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Gott ist die Liebe


Gabriele

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Was die Stelle des Zusammentreffens von Jesus mit der Ehebrecherin angeht so sagt Jesus deutlich: wer von euch ohne Sünde ist (und nicht, wer von euch noch nie die Ehe gebrochen hat), werfe den ersten Stein. (und sie gingen alle, die Alten zuerst).

Er sagte aber auch: "geh und sündige von jetzt an nicht mehr".

 

Das sagte er zu der Frau. Leute wie Du und Mariamante, die ständig mit Steinen auf andere werfen, sollten sich darauf besinnen, ob sie ohne Sünde sind ...

Hm- glaubst du wirklich durch solche Vorwürfe wie "Steine werfen" wenn man unangenehme Aussagen macht durchzukommen? Ich kann mir vorstellen, wie unangenehm es ist, wenn man im Glauben auf Seiten hingewiesen wird, die nicht so angenehm sind wie z.B. Kreuz, Keuschheit oder gar Hölle brrrrrrrrrrrrrrrr. Da ist doch ein "Christentum" besser und angenehmer, wo man das alles weglassen kann, und wo einer den anderen bestätigt, dass er auf einem guten Weg in den Himmel ist- egal was er tut. Sollte es jemand wagen von Umkehr zu sprechen - dann ist er wohl ein Steinewerfer? bearbeitet von Mariamante
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Hm- glaubst du wirklich durch solche Vorwürfe wie "Steine werfen" wenn man unangenehme Aussagen macht durchzukommen? Ich weiß wie unangenehm ist, wenn man im Glauben auf Seiten hingewiesen wird, die nicht so angenehm sind wie Kreuz, Keuschheit oder gar Hölle brrrrrrrrrrrrrrrr. Da ist doch ein Christentum besser und angenehmer, w man das alles weglassen kann und wo einer den anderen bestätigt, dass er auf einem guten Weg in den Himmel ist- egal was er tut. Sollte es jemand wagen von Umkehr zu sprechen - dann ist er wohl ein Steinewerfer?

 

"Durchkommen"??? Was meinst Du damit? Ich habe es gar nicht nötig, hier mit irgendetwas irgendwohin durchzukommen. Du kannst Dir die Finger wund tippen, Mariamante: Es ist mir auch nicht "unangenehm", wenn Du, wie Du meinst, mich auf "Kreuz, Keuschheit oder gar Hölle" hinzuweisen meinst. Ich nehme Dich einfach nicht mehr ernst und grinse mir eins. Das hast Du von Deinen Zurechweisungsbemühungen.

 

B)

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"Durchkommen"??? Was meinst Du damit? Ich habe es gar nicht nötig, hier mit irgendetwas irgendwohin durchzukommen.
"Durchkommen" : erreichen, dass Mariamante oder Tomlo schweigen über einige Tabus.

 

Du kannst Dir die Finger wund tippen, Mariamante: Es ist mir auch nicht "unangenehm", wenn Du, wie Du meinst, mich auf "Kreuz, Keuschheit oder gar Hölle" hinzuweisen meinst. Ich nehme Dich einfach nicht mehr ernst und grinse mir eins. Das hast Du von Deinen Zurechweisungsbemühungen.

Und du meinst mich damit getroffen zu haben? Bin nicht erpressbar- auch nicht durch Liebesentzug. B)

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Alice, sei bitte so gut und lese mein Antwortposting an Wolfgang, danke

 

Nein, da müsste ich ja danach suchen. B)

 

Hier hast du den link:

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=686486

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Jesus ermutigt nicht zur Sünde, sondern er verkündigt die Barmherzigkeit Gottes.

 

Da ist Dir ein Schnitzer unterlaufen. Es muss heissen, Jesus verdammt den Sünder nicht. Von Ermutigung zur Sünde hat hier niemand etwas gesagt. Ausser Dir.

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Und du meinst mich damit getroffen zu haben?

 

Nein. Meine ich nicht. Ich hab' Dir nur gesagt, dass Deine Beiträge für mich nicht mehr als Unterhaltungswert haben. Du nimmst Dich zu wichtig.

 

B)

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Jesus ermutigt nicht zur Sünde, sondern er verkündigt die Barmherzigkeit Gottes.

 

Da ist Dir ein Schnitzer unterlaufen. Es muss heissen, Jesus verdammt den Sünder nicht. Von Ermutigung zur Sünde hat hier niemand etwas gesagt. Ausser Dir.

 

Das ist wichtig, scheint mir, gerade in der Fastenzeit:

 

Was ist eigentlich eine Sünde?

 

Wenn ich das richtig verstehe, ist Sünde insbesondere ein bewusster Verstoß gegen die Liebe.

 

Umkehr bedeutet also, über die Liebe im Hinblick auf Eros und Agape nachzudenken, Gott als die Liebe anzunehmen und sich neu an seinem Gebot zu orientieren.

 

***

 

Natürlich darf man sich jetzt auch schon auf das erste Bier nach der Karwoche und auf das österliche Kribbeln im Bauch freuen.

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Und du meinst mich damit getroffen zu haben? Bin nicht erpressbar- auch nicht durch Liebesentzug. :lol:

zwecklos Peter, vergebliche Liebesmühe B)

Lieber Thomas. Es gibt verschiedene Methoden der "Diskussion". :lol:
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Und du meinst mich damit getroffen zu haben?

 

Nein. Meine ich nicht. Ich hab' Dir nur gesagt, dass Deine Beiträge für mich nicht mehr als Unterhaltungswert haben. Du nimmst Dich zu wichtig.

 

B)

Du täuscht dich: Wenn ich Gott, die Lehre der Kirche wichtig nehme, so nehme ich gerade nicht "mich" richtig. Diese Einschätzung einiger ist eine Fehleinschätzung. Wenn ich "mich" wichtig nehmen würde, würde ich kaum kontrovers schreiben- weil ich damit rechnen muss, dass einige darauf mit "Niederschlägen" reagieren. Es geht mir um Gott, den Glauben, die Kirche und die Menschen.
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Was ist eigentlich eine Sünde?
Sünde ist, was von Gott, von der Liebe trennt.

