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Wie soll man Liebende segnen?


Udalricus

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die meisten protestantischen Landeskirchen haben ja inzwischen eine sehr weite Vorstellung davon, wie der Mensch die Liebe leben können soll.

 

Ich denke, bei so einem Satz erübrigt sich jeder Kommentar.

Wozu hättest Du denn einen Kommentar abgeben wollen? Oder bezweifelst Du das zum Ausdruck gebrachte Faktum: die unterschiedliche Haltung von Kirche und Landeskirchen zu homosexuellen Beziehungen?

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Noch interessanter ist das ja bei ökumenischen Segensfeiern: die meisten protestantischen Landeskirchen haben ja inzwischen eine sehr weite Vorstellung davon, wie der Mensch die Liebe leben können soll.

 

Na ja, aber dafür haben sie auch theologische Argumente. Außerdem bezweifle ich etwas das Monopol der Kirchen (aller Kirchen), festzulegen, wie der Mensch die Liebe zu leben hat. Dafür sind die Liebenden schon selbst zuständig, im Rahmen der allgemeinen Menschenrechte und der Gesetze.

 

Menschen, die auf die Kirche nichts geben, sondern einzig aus den allgemeinen Gesetzen und den Menschenrechten leben, brauchen ja dann auch keinen kirchlichen bzw. göttlichen Segen. Da es aber hier um Menschen geht, die eine kirchliche Feier aufsuchen, um sich und ihre Liebes-/Ehebeziehung von einem Geistlichen segnen zu lassen, bin ich der Meinung, daß es auf die Ansichten der Kirche (und damit die Absicht Gottes mit dem Menschen) sehr wohl ankommt.

 

Ob die Argumente der Landeskirchen für eine Befürwortung der umfassenden homosexuellen Partnerschaften theologischer Art sind, möchte ich hier nicht diskutieren. Du betrachtest das als Theologie, ich als theologisch verbrämte Anpassung an einen grundsätzlich nicht nur unkirchlichen, sondern auch areligiösen Zeitgeist, insofern er die menschliche Autonomie gegen Gott setzt.

 

Ganz davon abgesehen halte ich Einzelsegnungen am Valentinstag bei solchen Interessenten für eine irgendwie überstrapazierte Krücke. Die Segnungen am Valentinstag werden - was auch immer ein Geistlicher sich für Sophistereien ausdenkt - von den Leuten doch als eine Segnung der jeweiligen Zweierbeziehung erbeten und wohl auch erlebt.

Abgesehen von dem Begriff "Sophisterei" - der aus meiner Sicht hier ein "Gschmäckle" hat (denn Sophistereien gibts nur bei denen, deren Meinung ich nicht teilen kann), gebe ich Dir Recht:

Die Bezeichnung als Sophisterei bezieht sich darauf, daß ich der Ansicht bin, daß ein Priester, der "nur die Menschen als solche" segnen will, aber nicht ihre homosexuelle Praktiken einschließende Beziehung, dafür aber den Rahmen eines Valentinsgottesdienstes wählt, mit viel Begründungsaufwand und vielen doch eher herbeigetragenen als naheliegenden Begründungen sich selbst etwas vormacht. Eine Segnung von Liebesbeziehungen am Valentinstag kann man nicht - schon gar nicht im Erleben der Menschen (pastoral!) - von ihrer Partnerschaft abtrennen. Deshalb Sophisterei - vordergründige Gedankenspiele ohne wirklichen Sitz im Leben.

bearbeitet von soames
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Menschen, die auf die Kirche nichts geben, sondern einzig aus den allgemeinen Gesetzen und den Menschenrechten leben, brauchen ja dann auch keinen kirchlichen bzw. göttlichen Segen. Da es aber hier um Menschen geht, die eine kirchliche Feier aufsuchen, um sich und ihre Liebes-/Ehebeziehung von einem Geistlichen segnen zu lassen, bin ich der Meinung, daß es auf die Ansichten der Kirche (und damit die Absicht Gottes mit dem Menschen) sehr wohl ankommt.

 

Deine Aussage war für mich insofern missverständlich, als dass ich sie verallgemeinernd verstanden habe: Ich hatte Dich so verstanden, dass die Kirche allgemein feststellt, wie Liebe gelebt werden darf/soll/kann. Wenn Du das nicht so gemeint hattest, dann habe ich damit keine Probleme.

