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Evangelium vom Freitag/ Bibelteilen/ Verweilen...


Monika

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17. November

Hl. Gertrud von Helfta

Ordensfrau, Mystikerin

Gertrud von Helfta, auch „die Große“ genannt, wurde 1256 in Thüringen geboren. Sie erhielt im Kloster Helfta unter Leitung der Äbtissin Gertrud von Hackeborn eine gute humanistische und theologische Ausbildung. Von 1281 an hatte sie ungewöhnliche mystische Gnaden. Lange Zeit schwieg sie über ihre Visionen, die sich im Allgemeinen an die Feier der Liturgie anschlossen. Seit Gründonnerstag 1289 begann sie darüber zu reden und (deutsch und lateinisch) zu schreiben. Besonders häufig sprach sie vom Geheimnis der Eucharistie und vom Herzen Jesu. Fast alle Anrufungen der heutigen Herz-Jesu-Litanei finden sich bereits in ihren Schriften. Ihren Mitschwestern diente sie in herzlicher und demütiger Liebe. Sie starb am 13. November 1302.

 

Zur Lesung

Der ganze Epheserbrief ist in einer Atmosphäre des Gebets geschrieben. Mit einem feierlichen Gebet (Eph 3, 14-21) schließt der lehrhafte Teil dieses Briefs. Die Ausführungen über Gottes ewigen Geschichtsplan und dessen Verwirklichung in Christus und in der Kirche münden in den Wunsch, dass die Gemeinde in der Erkenntnis Gottes wachse und dass sie wenigstens eine Ahnung bekomme von der Größte Gottes und von der Liebe Christi. Das Ziel der geschaffenen Welt ist ja „das Lob seiner Herrlichkeit“ (Eph 1, 6.12.14). Man lobt aber sinnvollerweise nur das, was man kennt. Durch die Gotteserkenntnis, die Glaube und Liebe zugleich ist, wohnt Christus im Herzen der Menschen, in jener tiefen Mitte, aus der alles Erkennen und Lieben hervorquillt. Mit der Erkenntnis wächst die Liebe und mit der Liebe die Erkenntnis. Nur eine Gemeinde, die ständig im Glauben und in der Liebe wächst, kann Gott „verherrlichen“ (3, 21) und der Welt die frohe Botschaft weitergeben. - Zu 3, 14-15: Jes 45, 23; Röm 14, 11. – Zu 3, 16-19: Kol 1, 11; Joh 14, 23; Kol 1, 23; 2, 7.10; Phil 4, 7.

 

Lesung

Eph 3, 14-19

Die Liebe Christi verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

14Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater,

 

15nach dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird,

 

16und bitte, er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt.

 

17Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet,

 

18sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen

 

19und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.

 

Zum Evangelium

Jesus ist der wahre Weinstock, wie er das wahre Licht ist und der gute Hirt und das lebendige Brot. Er ist die urbildliche Wirklichkeit von der alles Geschaffene ein Gleichnis ist. In der Rede Jesu vom Weinstock gehen Gleichnis und Wirklichkeit ineinander über. Die gemeinte Wirklichkeit ist die lebensnotwendige Verbindung: der Rebzweig ist nichts ohne die lebendige Einheit mit dem Weinstock: Nur wer in der Einheit bleibt, hat das Leben. Die Mahnung „Bleibt in mir!“ (15, 4) wird in 15, 9 ergänzt und verdeutlicht durch das Wort: „Bleibt in meiner Liebe!“; in 15, 17 heißt es dafür: „Liebt einander!“ Die Liebe, die hier gemeint ist, ist die Treue des Glaubens; nur der liebende Glaube ist fruchtbar. Der Glaube kommt vom Hören und Aufnehmen des Wortes; in Jesus spricht uns Gott selbst an und fordert uns. Das Wort macht uns rein (15, 3): nicht dadurch, dass wir es auseinander nehmen und untersuchen, sondern dadurch, dass wir unser zwiespältiges Leben von der Kraft des Wortes Jesu sammeln und verwandeln lassen. Und nicht nur das gesprochene Wort ist Wort; auf vielfache Weise nimmt Gott den Menschen in seine Schule, um ihn rein und reif zu machen. - Jes 5, 1-7; Jer 2, 21; Mt 15, 13; 1 Joh 3, 21-24.

 

Evangelium

Joh 15, 1-8

Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

1Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.

 

2Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.

 

3Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.

 

4Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.

 

5Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

 

6Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.

 

7Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.

 

8Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

 

© Schott - Erzabtei Beuron

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Ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.

