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Die Hölle in den Katechismen


Flo77

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FÜr mich wäre dann zumindest nicht die naheliegende Konsequenz, dass er mich dann in die Hölle wirft und sich dann nicht mehr um mich kümmert. Das wäre kleinkindliches Trotzverhalten.

 

Aber er kümmert sich doch - bis zur Hölle des Kreuzes läuft er Dir hinterher. Was soll er denn machen, wenn Du ihn nicht willst?

Ich habe das Höllenbild so verstanden, dass wir erst nach unserem Tod die Auflösung der ganzen Rätsel erfahren, die das Leben uns aufgibt. Und dann soll Gott denjenigen, die im Leben zu wenig Gottsuche betrieben haben, angeblich mitteilen: "Das wäre Ihr Preis gewesen." Was hat denn das mit Liebe und Hinterherlaufen zu tun? Oder ist das jetzt nur ein Strohmann von mir?

bearbeitet von Squire
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Das sehe ich aber ganz anders. Natürlich können wir ihm die Schuld dafür geben. Und ob diese Angebote ausreichend sind, darüber kann man auch geteilter Meinung sein.

 

Schon möglich. Daraus erwächst das Problem. Ich glaube nicht an einen Gott, der willkürlich "verdammt". Ich glaube an einen Gott, der alles tut, um seine Geschöpfe zu retten zu heiligen und zum ewigen Glück zu führen.....allerdings ohne den freien Willen zu beeinträchtigen oder zu beschneiden. Wie Thomas trefflich anführt, geht Jesus dabei sogar den Weg bis in die "Hölle des Kreuzes". Auf unzählige Weisen ruft Gott den Mensche, zeigt ihm seine Liebe. Wenn sich der Mensch aber bis zur letzten Konsequenz weigert trotz der zureichenden Gnaden JA zu Gott zu sagen - kann Gott den Menschen nicht in den Himmel zwingen. Ich glaube dass Gott - bei aller Verschiedenartigkeit der menschlichen Charakter- jedem gerechterweise genug an Gnade, ja übergenug gibt, um ewig glücklich zu werden. Aber Zwang übt Gott keinen aus. Und die freie Entscheidung des Geschöpfes respektiert Gott derart, dass er auch die Entscheidung gegen ihn akzeptiert. An uns liegt es- wie Jesus andeutet- mit aller Kraft darnach zu streben "in den Himmel zu kommen" und auch nach unseren Möglichkeiten mitzuwirken, dass es den Menschen, die uns anvertraut sind möglich wird, diesen Weg zu gehen. Jeder von uns hat für bestimmte Menschen Mit- Verantwortung.

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Ich habe das Höllenbild so verstanden, dass wir erst nach unserem Tod die Auflösung der ganzen Rätsel erfahren, die das Leben uns aufgibt. Und dann soll Gott denjenigen, die im Leben zu wenig Gottsuche betrieben haben, angeblich mitteilen: "Das wäre Ihr Preis gewesen." Was hat denn das mit Liebe und Hinterherlaufen zu tun? Oder ist das jetzt nur ein Strohmann von mir?

 

Ich glaube schon. Die Kirche macht ja nicht ohne Grund keine Aussage darüber, daß jemand nicht gerettet wird - sie warnt wohl vor der Möglichkeit.

 

Man darf ja nicht vergessen:Gott ist gerecht. Es geht hier nicht um ein Spiel, das man verlieren kann. Christus sagt uns: Gott tut alles, um Dich zu retten - Du musst Dich aber retten lassen, den er hat Dich frei geschaffen. Denn er will Deine Liebe, nicht Dich vergewaltigen. Christus ist, denke ich, die Zusage Gottes, das fleischgewordene Wort, daß Gott alles tut - bis zur Selbstentäußerung am Kreuz - um seine Geschöpfe zu retten. Deshalb dürfen wir uns ja morgen abend so freuen.

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so holt mich die Kuschelchristen Vergangenheit ein *heul*.