 

Wenn ich das richtig verstehe, ist Sünde insbesondere ein bewusster Verstoß gegen die Liebe.
Wenn du Gott = Liebe meinst (und damit sind wir ja wieder mal beim Thema- sagenhaft!!!) dann stimmt es.

 

Umkehr bedeutet also, über die Liebe im Hinblick auf Eros und Agape nachzudenken, Gott als die Liebe anzunehmen und sich neu an seinem Gebot zu orientieren.
Umkehr ist was Johannes der Täufer so formuliert: "ER muss wachsen- ich aber abnehmen".

 

Paulus drückt es so aus: "Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe sondern Christus lebt in mir". Gott immer mehr in unserem Herzen und Leben wirken zu lassen... ein Lebensauftrag.

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Guten Morgen, Peter....

 

Umkehr bedeutet also, über die Liebe im Hinblick auf Eros und Agape nachzudenken, Gott als die Liebe anzunehmen und sich neu an seinem Gebot zu orientieren.

Umkehr ist was Johannes der Täufer so formuliert: "ER muss wachsen- ich aber abnehmen".

 

Paulus drückt es so aus: "Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe sondern Christus lebt in mir". Gott immer mehr in unserem Herzen und Leben wirken zu lassen... ein Lebensauftrag.

 

schau mal, so lange wir das auf dieser Ebene formulieren, werden wir uns alle einig sein. Ich bin sicher die letzte, die dir widersprechen wird, wenn du sagst, dass wir Gott immer mehr in unserem Herzen und Leben wirken lassen sollen. Und ja, richtig, das ist ein lebensauftrag, ein Wachstumsprozess im Glauben. Paulus beschreibt das an einer Stelle in seinen Briefen mit dem Bild von der festen Speise:

 

1 Kor 3

1 Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in Christus.

2 Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht,

3 denn ihr seid noch fleischlich.

 

Paulus legt also Wert darauf, dass die Botschaft für den jeweiligen Adressaten verdaulich ist.

Du kannst einem Baby kein Stück Brot geben, sondern musst ihm mMilch geben, am besten Muttermilch. Muttermilch bedeutet aber größtmöglichste Nähe und Zuwendung. Es geht also um mehr als die Botschaft, es geht auch um das Wie der Botschaft. Dieses WIe hat sich nach der Mündigkeit des Adressaten.

So wird es einem Kind, das gerade erst Laufen gelernt hat, absolut verboten sein, allein vor das Haus auf die Straße zu gehen. Wenn es größer wird, ändert sich das, weil es selbstständiger geworden ist

 

alles Liebe

 

Angelika

bearbeitet von Die Angelika
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Guten Morgen ebenfalls

schau mal, so lange wir das auf dieser Ebene formulieren, werden wir uns alle einig sein. Ich bin sicher die letzte, die dir widersprechen wird, wenn du sagst, dass wir Gott immer mehr in unserem Herzen und Leben wirken lassen sollen. Und ja, richtig, das ist ein lebensauftrag, ein Wachstumsprozess im Glauben. Paulus beschreibt das an einer Stelle in seinen Briefen mit dem Bild von der festen Speise:

 

Einen Gedanken dazu: in der Liebe Gottes wachsen bedeutet m.E. auch, sensibler werden für das, was Gott mißfällt. Mir fällt z.B. auf: Wo Liebe zwischen zwei Menschen wächst, dort nimmt auch die Sensibilität zu, was dem anderen mißfällt. Ich denke dass Reifung im Sündenbewußtsein mit dem Wachstum der Liebe in Beziehung steht.

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hallo

 

Guten Morgen ebenfalls

schau mal, so lange wir das auf dieser Ebene formulieren, werden wir uns alle einig sein. Ich bin sicher die letzte, die dir widersprechen wird, wenn du sagst, dass wir Gott immer mehr in unserem Herzen und Leben wirken lassen sollen. Und ja, richtig, das ist ein lebensauftrag, ein Wachstumsprozess im Glauben. Paulus beschreibt das an einer Stelle in seinen Briefen mit dem Bild von der festen Speise:

 

Einen Gedanken dazu: in der Liebe Gottes wachsen bedeutet m.E. auch, sensibler werden für das, was Gott mißfällt. Mir fällt z.B. auf: Wo Liebe zwischen zwei Menschen wächst, dort nimmt auch die Sensibilität zu, was dem anderen mißfällt. Ich denke dass Reifung im Sündenbewußtsein mit dem Wachstum der Liebe in Beziehung steht.

 

auch das sehe ich nicht anders.

Reifung im Sündenbewusstsein bedeutet aber nicht zunehmende Skrupulösität

 

alles Liebe

 

Angelika

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auch das sehe ich nicht anders.

Reifung im Sündenbewusstsein bedeutet aber nicht zunehmende Skrupulösität

 

alles Liebe

 

Angelika

Skrupulösität wäre wohl eher das Gegenteil. Sk. ist eine Versuchung oder ein Abweg. Denn indem man sich auf Einzelheiten skrupulös konzentriert verliert man geistliche Kraft positive Schritte zu setzen. Die Sensibilität für das was Sünde ist bedeutet nicht, entmutigt werden weil man klarer sieht, wie schwach und sündhaft man ist- sondern von der Barmherzigkeit Gottes umso mehr erhoffen, je armseliger man ist. Der Stolz und die Haltung dagegen, Gottes Gnade und Hilfe nicht nötig zu haben ist etwas vom Schlimmsten. bearbeitet von Mariamante
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Ich habe einmal versucht, die Erkenntnisse von Angelika und Mariamante zu Johannes 4 zusammenzufassen.

