubigen, ob pauschalisierend auf Gruppen oder auf einzelne Personen bezogen, unverzüglich unterbinden und jeden Ansatz, die Glaubensgespräche in eine Streit- oder Kampfzone zu verwandeln, verhindern.

bearbeitet von ThomasBloemer
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