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Vatikan fordert zu Recht Einhaltung der Menschenrechte


pmn

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Zitat von ThomasBloemer am 13:56 - 16.Januar.2003

Eine Benachteiligung von Frauen ist darin nicht zu erkennen

Doch.

 

Ich mag nun nicht schon wieder mit dem Thema "Priesterweihe für Frauen" anfangen. Derzeit, und wohl auch länger, geht da in der römisch-katholischen Kirche kein Weg hin. (Ich schreibe "derzeit", weil für diese Entscheidung von der Glaubenskongregation Unfehlbarkeit lediglich behauptet wurde. Auch eine Diskussion "Ausweitung des Unfehlbarkeitsbegriffs" möchte ich nicht unbedingt anfangen, ich wollte nur meine Wortwahl erklären).

 

 

Das Problem ist, daß als Folge alle Frauen von allen Entscheidungen in der Kirche ausgeschlossen sind und wir (mit, wie ich meine, vorgeschobener "theologischer" Begründung) fröhlich weiter unsere "Männerkirche" zelebrieren.

 

Auch in den Ordinariaten gibt's, wenn überhaupt, nur wenige "Alibifrauen" (München z. B. hat eine Ordinariatsrätin).

 

Den Anregungen von Manfred Lütz ("Der blockierte Riese", sehr lesenswert) folgend, frage ich, warum nicht z. B. in den Ordinariaten eine Frauenquote eingeführt wird, warum es nicht auch mal eine Personalchefin geben kann? Dazu braucht man ja nun wirklich keine Priesterweihe. Und keine Änderung des Kirchenrechts. Nur Mut, den braucht man schon ein bißchen.

 

Noch 1949 behauptete der Vatikan (ich meine, die Sakramentenkongregation), es sei mit Sicherheit eine Todsünde(!), wenn eine Frau während der Messe den Altarraum betrete. Heute sehen wir das etwas anders, versuchen aber immer noch, unsere Männerbastionen zu verteidigen. In wieviel Pfarreien gibt es denn erwachsene Frauen als Ministrantinnen?

 

Sicher fallen Euch noch viel mehr praktische Beispiele ein, was wir tun können, um nicht den Anschein zu erwecken, die Frauen in der Kirche seien nicht gleichberechtigt.

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Zitat von Petrus am 14:46 - 16.Januar.2003

In wieviel Pfarreien gibt es denn erwachsene Frauen als Ministrantinnen?

Ich bin mittlerweile in der dritten Pfarrei Ministrant - im Bistum Aachen war ich zwischen 18 und 26; im Bistum Fulda (zu Dybas Zeiten) um die Dreißig; und jetzt (Bistum Würzburg) bin ich über 40 und auf ausdrückliche Einladung unseres Pfarrers (der als hyper-konservativ gilt) in den aktiven Dienst zurückgekehrt.

 

Gruß,

Lucia

 

P.S.: Wieviele erwachsene Frauen wollen denn überhaupt Meßdiener sein? Und wieviele erwchsene Männer sind es? Das sind doch auch extreme Minderheiten!

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Hallo Lucia,

 

dank Deines Hinweises weiß ich jetzt endlich, daß ich Angehöriger einer extremen Minderheit bin :-)

 

Mir ging es um das Sammeln von Beispielen (und freue mich über jede Frau, die ministriert).

 

Es gibt übrigens immer noch Pfarreien ganz ohne Ministrantinnen ("Der Pfarrer will das nicht", Punkt.)

 

Was fällt Dir dazu ein, was wir konkret und praktisch tun können, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Frauen in der Kirche seien benachteiligt?

 

(Geändert von Petrus um 15:06 - 16.Januar.2003)

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Zitat von Petrus am 14:46 - 16.Januar.2003

 

Auch in den Ordinariaten gibt's, wenn überhaupt, nur wenige "Alibifrauen" (München z. B. hat eine Ordinariatsrätin).

 

Den Anregungen von Manfred Lütz ("Der blockierte Riese", sehr lesenswert) folgend, frage ich, warum nicht z. B. in den Ordinariaten eine Frauenquote eingeführt wird, warum es nicht auch mal eine Personalchefin geben kann? Dazu braucht man ja nun wirklich keine Priesterweihe. Und keine Änderung des Kirchenrechts. Nur Mut, den braucht man schon ein bißchen.


