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Um Hilfe beten


ThomasB.

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Mt einem spontanen Hilferuf kommentierte Sokrates die Tatsache, daß ein Bischof der katholischen Kirche angesichts eines Hochwassers den Herrn zu Hilfe rief.

 

Warum eigentlich darf man das nicht?

 

Sollen wir den gepinnten Thread "Mit der Bitte um Euer Gebet" löschen?

bearbeitet von ThomasBloemer
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Warum eigentlich darf man das nicht?

es ist nicht politisch korrekt. Jesus durfte einst dem Sturm nicht gebieten - also warum heute dem Hochwasser, sagt die kritische Exegese!!

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Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir darüber ein Glaubensgespräch führen könnten.

Es ist durchaus eine Glaubensfrage ob man Gott zumuten kann und darf politisch inkorrekt zu handeln und Gebete zu erhören, die einen Einfluß auf das Naturgeschehen erfordern.

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Das Problem liegt m.E. darin, dass eine rationalistische Denkweise auch das Gebet weg- rationalisiert und das Eingreifen Gottes übersieht. Gläubige Menschen aller Zeiten haben auf ihr Gebet immer Antworten erhalten, Erhörung gefunden. Womöglich hängt die Kritik am Gebet um Hilfe mit der Einstellung zusammen, Gott würde auf unsere Gebete nicht spürbar reagieren. Wer ein intensiveres Gebetsleben pflegt (so hoffe ich) könnte viele Fälle von Gottes Hilfe berichten.

 

Bei meinem ersten Bergabsturz am Zinken im Eislochgraben vor Jahren löste sich der Stein, an den ich mich in der steilen Rinne anhielt, und ich begann kopfüber rückwärts abzustürzen. Ich schrie damals "Herr - hilf" und ich kann es nur der wunderbaren Hilfe Gottes zuschreiben, dass ich nicht mit dem Kopf auf Steine und Felsen aufprallte sondern (ich weiß nicht wie) im Absturz eine solche Drehung erlebte, dass ich auf den Füßen aufkam- und außer Kleinigkeiten nichts passiert. Deo gratias.

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Klar darf man um Hilfe beten, und als nicht Dabeigewesener vermute ich mal, daß Bischof Eder genau das getan hat. Es war in meiner Heimatgemeinde immer schöner Brauch, im Sommer den Wettersegen zu sprechen (für eine Stadtgemeinde ja eher unüblich) und warum soll Bischof Eder nicht einen eucharistischen Segen mit der Bitte um Hilfe gegen das Hochwasser gesprochen haben.

 

Allerdings ist die Geschichte hier so angekommen als wenn Bischof Eder mit der Monstranz in der Hand sich an die Salza gestellt hat und gerufen hat "Hochwasser, ich befehle dir, verschwinde" und das hört sich dann doch etwas nach einem Vampirjäger an, der mit einem Kruzifix fuchtelnd den Bösen zu vertreiben versucht.

 

Ich vermute mal, es gab einen ganz "normalen" Wettersegen, vielleicht mit einer kleinen Prozession an den hochwasserführenden Fluss, wo dann der Segen erteilt wurde, und das wäre gute alte katholische Tradition.

 

Werner

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Gibt es denn Argumente dafür, nicht um Hilfe beten zu dürfen?

Genau das wollte ich diejenigen fragen, die wegen des eucharistischen Segens beim Hochwasser fast eine Herzattacke erlitten haben.

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Natürlich darf man um Hilfe beten. Ich denke auch, dass da im Zusammenhang mit Salzburg etwas falsch herübergekommen ist.

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Franciscus non papa

sicher darf man um hilfe in jeder not beten - auch gegen jede vernunft. und auch ich habe das schon getan, den himmel bestürmt, um ihn zu bewegen, mir zu hilfe zu kommen.

 

aber man darf den himmel auch nicht zum lückenbüsser der eigenen fehler machen. beispiel: das gebet zum heiligen geist vor einer prüfung ist gut und richtig, allerdings sollte man auch selbst vorher eifrig lernen. unvorbereitet sein und dann um hilfe beim heiligen geist nachsuchen, macht den heiligen geist eben zum lückenbüsser...

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sicher darf man um hilfe in jeder not beten - auch gegen jede vernunft. und auch ich habe das schon getan, den himmel bestürmt, um ihn zu bewegen, mir zu hilfe zu kommen.

 

aber man darf den himmel auch nicht zum lückenbüsser der eigenen fehler machen. beispiel: das gebet zum heiligen geist vor einer prüfung ist gut und richtig, allerdings sollte man auch selbst vorher eifrig lernen. unvorbereitet sein und dann um hilfe beim heiligen geist nachsuchen, macht den heiligen geist eben zum lückenbüsser...

 

 

 

Ich habe da immer gebetet, Gott möge mir helfen, dass mir rechtzeitig einfällt, was ich schon mal gewusst habe. Gebet statt Sachgerechtigkeit (Lieblingsausdruck meines Moraltheologie-Professors) nein! Beides zusammen: aber sicher.

