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"Scheidung" auf Katholisch


Annette1

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Wenn jemand nach der Ehe fremdgeht, Alkoholiker wird etc. ist das tragisch für den Ehepartner, aber die Ehe bleibt bestehen.

Bitte Martin, werfe fremdgehen und Alkoholismus nicht in einen Topf, denn das hat verschiedene Qualität. Es regt mich immer wieder auf, daß Leute klug über Dinge befinden, von denen sie keine Ahnung haben. Diese von Dir beschriebene Definition von Ehe können sich nur Leute ausgedacht haben, die satt und trocken hinter Klostermauern oder in Priesterseminaren sitzen. Dort hat man anscheinend nichts anderes zu tun, als sich um die Angelegenheiten anderer Leute zu kümmern.

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Ich erwarte da gar nichts, es kann unmöglich sein, dass kirchlich gesehen uneheliche Kinder unter der Sündhaftigkeit ihrer Eltern leiden, indem ihnen die Sakramente verweigert werden. Sollte dem doch so sein, fress ich einen Besen oder geh mit Dir auf die Barrikaden B)

In einem anderen Forum wurde ernsthaft darüber diskutiert, ob die Kinder aus solchen Verbindungen getauft werden sollten, da man doch herbe Bedenken hatte ob eine katholische Erziehung gewährleistet werden kann, wenn die Eltern nach dem zu vermittelnden Glauben in öffentlicher Sünde leben ...

 

Der Gedanke wurde entwickelt aus der Frage ob die (Adoptiv)Kinder gleichgeschlechtlicher Paare getauft werden können.

 

Ich fürchte, das Beispiel italienischer Ehepartner, die vor der Heirat jene Notiz beim Notar hinterlassen bezüglich Zeugungsunwilligkeit, zeigt, dass es sehr wohl leichtfertigen Umgang mit Eheannulierungsverfahren gibt. Gerade deswegen sieht sich die Kirche sicherlich gezwungen eine Eheannulierung nicht so einfach zu machen.

Ich muss sagen, was Du an Annulierungsgründen aufgezählt hast, finde ich erstaunlich viel. Ich weiß nun nicht, wie man die einzelnen Punkte beweisen muss, was hinreichend ist und was nicht. Ist es denn wirklich so schwierig?

Z.B. durch Briefe, Zeugenaussagen, etc.

Eine Bekannte von uns hat ggü. einer Freundin bereits vor ihrer Hochzeit erwähnt, daß sie sich eigentlich noch gar nicht binden will, und ihr Mann wäre ja erst die erste Beziehung, das könne doch noch nicht alles gewesen sein, etc., etc.

 

Kein Jahr nach der Hochzeit als das Haus (das vor der Heirat gekauft wurde und nur auf sie eingetragen war) fertig renoviert war (überwiegend von ihm) hat sie ihn vor die Tür gesetzt.

 

Ich habe keine Ahnung, ob ein Nichtigkeitsverfahren Aussicht auf Erfolg hätte (ich weiß auch nicht, ob die beiden eins anstrengen).

 

MMn geht dieses Annullierungsverfahren eh in die falsche Richtung. Anstatt rückwärts zu wühlen sollte man im Ist-Zustand feststellen, daß die Verbindung ohne Rückkehrmöglichkeit gescheitert ist.

 

Auch wenn das theologisch nicht mehr so schön passt (weil Gott niemals seinen Bund bricht).

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Hallo,

 

erst einmal find' ich es klasse, dass hier so auf meinen Kommentar eingegangen wird, herzlichen Dank dafür!

 

Trotz allem scheint die Sache momentan etwas zu entgleiten.

 

1.) Ja, die Kirche akzeptiert soweit eine Trennung von dem Ex-Partner, ggf. auch eine räumliche. Sie akzeptiert soweit auch ein Zusammenleben mit einem anderen Partner; ohne Verlust irgendwelcher kirchlichen Rechte.

 

2.) Sie akzeptiert jedoch nicht, dass es kein Zurück zum Ex-Partner gibt, sie erkennt die formelle Scheidung nicht an, sie akzeptiert keine kirchliche eheliche Bindung zu einem neuen Partner,(zur "Strafe" Verlust der Sakramente, was mit eventuellen Kindern aus einer neuen Ehe geschieht, wäre auch noch interessant zu erfahren ...).