Lieber Peter,

prinzipiell halte ich die Vorschläge nicht für schlecht. Den Mut haben aber nicht viele Frauen. Die Mädels werden eher dazu erzogen, "brav" zu sein, nicht aufzufallen. Während meiner Uni-Zeit hat unser Lehrstuhl die "Physik für Ingenieure"-Vorlesungsreihe gehalten. Jedes Mal, wenn ein weiblich' Wesen den Hörsaal betrat, gab's ein ungeheures Pfeifen und Johlen. Meine Kollegin, die eigentlich die Versuche aufbauen sollte, war dem psychisch nicht gewachsen, derart im Mittelpunkt des Interesses zu stehen; der Chef mußte den Job umbesetzen. Frauen in "Männerberufen" haben halt ein prinzipielles Problem (Männer in "Frauenberufen" z. B. Kindergärtner oder Krankenpfleger allerdings auch) - und Mut (und die nötige Begabung und Ausbildung) haben auch nicht alle.

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Ich finde, Du hast schon (mit Ausnahme Deiner Bewertung der Frauenweihe) den richtigen Weg im Sinn, Petrus: es gibt in der Kirche eine ganze Menge von Leitungsfunktionen, die überhaupt nicht mit Priestern besetzt werden müssen. Ich ärgere mich geradezu schwarz darüber, wieviele geweihte Hintern trotz Priestermangels im Bistum auf Verwaltungsstühlen sitzen statt in der Seelsorge zu arbeiten (obwohlmit mal ein Pastor gesagt hat "Um Himmels willen,die kann man doch nicht auf eine Gemeinde loslassen" ;) )

 

Eine Quote halte ich dabei aber (auch für die armen Quotenfrauen) für den denkbar schlechtesten Weg. Ein paar ermutigende Worte des Papstes und der jeweils zuständigen Bischöfe würde mir allerdings schon ganz gut gefallen.

 

Ein Knackpunkt scheint mir auch darin zu liegen, daß gerade katholische Frauen selten Karriere vor Familie setzen - und deshal auf natürlichem Wege aus Laufbahnen ausscheiden, die den vollen Einsatz erfordern. Kirchliche Bildungsprogramme für Seiteneinsteigerinnen würden mir da gut gefallen.

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Zitat von Angelocrator am 15:58 - 16.Januar.2003

Ich koennte mich taeuschen, aber ist es nicht so, dass der Vatikan nie die UN Menschenrechtskonvention unterzeichnet hat?


Du täuschst Dich nicht. Kennt eigentlich jemand die Gründe? Im Netz habe ich nichts gefunden.

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Meines Wissens ist der Vatikan der UNO nicht beigetreten.

 

Wie ist es eigentlich mit unserem Nachbarland, der Schweiz? Da wurde letztes Jahre volksabgestimmt, ob die Schweiz der UNO beitreten sollte. Bin aber weiter nicht mehr auf dem laufenden... Hat die Schweiz die UN-Menschenrechtskonvention unterzeichnet? Kann ein Nichtmitglied der UNO sie unterzeichnen?

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TB: >Daß die Kirche kein Recht hat, Frauen zu Priestern zu weihen, ist nach katholischem Glauben keine Mneschenregel, sondern ein Gebot des Herrn. <

 

Na gut. Wenn Gott und nicht die katholische Kirche schuld daran ist, daß Frauen keine Priesterweihe empfangen dürfen, dann könnte sich die katholische Kirche ja wenigstens öffentlich für die Peinlichkeiten ihres Gottes entschuldigen und sich - wenn es angebracht ist - davon distanzieren. Schließt denn Katholischsein jede Form von Rückgrat und Zivilcourage aus?

 

Übrigens werden auch anderweitig katholischerseits Menschenrechte aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit mißachtet: Wenn Person X (männlich) Person Y (ebenfalls männlich) nicht kirchlich heiraten kann, dann wird X auch nur aufgrund seines Geschlechts benachteiligt, denn wenn er weiblich wäre, dann könnte er es.