 

Meinen Schülern habe ich oft gesagt: Gott hat euch den Verstand gegeben, verlangt nicht, dass er auch noch für euch denkt.

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Ich weiß natürlich nicht wie das in Salzburg war, aber was ich gerade überlege ist der Zusammenhang zwischen Bittgebet und dem Allerheiligsten (unabhängig vom erzählten Fall). Der Eucharistische Segen hat mit der Beziehung zwischen Christus und den Menschen zu tun, ob es sinnvoll ist ihn auch auf "Objekte" anzuwenden muss ich mir erst überlegen, ich hätt das auch auf Bittgängen etc. noch nie erlebt. Bei manchen Andachten gibt es einen abschließenden eucharistischen Segen für die Menschen. Das scheint mir stimmig zu sein.

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Ich weiß natürlich nicht wie das in Salzburg war, aber was ich gerade überlege ist der Zusammenhang zwischen Bittgebet und dem Allerheiligsten (unabhängig vom erzählten Fall). Der Eucharistische Segen hat mit der Beziehung zwischen Christus und den Menschen zu tun, ob es sinnvoll ist ihn auch auf "Objekte" anzuwenden muss ich mir erst überlegen, ich hätt das auch auf Bittgängen etc. noch nie erlebt. Bei manchen Andachten gibt es einen abschließenden eucharistischen Segen für die Menschen. Das scheint mir stimmig zu sein.
M.E. werden zu Fronleichnamen auch Felder und Fluren mit dem Allerheiligsten gesegnet. Warum sollte das Element Wasser davon ausgeschlossen sein?
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Stimmt. Es wäre interessant jetzt die Texte von Fronleichnam anzusehen - wer (und wie) hier wirklich gesegnet wird. Aber man spricht schon von Flur und Feldsegen - da hast du schon recht.

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Ich meine mich zu erinnern, daß unser Pfarrer in Fürth während des Sommers auch als Schlußsegen der Messe "der Herr segne euren Acker und den Wald" verwendet hat (der ganze Segensspruch war länger).

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Stimmt. Es wäre interessant jetzt die Texte von Fronleichnam anzusehen - wer (und wie) hier wirklich gesegnet wird. Aber man spricht schon von Flur und Feldsegen - da hast du schon recht.

 

Ergänzung

 

Über die ganze Schöpfung, über Felder und Fluren, Dörfer und Städte wird an diesem Tag Gottes Segen ausgerufen. Das Fronleichnamsfest ermuntert zu dankbarem Genuss der schönen Dinge dieser Welt und verweist zugleich auf den, der allein im Stande ist, den ganzen Hunger des Menschenherzens zu stillen. Dafür gehen katholische Christen an diesem Tag sogar auf die Straße.

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Wettersegen:

 

Priester: "Vor Blitz, Hagel und Ungewitter"

Gemeinde: "bewahre uns o Herr."

Priester: "Zeig uns deine Barmherzigkeit"

Gemeinde: "und schenk uns dein Heil."

Priester: "Herr erhöre mein Gebet"

Gemeinde: "und lass mein Rufen zu dir kommen."

Priester: "Der Herr segne die Felder, Gärten und Weinberge und alle Menschen, die dort arbeiten"

Gemeinde: "Amen"

Priester: "Der Herr lasse das Werk unserer Hände gedeihen und halte allen Schaden fern"

Gemeinde: "Amen"

Priester: "Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters † und des Sohnes † und des Heiligen Geistes † komme über euch, über dieses Land, über eure Arbeit und die Früchte der Erde und bleibe alle Zeit"

Gemeinde: "Amen"

 

Werner

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Wahrscheinlich spielt es wirklich keine Rolle wenn bei einer eucharistischen Segnung nicht die personale Ebene im Mittelpunkt steht .... man muss vielleicht nur aufpassen dass nicht der Eindruck von Beschwörung entsteht

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Mt einem spontanen Hilferuf kommentierte Sokrates die Tatsache, daß ein Bischof der katholischen Kirche angesichts eines Hochwassers den Herrn zu Hilfe rief.

 

Warum eigentlich darf man das nicht?

 

Sollen wir den gepinnten Thread "Mit der Bitte um Euer Gebet" löschen?

 

 

Lieber Thomas,

 

selbstverständlich wird der Thread nicht gelöscht.

Gerade er zeigt, wie vertrauensvoll Menschen immer wieder ihre Kümmernisse, Sorgen und Nöte vor Gott bringen. Vor allem und gerade dann, wenn sie mit ihren eigenen Kräften und Fähigkeiten am Ende sind.

Selbstverständlich darf man da den Herrn zu Hilfe rufen. Und die Glaubensgeschwister um ihr Gebet bitten.