 

Johannes 4,1-4:

1 Als nun Jesus erfuhr, daß den Pharisäern zu Ohren gekommen war, daß er mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes 2- obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger -, 3 verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. 4 Er mußte aber durch Samarien reisen.

 

Schalom:

Jesus flieht vor politischer Verfolgung. Denn er wird von seinen Gegnern in der Rolle des Täufers gesehen, als radikaler Kult- und Sozialkritiker. Hinzu kommt, dass er mehr Menschen anspricht als der Täufer selbst. Das macht Jesus besonders gefährlich. Die "Pharisäer" steht hier nicht für die religiöse Gruppe der "Frommen", sondern für das Bündnis der tonangebenden und herrschenden Kreise aus Sadduzäern, Herodianern und pharisäischen Etablierten, die um ihre Macht bangten. Das Johannes-Evangelium verwendet für diese Große Koalition meistens das Wort "Juden". Möglicherweise wurde die Bezeichnung "Juden" an dieser Stelle von der Redaktion durch "Pharisäer" ersetzt.

 

Johannes 4,5-6:

5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. 6 Es war aber dort Jakobs Brunnen.

 

Schalom:

Sychar war bekannt für den Jakobsbrunnen; es war ein Wallfahrtsort der Samariter und Touristenmagnet. Es ist kein Zufall, dass Jesus sich hier niederlässt. Was am Tempel zu Jerusalem im großen Stil ablief, das spielte sich hier im kleinen ab: Geschäftemacherei und Nepp mit "heiligem Ambiente" und Schindluder mit heiligen Inhalten.

 

Johannes 4,6-8:

Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde. 7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.

 

Schalom:

Jesus bricht gleich mehrere Tabus. Er, der Mann, spricht eine fremde Frau an, er, der Jude, bittet eine aus dem "Heiden"-Volk der Samariter, die als unrein galten, um Wasser, er, der Heilige, den viele in den Fußstapfen des Täufers sahen, wendet sich einer zu, die nicht zu den anständigen Frauen des Dorfes gehören kann, denn sonst wäre sie nicht um die sechste Stunde zum Wasserholen unterwegs.

Wir sehen den erstaunten Blick der Frau. Es arbeitet in ihr, während die Zikaden in der Mittagshitze zirpen. (Man verzeihe mir die Ausschmückung).

 

Johannes 4,8-9:

9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau?

b Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.

 

Schalom:

In dieser Frage kommt nicht nur das unglaubliche Erstaunen der Frau zum Ausdruck, wir werfen auch einen Blick hinter die Kulissen unserer Welt, die bis heute von Ausgrenzung und Selektionswahn durchsetzt ist.

 

Johannes 4,9-10:

10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

 

Schalom:

Jesus geht überhaupt nicht auf die landläufigen Barrieren, Konventionen und Erklärungsmuter ein, die in der Frage der Frau mitschwingen, er wischt mit seiner völlig neuen Sicht der Dinge das Rollenverständnis der Frau beiseite und geht ganz direkt auf sie als einmalige Person mit ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte ein: "Wenn du erkenntest, ... wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser."

 

Etwas ähnliches finden wir im Fall des Blindgeborenen. Als die Jünger – immer noch befangen in Schuld-und-Tun-Ergehen-Zusammenhängen - Jesus fragen: Wer hat gesündigt - er oder seine Eltern? antwortet Jesus: "Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden." (Johannes 9,1-3).

 

Diese Welt ist so pervertiert und von Finsternis zerfressen, dass in diesem Wirrwarr aus Misere und Verstrickung die Frage nach Kausalitäten und Ursachenketten völlig absurd geworden ist. Schließlich hat das Gattungswesen Mensch in der intelligiblen Welt des Garten Eden durch seine bewußte Fehlentscheidung gegen Gott ja die ganze ursprünglich gute Schöfpung samt unschuldiger Natur in die Zeitlichkeit und damit den Verfall gerissen.

 

Jesus macht klar: In diesem fatalen Unheilszusammenhang, der die ganze Welt -unentwirrbar für den Menschen - korrumpiert, ist es Unsinn, inquisitorisch und buchhalterisch immer wieder nur nach Schuldigen zu suchen.

Denn das bringt nur immer wieder noch mehr Ressentiments, noch mehr Aufrechnen, Enge und Angst, Anklagen und Verstrickung hervor.

 

Nein.

 

Es geht darum, nach vorn zu schaun, ein Licht anzuzünden, die Finsternis zu vertreiben und das heißt, aufhören zu verdächtigen, zu verklagen und zu beschuldigen. Stattdessen gilt es, dem zu vertrauen, der das Licht, nicht versiegendes Wasser, das Leben ist.

 

Auch in der Begegnung mit der Samariterin setzt Jesus absurde Denkmuster außer Kraft, unterläuft er die irrwitzige Logik der Finsternis, indem er Licht in die Dunkelheit religiöser Fehldeutungen bringt.

 

Johannes 11-12:

11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? 12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.

 

Schalom:

Die Frau befindet sich zunächst gedanklich noch ganz in der Welt der rituellen Konventionen und des materiellen Mangels. Zunächst versteht sie Jesu Worte ganz fundamentalistisch-materiell. Sie hat das Bild vom "lebendigen Wasser" noch nicht sogleich begriffen.

 

Sie führt plausible Gründe an, warum Jesu Vorschlag (in der uns sichtbaren Welt) nicht funktionieren kann. Er hat ja kein konkret-materielles Schöpfgerät Und sie erkundet - ähnlich wie die Juden mit ihrer Abrahamsfrage auch - Jesu Stellung im religiösen System ihrer eigenen Kultur: Bist du mehr als unser Vater Jakob? Es ist die Frage: Wohin gehörst du in der Hierarchie der Autoritäten? Welchen Status hast du, welchen Posten, welchen Titel, welches Amt?. Wir kennen diese Haltung.