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Zitat von lissie am 19:40 - 16.Januar.2003

 

Übrigens werden auch anderweitig katholischerseits Menschenrechte aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit mißachtet: Wenn Person X (männlich) Person Y (ebenfalls männlich) nicht kirchlich heiraten kann, dann wird X auch nur aufgrund seines Geschlechts benachteiligt, denn wenn er weiblich wäre, dann könnte er es.

Und der Staat hatte diese Gleichberechtigung bis vor kurzem auch noch nicht im Repertoire - ganz im Gegenteil, die beiden hätten sich vor 60 Jahren z. B. sogar strafbar gemacht. Wenn Person X weiblich und 10 Jahre, Person Y männlich und 11 Jahre alt ist, wird dieses ihr Menschenrecht ebenfalls mißachtet. SKANDAL!

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Zitat von ThomasBloemer am 13:56 - 16.Januar.2003

Daß die Kirche kein Recht hat, Frauen zu Priestern zu weihen, ist nach katholischem Glauben keine Mneschenregel, sondern ein Gebot des Herrn.

 

Gibt es dazu eine entsprechende Bibelstelle?

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Zitat von Stefan am 19:52 - 16.Januar.2003


Zitat von ThomasBloemer am 13:56 - 16.Januar.2003

Daß die Kirche kein Recht hat, Frauen zu Priestern zu weihen, ist nach katholischem Glauben keine Mneschenregel, sondern ein Gebot des Herrn.

 

Gibt es dazu eine entsprechende Bibelstelle?

Eine entsprechende Bibelstelle muß es nicht geben, Stefan.

 

Es genügt bereits der Glaube, daß der HERR das Frauenpriestertum verboten hätte, wenn ihm Gelegenheit gegeben worden wäre, sich zu diesem Thema zu äußern.

 

Wenn die Evangelisten auch nur geahnt hätten, daß die Frage des Frauenpriestertums einmal akut werden könnte, hätten sie dem HERRN sicher die Möglichkeit eingeräumt, sich in ihrem Sinne zu äußern.  - Sozusagen ein Redaktionsversehen, daß der HERR zum Frauenpriestertum nicht Stellung genommen hat.

 

Gruß

Cano

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Hi Cano,

ich habe nachgefragt, weil ich die Begründung "Daß die Kirche kein Recht hat, Frauen zu Priestern zu weihen, ist nach katholischem Glauben keine Menschenregel, sondern ein Gebot des Herrn." nicht ganz verstehe.

 

Ich nehme mal ein beliebige Äusserung aus der Bergpredigt:

 

"Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen."

 

(Ist jetzt vielleicht nicht das beste Beispiel, aber auf die Schnelle habe ich kein besseres gefunden).

 

Warum glaubt die Kirche, das Recht zu haben, Schätze hier auf Erden zu sammeln, obwohl Jesus doch dazu eindeutig Stellung genommen hat?

 

Gruß,

Stefan

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Habt Ihr eigentlich schon mal was vom Stand der Bekenner in der frühen Kirche gehört?!

Die Traditio Apostolica versteht unter Bekennern die Männer und Frauen(!), die wegen ihres Glaubens an Christus vor Gericht gestanden haben, in den Kerker geworfen, gezüchtigt wurden,… jedoch letztendlich nicht getötet wurden. Über diese Bekenner sagt die Traditio im Kapitel 9:

„Dem Bekenner, der des Namens des Herrn wegen verhaftet worden ist, soll nicht mehr die Hand aufgelegt werden. Denn er hat den Rang eines Presbyters auf Grund seines Bekenntnisses.“

Ergo: Dem Bekenner wurde aufgrund seines Bekenntnisses zuerkannt, dass er den Geist schon hat und deshalb nicht einer weiteren Weihe bedarf. Er durfte so die Danksagung sprechen (=Eucharistie feiern).

Nun gab es aber mit Sicherheit nicht nur Männer unter den Bekennern, sondern es haben auch genug Frauen für ihren Glauben eingestanden. Aus welchem Geist heraus haben die das getan?!

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