 

Die Kombination aus 1) und 2) mutet etwas seltsam an.

 

Des Weiteren habe ich nach wie vor ein großes Problem damit, dass anscheinend in der Ehe alles mögliche von der Kirche akzeptiert wird, für eine Annullierung dergleichen jedoch nur die Zeit vor der Eheschließung von Relevanz ist.

 

Und auch hier kann gem. CIC nur dann annulliert werden, wenn einer der folgenden Punkte bereits vor Eheschließung bewiesen werden kann:

 

- Fehlen des hinreichenden Vernunftgebrauchs (z. B. wegen Geisteskrankheit) (can. 1095, 1° CIC)

 

- Mangelnde Urteilsfähigkeit hinsichtlich der wesentlichen Rechte und Pflichten einer Ehe (z. B. wegen Beeinträchtigungen psychischer Art; wegen inneren Zwanges) (can. 1095, 2° CIC)

 

- Psychisch bedingte Unfähigkeit, die Rechte und Pflichten einer Ehe auf sich zu nehmen und zu erfüllen (z. B. wegen psychischer Unreife; schwerer

Persönlichkeitsstörung) (can. 1095, 3° CIC)

 

- Irrtum in einer Eigenschaft des anderen Partners, die direkt und hauptsächlich angestrebt wurde (z. B. Zeugungsfähigkeit) (can. 1097; can. 1099 CIC)

 

- Arglistige Täuschung (z. B. über Sterilität) (can. 1098 CIC)

 

- Totalsimulation (z. B. Scheinehe) (can. 1101 CIC)

 

- Partialsimulation (Teilsimulation) (can. 1101 CIC)

 

- Eheschließung unter einer Bedingung (can. 1102 CIC)

 

- Eheschließung unter Furcht und Zwang (z. B. wegen Ehrfurcht vor den Eltern) (can. 1103 CIC)

 

- Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Form (z. B. wegen fehlender Trauungsvollmacht des Priesters oder bei nur standesamtlicher Heirat von Katholiken)

 

- Ehehindernis des bestehenden Ehebands aus einer früheren Ehe (can. 1085 CIC)

 

- Ehehindernis des geschlechtlichen Unvermögens (Impotenz) (can. 1084 CIC)

 

Nun möchte ich mal wissen, wer das nach Jahren der Ehe beweisen kann?

 

Ich bin kein Freund von Scheidungen und Trennungen im Allgemeinen, ganz im Gegenteil (was ja wohl mein Problem ist, denn ich möchte ja gerne wieder kirchlich heiraten...). Ich denke jedoch, dass das Kirchenrecht hier überarbeitungsbedürftig ist.

 

Jemand der ein Eheannullierungsverfahren anstrebt tut dies nicht aus Leichtfertigkeit, hier geht es auch nicht mehr darum, ein schönes weisses Kleidchen zur Hochzeit in der Kirche zu tragen. Vielmehr geht es um echte Auseinandersetzung, die einem durch manch einen Offizial ganz schön zur Qual gemacht werden kann und sehr viel Unverständnis hervorruft.

 

Für meinen Teil habe ich mir vor dem Verfahren viele Fragen gestellt. Ich habe mich gefragt, ob es nicht einfacher ist, einfach die "Fraktion" zu wechseln und evangelisch zu werden, das erschien mir zwar einfach, aber mit einer doch recht soliden katholischen Verwurzelung nicht in Einklang zu bringen. Dann hab ich mir vorgenommen, das Offizialat davon zu überzeugen, dass manche Ehen so nicht fortgeführt werden können, hier stößt man jedoch nicht nur an die rechtlichen Grenzen des CIC, sondern auch an uneinsichtige Offiziale (die aber wahrscheinlich nicht anders handeln können und dürfen).

 

Fazit ist: Kommt es zu keiner positiven Entscheidung, verliert die katholische Kirche mindestens ein Mitglied, welches ab dann die katholische Kirche von Grund her in Frage stellen muss. Leider!

 

Herzliche Grüße

 

Annette1

also, die kirche akzeptiert nicht, das zusammenleben mit einem neuen partner. denn dies ist eine sünde (egal ob weltlich geheiratet oder nicht). d.h. es ist unzucht, und so kann man erst nach empfang der beichte zur kommunion.. den vorteil hat es aber, dass wenn es wieder eine trennung gibt, der/die betreffende beichtet, wieder die sakramente empfangen kann, oder?