 

Johannes 4,13-14:

13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

 

Schalom:

Jesus geht auf die Frage nach Posten, Hierarchie und Autorität nicht ein, er wendet das Gespräch weg von dieser Welt des Mangels und Verfalls hin zu einer ewigen Wirklichkeit in Fülle.

 

Johannes 4,15:

15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muß, um zu schöpfen!

 

Schalom:

Die Frau fasst das Angebot Jesu immer noch sehr konkret und materiell auf. Ihre Vorstellung ist vielleicht geprägt von dem Wunder, das in 1 Kön 14ff von Elia und der Witwe von Zarpat berichtet wird: "Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und bdem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden."

 

Johannes 4,16:

16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!

 

Schalom:

Jesus spricht zwar von DEM Durst, der hinter jeder Art von Durst und Unerfülltheit steckt, doch er geht in maieutischer Absicht zunächst auf die ganz konkrete Vorstellungswelt der Samariterin ein und spricht sie auf ihren Mann an.

 

Johannes 4,17-18:

17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann. 18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.

 

Schalom:

Mit der Frage nach ihrem Mann hat Jesus ihren wahren Durst angesprochen. Den nämlich nach Erfüllung, Glück und Geborgenheit. Ein Durst, den sie anscheinend in mehreren Beziehungen zu stillen suchte, die sie aber immer wieder durstig werden ließen. Jesus gibt ihr nicht nur zu verstehen, dass er ihre äußeren Lebensumstände kennt, sondern dass er auch weiß, dass sie immer noch voller Sehnsucht ist.

 

Johannes 4,19-20:

19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll.

 

Schalom:

Die Frau hat nun begriffen, dass Jesus mit dem lebendigen Wasser einen ewigen Sinn meint, einen, der über das Hier und Jetzt hinausgreift, der ihre Unruhe und Sehnsucht wirklich stillen kann. Sie weiß nun, da spricht einer von der verheißenen Fülle einer anderen Wirklichkeit Sie stuft nun ohne Zögern Jesus als "Propheten" ein und greift auf die ihr bekannten herkömmlichen religiösen Vorstellungen Samariens und Judas zurück. Auch hier verharrt sie zunächst - ganz typisch fundamentalistisch - beim Angelernten, Objektiv-Kultisch-Rituellen, bei Formalismen und Äuerlichkeiten. Sie meint, es käme auf den Ort der Anbetung an, um bei Gott Gehör zu finden.

 

Johannes 4,21-22:

21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr wißt nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.

 

Schalom:

Ob nun die Stelle "Ihr wisst nicht..." ein redaktioneller Einschub ist oder nicht, eines wird ganz klar. Hier zeigt sich, dass das Johannesevangelium keineswegs judenfeindlich ist, sondern dass dort, wo Jesus im Johannesevangelium die "Juden" aufs Schärfste kritisiert, immer die große Ausgrenzungs-Koalition der Mächtigen und Privilegierten und der bigotten Fanatiker gemeint ist.

 

Johannes 4,23-24:

23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

 

Schalom:

Jesus schiebt nun alle religiösen Veräußerlichungen und Objektivierungen in den Hintergrund. Kein Ritus, kein Kult, keine Verehrung heiliger Orte ist dem Gott, der Geist ist, angemessen. Nur wer sich Gott "im Geist und in der Wahrheit" nähert, der erfährt ihn. Das heißt: wer aufrichtig und ohne Berechnung, (also in Wahrheit) und ohne auf magisches Ambiente und Brimborium zu setzen, Gott vertraut, dem erschließt sich seine Wirklichkeit, die unsere tiefste Sehnsucht stillt.

 

 

Johannes 4,25-27:

25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet.

 

 

Schalom:

Es ist erstaunlich.

Jesus gibt sich ohne große Umschweife dieser Frau – ausgerechnet dieser kultisch und sozial so völlig ausgegrenzten Samariterin - als DER MESSIAS zu erkennen. Da wandert Jesus monate-, ja jahrelang mit diesem Männertrupp aus zwölf mehr als nur eigenwiligen und anstrengenden Gesellen durch die Gegend, predigt, heilt, vollbringt Zeichen um Zeichen, erklärt, ersinnt Gleichnisse. Und dennoch dauert es eine Ewigkeit, bis sie begreifen – er ist nicht nur ein Prophet wie Johannes der Täufer, er ist mehr, er ist der verheissene Messias.

 

Und nachdem Jesus in mühevoller zäher Kleinarbeit am männlichen Gehirn den Zwölfen klargemacht hat, dass er nicht nur ein Prophet, sondern der Messias ist, muß er ihnen als nächstes unter noch größeren Mühen immer wieder einbleuen, dass der Menschensohn-Messias kein Brotmessais ist, kein Volkstribun und kein zelotischer Revolutionär, kein Neo-Makkabäer, der ein Davidisches Köngreich errichtet.

 

Das Markus-Evangelium weiß ein Lied davon zu singen, wie Jesus immer wieder den Zwölferkreis, aber auch andere davon abhält, ihn als Messias auszurufen, einfach weil die Messiasvorstellung der Jünger, aber auch die der Zeitgenossen nicht von den Gottesknechtliedern geprägt ist, sondern Interesse an Macht, Hierachie und Rang(folgen), an falschen triumphalistischen, populistischen, karrieresüchtigen und nicht selten gewaltdurchtränkten Männerphantasien.

 

Und dann diese Szene am Jakobsbrunnen. Nach ein paar Sätzen gehen der Frau Herz und Augen auf, lässt sie alte Denkmuster los, begreift sie instinktiv, worauf es wirklich ankommt - auf den Messias, aber nicht auf das Trugbild eines Brot- oder Machtmessias, sondern auf den Wortmessias:

"Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen" sagt sie.

 

Da weiß Jesus: Bei ihr ist sein Geheimnis in guten Händen, und er offenbart sich ihr: Ich bin dieser Messias.