 

Ob die Argumente der Landeskirchen für eine Befürwortung der umfassenden homosexuellen Partnerschaften theologischer Art sind, möchte ich hier nicht diskutieren. Du betrachtest das als Theologie, ich als theologisch verbrämte Anpassung an einen grundsätzlich nicht nur unkirchlichen, sondern auch areligiösen Zeitgeist, insofern er die menschliche Autonomie gegen Gott setzt.

 

Von einem "Zeitgeist" weiß ich nichts. Das mag ein abgedroschener Satz sein, ist aber für mich so etwas wie eine Leitlinie. Die menschliche Autonomie steht von Anbeginn unseres christlichen Glaubens im Widerspruch zum christlichen Handeln Gottes. Bereits in der Bibel wird darauf hingewiesen - so "zeitgeistig" kann das ja gar nicht sein. Für mich ist der Umgang mit Homosexuellen aus Gründen der Rezeption neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse angepasst worden, da ich die Bibelstellen, die herangezogen werden, nicht im Zusammenhang mit der heutigen Homosexualität sehen kann. Ich will jetzt nicht unbedingt Argumente austauschen, das ist schon oft erfolgt, diese sind Dir sicherlich auch bekannt.

 

Ich kann diese Argumente als theologische Argumente verstehen und akzeptiere damit natürlich gleichzeitig die Tatsache, dass sch mehrere Kirchen, die sich alle als Teil der einen Katholischen und Apostolischen Kirche verstehen, diametral gegenüber stehen. Die Unterschiedlichkeit der Menschen führt halt auch zu unterschiedlichem Verständnis.

 

Mir bzw. meiner Kirche vorzuwerfen, aus unkirchlichen und areligiösen (meintest Du areligiös oder antireligiös) Gründen so entschieden zu haben, empfinde ich als unerlaubte Einmischung - Du kannst nicht wissen, welche Gründe mich bzw. die Mehrheit unserer Synoden dazu gebracht haben, das so zu sehen. Ich werfe der römisch-katholischen Kirche und ihren Anhängern ja auch nicht vor, aus falsch verstandenem Traditionsdenken ganze Gruppen von Gläubigen auszugrenzen sondern akzeptiere die jeweils getroffenen Entscheidungen als innerkirchliche Notwendigkeiten, auch wenn ich es natürlich lieber sähe, wenn meine Meinung auch von anderen angenommen würde - aber da geht es uns allen wohl gleich.

 

Ich denke, auf dieser Ebene sollten wir nicht diskutieren, denn das verbleibt bei persönlichen Angriffen und führt letztlich zu absolut nichts. Die einzige Ebene, auf der solche Unterschiede behandelt werden können, ist die reine theologische Diskussion und das Reden über Empfindungen und Gefühle, ohne die eigene Meinung zu verabsolutieren.

 

Die Bezeichnung als Sophisterei bezieht sich darauf, daß ich der Ansicht bin, daß ein Priester, der "nur die Menschen als solche" segnen will, aber nicht ihre homosexuelle Praktiken einschließende Beziehung, dafür aber den Rahmen eines Valentinsgottesdienstes wählt, mit viel Begründungsaufwand und vielen doch eher herbeigetragenen als naheliegenden Begründungen sich selbst etwas vormacht.

 

So habe ich das auch verstehen wollen und bin ja auch in etwa Deiner Meinung. Aber vielleicht sind solche "Grenzgänge" auch wiederum notwendig, um einen im konkreten Fall erforderlichen Ausgleich zwischen "Gewissen" und "Gesetz" zu schaffen.

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die meisten protestantischen Landeskirchen haben ja inzwischen eine sehr weite Vorstellung davon, wie der Mensch die Liebe leben können soll.

 

Ich denke, bei so einem Satz erübrigt sich jeder Kommentar.

Wozu hättest Du denn einen Kommentar abgeben wollen? Oder bezweifelst Du das zum Ausdruck gebrachte Faktum: die unterschiedliche Haltung von Kirche und Landeskirchen zu homosexuellen Beziehungen?