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Freitag der 33. Woche im Jahreskreis

Zur Lesung

In den vorausgegangenen Visionen von den sieben Siegeln und den sechs Posaunen (Kap. 6-9) wurde der Seher bis an die Grenze dessen geführt, was vorerst gesagt und gehört werden kann. Vor die Vision der siebten Posaune (11, 15-19) schiebt sich die Vision von einem kleinen, aufgeschlagenen Buch. Was hat dieses kleine Buch zu bedeuten, und wie verhält es sich zu dem großen Buch mit den sieben Siegeln in Kapitel 5? Wahrscheinlich ist das kleine Buch eine gedrängte Zusammenfassung des großen Buches, ein Hinweis auf die Ereignisse, die noch ausstehen, bis (mit dem Ertönen der siebten Posaune; 11, 15-19) das Geheimnis Gottes vollendet ist (10, 7). Tödliche Gefahren bedrohen das Volk Gottes, und die Rettung wird ihm kommen wie durch den Tod hindurch (vgl. Lesung von morgen). Kein Wunder, dass dieses Buch dem Propheten zugleich süß und bitter schmeckt. Er muss es verschlingen wie in alter Zeit ein Jeremia oder Ezechiel: er muss die ganze Weissagung und Weisung Gottes in sich aufnehmen, um nochmals als Prophet über (d. h. gegen) Völker und Könige aufzutreten. - Ez 3, 1-3; Jer 1, 10; Dan 3, 4; 7, 14.

 

Lesung

Offb 10, 8-11

Ich nahm das kleine Buch und aß es

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

8Und die Stimme aus dem Himmel, die ich gehört hatte, sprach noch einmal zu mir: Geh, nimm das Buch, das der Engel, der auf dem Meer und auf dem Land steht, aufgeschlagen in der Hand hält.

 

9Und ich ging zu dem Engel und bat ihn, mir das kleine Buch zu geben. Er sagte zu mir: Nimm und iss es! In deinem Magen wird es bitter sein, in deinem Mund aber süß wie Honig.

 

10Da nahm ich das kleine Buch aus der Hand des Engels und aß es. In meinem Mund war es süß wie Honig. Als ich es aber gegessen hatte, wurde mein Magen bitter.

 

11Und mir wurde gesagt: Du musst noch einmal weissagen über viele Völker und Nationen mit ihren Sprachen und Königen.

 

Zum Evangelium

Der Tempel war das Ziel des langen Weges Jesu von Galiläa über Samaria hinauf nach Jerusalem. Über die Tempelreinigung berichtet Lukas kürzer als die anderen Evangelisten. Durch seine Tat und sein Wort erweist sich Jesus als der Herr des Tempels; er ist hier im Haus seines Vaters (Lk 2, 49), er liebt dieses Haus, aber er übt an dem Zustand im Tempel die gleiche harte Kritik wie die Propheten. - Nur Lu­kas berichtet, Jesus habe dann im Tempel gelehrt und den entweihten Ort durch seine Gegenwart und sein Wort neu geweiht. Nicht die Steine machen den Tempel, nicht der Opferbetrieb macht ihn zum Haus Gottes. Nur wo Menschen sich versammeln, um Gottes Wort zu hören und seine Gegenwart zu erfahren, ist „Haus Gottes“. „Der Tempel Gottes seid ihr“ (1 Kor 3, 17; vgl. 2 Kor 6, 16). - Zu 19, 45-46: Mt 21, 12-13; Mk 11, 15-17; Joh 2, 13-16; Jes 56, 7; Jer 7, 11; Mal 3, 1-2; Sach 14, 21. - Zu 19, 47-48: Mk 11, 18; Lk 21, 37; 22, 53; Joh 7, 14; 18, 20.

 

Evangelium

Lk 19, 45-48

Ihr habt aus dem Haus Gottes eine Räuberhöhle gemacht

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

45Dann ging er in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben.

 

46Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.

 

47Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen.

 

48Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern.

 

© Schott - Erzabtei Beuron

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Freitag der 34. Woche im Jahreskreis