 

Johannes 4,27:

27Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, daß er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was fragst du? Oder: Was redest du mit ihr?

 

Schalom:

Immer wieder geben Frauen das Stichwort. Es scheint so, als ob sie einfach den besseren Draht zu Jesus und seiner Botschaft, zum Heiligen Geist hätten, was uns aber nicht großartig wundern muss, denn der lebensspendende Geist ist ja tendentiell weiblich, nicht nur im Hebräischen, sondern auch in der Realität.

 

Johannes 4,28-29:

28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten: 29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!

 

Schalom:

Die Frau, die zuvor noch eher gehemmt und vorsichtig wirkte, wird zur Verkündigerin, so mitgerissen ist sie. Und Jesus hindert sie nicht, zieht keinen Kodex aus dem Tornister belehrt sie nicht von oben herab und führt auch keinen peinlichen Eignungstest durch.

 

Weder ihre samaritische Herkunft noch ihr Frausein noch ihr Lebenswandel sind ihm Grund sie an der Verkündigung zu hindern

 

Im Gegenteil.

 

Da liegt eine klare Haltung Jesu vor: spontaner Glaube, liebevolle Begeisterung und überströmende Hoffnung sind die alles entscheidenden Kriterien für seine VerkündigerINNen, nicht enge bürokratische Zertifizierungen. Rom sollte endlich anfangen sich in dieser Hinsicht an Jesus zu orientieren.

 

Johannes 4,30:

30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

 

Schalom:

Und die Frau hat Erfolg. Sie ist offensichtlich nicht nur begeisterungsfähig, sondern auch fähig zu begeistern. An dieser Frau zeigt uns Gott, dass die wahre Kirche Jesu Christi unabdingbar Frauen als Verkündigerinnen in braucht, gerade Frauen mit Lebenserfahrung und spontaner Begeisterungsfähigkeit. Frauen voller Emotionalität. Gerade sie hat Jesus in Gottes Auftrag zu Verkünderinnen berufen. Denken wir nur an die Frauen unter dem Kreuz, an Maria, die Mutter Jesu, und an Maria Magadelena.

 

Und wem fällt beim Namen "Maria" nicht der Mut der Frauen von der Plaza del Mayo ein oder der russischen Soldatenmütter, die gegen eine teuflische seelenzermalmende Militärmaschinerie um das Leben ihrer Söhne kämpfen?

Wie so ganz anders und unbeholfener, um wieviel eitler und begriffsstutziger, großmäuliger und aufbrausender sind im Vergleich dazu die Zwölf.

 

Johannes 4,31-33:

31 Inzwischen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! 32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wißt. 33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?

 

Schalom:

Auch die Apostel begreifen ebensowenig wie die Samariterin zu Beginn Jesu Antwort nicht. Sie missverstehen wieder einmal, stülpen Jesu Worten ihre eigenen konkreten, dicht an der Banalität und der Materie haftenden Vorstellungen über.

 

Johannes 4,34-38:

34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. 35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte. 36 Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet. 37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. 38 Ich habe euch gesandt, zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre Arbeit zugute gekommen.

 

Schalom:

Jesus kennt die engen Grenzen seiner männlichen Gefährten, es kommt einem vor, als sähe er das ganze Versagen und den ganzen Pöstchenschacher Roms, den Zank der Konfessionen, in der männlichen Eitelkeit seiner Begleiter präformiert, voraus - und natürlich auch, dass die immer wieder vom Amt Versuchten und ins Amt Verliebten da ernten werden, wo sie nicht gesät haben, dass sie letztlich von denen mit dem heissen Bekennerherzen profitieren und dass sie in Gefahr sind, das vor sich und anderen als ihr Verdienst hinzustellen.

 

Jesus rückt die Dinge zurecht.

 

Wenn man will, kann man in diesen Worten Jesu auch erste Erfahrungen in den frühen Gemeinden gespiegelt sehen.

 

Johannes 4-39-42:

39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da. 41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen 42 und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.

 

Schalom:

Ausgerechnet die aus Sicht der orthodoxen "Glaubenselite" als "ungläubig" geltenden Samariter erkennen, dass Jesus der Heiland der ganzen Welt ist. Hier wird der Unterschied von falschem und wahrem Glauben deutlich.

Der Glaube der Samariter ist kein Glaube an Satzwahrheiten und Lehrmeinungen, kein ängstlicher Buchstaben-, Koran- oder Katechismusglaube, sondern ihr Glaube ist getragen von der Dynamik, er ist ein Glaube an das lebendige Wort, an die Person Jesu, der ihnen Mut macht und ihnen eine andere, neue Wirklichkeit ohne Beschränktheit und Dünkel, ohne Schuldaufrechnung, ohne Aus- und Abgrenzungen vor Augen führt.

bearbeitet von Schalom
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Was ist eigentlich eine Sünde?
Sünde ist, was von Gott, von der Liebe trennt.

 

Wenn ich das richtig verstehe, ist Sünde insbesondere ein bewusster Verstoß gegen die Liebe.
Wenn du Gott = Liebe meinst (und damit sind wir ja wieder mal beim Thema- sagenhaft!!!) dann stimmt es.

 

Umkehr bedeutet also, über die Liebe im Hinblick auf Eros und Agape nachzudenken, Gott als die Liebe anzunehmen und sich neu an seinem Gebot zu orientieren.
Umkehr ist was Johannes der Täufer so formuliert: "ER muss wachsen- ich aber abnehmen".

 

Paulus drückt es so aus: "Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe sondern Christus lebt in mir". Gott immer mehr in unserem Herzen und Leben wirken zu lassen... ein Lebensauftrag.

 

Christus zur Sünde gemacht - was meint Paulus im Korinter II damit?

 

Ist damit die Menschwerdung gemeint?

 

Das Heraustreten aus dem Paradies?

 

Eine Entfremdung von der Liebe?

 

Kann der Mensch diese Entfremdung allein überwinden?

