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Firmung


Lucie

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Das Verbindende ist wohl, dass sowohl durch die Firmung als auch durch die Konfirmation die Initiation die betreffende kirchliche Gemeinschaft vollendet wird. Das zeigt sich zum Teil auch an innerkirchlichen Rechten (mir fällt gerade nur die Übernahme des Patenamtes ein).

 

Dass die Firmung kein persönliches Glaubenszeugnis ist (oder zumindest sein soll), kann ich nicht recht verstehen. Der Firmling spricht für sich selbst das Taufversprechen, das einst Eltern und/oder Paten für ihn gegeben hatten. Du sprichst die Besiegelung mit dem heiligen Geist an. Aber die Gaben des Gottesgeistes sollen uns doch nicht (nur) zu einem frommen Leben führen, sondern auch zur Übernahme von Verantwortung für die von Gott geschaffene Welt.

 

Dass die Konfirmation nach der allgemeinen Auffassung der ev. Kirchen kein Sakrament ist, ist richtig. Und das Urteil, das Luther über die Frrmung fällte, war nicht besonders schmeichelhaft. (Formulierung weiß ich nicht mehr, steht jedenfalls in "Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche")

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Justin Cognito

Mir scheint die Firmung ein bisschen zwischen allen Stühlen zu sitzen. Vom Urspung her ein Teil des Taufrituals (ohne dass durch ihr Herausfallen aus dem Taufritual, dieses weniger Taufe wurde), von der Sache her für mich eng mit der Krankensalbung als Sakrament der Stärkung verbunden (warum dann aber nur einmal?) und dennoch ein Teil der Initation (daher nur einmal!), die aber ihre (von der Sache her) vollste Entfaltung doch schon im Mahl des Herrn hat (also zeitlich vorausliegend). Mhm ....

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Dass die Firmung das Sakrament ist, das uns auch befähigen soll, in dieser von Gott geschaffenen Welt und für sie Verantwortung zu übernehmen, ist ein Gedanke, den ich aus den Vorlesungen im Fach Moraltheologie bei Prof Alfons Auer in Wü (1959-1964) habe. Für ihn waren die drei Sakramente, die der Seele ein unauslöschliches Mal einprägen, die Grundlage seiner Einteilung der "Speziellen Moral". Sein Buch "Der weltoffene Christ" zeigt die Aufgaben, die seiner Meinung nach der Gefirmte in der Welt hat. (Buch war übrigens, wie die Vorlesungen auch nicht unumstritten). Ob der Begriff, dass so etwas wie die Firmung "die Königssalbung der Demokratie" sei, hier vorkommt oder von jemandem anders stammt, weiß ich nicht mehr.

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Dass die Konfirmation nach der allgemeinen Auffassung der ev. Kirchen kein Sakrament ist, ist richtig. Und das Urteil, das Luther über die Frrmung fällte, war nicht besonders schmeichelhaft. (Formulierung weiß ich nicht mehr, steht jedenfalls in "Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche")

Ich habe gerade nachgelesen - so unfreundlich ist das, was Luther über die Firmung sagt, gar nicht

.......Darum ist es genug, die Firmung für einen Brauch der Kirche oder für eine sakramentale Zeremonie zu halten, ähnlich den anderen Zeremonien: der Wasserweihe und anderen Dingen. Denn wenn jede andere Kreatur durch Wort und Gebet geheiligt wird, warum sollte dann nicht viel mehr der Mensch durch sie geheiligt werden? Dennoch können diese Dinge, weil sie nicht Gottes Verheißung haben, nicht Sakrament des Glaubens genannt werden. Sie wirken auch nicht das Heil, die Sakramente aber retten diejenigen, die der Verheißung Gottes glauben. Quelle:http://66.249.93.104/search?q=cache:3cMDZgEqx6sJ:www.glaubensstimme.de/reformatoren/luther/295.htm+Luther+%C3%BCber+die+Firmung&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8

 

Deshalb bin ich auch für ein späteres Firmalter.

Im übrigen glaube ich, dass nur Gedanken wie Du sie hier äußerst oder zitierst

Dass die Firmung das Sakrament ist, das uns auch befähigen soll, in dieser von Gott geschaffenen Welt und für sie Verantwortung zu übernehmen......

 

die Firmung aus dieser "zwischen allen Stühlen - Situation retten kann, die Christoph Lauermann gar nicht zu unrecht konstatiert.

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Ich habe gerade nachgelesen - so unfreundlich ist das, was Luther über die Firmung sagt, gar nicht
.......Darum ist es genug, die Firmung für einen Brauch der Kirche oder für eine sakramentale Zeremonie zu halten, ähnlich den anderen Zeremonien: der Wasserweihe und anderen Dingen. Denn wenn jede andere Kreatur durch Wort und Gebet geheiligt wird, warum sollte dann nicht viel mehr der Mensch durch sie geheiligt werden? Dennoch können diese Dinge, weil sie nicht Gottes Verheißung haben, nicht Sakrament des Glaubens genannt werden. Sie wirken auch nicht das Heil, die Sakramente aber retten diejenigen, die der Verheißung Gottes glauben. Quelle:http://66.249.93.104/search?q=cache:3cMDZgEqx6sJ:www.glaubensstimme.de/reformatoren/luther/295.htm+Luther+%C3%BCber+die+Firmung&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8

 

Das war die Stelle nicht, die ich meinte. Ich habe damals über den Sakramentsbegriff bei Luther (im Zusammenhang mit der Ehe- ein weltlich Ding und Hanttierung- gearbeitet. Und ich weiß noch sicher, dass ich mich über die verwendete Formulierung sehr aufgeregt hatte (würde ich heute nicht mehr tun, schon weil es nichts ändert).

 

PS: Ich habe gerade die von dir zitierte Stelle nachgeschaut. Die Texte in unserer heutigen Sprache kenne ich von meiner Arbeit her überhaupt nicht. Vielleicht sind da auch Ausdrücke geglättet worden. Ich habe immer mit der Weimarer Ausgabe gearbeitet (und es war sehr mühselig, an die Texte mit Fernleihe zu kommen und auch das ungewohnte Deutsch immer zu verstehen).

bearbeitet von Elima
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Mir scheint die Firmung ein bisschen zwischen allen Stühlen zu sitzen. Vom Urspung her ein Teil des Taufrituals (ohne dass durch ihr Herausfallen aus dem Taufritual, dieses weniger Taufe wurde), von der Sache her für mich eng mit der Krankensalbung als Sakrament der Stärkung verbunden (warum dann aber nur einmal?) und dennoch ein Teil der Initation (daher nur einmal!), die aber ihre (von der Sache her) vollste Entfaltung doch schon im Mahl des Herrn hat (also zeitlich vorausliegend). Mhm ....

Also ich habe mir mal vor ein paar Tagen ein Buch von der Organisation "Kirche in Not/Ostpriesterhilfe" zusenden lassen:

 

 

"Ich glaube - kleiner katholischer Katechismus"

 

darin steht auf Seite 126 geschrieben:

 

 

Die Firmung vollendet die Taufgnade. Sie ist das Sakrament, das den Heiligen Geist verleiht, um uns in der Gotteskindschaft tiefer zu verwurzeln, uns fester in Christus einzugliedern, unsere Verbindung mit der Kirche zu stärken, uns mehr an ihrer Sendung zu beteildigen und uns zu helfen, in Wort und Tat für den christlichen Glauben Zeugnis zu geben. (KKK 1316) Erwachsene erhalten die Firmung zugleich mit der Taufe.

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