 

Der Satz ist sehr gut formuliert, er drückt exakt den Geist aus, der hinter dieser ganzen Debatte steht. Hauptsache, man weitet das Spektrum der Weisen, wie der Mensch die Liebe leben können soll, beileibe nicht aus. Und nein, ich bewzeifle gar nicht, dass dies tatsächlich der Haltung der Kirche entspricht.

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Menschen, die auf die Kirche nichts geben, sondern einzig aus den allgemeinen Gesetzen und den Menschenrechten leben, brauchen ja dann auch keinen kirchlichen bzw. göttlichen Segen. Da es aber hier um Menschen geht, die eine kirchliche Feier aufsuchen, um sich und ihre Liebes-/Ehebeziehung von einem Geistlichen segnen zu lassen, bin ich der Meinung, daß es auf die Ansichten der Kirche (und damit die Absicht Gottes mit dem Menschen) sehr wohl ankommt.

Deine Aussage war für mich insofern missverständlich, als dass ich sie verallgemeinernd verstanden habe: Ich hatte Dich so verstanden, dass die Kirche allgemein feststellt, wie Liebe gelebt werden darf/soll/kann. Wenn Du das nicht so gemeint hattest, dann habe ich damit keine Probleme.

Nun, ich halte die kirchliche Auffassung diesbezüglich für richtig, weshalb ich es auch für das beste halte, wenn jeder Mensch sich dieser anschließt und nach bestem Können sein Leben daraus gestaltet.

Da der Mensch aber frei ist, steht es ihm auch frei, etwas aus kirchlicher Sicht weniger Gutes oder ganz Falsches zu tun, solange er als Resultat nicht erwartet, daß die Kirche ihm dergestalt nachrennt, daß sie nichts mehr gegen seine Art zu leben hat oder sagt - mit anderen Worten: wer ihr nicht folgen will, darf das natürlich tun, muß aber mit den jeweiligen Konsequenzen leben. Und solch ein Mensch darf nicht erwarten, daß die Kirche, wie hier von anderen gelegentlich gefordert, den Mund hält - sie darf ihre Sicht natürlich in die Gesellschaft tragen und auch versuchen, die nach unserem Herrschaftssystem notwendigen Mehrheiten für von ihrem Denken beeinflußte Gesetze zu organisieren, und sie darf auch den Fehlschlag solcher Bemühungen kommentieren, ohne ein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen.

Daß aber die Kirche den KKK oder von ihm beeinflußte Gedanken nicht selbst in für alle verbindliche Gesetze gießt, halte ich für richtig, in diesem Punkt denken wir sicher ähnlich.

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die meisten protestantischen Landeskirchen haben ja inzwischen eine sehr weite Vorstellung davon, wie der Mensch die Liebe leben können soll.

 

Ich denke, bei so einem Satz erübrigt sich jeder Kommentar.

Wozu hättest Du denn einen Kommentar abgeben wollen? Oder bezweifelst Du das zum Ausdruck gebrachte Faktum: die unterschiedliche Haltung von Kirche und Landeskirchen zu homosexuellen Beziehungen?

 

Der Satz ist sehr gut formuliert, er drückt exakt den Geist aus, der hinter dieser ganzen Debatte steht. Hauptsache, man weitet das Spektrum der Weisen, wie der Mensch die Liebe leben können soll, beileibe nicht aus.

 

Diese Frage ist in Bezug auf die kirchliche Lehre keine menschliche Frage. Der Mensch hat da im Grunde nicht viel zu entscheiden, er kann sich höchstens überlegen, wie er mit entgegengesetzten Entscheidungen anderer umgehen soll.

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Diese Frage ist in Bezug auf die kirchliche Lehre keine menschliche Frage. Der Mensch hat da im Grunde nicht viel zu entscheiden, er kann sich höchstens überlegen, wie er mit entgegengesetzten Entscheidungen anderer umgehen soll.

 

Aus meiner Sicht ist die kirchliche Lehre menschlich. Sie ist ein Versuch, das Unerklärbare, das Unverstehbare, den Menschen zugänglich zu machen. Der Mensch entscheidet durch unterschiedliche Wertung und unterschiedliche Rezeption, wie er die verschiedenen Aussagen, die sich teilweise widersprechen, und die verschiedenen Erkenntnisse der Naturwissenschaft einbringt.