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Christus zur Sünde gemacht - was meint Paulus im Korinter II damit?

Christus hat die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen. Er wurde verwundet, um die Wunden unserer Seelen zu heilen.

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Christus zur Sünde gemacht - was meint Paulus im Korinter II damit?

Christus hat die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen. Er wurde verwundet, um die Wunden unserer Seelen zu heilen.

 

Inwieweit erweist sich Gott darin als die Liebe?

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Ich habe einmal versucht, die Erkenntnisse von Angelika und Mariamante zu Johannes 4 zusammenzufassen.

 

Johannes 4,1-4:

1 Als nun Jesus erfuhr, daß den Pharisäern zu Ohren gekommen war, daß er mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes 2- obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger -, 3 verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. 4 Er mußte aber durch Samarien reisen.

 

Schalom:

Jesus flieht vor politischer Verfolgung. Denn er wird von seinen Gegnern in der Rolle des Täufers gesehen, als radikaler Kult- und Sozialkritiker. Hinzu kommt, dass er mehr Menschen anspricht als der Täufer selbst. Das macht Jesus besonders gefährlich. Die "Pharisäer" steht hier nicht für die religiöse Gruppe der "Frommen", sondern für das Bündnis der tonangebenden und herrschenden Kreise aus Sadduzäern, Herodianern und pharisäischen Etablierten, die um ihre Macht bangten. Das Johannes-Evangelium verwendet für diese Große Koalition meistens das Wort "Juden". Möglicherweise wurde die Bezeichnung "Juden" an dieser Stelle von der Redaktion durch "Pharisäer" ersetzt.

 

Johannes 4,5-6:

5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. 6 Es war aber dort Jakobs Brunnen.

 

Schalom:

Sychar war bekannt für den Jakobsbrunnen; es war ein Wallfahrtsort der Samariter und Touristenmagnet. Es ist kein Zufall, dass Jesus sich hier niederlässt. Was am Tempel zu Jerusalem im großen Stil ablief, das spielte sich hier im kleinen ab: Geschäftemacherei und Nepp mit "heiligem Ambiente" und Schindluder mit heiligen Inhalten.

 

Johannes 4,6-8:

Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde. 7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.

 

Schalom:

Jesus bricht gleich mehrere Tabus. Er, der Mann, spricht eine fremde Frau an, er, der Jude, bittet eine aus dem "Heiden"-Volk der Samariter, die als unrein galten, um Wasser, er, der Heilige, den viele in den Fußstapfen des Täufers sahen, wendet sich einer zu, die nicht zu den anständigen Frauen des Dorfes gehören kann, denn sonst wäre sie nicht um die sechste Stunde zum Wasserholen unterwegs.

Wir sehen den erstaunten Blick der Frau. Es arbeitet in ihr, während die Zikaden in der Mittagshitze zirpen. (Man verzeihe mir die Ausschmückung).

 

Johannes 4,8-9:

9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau?

b Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.

 

Schalom:

In dieser Frage kommt nicht nur das unglaubliche Erstaunen der Frau zum Ausdruck, wir werfen auch einen Blick hinter die Kulissen unserer Welt, die bis heute von Ausgrenzung und Selektionswahn durchsetzt ist.

 

Johannes 4,9-10:

10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

 

Schalom:

Jesus geht überhaupt nicht auf die landläufigen Barrieren, Konventionen und Erklärungsmuter ein, die in der Frage der Frau mitschwingen, er wischt mit seiner völlig neuen Sicht der Dinge das Rollenverständnis der Frau beiseite und geht ganz direkt auf sie als einmalige Person mit ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte ein: "Wenn du erkenntest, ... wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser."

 

Etwas ähnliches finden wir im Fall des Blindgeborenen. Als die Jünger – immer noch befangen in Schuld-und-Tun-Ergehen-Zusammenhängen - Jesus fragen: Wer hat gesündigt - er oder seine Eltern? antwortet Jesus: "Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden." (Johannes 9,1-3).

 

Diese Welt ist so pervertiert und von Finsternis zerfressen, dass in diesem Wirrwarr aus Misere und Verstrickung die Frage nach Kausalitäten und Ursachenketten völlig absurd geworden ist. Schließlich hat das Gattungswesen Mensch in der intelligiblen Welt des Garten Eden durch seine bewußte Fehlentscheidung gegen Gott ja die ganze ursprünglich gute Schöfpung samt unschuldiger Natur in die Zeitlichkeit und damit den Verfall gerissen.

 

Jesus macht klar: In diesem fatalen Unheilszusammenhang, der die ganze Welt -unentwirrbar für den Menschen - korrumpiert, ist es Unsinn, inquisitorisch und buchhalterisch immer wieder nur nach Schuldigen zu suchen.

Denn das bringt nur immer wieder noch mehr Ressentiments, noch mehr Aufrechnen, Enge und Angst, Anklagen und Verstrickung hervor.

 

Nein.

 

Es geht darum, nach vorn zu schaun, ein Licht anzuzünden, die Finsternis zu vertreiben und das heißt, aufhören zu verdächtigen, zu verklagen und zu beschuldigen. Stattdessen gilt es, dem zu vertrauen, der das Licht, nicht versiegendes Wasser, das Leben ist.

 

Auch in der Begegnung mit der Samariterin setzt Jesus absurde Denkmuster außer Kraft, unterläuft er die irrwitzige Logik der Finsternis, indem er Licht in die Dunkelheit religiöser Fehldeutungen bringt.

 

Johannes 11-12:

11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? 12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.

 

Schalom:

Die Frau befindet sich zunächst gedanklich noch ganz in der Welt der rituellen Konventionen und des materiellen Mangels. Zunächst versteht sie Jesu Worte ganz fundamentalistisch-materiell. Sie hat das Bild vom "lebendigen Wasser" noch nicht sogleich begriffen.