Das Buch von Satory »In der Hölle brennt kein Feuer« war damals ca. 1969 der Grund, dass ich mich von der Kirche zurückgezogen hatte und Kuschelchrist wurde. Jugendliche Schwärmerei, der allerdings die Lebenserfahrung und das Realitätsbewußtsein fehlte. B)

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so holt mich die Kuschelchristen Vergangenheit ein *heul*.

Das Buch von Satory »In der Hölle brennt kein Feuer« war damals ca. 1969 der Grund, dass ich mich von der Kirche zurückgezogen hatte und Kuschelchrist wurde. Jugendliche Schwärmerei, der allerdings die Lebenserfahrung und das Realitätsbewußtsein fehlte. :lol:

 

Ich hab ein paar Jahre später mit Thesen daraus meine Reli-Lehrer genervt und bin auch drauf reingefallen, aber heutzutage lesen 15-Jährige ja nicht mehr so viel B) Grüße und Fröhliche Weihnacht, KAM

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Man darf ja nicht vergessen:Gott ist gerecht.

 

Das glaube ich auch. Die Vorstellung ewiger Höllenqualen ist meiner Meinung nach völlig gottfern. Bereits durch den Glauben an die Hölle entscheidet man sich gegen Gott.

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Die Höllendrohung ist meiner Meinung nach noch viel unauflösbarer als die Theodizeefrage. Wenn es eine Hölle gibt, wäre die gesamte Vorstellung eines menschenfreundlichen Gottes obsolet.

 

Wieso denn? Die menschliche Freiheit ist ja doch als Freiheit gewissermaßen nach dem Bilde Gottes geschaffen, von daher wird Gott sie respektieren, wenn sie sich gegen ihn wendet. Die Frage stellt sich allerdings, inwiefern ist denn meine Entscheidung auch wirklich meine Entscheidung, denn obwohl die menschliche Freiheit in dem Sinne absolut ist, daß sie autonom ist, ist sie durch äußere Einflüsse und Möglichkeiten auch begrenzt und relativ.

 

Hier baut sich in der Tat eine Aporie auf, denn einerseits ist in Gott alles geborgen und er trägt alles. Aber andererseits zeichnet sich Gott darin aus, daß er nicht ein Teil der Welt ist, also transzendent ist. Gott ist also nicht nur der Urgrund meines Seins sondern auch mein Gegenüber, der ganz Andere, der mich fordert und herausfordert, dem ich eine Antwort geben muß. Dieser Sachverhalt nennt man "Analogie des Seins", und weist gewisse Parallelen zum Symboldenken aus. Mein Leib ist nicht mein Ich, und doch bin ich in meinem Leib für andere Da. Das Brot ist nicht Gott, aber im Brot hat uns der Herr Jesus versprochen, daß er für uns da ist. Hier zeichnet sich also das Spiel des unvermischt und ungetrennten Daseins: "Das ist mein Leib!", und doch ist die Eucharistie auch Zeichen der Gegenwart Gottes und nicht Gott selbst.

 

In ähnlicher Weise könnte ich symbolisch also behaupten, in der menschlichen Freiheit ist Gott da, der Mensch ist als würdebehaftetes Wesen ein Zeichen der Gegenwart Gottes, und gleichzeitig ist die einzelne konkrete Freiheit das Gegenüber zu Gott.

 

Hmmmm, ganz schön kompliziert, nicht wahr?

 

Gott wäre also das, was Sonne und Mond sind, ohne Sonne und Mond.

 

Grüße, Carlos

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Wieso denn? Die menschliche Freiheit ist ja doch als Freiheit gewissermaßen nach dem Bilde Gottes geschaffen, von daher wird Gott sie respektieren, wenn sie sich gegen ihn wendet.