 

Wir vertrauen darauf, dass Gott uns führt - das ist uns zugesichert, nach meinem Verständnis durch den Heiligen Geist.

 

Und mich hat dieses Vertrauen auf den Heiligen Geist in meiner Kirche wo anders hin geführt als Dich. Wir haben menschliche Entscheidungen getroffen, mit denen wir annehmen, "Gottes Wille" möglichst gut umzusetzen, Deine Kirche hat das ebenfalls getan.

 

Wenn ich sage, dass ich davon ausgehe, der Heilige Geist hätte dazu geführt, dass wir homosexuelle Paare auf deren Wunsch segnen, dann wird es Dich schütteln. Und umgekehrt schüttelt es mich, wenn Du sagst, die Kirche hätte nicht das Recht, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, weil dies so vom Dreieinigen Gott nicht gewünscht sei.

 

Es ist mehr als das Umgehen mit entgegengesetzten Entscheidungen anderer: Es ist das Umgehen mit Menschen und ihren Gemeinschaften, die sich nach gewissenhafter, langer und umfassender Prüfung dafür entschieden haben, zu sagen, dass die neue Sichtweise die theologisch sinnvollere Sicht der Dinge ist.

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das ist ja eine ganz schlimme sache. da werden also paare einzeln gesegnet, ich nehme an, also jeder einzeln, während andere paare nur gemeinsam gesegnet werden. also bekommen ehepaare nur die hälfte der gnadenmenge ab, die andere abbekommen. das ist diskriminierung !!!!!!

 

 

SCNR

Quatsch, es soll nur keiner auf die Idee kommen, dass Homo-Konkubinate durch die Kirche jetzt anerkannt werden.

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das ist ja eine ganz schlimme sache. da werden also paare einzeln gesegnet, ich nehme an, also jeder einzeln, während andere paare nur gemeinsam gesegnet werden. also bekommen ehepaare nur die hälfte der gnadenmenge ab, die andere abbekommen. das ist diskriminierung !!!!!!

 

 

SCNR

Quatsch, es soll nur keiner auf die Idee kommen, dass Homo-Konkubinate durch die Kirche jetzt anerkannt werden.

Also, wer geistig so beschränkt ist, daß er tatsächlich angesichts der andauernden Äusserungen hoher und höchster Kleriker zu dem Thema glaubt, die RKK erkenne homosexuelle Partnerschaften jetzt als gleichwertig an, der braucht keinen Segen mehr, denn die Armen im Geiste sind eh schon selig.

Du siehst, der Segen kann keinen Schaden anrichten, deine Befürchtungen sind überflüssig.

 

Werner

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Diese Frage ist in Bezug auf die kirchliche Lehre keine menschliche Frage. Der Mensch hat da im Grunde nicht viel zu entscheiden, er kann sich höchstens überlegen, wie er mit entgegengesetzten Entscheidungen anderer umgehen soll.

 

Auch das ist vollkommen korrekt.

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die meisten protestantischen Landeskirchen haben ja inzwischen eine sehr weite Vorstellung davon, wie der Mensch die Liebe leben können soll.

 

Ich denke, bei so einem Satz erübrigt sich jeder Kommentar.

Wozu hättest Du denn einen Kommentar abgeben wollen? Oder bezweifelst Du das zum Ausdruck gebrachte Faktum: die unterschiedliche Haltung von Kirche und Landeskirchen zu homosexuellen Beziehungen?

 

Der Satz ist sehr gut formuliert, er drückt exakt den Geist aus, der hinter dieser ganzen Debatte steht. Hauptsache, man weitet das Spektrum der Weisen, wie der Mensch die Liebe leben können soll, beileibe nicht aus.