 

Was nun Sokrates betrifft, kann ich nicht für ihn sprechen. Aber die bildliche Vorstellung, dass da ein Bischof im Ornat und Rauchmantel und mit Monstranz auf einem durchgeweichten Hochwasserdamm rumspaziert, den Helfern im Wege und sich selbst gefährdend - das würde mir auch ein spontanes "Oh Gott" entlocken. Mariamantes Schilderung hat ein solches Bild in mir hervorgerufen.

Aber wahrscheinlich war es gar nicht so, und deshalb braucht es keine weiteren Spekulationen und Löschungen. Punkt.

 

Der Herr segne und behüte Dich.

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dass da ein Bischof im Ornat und Rauchmantel und mit Monstranz auf einem durchgeweichten Hochwasserdamm rumspaziert, den Helfern im Wege und sich selbst gefährdend - das würde mir auch ein spontanes "Oh Gott" entlocken. Mariamantes Schilderung hat ein solches Bild in mir hervorgerufen.
B)

 

Liebe Gabriele! Du hast viel Phantasie. Ich habe in dem erwähnten Thread einen Linkverweis auf ein Schreiben von EB Eder gegeben, worin er die kritisierte Aktion selbst erwähnt.

 

Liebe Segensgrüße, BPeter

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Der Wettersegen wurde vor der Liturgiereform gebetet vom Fest der Kreuzauffindung (3. Mai) bis zum Fest der Kreuzerhöhung (14. September) in allen Gottesdiensten. Ob es heute da eine genaue Regelung gibt, weiß ich nicht.

 

(Ich war 1965 mal bei einer Brautmesse, da sahen wir -Mitschülerinnen der Braut- uns bei "vor Blitz und Ungewitter" verständnisvoll an und antworteten: "Bewahre sie, o Herr" . Ja natürlich auf Lateinisch: "A fulgure et tempestate", "libera eos, Domine", klang doch gleich ganz anders B) ).

bearbeitet von Elima
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Der Wettersegen wurde vor der Liturgiereform gebetet vom Fest der Kreuzauffindung (3. Mai) bis zum Fest der Kreuzerhöhung (14. September) in allen Gottesdiensten. Ob es heute da eine genaue Regelung gibt, weiß ich nicht.

 

(Ich war 1965 mal bei einer Brautmesse, da sahen wir -Mitschülerinnen der Braut- uns bei "vor Blitz und Ungewitter" verständnisvoll an und antworteten: "Bewahre sie, o Herr" . Ja natürlich auf Lateinisch: "A fulgure et tempestate", "libera eos, Domine", klang doch gleich ganz anders :lol: ).

Wobei angesichts der Tatsache daß ihr Mitschülerinnen der Braut wart, das lateinische "libera eos" eindeutiger ist als das deutsche "bewahre sie".

Ich hatte das nämlich prompt mißverstanden B)

 

Werner

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Der Wettersegen wurde vor der Liturgiereform gebetet vom Fest der Kreuzauffindung (3. Mai) bis zum Fest der Kreuzerhöhung (14. September) in allen Gottesdiensten. Ob es heute da eine genaue Regelung gibt, weiß ich nicht.

 

(Ich war 1965 mal bei einer Brautmesse, da sahen wir -Mitschülerinnen der Braut- uns bei "vor Blitz und Ungewitter" verständnisvoll an und antworteten: "Bewahre sie, o Herr" . Ja natürlich auf Lateinisch: "A fulgure et tempestate", "libera eos, Domine", klang doch gleich ganz anders :lol: ).

Wobei angesichts der Tatsache daß ihr Mitschülerinnen der Braut wart, das lateinische "libera eos" eindeutiger ist als das deutsche "bewahre sie".

Ich hatte das nämlich prompt mißverstanden B)

 

Werner

 

Da hast du recht, das war mir nicht aufgefallen, aber wie gesagt, war ja damals noch Latein. Aber in einem Gemüsedorf im Mai konnte der Wettersegen wirklich nicht ausfallen. :lol:

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dass da ein Bischof im Ornat und Rauchmantel und mit Monstranz auf einem durchgeweichten Hochwasserdamm rumspaziert, den Helfern im Wege und sich selbst gefährdend - das würde mir auch ein spontanes "Oh Gott" entlocken. Mariamantes Schilderung hat ein solches Bild in mir hervorgerufen.
:lol:

 

Liebe Gabriele! Du hast viel Phantasie. Ich habe in dem erwähnten Thread einen Linkverweis auf ein Schreiben von EB Eder gegeben, worin er die kritisierte Aktion selbst erwähnt.

 

Liebe Segensgrüße, BPeter

 

 

Lieber Peter,

 

da bin ich jetzt froh und erleichtert, dass es sich bei meinem "Bild" nur um ein überschäumendes Fantasieprodukt handelt, und dass Du darüber lachen kannst.

Ich hatte Deinen Link nicht gelesen.

Im übrigen hast Du Recht, viel Fantasie haben mir schon meine Lehrer bescheinigt, der Deutschlehrer fand es gut, der Mathelehrer weniger. B)

(Da hat auch kein Beten geholfen.)

 

Liebe Grüße, Gabriele

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