Das ist kein wirklicher Respekt, da Gott und Mensch keine gleichstarken Partner sind. Eine "Entscheidung gegen Gott", wenn es sie überhaupt gibt, kann für den Menschen nur ein Unglück sein, aber keine für Gott respektsfähige Entscheidung. Von Respekt könnte man erst dann sprechen, wenn Gott die Gründe dieser Entscheidung nachvollzieht und sie anerkennt. Gott müßte mithin sagen: "Ja, es gibt durchaus gute Gründe, warum einige Menschen mich ablehnen." Das wird aber im Christentum nicht gelehrt.

bearbeitet von Squire
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Höllenaussagen sind kein Instrument gegen andere Menschen, die in die Hölle zu versetzen wären (nur Dante hat in dichterischer Freiheit jede Menge Kleriker in die Hölle versetzt), sondern ein Appell an das Herz eines jeden, nicht auf der falschen Seite stehen zu bleiben. Appellative Texte sind zum Aufrütteln formuliert, nicht zur Verstärkung depressiver Ängste. Wir wissen heute: Angst kann zweierlei bewirken, Lähmung oder Entschlossenheit ... Lähmende Angst will Jesus in der Tat nicht verbreiten, sondern das Gegenteil: kraftvollen freudigen Ernst. Insofern führt kein Weg in die Drohpredigt von Höllenangst zurück, wohl ist ein Ausweg zu finden aus dem schriftfernen Gott-ist-nett-Kitsch einer interessengeleiteten Verkündigung.

 

(Aus Klaus Berger, Jesus, Pattloch-Verlag, S. 114)

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Wir müssen damit rechnen, dass es die Hölle gibt, aber wir dürfen hoffen, dass sie leer ist.

(so ungefähr Hans Urs von Balthasar)

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Wir müssen damit rechnen, dass es die Hölle gibt, aber wir dürfen hoffen, dass sie leer ist.

(so ungefähr Hans Urs von Balthasar)

--- wir dürfen auch hoffen, dass kein Mensch sündigt- aber leider ist die Realität eine andere.
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Wir müssen damit rechnen, dass es die Hölle gibt, aber wir dürfen hoffen, dass sie leer ist.

(so ungefähr Hans Urs von Balthasar)

--- wir dürfen auch hoffen, dass kein Mensch sündigt- aber leider ist die Realität eine andere.

 

Nur dass das Erstere Gott obliegt im Unterschied zum Zweiten.

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Wir müssen damit rechnen, dass es die Hölle gibt, aber wir dürfen hoffen, dass sie leer ist.

(so ungefähr Hans Urs von Balthasar)

--- wir dürfen auch hoffen, dass kein Mensch sündigt- aber leider ist die Realität eine andere.

Nur dass das Erstere Gott obliegt im Unterschied zum Zweiten.

Wie hier schon öfter angedeutet, ist die Hölle aus der Entscheidung der Geschöpfe gegen Gott entstanden. Und m.E. können wir es auch hier auf Erden erleben: Wo Menschen sich gegen Gott entscheiden - wo Menschen sich gegen die Liebe entscheiden und wo Hass, Terror, Zerstörung anderer und Selbstzerstörung geschehen - da entsteht etwas von "Hölle".
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Das ist kein wirklicher Respekt, da Gott und Mensch keine gleichstarken Partner sind. Eine "Entscheidung gegen Gott", wenn es sie überhaupt gibt, kann für den Menschen nur ein Unglück sein, aber keine für Gott respektsfähige Entscheidung. Von Respekt könnte man erst dann sprechen, wenn Gott die Gründe dieser Entscheidung nachvollzieht und sie anerkennt. Gott müßte mithin sagen: "Ja, es gibt durchaus gute Gründe, warum einige Menschen mich ablehnen." Das wird aber im Christentum nicht gelehrt.

 

Vielleicht liegt das einfach darin, daß die Sünde stets eine Entscheidung gegen das Leben und gegen die Liebe ist. Wenn man sich dagegen entscheidet, ist das sicher eine Freiheitsentscheidung, aber freier wird man sicher nicht, indem man das Böse wählt. Ich habe noch nie jemand gesehen, der ein Kind willkürlich(!) zum Heulen gebracht hätte und anschließend gesagt hätte: "So, jetzt bin ich nun freier!" Vielmehr ist das so, daß die Entscheidung für das Böse unfrei macht, denn die aufgebürdete Schuld lastet auf einem, und niemand kann sich diese Schuld selbst wegnehmen, sondern bedarf der Vergebung durch andere.