So ist es, die Formulierung läßt den Geist sehr gut erkennen, der dahintersteckt. Und egal, ob der menschlichen oder nur göttlichen Ursprungs ist: Er ist übel. Daß der Mensch die Liebe auch nur ansatzweise nicht so leben können soll, wie er es für angemessen hält, daß also die freie Wahl des geliebten Menschen durch göttliches (oder kirchliches) Primadonnatum eingeschränkt werden soll (und man kann sagen was man will: In einer Gesellschaft, die von dem Geist christlicher Konservativer dominiert wäre, wäre für sehr viel Liebe absolut kein Lebens- und Entfaltungsraum mehr frei) hat etwas von Leibeigenschaft und Entmündigung. Ich verstehe es nicht, wie jemand einen derartig konzipierten Gott für anständig und gut halten kann. Es muß einem doch jegliches Unrechtsbewußtsein abhanden gekommen sein, um das gutheißen zu können.
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(und man kann sagen was man will: In einer Gesellschaft, die von dem Geist christlicher Konservativer dominiert wäre, wäre für sehr viel Liebe absolut kein Lebens- und Entfaltungsraum mehr frei)

 

Mojn -

 

das stimmt leider. Deswegen ist eines meiner Hauptgebete das: "Gott bewahre, dass meine Kirche politische Macht bekommt". <_<

 

Leider stimmt aber auch, dass die meisten Gruppen, die ein bestimmtes Menschenbild anstrebenswert halten, auch versuchen, dieses mit staatlichen Mitteln durchzusetzen, wenn sie dann wirklich an die Macht kommen sollten. Und dann verkehrt sich alles ins Gegenteil.

 

Macht korrumpiert, nicht nur Kirchen, auch andere, weltanschaulich ausgerichtete Gruppen.

 

Ideologien sind immer dann bereichernd, wenn sie sich in einem freien Markt behaupten müssen. Sobald sie von einer mit der Staatsmacht ausgestatteten Gruppe quasi monopolistisch durchgedrückt werden, ist es aus und vorbei und das System hat sich selbst ad absurdum geführt.

 

Du kennst doch die Karl Marx zugeschriebene Aussage, dass der Weg zum Kommunismus immer völlig freiwillig durch Wahlen zu erfolgen hat und niemals ein Zwang ausgeübt werden darf? No further comment.....

 

Deswegen bin ich als durchaus meiner Kirche gegenüber loyaler Christ ein unbelehrbarer Verfechter eines weltanschaulich möglichst neutralen Staates.

 

Gruß

Lothar

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Deswegen bin ich als durchaus meiner Kirche gegenüber loyaler Christ ein unbelehrbarer Verfechter eines weltanschaulich möglichst neutralen Staates.

 

Was es heute nicht alles gibt...

 

Nee, im Ernst: Ich stimme Deinem ganzen Beitrag 100% zu. Und willkommen im Forum übrigens! <_<

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Deswegen bin ich als durchaus meiner Kirche gegenüber loyaler Christ ein unbelehrbarer Verfechter eines weltanschaulich möglichst neutralen Staates.

Was es heute nicht alles gibt...
Keine Euphorie bitte.

 

Lothar ist Altkatholik. :ph34r:

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(und man kann sagen was man will: In einer Gesellschaft, die von dem Geist christlicher Konservativer dominiert wäre, wäre für sehr viel Liebe absolut kein Lebens- und Entfaltungsraum mehr frei)

 

Mojn -

 

das stimmt leider. Deswegen ist eines meiner Hauptgebete das: "Gott bewahre, dass meine Kirche politische Macht bekommt". <_<

 

Leider stimmt aber auch, dass die meisten Gruppen, die ein bestimmtes Menschenbild anstrebenswert halten, auch versuchen, dieses mit staatlichen Mitteln durchzusetzen, wenn sie dann wirklich an die Macht kommen sollten. Und dann verkehrt sich alles ins Gegenteil.

 

Macht korrumpiert, nicht nur Kirchen, auch andere, weltanschaulich ausgerichtete Gruppen.

 

Ideologien sind immer dann bereichernd, wenn sie sich in einem freien Markt behaupten müssen. Sobald sie von einer mit der Staatsmacht ausgestatteten Gruppe quasi monopolistisch durchgedrückt werden, ist es aus und vorbei und das System hat sich selbst ad absurdum geführt.

 

Du kennst doch die Karl Marx zugeschriebene Aussage, dass der Weg zum Kommunismus immer völlig freiwillig durch Wahlen zu erfolgen hat und niemals ein Zwang ausgeübt werden darf? No further comment.....

 

Deswegen bin ich als durchaus meiner Kirche gegenüber loyaler Christ ein unbelehrbarer Verfechter eines weltanschaulich möglichst neutralen Staates.