 

Sie führt plausible Gründe an, warum Jesu Vorschlag (in der uns sichtbaren Welt) nicht funktionieren kann. Er hat ja kein konkret-materielles Schöpfgerät Und sie erkundet - ähnlich wie die Juden mit ihrer Abrahamsfrage auch - Jesu Stellung im religiösen System ihrer eigenen Kultur: Bist du mehr als unser Vater Jakob? Es ist die Frage: Wohin gehörst du in der Hierarchie der Autoritäten? Welchen Status hast du, welchen Posten, welchen Titel, welches Amt?. Wir kennen diese Haltung.

 

Johannes 4,13-14:

13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

 

Schalom:

Jesus geht auf die Frage nach Posten, Hierarchie und Autorität nicht ein, er wendet das Gespräch weg von dieser Welt des Mangels und Verfalls hin zu einer ewigen Wirklichkeit in Fülle.

 

Johannes 4,15:

15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muß, um zu schöpfen!

 

Schalom:

Die Frau fasst das Angebot Jesu immer noch sehr konkret und materiell auf. Ihre Vorstellung ist vielleicht geprägt von dem Wunder, das in 1 Kön 14ff von Elia und der Witwe von Zarpat berichtet wird: "Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und bdem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden."

 

Johannes 4,16:

16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!

 

Schalom:

Jesus spricht zwar von DEM Durst, der hinter jeder Art von Durst und Unerfülltheit steckt, doch er geht in maieutischer Absicht zunächst auf die ganz konkrete Vorstellungswelt der Samariterin ein und spricht sie auf ihren Mann an.

 

Johannes 4,17-18:

17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann. 18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.

 

Schalom:

Mit der Frage nach ihrem Mann hat Jesus ihren wahren Durst angesprochen. Den nämlich nach Erfüllung, Glück und Geborgenheit. Ein Durst, den sie anscheinend in mehreren Beziehungen zu stillen suchte, die sie aber immer wieder durstig werden ließen. Jesus gibt ihr nicht nur zu verstehen, dass er ihre äußeren Lebensumstände kennt, sondern dass er auch weiß, dass sie immer noch voller Sehnsucht ist.

 

Johannes 4,19-20:

19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll.

 

Schalom:

Die Frau hat nun begriffen, dass Jesus mit dem lebendigen Wasser einen ewigen Sinn meint, einen, der über das Hier und Jetzt hinausgreift, der ihre Unruhe und Sehnsucht wirklich stillen kann. Sie weiß nun, da spricht einer von der verheißenen Fülle einer anderen Wirklichkeit Sie stuft nun ohne Zögern Jesus als "Propheten" ein und greift auf die ihr bekannten herkömmlichen religiösen Vorstellungen Samariens und Judas zurück. Auch hier verharrt sie zunächst - ganz typisch fundamentalistisch - beim Angelernten, Objektiv-Kultisch-Rituellen, bei Formalismen und Äuerlichkeiten. Sie meint, es käme auf den Ort der Anbetung an, um bei Gott Gehör zu finden.

 

Johannes 4,21-22:

21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr wißt nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.

 

Schalom:

Ob nun die Stelle "Ihr wisst nicht..." ein redaktioneller Einschub ist oder nicht, eines wird ganz klar. Hier zeigt sich, dass das Johannesevangelium keineswegs judenfeindlich ist, sondern dass dort, wo Jesus im Johannesevangelium die "Juden" aufs Schärfste kritisiert, immer die große Ausgrenzungs-Koalition der Mächtigen und Privilegierten und der bigotten Fanatiker gemeint ist.

 

Johannes 4,23-24:

23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

 

Schalom:

Jesus schiebt nun alle religiösen Veräußerlichungen und Objektivierungen in den Hintergrund. Kein Ritus, kein Kult, keine Verehrung heiliger Orte ist dem Gott, der Geist ist, angemessen. Nur wer sich Gott "im Geist und in der Wahrheit" nähert, der erfährt ihn. Das heißt: wer aufrichtig und ohne Berechnung, (also in Wahrheit) und ohne auf magisches Ambiente und Brimborium zu setzen, Gott vertraut, dem erschließt sich seine Wirklichkeit, die unsere tiefste Sehnsucht stillt.

 

 

Johannes 4,25-27:

25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet.

 

 

Schalom:

Es ist erstaunlich.

Jesus gibt sich ohne große Umschweife dieser Frau – ausgerechnet dieser kultisch und sozial so völlig ausgegrenzten Samariterin - als DER MESSIAS zu erkennen. Da wandert Jesus monate-, ja jahrelang mit diesem Männertrupp aus zwölf mehr als nur eigenwiligen und anstrengenden Gesellen durch die Gegend, predigt, heilt, vollbringt Zeichen um Zeichen, erklärt, ersinnt Gleichnisse. Und dennoch dauert es eine Ewigkeit, bis sie begreifen – er ist nicht nur ein Prophet wie Johannes der Täufer, er ist mehr, er ist der verheissene Messias.

 

Und nachdem Jesus in mühevoller zäher Kleinarbeit am männlichen Gehirn den Zwölfen klargemacht hat, dass er nicht nur ein Prophet, sondern der Messias ist, muß er ihnen als nächstes unter noch größeren Mühen immer wieder einbleuen, dass der Menschensohn-Messias kein Brotmessais ist, kein Volkstribun und kein zelotischer Revolutionär, kein Neo-Makkabäer, der ein Davidisches Köngreich errichtet.

 

Das Markus-Evangelium weiß ein Lied davon zu singen, wie Jesus immer wieder den Zwölferkreis, aber auch andere davon abhält, ihn als Messias auszurufen, einfach weil die Messiasvorstellung der Jünger, aber auch die der Zeitgenossen nicht von den Gottesknechtliedern geprägt ist, sondern Interesse an Macht, Hierachie und Rang(folgen), an falschen triumphalistischen, populistischen, karrieresüchtigen und nicht selten gewaltdurchtränkten Männerphantasien.