 

ach, die gründe... hab ich nur den verdacht oder sind da annullationswillige mit einem im kirchenrecht bewandten anwalt im vorteil? teilweise sind es ja "gummiparagraphen"

 

z.b. arglistige täuschung: welcher mann täuscht nicht arglistig?

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Es würde sich allerdings die Frage stellen, ob die beiden bei Brautgespräch und Eheseminar gänzlich geschlafen haben oder überhaupt schon mal über die gemeinsame Zukunft nachgedacht haben ...

... zum einen das, und zum anderen stellt es die ganzen absurden Spitzfindigkeiten heraus, aus denen das katholische Eherecht besteht.

 

Werner

 

(ich bitte zu beachten, daß ich Eherecht und nicht Ehesakrament geschrieben habe)

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Auch wenn das theologisch nicht mehr so schön passt (weil Gott niemals seinen Bund bricht).

Dafür gibt man mit der derzeitigen Praxis das Signal: Wenn irgendwann mal irgendjemand irgendeinen simplen Formfehler feststellt, dann hat Gott nie einen Bund mit uns abgeschlossen.

 

Ein Übersetzungsfehler im Neuen Testament? Der Neue Bund hat nie existert!

 

Ganz toll, oder?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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ja, und dann geht es ja gar nicht mehr darum, dass die kirche die ehe "scheidet", sondern nur dass man nen wisch bekommt, auf dem bestätigt wird, die ehe hätte vor gott nie bestand gehabt...

 

wie heisst doch diese arschgeweihträgerin aus monaco? der wurde ja die ehe annulliert, oder?

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Es würde sich allerdings die Frage stellen, ob die beiden bei Brautgespräch und Eheseminar gänzlich geschlafen haben ...

 

das ist die einzige Möglichkeit, dies zu überleben B)

bearbeitet von marius
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Auch wenn das theologisch nicht mehr so schön passt (weil Gott niemals seinen Bund bricht).

Dafür gibt man mit der derzeitigen Praxis das Signal: Wenn irgendwann mal irgendjemand irgendeinen simplen Formfehler feststellt, dann hat Gott nie einen Bund mit uns abgeschlossen.

 

Ein Übersetzungsfehler im Neuen Testament? Der Neue Bund hat nie existert!

 

Ganz toll, oder?

Simpler Formfehler?

 

Es geht bei der Ehevorbereitung darum, daß zwei Menschen miteinander einen klar umrissenen Bund eingehen - und ihn auch nur eingehen sollen, wenn sie sich wirklich sicher sind.

 

(langsam glaube ich sowieso, es dürfte niemand mehr getraut werden ...)

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Es würde sich allerdings die Frage stellen, ob die beiden bei Brautgespräch und Eheseminar gänzlich geschlafen haben ...

 

das ist die einzige Möglichkeit, dies zu überleben B)

Wasser auf meine Mühlen ...

 

(wobei ich zugeben muss, daß wir das Seminar gleich ganz geschlabbert haben *räusper*)

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MMn geht dieses Annullierungsverfahren eh in die falsche Richtung. Anstatt rückwärts zu wühlen sollte man im Ist-Zustand feststellen, daß die Verbindung ohne Rückkehrmöglichkeit gescheitert ist.

 

Auch wenn das theologisch nicht mehr so schön passt (weil Gott niemals seinen Bund bricht).

Ganz genau. Ich sehe auch überhaupt nicht, wieso das katholische Eheveständnis unter der Einsicht leiden würde, dass der Mensch nun mal nicht Gott ist.

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Auch wenn das theologisch nicht mehr so schön passt (weil Gott niemals seinen Bund bricht).

Dafür gibt man mit der derzeitigen Praxis das Signal: Wenn irgendwann mal irgendjemand irgendeinen simplen Formfehler feststellt, dann hat Gott nie einen Bund mit uns abgeschlossen.

 

Ein Übersetzungsfehler im Neuen Testament? Der Neue Bund hat nie existert!

 

Ganz toll, oder?

Simpler Formfehler?

 

Es geht bei der Ehevorbereitung darum, daß zwei Menschen miteinander einen klar umrissenen Bund eingehen - und ihn auch nur eingehen sollen, wenn sie sich wirklich sicher sind.