Zur Lesung

Mit Offb 19, 11 beginnt der Schlussakt des endzeitlichen Dramas. Christus erscheint, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten (19, 11; vgl. Jes 11,4). In 20, 1-10 wird das Gericht über den Satan (= Drache = alte Schlange = Teufel) geschildert, in 20, 11-15 das Weltgericht, in 21, 1-8 die neue Schöpfung. - Die Deutung von 20, 1-10 war in der alten Kirche heftig umstritten. Es ist die Schriftstelle, auf die sich die Lehre vom tausendjährigen Reich gegründet hat. Der Satan wird gefesselt und in den Abgrund geworfen. Hier ist er „für 1000 Jahre“ eingesperrt; die Märtyrer werden auferweckt und üben zusammen mit Christus 1000 Jahre lang die Herrschaft aus (20, 4). Zum Verständnis dieser Stelle ist zunächst wichtig, dass die 1000 Jahre nicht als mathematische Zeitangabe verstanden werden können. Statt 1000 Jahre könnte es auch heißen: ein Tag (vgl. 2 Petr 3, 8). Gemeint ist vermutlich die für uns nicht messbare Zeit des Reiches Christi. Für die Märtyrer, die treuen Zeugen Christi, ist es bereits Zeit des Sieges, der endgültigen Rettung. Für die Übrigen findet das Gericht nach Ablauf der „1000 Jahre“ statt (20. 11-15). Alle Menschen („die Großen und die Kleinen“) werden auferweckt und erscheinen vor dem Thron Gottes. Das Urteil richtet sich nach den Taten, die alle bei Gott in Erinnerung sind (das ist der Sinn des himmlischen Buches). Alles Vergängliche wird dann vergangen sein (21, 1); die neue Schöpfung, das neue Jerusalem geht in strahlender Klarheit und heiliger Sammlung dem Herrn entgegen. - Zu 20, 1-4: Gen 3, 1; Jes 24, 22; Lk 8, 31; Joh 12, 31; 1 Joh 5, 18; 1 Kor 15, 24-28. - Zu 20, 11-15: Jes 6, 1;; Ps 114, 3.7; Jes 25, 8; 21, 6; Dan 7, 9-10; Röm 14, 10; 2 Kor 5, 10. - Zu 21, 1-2: Jes 65, 17; 66, 22; 52, 1; 61, 10; Gal 4, 26-27.

 

Lesung

Offb 20, 1-4.11 - 21, 2

Die Toten wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken

Ich sah das neue Jerusalem aus dem Himmel herabkommen

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

1Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette.

 

2Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange - das ist der Teufel oder der Satan -, und er fesselte ihn für tausend Jahre.

 

3Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden.

 

4Dann sah ich Throne; und denen, die darauf Platz nahmen, wurde das Gericht übertragen. Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren, weil sie an dem Zeugnis Jesu und am Wort Gottes festgehalten hatten. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet, und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für tausend Jahre.

 

11Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel, und es gab keinen Platz mehr für sie.

 

12Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war.

 

13Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken.

 

14Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee.

 

15Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.

 

1Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.

 

2Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.

 

Zum Evangelium

Die Welt ist reif für das Gericht, das Reich Got­tes ist nahe: das sollen die Jünger an den Zeichen erkennen, die dem Kom­men des Menschensohnes vorausgehen: Verfolgungen, Wirren und Katastrophen von kosmischen Ausmaßen. Die Zeichen sind so sicher, wie es sicher ist, dass nach dem Frühjahr der Sommer kommt. Sommer bedeu­tet in der Sprache der Bibel Ernte: die Zeit der Ernte aber ist die Zeit des Gerichts. Auch die Zerstörung Jerusalems war ein Gericht, eine Offenba­rung der Königsherrschaft Gottes. Das Wort von „dieser Generation“, die nicht vergehen wird, „bis alles eintrifft“, hat (ebenso wie Lk 9, 29) der Er­klärung von jeher Schwierigkeiten bereitet. Es scheint eine Zeitangabe zu sein und ist doch keine. Jeder Leser des Evangeliums soll mit offenen Augen in seiner Zeit die Zeichen erkennen und begreifen, dass diese Welt im Vergehen ist und dass sie unter dem richtenden und rettenden Wort Gottes steht. - Mt 24, 32-36; Mk 13, 28-32; Lk 9, 27; 12, 56; Joh 4, 35; Joel 4, 13-14.

 

Evangelium

Lk 21, 29-33

Wenn ihr all das geschehen seht, sollt ihr erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

29Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an:

 

30Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.

 

31Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist.

 

32Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft.

 

33Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

 

© Schott - Erzabtei Beuron

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Und er gebrauchte einen Vergleich...

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8. Dezember

Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria

Die Glaubenslehre, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an von aller Erbschuld frei war, wird ausdrücklich in der Heiligen Schrift nicht ausgesprochen, doch wurden einige Aussagen der Schrift schon früh in dem Sinn verstanden, dass Maria das reinste, in einmaliger Weise von Gott bevorzugte Geschöpf war, die neue Eva, die ohne Sünde blieb und so zur „Mutter aller Lebenden“ werden konnte. Dabei bleibt klar, 1. dass Maria auf natürliche Weise als Kind ihrer Eltern gebo­ren wurde und 2. dass auch sie alle Gnade durch Jesus Chri­stus, durch seinen Kreuzestod, empfangen hat.