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Wir müssen damit rechnen, dass es die Hölle gibt, aber wir dürfen hoffen, dass sie leer ist.

(so ungefähr Hans Urs von Balthasar)

--- wir dürfen auch hoffen, dass kein Mensch sündigt- aber leider ist die Realität eine andere.

Nur dass das Erstere Gott obliegt im Unterschied zum Zweiten.

Wie hier schon öfter angedeutet, ist die Hölle aus der Entscheidung der Geschöpfe gegen Gott entstanden. Und m.E. können wir es auch hier auf Erden erleben: Wo Menschen sich gegen Gott entscheiden - wo Menschen sich gegen die Liebe entscheiden und wo Hass, Terror, Zerstörung anderer und Selbstzerstörung geschehen - da entsteht etwas von "Hölle".

 

Das ist aber nicht die Hölle, mit der du gerne den Atheisten "drohst"...

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Das ist aber nicht die Hölle, mit der du gerne den Atheisten "drohst"...

Dann stelle Dir eine ewige Landschaft vor, die zwar ein Faszinosum darstellt, schön ist, aber darüber hinaus nichts bietet, wo man alleine weiterlebt, eine Ewigkeit vielleicht, irgendwann ist dieses Faszinosum langweilig. So kommt es daß ein Weiterleben ohne Gott, ohne dem, der die Erfüllung dessen, was sich das Herz wünscht, eine Einheit mit dem, was die Liebe ausmacht, eigentlich die Hölle mitten im Leben wäre. Genug ist nicht genug, das ist nunmal die Sehnsucht des Menschen nunmal, einfach unendlich. Unendliche Sehnsucht aber kann nur durch Unendliches gestillt werden, durch Liebe, und sollte diese Sehnsucht gestillt werden, so geht das nur über die Gemeinschaft mit anderen, mit der Liebe selbst.

 

Was andere Christen androhen, das ist nicht immer die offizielle Meinung der Kirche. Manche Freikirchler drohen mit dem Feuer der Hölle, dabei kann ja die Hölle auch gewissermassen schmackhaft sein, aber nur auf dem ersten Blick. Ähnlich ist es mit der Versuchung, sie ist auf den ersten Blick schmackhaft, anschließend bleibt eine unaushaltbare Leere zurück, die nicht erfüllt.

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Höllenaussagen sind kein Instrument gegen andere Menschen, die in die Hölle zu versetzen wären (nur Dante hat in dichterischer Freiheit jede Menge Kleriker in die Hölle versetzt), sondern ein Appell an das Herz eines jeden, nicht auf der falschen Seite stehen zu bleiben. Appellative Texte sind zum Aufrütteln formuliert, nicht zur Verstärkung depressiver Ängste. Wir wissen heute: Angst kann zweierlei bewirken, Lähmung oder Entschlossenheit ... Lähmende Angst will Jesus in der Tat nicht verbreiten, sondern das Gegenteil: kraftvollen freudigen Ernst. Insofern führt kein Weg in die Drohpredigt von Höllenangst zurück, wohl ist ein Ausweg zu finden aus dem schriftfernen Gott-ist-nett-Kitsch einer interessengeleiteten Verkündigung.

 

(Aus Klaus Berger, Jesus, Pattloch-Verlag, S. 114)

Heißt das jetzt, dass es sich doch nur um Ammenmärchen einer überwundenen Terrorpädagogik handeln soll? Viel besser macht das die Sache auch nicht. Dadurch werden die rufschädigenden Aussagen über Gott zwar etwas relativiert, aber man gesteht auch gleichzeitig das Scheitern eines Missionsversuches ein.

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Franciscus non papa

geradezu erschütternd finde ich, dass es mitchristen gibt, die an den tagen, an denen wir die geburt unseres herrn feiern, nichts besseres zu tun haben, als über die hölle zu diskutieren.

 

genau das ist es, was die frohe botschaft jesu verdunkelt: dieses faszinosum, was hölle, fegefeuer, obskure privatoffenbarungen usw. für einige hier ist.