 

(langsam glaube ich sowieso, es dürfte niemand mehr getraut werden ...)

Ja, simpler Formfehler.

 

Wäre es anders, wäre eine Anullierung etwas ganz furchtbar Ausgefallenes, extrem Seltenes.

 

Bei der Vielzahl der Anullierungen die es gibt (und das sind ja nur die, wo die Gültigkeit offiziell überprüft wurde, man muss ja davon ausgehen, daß noch 10mal soviele Ehen eigentlich auch ungültig sind, nur wird die Gültigkeit nicht überprüft) ist doch am Eherecht selbst etwas faul.

 

Mit den hochgestochenen Ansprüchen, die das kath. Eherecht zu schützen vorgibt, kann es jedenfalls schon lange nicht mehr Schritt halten.

 

Werner

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MMn geht dieses Annullierungsverfahren eh in die falsche Richtung. Anstatt rückwärts zu wühlen sollte man im Ist-Zustand feststellen, daß die Verbindung ohne Rückkehrmöglichkeit gescheitert ist.

 

Auch wenn das theologisch nicht mehr so schön passt (weil Gott niemals seinen Bund bricht).

Ganz genau. Ich sehe auch überhaupt nicht, wieso das katholische Eheveständnis unter der Einsicht leiden würde, dass der Mensch nun mal nicht Gott ist.

Weil in einer sakramentalen Ehe Gott gewissermaßen dritte Partei ist

(was mich zu der Frage bringt, ob meine nicht-sakramentale große Unterschiede zu einer sakramentalen aufweist).

 

Erklärt man eine Ehe für gescheitert im Sinne von endgültig beendet stellt sich theologisch die Frage, ob Gott in dieser Ehe von anfang an mit wirksam war - wenn ja ist die Ehe nicht scheidbar weil Gott keinen Bund bricht und wenn nein ist die Ehe nie zustanden gekommen.

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Mit den hochgestochenen Ansprüchen, die das kath. Eherecht zu schützen vorgibt, kann es jedenfalls schon lange nicht mehr Schritt halten.

Und was ist die Lösung?

 

Der Ehe den sakramentalen Status nehmen (was kein katholisches Konzil der Welt könnte)?

 

Ein Privilegium Jesuanum einführen (nur Scheidung bei Ehebruch - wobei der ja nicht nur sexuell verstanden werden muss)?

 

Ich wüsste keinen Weg, der das Sakrament unbeschadet ließe.

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Erklärt man eine Ehe für gescheitert im Sinne von endgültig beendet stellt sich theologisch die Frage, ob Gott in dieser Ehe von anfang an mit wirksam war - wenn ja ist die Ehe nicht scheidbar weil Gott keinen Bund bricht und wenn nein ist die Ehe nie zustanden gekommen.

Damit lässt man jede Ehe im Zweifel, ob Gott tatsächlich dabei war.

 

Prinzipiell ist jede Ehe irgendwann mal für Nichtig erklärbar, und das heisst ja dann nichts anderes, als "Ätschbätsch, Gott war nie dabei."

 

Da halte ich es für ehrlicher, zu sagen, Gott ist immer dabei, auch wenn eine Ehe scheitert lässt Gott die gescheiterten Ehepartner nicht im Stich.

 

Und wenn ein gescheiterter Ehepartner ein neues Glück findet, wird Gott auch da dabei sein.

 

Kannst du es wirklich nachvollziehen, daß Gott angeblich zu dem Mann, der nach 10 Jahren Ehe mit den Kindern von seiner Frau sitzengelassen wird, sagen würde "Ne, also tut mir leid, ich bestehe drauf daß du jetzt alleinbleibst, weil ich als drittes Mitglied in diesem nicht mehr existierenden Bund darauf bestehe, daß zumindest wir beide so tun, als ob wir noch zu dritt wären!"?

 

Werner

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Mit den hochgestochenen Ansprüchen, die das kath. Eherecht zu schützen vorgibt, kann es jedenfalls schon lange nicht mehr Schritt halten.

Und was ist die Lösung?

 

Der Ehe den sakramentalen Status nehmen (was kein katholisches Konzil der Welt könnte)?

 

Ein Privilegium Jesuanum einführen (nur Scheidung bei Ehebruch - wobei der ja nicht nur sexuell verstanden werden muss)?