 

Und dann diese Szene am Jakobsbrunnen. Nach ein paar Sätzen gehen der Frau Herz und Augen auf, lässt sie alte Denkmuster los, begreift sie instinktiv, worauf es wirklich ankommt - auf den Messias, aber nicht auf das Trugbild eines Brot- oder Machtmessias, sondern auf den Wortmessias:

"Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen" sagt sie.

 

Da weiß Jesus: Bei ihr ist sein Geheimnis in guten Händen, und er offenbart sich ihr: Ich bin dieser Messias.

 

Johannes 4,27:

27Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, daß er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was fragst du? Oder: Was redest du mit ihr?

 

Schalom:

Immer wieder geben Frauen das Stichwort. Es scheint so, als ob sie einfach den besseren Draht zu Jesus und seiner Botschaft, zum Heiligen Geist hätten, was uns aber nicht großartig wundern muss, denn der lebensspendende Geist ist ja tendentiell weiblich, nicht nur im Hebräischen, sondern auch in der Realität.

 

Johannes 4,28-29:

28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten: 29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!

 

Schalom:

Die Frau, die zuvor noch eher gehemmt und vorsichtig wirkte, wird zur Verkündigerin, so mitgerissen ist sie. Und Jesus hindert sie nicht, zieht keinen Kodex aus dem Tornister belehrt sie nicht von oben herab und führt auch keinen peinlichen Eignungstest durch.

 

Weder ihre samaritische Herkunft noch ihr Frausein noch ihr Lebenswandel sind ihm Grund sie an der Verkündigung zu hindern

 

Im Gegenteil.

 

Da liegt eine klare Haltung Jesu vor: spontaner Glaube, liebevolle Begeisterung und überströmende Hoffnung sind die alles entscheidenden Kriterien für seine VerkündigerINNen, nicht enge bürokratische Zertifizierungen. Rom sollte endlich anfangen sich in dieser Hinsicht an Jesus zu orientieren.

 

Johannes 4,30:

30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

 

Schalom:

Und die Frau hat Erfolg. Sie ist offensichtlich nicht nur begeisterungsfähig, sondern auch fähig zu begeistern. An dieser Frau zeigt uns Gott, dass die wahre Kirche Jesu Christi unabdingbar Frauen als Verkündigerinnen in braucht, gerade Frauen mit Lebenserfahrung und spontaner Begeisterungsfähigkeit. Frauen voller Emotionalität. Gerade sie hat Jesus in Gottes Auftrag zu Verkünderinnen berufen. Denken wir nur an die Frauen unter dem Kreuz, an Maria, die Mutter Jesu, und an Maria Magadelena.

 

Und wem fällt beim Namen "Maria" nicht der Mut der Frauen von der Plaza del Mayo ein oder der russischen Soldatenmütter, die gegen eine teuflische seelenzermalmende Militärmaschinerie um das Leben ihrer Söhne kämpfen?

Wie so ganz anders und unbeholfener, um wieviel eitler und begriffsstutziger, großmäuliger und aufbrausender sind im Vergleich dazu die Zwölf.

 

Johannes 4,31-33:

31 Inzwischen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! 32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wißt. 33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?

 

Schalom:

Auch die Apostel begreifen ebensowenig wie die Samariterin zu Beginn Jesu Antwort nicht. Sie missverstehen wieder einmal, stülpen Jesu Worten ihre eigenen konkreten, dicht an der Banalität und der Materie haftenden Vorstellungen über.

 

Johannes 4,34-38:

34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. 35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte. 36 Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet. 37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. 38 Ich habe euch gesandt, zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre Arbeit zugute gekommen.

 

Schalom:

Jesus kennt die engen Grenzen seiner männlichen Gefährten, es kommt einem vor, als sähe er das ganze Versagen und den ganzen Pöstchenschacher Roms, den Zank der Konfessionen, in der männlichen Eitelkeit seiner Begleiter präformiert, voraus - und natürlich auch, dass die immer wieder vom Amt Versuchten und ins Amt Verliebten da ernten werden, wo sie nicht gesät haben, dass sie letztlich von denen mit dem heissen Bekennerherzen profitieren und dass sie in Gefahr sind, das vor sich und anderen als ihr Verdienst hinzustellen.

 

Jesus rückt die Dinge zurecht.

 

Wenn man will, kann man in diesen Worten Jesu auch erste Erfahrungen in den frühen Gemeinden gespiegelt sehen.

 

Johannes 4-39-42:

39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da. 41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen 42 und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.

 

Schalom:

Ausgerechnet die aus Sicht der orthodoxen "Glaubenselite" als "ungläubig" geltenden Samariter erkennen, dass Jesus der Heiland der ganzen Welt ist. Hier wird der Unterschied von falschem und wahrem Glauben deutlich.

Der Glaube der Samariter ist kein Glaube an Satzwahrheiten und Lehrmeinungen, kein ängstlicher Buchstaben-, Koran- oder Katechismusglaube, sondern ihr Glaube ist getragen von der Dynamik, er ist ein Glaube an das lebendige Wort, an die Person Jesu, der ihnen Mut macht und ihnen eine andere, neue Wirklichkeit ohne Beschränktheit und Dünkel, ohne Schuldaufrechnung, ohne Aus- und Abgrenzungen vor Augen führt.

 

 

sehr schön geschrieben. Danke dir

 

alles Liebe

 

Angelika

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Christus zur Sünde gemacht - was meint Paulus im Korinter II damit?

Christus hat die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen. Er wurde verwundet, um die Wunden unserer Seelen zu heilen.

 

Inwieweit erweist sich Gott darin als die Liebe?

Gott bietet dem Menschen Versöhnung an. Seine Liebe geht so weit, leidensfähige Menschennatur anzunehmen. Kann man von einem Gott mehr Mitgefühl (als Teil der Liebe) für Geschöpfe erwarten?
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