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geradezu erschütternd finde ich, dass es mitchristen gibt, die an den tagen, an denen wir die geburt unseres herrn feiern, nichts besseres zu tun haben, als über die hölle zu diskutieren. genau das ist es, was die frohe botschaft jesu verdunkelt: dieses faszinosum, was hölle, fegefeuer, obskure privatoffenbarungen usw. für einige hier ist.

Man kann ein kleines kurzes Wort dazu beisteuern, wenn aber sich jemand damit intensiver beschäftigt, dann wird er irgendwann zum Dämonologen. Da hast Du recht. Viel besser ist, man konzentriert sich darauf, den Blick auf Jesus zu lenken, auf seine Liebe, wie er für uns gestorben ist. Allerdings gänzlich das Böse ignorieren sollte man auch nicht.

 

Ich persönlich bin in bezug auf den Glauben über die Existenz von Dämonen agnostisch, ich ziehe es vor, das Thema zu meiden, denn man kann durch Ängste psychologisch einen Schaden bei anderen auslösen. Nur im Hinterkopf sollte man behalten, daß wir durch die Sünde evtl. selbst zu Dämonen, d.h. abgefallenen geschaffenen Freiheitswesen, werden können. Immer da, wo man sich in die Sünde versteift, ist das gewissermaßen eine Form von Bessesenheit durch psychische Abhängigkeiten und durch die Sünde, die sogenannten "Festlegungen".

 

Metaphorisch vom Teufel zu reden, kann allerdings einen Vorteil haben, und das ist der Umstand, daß man die Verantwortung von sich weist, etwa bei der veranlagten Schuld, wo man sich selbst nicht was aussucht, und trotz Willen schafft man es nicht heraus, bei Drogensucht, Alkoholismus, bei sexuellen Süchten, usw. Man beschuldigt also den Betroffenen nicht direkt und lädt ihn ein zu einem Weg der Besserung mit fremder Hilfe.

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sophia' date='25 Dec 2005, 16:40'

Wir müssen damit rechnen, dass es die Hölle gibt, aber wir dürfen hoffen, dass sie leer ist.

(so ungefähr Hans Urs von Balthasar)

Welche Sehnsucht, welche Angst drückt das aus, die Hölle sind wir jetzt, wenn ich von etwas abgetrennt, das ist die Hölle, was warte ich, es ist doch nur der Augenblick, was hoffe ich, wenn ich von Zuversicht erfüllt! Gott ist hier, Hölle wo ist dein Sieg?
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geradezu erschütternd finde ich, dass es mitchristen gibt, die an den tagen, an denen wir die geburt unseres herrn feiern, nichts besseres zu tun haben, als über die hölle zu diskutieren.

 

genau das ist es, was die frohe botschaft jesu verdunkelt: dieses faszinosum, was hölle, fegefeuer, obskure privatoffenbarungen usw. für einige hier ist.

Über der Krippe steht das Kreuz. So sagte mal mein + Beichtvater. Wir haben Weihnachten zu einer lieblichen Idylle gemacht, wo viel gesungen, viel gegessen wird - únd es Familientreffen gibt. Das ist für sich gesehen schön und gut. Aber wir sollten trotzdem die "harte Realität" nicht ausblenden: Weihnachten ist keine Idylle. Jener Gott, dem Himmel und Erde gehören kommt in einem Stall einer Höhle auf diese Erde. Und die Begeisterung über Seine Ankunft hält sich in Grenzen- ja "Herodes" versucht ihn sogar zu beseitigen noch ehe ER seine Liebe entfalten kann.

 

Einfache Hirten kommen - aber sonst sieht es eher so aus, als wären die Herzen für das "Licht der Welt verschlossen". Das geschah nicht nur zu Bethlehem- das passiert auch heute. Und ich halte es für legitim, dass man auch zu Weihnachten ein wenig auf "harte Realitäten" hinweisen kann - selbst jene der endgültigen Ablehnung Gottes durch den Menschen (Hölle) - und die Veweigerung, das "Licht der Welt" anzunehmen.

bearbeitet von Mariamante
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Das ist aber nicht die Hölle, mit der du gerne den Atheisten "drohst"...
Wenn du meinst, dass der Hinweis auf die Ablehnung Gottes, die Existenz des Teufels und jener, die sich seiner Rebellion gegen Gott anschließen bereits eine "Drohung" sei - dann hast du offenbar einen falschen Eindruck. Und wenn du meinst, ich würde Atheisten mit so etwas drohen, dann bist du auch im Irrtum. Aber: "Errare humanum est".