 

Ich wüsste keinen Weg, der das Sakrament unbeschadet ließe.

Es gibt zwei Lösungen:

 

1) Man predigt nicht nur die Unauflöslichkeit, man lebt sie auch. Das würde bedeuten, daß es keine Anullierungen (ausser in sehr seltenen Einzelfällen) mehr gibt.

 

2) Man trägt der Realität Rechnung und anerkennt, daß der Mensch fehlerhaft ist. Das würde bedeuten, die Ehe bleibt ein Sakrament, selbstverständlich, kann aber unter bestimmten Umständen für gescheitert erklärt werden, was den gescheiterten eine neue Ehe, die selbstverständlich auch wieder ein Sakrament wäre, ermöglicht.

 

Was heute praktiziert wird, ist, daß man 1) predigt, und durch kirchenjuristische Spitzfindigkeiten de facto 2) in der Praxis lebt.

 

Was mich daran stört ist die Unaufrichtigkeit.

 

Man predigt Wasser und säuft Wein, sowas hat schon Jesus gestört.

 

Werner

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Was stört eigentlich an der Praxis der Orthodoxie? Auch wenn die zweite (oder dritte) Ehe nicht als kirchliches Freudenfest gefeiert wird, hat doch das, wenn auch nicht freudige, Akzeptieren der neuen Verbindung (nach einer Buß- und Bedenkzeit) doch mehr Stärkung für einen Christen/eine Christin, die einen Neuanfang wagen (müssen).

bearbeitet von Elima
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2) Man trägt der Realität Rechnung und anerkennt, daß der Mensch fehlerhaft ist. Das würde bedeuten, die Ehe bleibt ein Sakrament, selbstverständlich, kann aber unter bestimmten Umständen für gescheitert erklärt werden, was den gescheiterten eine neue Ehe, die selbstverständlich auch wieder ein Sakrament wäre, ermöglicht.

Weg 2 ist nicht gangbar.

 

Das Wesen eines Sakraments ist es unumkehrbar und unaufhebbar zu sein.

 

Man kann seine Taufe nicht aufheben, seine Firmung nicht und nicht jede einzelne Kommunion oder gar jede einzelne Beichte.

 

Nicht einmal die Priesterweihe kann "weggenommen" werden.

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Was stört eigentlich an der Praxis der Orthodoxie? Auch wenn die zweite (oder dritte) ehe nicht als kirchliches Freudenfest gefeiert wird, hat doch das, wenn auch nicht freudige, Akzeptieren der neuen Verbindung (nach einer Buß- und Bedenkzeit) doch mehr Stärkung für einen Christen/eine Christin, die einen Neuanfang wagen (müssen).

Das frag Papa Bene.

 

Nichts desto weniger hält sich meine Begeisterung für die orthodoxe Lösung mittlerweile in Grenzen.

 

Sie mag für die Betroffenen einfacher sein, aber theologisch halte ich die Segnungen neuer Partnerschaften bei bereits bestehendem Eheband für fragwürdig (zumal die weiteren Ehen ja nicht sakramental sind).

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2) Man trägt der Realität Rechnung und anerkennt, daß der Mensch fehlerhaft ist. Das würde bedeuten, die Ehe bleibt ein Sakrament, selbstverständlich, kann aber unter bestimmten Umständen für gescheitert erklärt werden, was den gescheiterten eine neue Ehe, die selbstverständlich auch wieder ein Sakrament wäre, ermöglicht.

Weg 2 ist nicht gangbar.

 

Das Wesen eines Sakraments ist es unumkehrbar und unaufhebbar zu sein.

 

Man kann seine Taufe nicht aufheben, seine Firmung nicht und nicht jede einzelne Kommunion oder gar jede einzelne Beichte.

 

Nicht einmal die Priesterweihe kann "weggenommen" werden.

Mann kann aber sehr wohl mehrfach die Kommunion erhalten, beliebig oft beichten und auch das Sakrament der Krankensalbung kann man empfangen, so oft man seiner bedarf.

 

Einmaligkeit ist also keine Wesenszug eines Sakramentes.

 

Eigentlich liegt das Problem ja nur in der Unauflöslichkeit des Bundes durch Gott.