Das Dogma „Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhö­hung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erb­sünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.“ (Pius IX., Aposto­lisches Schreiben „Ineffabilis Deus“, verkündet am 8. Dezember 1854)

 

Zur 1. Lesung

Die Geschichte vom verlorenen Paradies ist wahr. Gott will dem Menschen seine Nähe und Freundschaft schenken, das ist der Sinn des „Gartens“. Aber Gott kann nur dem etwas schenken, der fähig ist, es zu empfangen. Der Mensch mit der gierig raffenden Hand oder mit der trotzig geballten Faust ist dazu nicht fähig. Er bekommt vielleicht das, was er wollte, aber nur, um dann zu sehen, dass er arm und „nackt“ ist. Er wird auf sich selbst zurückgeworfen, und die ganze Natur leidet darunter, dass die Ordnung gestört ist. Das wissen wir in unserem Jahrhundert der Verwüstung auch dann, wenn wir keine Dornen und Disteln mehr zu sehen bekommen. Aber nicht das Gericht ist Gottes letztes Wort. Die Rückkehr zu Gott, zum Leben, zum Glück ist dem Menschen verheißen und aufgetragen. Die Schlange, dieses geheimnisvolle, übermenschlich schlaue und bösartige Wesen, wird vom Nachkommen der Frau besiegt werden: einer wird kommen und den Kopf der Schlange treffen (Gen 3, 15); er wird dem tödlichen Unsinn ein Ende macht und den Menschen eine neue Zukunft geben. - Röm 5, 12-20; Hos 4, 1-3; 1 Joh 3, 8; Röm 8, 18-25; Offb 12.

 

1. Lesung

Gen 3, 9-15.20

 

Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und den Nachwuchs der Frau

 

Lesung aus dem Buch Genesis

 

9Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du?

 

10Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.

 

11Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?

 

12Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen.

 

13Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen.

 

14Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens.

 

15Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.

 

20Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.

 

Zur 2. Lesung

Am Anfang des Epheserbriefs steht ein hymnischer Lobpreis, der alles Handeln Gottes in dem Wort „Segen“ zusammenfasst (1, 3-14). Von Ewigkeit her hat Gott uns erkannt und geliebt. Das Offenbarwerden seiner ewigen Größe („Herrlichkeit“) und seiner Gnade ist das Ziel der Schöpfung und der Sinn der Menschheitsgeschichte, auch der Sinn jedes Menschenlebens. Von sich aus kann die Schöpfung dieses Ziel nicht erreichen. Hier greift Gottes Erbarmen ein; er macht Christus zum Haupt und zur Mitte einer neuen Schöpfung, zu ihrem Retter. Von Sünde ist in diesem Abschnitt nur in Vers 7 die Rede und nur indirekt: durch das Blut Christi haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden. Er gibt uns als Siegel der Gottesgemeinschaft der Heiligen Geist. Durch ihn haben wir Hoffnung; wir wissen, dass Gott uns angenommen hat. - Zu 1, 3-4: Eph 2, 6-7; Joh 15, 16: 17, 24; Eph 5, 27. - Zu 1, 5-6: Joh 1, 12; Röm 8, 29. - Zu 1, 11-12: Kol 1, 12.

 

2. Lesung

Eph 1, 3-6.11-12

In Christus hat Gott uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, zum Lob seiner herrlichen Gnade

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

 

3Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.

 

4Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott;

 

5er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen,

 

6zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn;

 

11Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt;

 

12wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben.

 

ZUM EVANGELIUM

Maria wird vom Engel als die Frau begrüßt, die mehr als alle anderen begnadet ist. Sie steht in der Reihe der großen Erwählten (Abraham, David) und überragt sie alle. Sie ist der neue Zion, das wahre Jerusalem, dem Gottes besondere Liebe und Gegenwart gilt (vgl. Zef 3, 14-16; Sach 9, 9). Was zu Maria über Jesus gesagt wird (Lk 1, 31-33), übertrifft bei weitem das über Johannes Gesagte ( 1, 15-17). Seine Titel und sein Name kennzeichnen ihn als den verheißenen Messias der Endzeit, der die Einheit von Juda und Israel wiederherstellen und über alle Völker in Ewigkeit herrschen wird. Er ist der Sohn der Jungfrau, ist wahrer Mensch und gehört doch zur Welt Gottes (1, 35). Anders als Zacharias (1, 18) antwortet Maria auf die Botschaft des Engels mit dem einfachen und großen: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ - Jes 7, 14; Mt 1, 21-23; Jes 9, 5-6; Dan 7, 14; Ex 40, 34-35.

 

Evangelium

Lk 1, 26-38

Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

26Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret

 

27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

 

28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

 

29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

 

30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

 

31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

 

32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.

 

33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

 

34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

 

35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

 

36Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.

 

37Denn für Gott ist nichts unmöglich.

 

38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

 

© Schott - Erzabtei Beuron

bearbeitet von wolfgang E.
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Durch ihn sind wir als Erben vorherbestimmt.

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Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn......

 

 

 

 

Denn für Gott ist nichts unmöglich.

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