 

Gruß

Lothar

 

 

 

Ja Lothar, Du hast natürlich insofern Recht, als die beste und freiheitlichste Ideologie in den Händen eines Machtapparats pervertiert werden kann und es wohl auch meist wird. Aber ich mache schon einen Unterschied zwischen einer Ideologie, in der freiheits- und menschenrechtsfeindliche Ansinnen schon explizit vorhanden sind und einer, die erst durch Mißbrauch so wird. Ich kenne die Altkatholiken nicht so gut, aber bei der katholischen Kirche ist doch klar, daß die Freiheitsfeindlichkeit schon zu ihrer "reinen Lehre" gehört: Der Mensch darf nicht lieben wen und wie er will, er soll dies (siehe soames) auch nicht können. Da ist eben ein äußerst fragwürdiger Gott, der anderes vorhat mit seinen Kindern. Was man von Eltern halten wüde, die für ihre Kinder abhängig von gewissen Merkmalen (Rasse, Geschlecht, Adelsstand) planen, wen sie lieben dürfen und wen nicht und ihnen abhängig davon das "Heil" verwehren, brauche ich ja wohl nicht sagen.

 

Eine Weltanschauung, die grundsätzlich die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des erwachsenen Menschen als sehr hohes Gut ansetzt, wird, wenn sie sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten. Bei einer solchen Weltanschauung kann der konservative Katholik sich in seiner Keuschheit suhlen, der liberale Geschiedene oder Homosexuelle muß es aber nicht.

 

 

 

Herzlich willkommen hier. Einen Altkatholiken hatten wir, glaube ich, noch nie. :unsure:

bearbeitet von Lissie
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Mojn Flo,

 

Lothar ist Altkatholik. :ph34r:

 

Nee, ich sag jetzt nicht dazu "... und das ist gut so". <_<

 

Das Phrasenschwein soll gefälligst leer bleiben.

 

Aber ich schließe meine eigene Kirche da völlig ein - die Geschichte zeigt mir, dass die Alt-Katholische Kirche auch schon von Macht korrumpiert wurde - glücklicherweise hat sie nicht so viel Macht bekommen, um sich so richtig auszutoben....

 

Aber ich könnte als anderes Beispiel meinen Vater heranziehen: Ein Mitglied der römisch-Katholischen Kirche, jahrzehntelang im PGR, der die gleiche Auffassung wie ich hat.

 

Das gibts alles.

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Deswegen bin ich als durchaus meiner Kirche gegenüber loyaler Christ ein unbelehrbarer Verfechter eines weltanschaulich möglichst neutralen Staates.

Was es heute nicht alles gibt...
Keine Euphorie bitte.

 

Lothar ist Altkatholik. :ph34r:

<_<

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Franciscus non papa
Mojn Flo,

 

Lothar ist Altkatholik. :ph34r:

 

Nee, ich sag jetzt nicht dazu "... und das ist gut so". <_<

 

Das Phrasenschwein soll gefälligst leer bleiben.

 

Aber ich schließe meine eigene Kirche da völlig ein - die Geschichte zeigt mir, dass die Alt-Katholische Kirche auch schon von Macht korrumpiert wurde - glücklicherweise hat sie nicht so viel Macht bekommen, um sich so richtig auszutoben....

 

Aber ich könnte als anderes Beispiel meinen Vater heranziehen: Ein Mitglied der römisch-Katholischen Kirche, jahrzehntelang im PGR, der die gleiche Auffassung wie ich hat.

 

Das gibts alles.

 

 

du wirst dich nicht wirklich wundern, wenn ich dir sage, dass es hier wohl eine menge an gläubigen katholiken gibt, die dir da uneingeschränkt recht geben können.

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du wirst dich nicht wirklich wundern, wenn ich dir sage, dass es hier wohl eine menge an gläubigen katholiken gibt, die dir da uneingeschränkt recht geben können.

 

Natürlich wundert mich das nicht. Es freut mich sogar geradezu - zeigt es mir doch, dass der Markt der verschiedenen Sichtweisen in der römisch-katholischen Kirche gut funktioniert.

 

Es wundert mich aber auch nicht, dass es in der Alt-Katholischen Kirche Menschen gibt, die der Meinung sind, die Kirche müsse mehr Macht im Staate bekommen. Auch damit kann ich gut leben. Ich bin ein Freund von Meinungsvielfalt, über die man diskutieren muss. Und darf.