 

Was man dafür aber, wie ich oben schon gesagt habe, billigend in Kauf nimmt, ist, daß es diesen Bund eventuell gar nicht gibt (jedenfalls wen man so frei- und großzügig anulliert wie man das tut)

 

Werner

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Was stört eigentlich an der Praxis der Orthodoxie? Auch wenn die zweite (oder dritte) ehe nicht als kirchliches Freudenfest gefeiert wird, hat doch das, wenn auch nicht freudige, Akzeptieren der neuen Verbindung (nach einer Buß- und Bedenkzeit) doch mehr Stärkung für einen Christen/eine Christin, die einen Neuanfang wagen (müssen).

die orthodoxe Lösung halte ich auch für eine sehr gangbare Variante.

 

Wobei allerdings, wie ich aus Gesprächen mit Orthodoxen weiß, die Kenntnis über die Sakramentalität der drei möglichen Ehen (zumindest in Griechenland sind es drei) nicht sehr verbreitet ist.

 

Die allgemeine Ansicht ist, daß die orthodoxe Kirche 3 Ehen erlaubt.

 

Werner

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2) Man trägt der Realität Rechnung und anerkennt, daß der Mensch fehlerhaft ist. Das würde bedeuten, die Ehe bleibt ein Sakrament, selbstverständlich, kann aber unter bestimmten Umständen für gescheitert erklärt werden, was den gescheiterten eine neue Ehe, die selbstverständlich auch wieder ein Sakrament wäre, ermöglicht.

Weg 2 ist nicht gangbar.

 

Das Wesen eines Sakraments ist es unumkehrbar und unaufhebbar zu sein.

 

Man kann seine Taufe nicht aufheben, seine Firmung nicht und nicht jede einzelne Kommunion oder gar jede einzelne Beichte.

 

Nicht einmal die Priesterweihe kann "weggenommen" werden.

Nichtsdestotrotz wird der Weg 2 aber heute sehr oft beschritten.

 

Man behilft sich dann mit der (in meinen Augen) Spitzfindigkeit, zu sagen, das Sakrament habe gar nicht bestanden.

 

Werner

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2) Man trägt der Realität Rechnung und anerkennt, daß der Mensch fehlerhaft ist. Das würde bedeuten, die Ehe bleibt ein Sakrament, selbstverständlich, kann aber unter bestimmten Umständen für gescheitert erklärt werden, was den gescheiterten eine neue Ehe, die selbstverständlich auch wieder ein Sakrament wäre, ermöglicht.

Weg 2 ist nicht gangbar.

 

Das Wesen eines Sakraments ist es unumkehrbar und unaufhebbar zu sein.

 

Man kann seine Taufe nicht aufheben, seine Firmung nicht und nicht jede einzelne Kommunion oder gar jede einzelne Beichte.

 

Nicht einmal die Priesterweihe kann "weggenommen" werden.

Natürlich gibt es andere Möglichkeiten, Jesu Worte über die Ehe zu interpretieren. Das wurde auch nach fränkischem Recht so gehandhabt. Die Kirchengeschichte ist teilweise auch Sakramentsgeschichte, nämlich auch darin hat es Entwicklungen gegeben.

 

Dieses scheinheilige Beharren auf dem ach so heiligen Sakrament ist langsam nicht mehr nachvollziehbar.

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Mann kann aber sehr wohl mehrfach die Kommunion erhalten, beliebig oft beichten und auch das Sakrament der Krankensalbung kann man empfangen, so oft man seiner bedarf.

 

Einmaligkeit ist also keine Wesenszug eines Sakramentes.

Dafür ist Ehe wie Weihe, Taufe und Firmung ein "Dauersakrament".

 

Die Ehe ist kein Heilungssakrament, das man "bei Bedarf" empfangen kann sondern eines der beiden Dienstsakramente zu denen man sich auf Dauer verpflichtet.

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Man behilft sich dann mit der (in meinen Augen) Spitzfindigkeit, zu sagen, das Sakrament habe gar nicht bestanden.

Das ist keine Spitzfindigkeit sondern leider Realität.

 

MMn dürfte ein Großteil der heute vollzogenen katholischen Trauungen überhaupt nicht zelebriert werden (eben weil die meisten Leute überhaupt nicht wissen, worauf sie sich einlassen).

 

 

 

(was mich immer noch irritiert: wieso gelten für religionsverschiedene Ehen, die eindeutig nicht sakramental sind dieselben Regeln wie für sakramentale)

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