 

Wenn wir in den Evangelien lesen, dass Jesus vor der Hölle warnt, dann "droht" er nicht damit, sondern möchte, dass die Menschen den verderbenbringenden Weg dorthin meiden. Du solltest versuchen auch dahingehend positiv zu denken, dass die Warnung vor der Hölle kein Drohen ist- sondern im Gegenteil der Versuch, davor bewahren zu helfen.

bearbeitet von Mariamante
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FÜr mich wäre dann zumindest nicht die naheliegende Konsequenz, dass er mich dann in die Hölle wirft und sich dann nicht mehr um mich kümmert. Das wäre kleinkindliches Trotzverhalten.

 

Aber er kümmert sich doch - bis zur Hölle des Kreuzes läuft er Dir hinterher. Was soll er denn machen, wenn Du ihn nicht willst?

 

NIcht ganz, lieber Thomas!

 

Gott muss auch denen in der Hölle "hinterherlaufen" - zumindest in dem Sinne, dass er ihre Existenz weiterhin trägt und damit erhält.

 

Squire scheint folgende Vorstellung zu hegen: Wir sterben, dann entscheidet Gott nach seinem Gutdünken, ob Himmel oder Hölle und fragt nicht danach, ob sich jemand angesichts des Höllenschicksals nicht doch noch bekehrt und bereut.

 

Da stelle ich mir sowohl das Leben nach dem Tod wie auch Gottes Entscheidung nach einem anderen Modell vor. Ich finde Squires Vorstellung zu sehr an der Wirklichkeit der Welt orientiert, wo noch nicht ganz klar ist, welche Entscheidungen wir in der Zukunft treffen werden.

 

Zunächst einmal glaube ich nicht, dass Gott danach entscheidet, ob jemand "brav" war und alles getan hat, was er soll. Ich glaube, dass Gott danach entscheidet, was gut und richtig für ihn (und mit "ihn" ist hier der Mensch gemeint!!!) ist. Es handelt sich beim göttlichen Gericht auch nicht um die Bewertung einzelner Sünden, sondern um das endgültige Resümee eines Lebens, und zwar ein irreversibles Resümee: Dort wo Gott erkennt, dass es eben keine Umentscheidung mehr geben kann, wo es so verrannt ist, dass sich dieser Mensch nicht mehr umentscheiden WILL für alle Ewigkeit, dort ist (und zwar durchaus im Sinne und als Ergebnis der Freiheit des Menschen) Hölle.

 

(Ich vermute sowieso, dass es dieses nur von Gott findbare Resümee ist, was weitere Grundentscheidungen nach dem Tode sinnlos macht).

 

Das heißt in der Hölle (also in der Gottesferne) sind diejenigen, die auch für sich selbst endgültig von Gott fern sein wollen - von ihrer innersten Überzeugung her.

 

Analog wäre die Höllenentscheidung also zu einer zerbrochenen menschlichen Beziehung, in der die ehemaligen Partner endgültig sagen: "nie wieder! Lieber einsam sein, als noch mal mit dem da!" In dieser Analogie wäre Gott dann derjenige, der sagt: "Ok, dann halte ich Euch eben auch voneinander fern. Ihr wollt es so." - in der weisen Vorraussicht, dass diese Beziehung wirklich nie und nimmer zusammen kommt - und wenn die Einsamkeit noch so weh tut.

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[squire scheint folgende Vorstellung zu hegen: Wir sterben, dann entscheidet Gott nach seinem Gutdünken, ob Himmel oder Hölle und fragt nicht danach, ob sich jemand angesichts des Höllenschicksals nicht doch noch bekehrt und bereut.