 

Aber ich glaube, ich habe nach meiner Aussage, die Du zitiert hast, das Smilie vergessen.

 

Gruß

Lothar

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Eine Weltanschauung, die grundsätzlich die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des erwachsenen Menschen als sehr hohes Gut ansetzt, wird, wenn sie sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten.

<_< Du bist mal wieder unschlagbar. Aber ich verrate Dir ein Geheimnis:

 

Das Christentum, das den Menschen sehr hoch einschätzt, wird, wenn es sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten.

 

Ist das nicht schön?

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Eine Weltanschauung, die grundsätzlich die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des erwachsenen Menschen als sehr hohes Gut ansetzt, wird, wenn sie sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten.

Was heißt hier "nicht so leicht"? Selbstverständlich wird eine von dir bevorzugte Weltanschauung das NIE tun. Denn wenn es doch einmal so sein wird, dann wird das Unheil einfach wegdefiniert.

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Das Christentum, das den Menschen sehr hoch einschätzt, wird, wenn es sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten.

 

Haben wir wieder Märchenstunde? <_<

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Eine Weltanschauung, die grundsätzlich die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des erwachsenen Menschen als sehr hohes Gut ansetzt, wird, wenn sie sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten.

Was heißt hier "nicht so leicht"?

Das sieht man doch schon prima beim Thema dieses Threads. Glaubst Du wirklich, in einer liberalen und am menschlichen Selbstbestimmungsrecht und an menschlichen Interessen orientierten Weltanschauung, würde man darüber diskutieren, welche Liebe mehr Daseinsberechtigung hat und welche bei der Segensausgabe leer ausgehen sollte? In dem Moment, wo man "höhere Instanzen" über den Menschen stellt (Götter, Volksgemeinschaft, Schöpfungsordnungen, etc.) landet man da, wo das gemischtrassige Liebespaar, das unverheiratete, das homosexuelle, das nicht standesgemäße keinen Segen erhält. Und warum das so wichtig ist, haben wir ja gelernt: Die sollen sich ja nicht akzeptiert fühlen. (Es soll also Leid erzeugt werden).

 

Selbstverständlich wird eine von dir bevorzugte Weltanschauung das NIE tun. Denn wenn es doch einmal so sein wird, dann wird das Unheil einfach wegdefiniert.
Mag sein, daß Du das so hältst. Ich nicht. bearbeitet von Lissie
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Eine Weltanschauung, die grundsätzlich die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des erwachsenen Menschen als sehr hohes Gut ansetzt, wird, wenn sie sich an das eigene Wertesystem hält, nicht so leicht Unheil anrichten.

Was heißt hier "nicht so leicht"?

Das sieht man doch schon prima beim Thema dieses Threads. Glaubst Du wirklich, in einer liberalen und am menschlichen Selbstbestimmungsrecht und an menschlichen Interessen orientierten Weltanschauung, würde man darüber diskutieren, welche Liebe mehr Daseinsberechtigung hat und welche bei der Segensausgabe leer ausgehen sollte? In dem Moment, wo man "höhere Instanzen" über den Menschen stellt (Götter, Volksgemeinschaft, Schöpfungsordnungen, etc.) landet man da, wo das gemischtrassige Liebespaar, das unverheiratete, das homosexuelle, das nicht standesgemäße keinen Segen erhält. Und warum das so wichtig ist, haben wir ja gelernt: Die sollen sich ja nicht akzeptiert fühlen. (Es soll also Leid erzeugt werden).

 

Deine sogenannte liberale Gesellschaft hat kein Problem, das Selbstbestimmungsrecht der einen über das Lebensrecht der anderen zu stellen. Erspar mir also diese Platitüden. Egal wie man die Position der kirchl. Moraltheologie sieht, die Anschauungen der Liberalen haben auch ihre schwarzen Flecken.

 

Selbstverständlich wird eine von dir bevorzugte Weltanschauung das NIE tun. Denn wenn es doch einmal so sein wird, dann wird das Unheil einfach wegdefiniert.
Mag sein, daß Du das so hältst. Ich nicht.

 

Oh doch. Ich werd dich bei Gelegenheit dran erinnern.

bearbeitet von Nursianer
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