 

Steht denn in den Katechismen etwas anderes? Wer eine Todsünde begeht und stirbt, ohne gebeichtet zu haben, wird ohne Umschweife in die Hölle geworfen. Nach dem Tod kann angeblich an den geschaffenen Verhältnissen nichts mehr geändert werden, warum nicht, darüber schweigen die Katechismen sich aus.

 

Das heißt in der Hölle (also in der Gottesferne) sind diejenigen, die auch für sich selbst endgültig von Gott fern sein wollen - von ihrer innersten Überzeugung her.

 

Dann bleibt aber von den Höllenqualen nicht mehr viel übrig. Als Drohmittel taugt die Hölle dann nicht mehr.

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Eine "Entscheidung gegen Gott", wenn es sie überhaupt gibt, kann für den Menschen nur ein Unglück sein, aber keine für Gott respektsfähige Entscheidung. Von Respekt könnte man erst dann sprechen, wenn Gott die Gründe dieser Entscheidung nachvollzieht und sie anerkennt. Gott müßte mithin sagen: "Ja, es gibt durchaus gute Gründe, warum einige Menschen mich ablehnen." Das wird aber im Christentum nicht gelehrt.

 

Liebe Squire!

 

Ich ahne (nur), welche Vorstellungen hinter diesem Text stehen.

Subjektiv gibt es natürlich prima Gründe, sich gegen Gott zu entscheiden. Ich versuche, da mal ein wenig ausführlicher hinzuschauen.

 

1. Verzerrte Gottesvorstellungen.

Man wächst in einer "urkatholischen" Familie auf und erhält ein Gottesbild mit, das nur noch hassenswert ist.

Man hört, dass Gott befiehlt, und wir müssen kuschen und nach seiner Pfeife tanzen. Wenn nicht, hagelt es Strafen.

Wie soll man da Gott nicht hassen?

 

2. Theodizee

Gott hilft nicht. Er lässt das Elend der Menschen zu. Er lässt es zu, dass ein Viertel der Kinder erst gar nicht abgetrieben werden, weil er den Menschen so konstruiert hat, dass befruchtete Eizellen zu diesem Prozentsatz abgestoßen werden. Er belässt die Opfer in den Fängen grausamer Menschen und stärkt somit die Macht der Grausamen. ...

Wie soll man da Gott nicht hassen?

 

So, und jetzt kommt die Krönung des Ganzen:

Nachdem Gott die Menschen in eine Situation hineingesetzt hat, in der sie eigentlich Gott nur hassen können, schickt er sie hinterher in die Hölle, weil sie ihn nicht geliebt haben.

 

Liebe Squire! Diese Gedankengänge haben mich auch lange Zeit beschäftigt. Glücklicherweise haben sie einen gewaltigen Knackpunkt: Sie setzen bereits ein negatives Gottesbild voraus. So, als ob Gott nicht verstehen könne, warum sich ein Mensch gegen ihn wendet. Und als ob Gott nicht erkennen könne, dass hinter dem gottverfluchenden Schrei eines gequälten Menschen geradewegs der Hilfeschrei an ihn ergeht. Als ob Gott nicht sogar diejenigen lieben würde, die verzerrte Gottesbilder mit inbrunst hassen.

 

Gott kann dies erkennen, auch wenn es bei diesem Menschen "nach außen hin" so ausgesehen hat, als ob er Gott aus tiefster Seele hasste.

Nein. Das ist es ja gar nicht! Er hasste den Götzen, der ihm als Gott verkauft wurde. Er hasste den Leiderzeuger. Und er hasste insofern mit Recht.

Wenn sich aber Gott selbst (unverzerrt durch die Einrede falscher Gottesbilder) offenbart, wenn er sich den ehemals Leidenden als Heilschenker des ewigen Heils präsentiert, dann ist womöglich die Umkehr schon geschehen. Und diese Umkehr war gar keine wirkliche Umkehr, sondern lediglich ein Erkennen der Wahrheit Gottes: Dass das, was man gehasst hat, gar nicht der Gott war, der nun vor einem steht.

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