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Warum musste Jesus sterben?


Michaela_83

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warum mußte Jesus sterben?

 

(Einleitung: In der Passionszeit beschäftigen wir wir uns gerne mit dem Leiden und Sterben Jesu. Ist doch darin unsere Seligkeit verbürgt und unser Heil begründet.)

 

Frage: Warum mußte Jesus sterben?

 

I. Weil er unschuldig war.

 

II. Weil er sich freiwillig hingab.

III. Weil er ein Mensch ist. Menschen müssen nun mal sterben.

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warum mußte Jesus sterben?

 

(Einleitung: In der Passionszeit beschäftigen wir wir uns gerne mit dem Leiden und Sterben Jesu. Ist doch darin unsere Seligkeit verbürgt und unser Heil begründet.)

 

Frage: Warum mußte Jesus sterben?

 

I. Weil er unschuldig war.

 

II. Weil er sich freiwillig hingab.

III. Weil er ein Mensch ist. Menschen müssen nun mal sterben.

 

Das erklärt aber nicht den gewaltsamen Tod.

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warum mußte Jesus sterben?

 

(Einleitung: In der Passionszeit beschäftigen wir wir uns gerne mit dem Leiden und Sterben Jesu. Ist doch darin unsere Seligkeit verbürgt und unser Heil begründet.)

 

Frage: Warum mußte Jesus sterben?

 

I. Weil er unschuldig war.

 

II. Weil er sich freiwillig hingab.

III. Weil er ein Mensch ist. Menschen müssen nun mal sterben.

 

Das erklärt aber nicht den gewaltsamen Tod.

Warum sollte man den erklären?

Gewaltsamer Tod ist endemisch unter den Menschen. Und wenn man sich als dissent mit etablierten Auffassungen der Gesellschaft erklärt, in der man lebt, steigt die Aussicht, einen solchen zu erleiden, ganz erheblich.

Es kann nicht darum gehen, Jesu gewaltsamen Tod zu "erklären".

Es geht allenfalls darum, ihn sinngebend zu deuten.

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Aber jetzt ist sie da, die Frage: Warum musste Jesus sterben?

 

Also für mich stellt sich das so dar, dass im Leiden und Sterben Jesu uns Gott zeigt, dass er uns bis ins Innerste versteht, und dass er weiß was es heißt, als Mensch zu leiden und zu sterben. Für mich bedeutet das konkret, dass Gott alle Beweggründe meines Handels versteht, selbst die, die ich mir nicht eingestehe, sei es aus Mangel an Wille oder aus Mangel an Vermögen. Und weil ich mich so in meinem Innersten verstanden fühle, fällt es mir zunehmend leichter, Gottes Willen zu erkennen und danach zu handeln, denn wie sollte mich jemand nicht lieben, wenn er mich doch noch inniglicher kennt als meine Mutter, ja inniglicher als ich selbst mich kenne und mich dennoch annimmt.

Auf der anderen Seite, weil ich weiß, dass Gott das Leiden versteht und kennt, kann ich mein 'Leiden' (unerfüllte Sehnsüchte, vergebene Chancen, angeborene Handikaps, Krankheiten etc. pp.) daran relativieren, und darauf verzichten, mit Gott wegen meines Leidens zu hadern wie weiland der Hiob, es findet also eine Versöhnung statt, ein Wort, das nicht von ungefähr sprachlich mit Sühne zusammenhängt. Zudem kann ich aus dieser Relativierung auch den Blick von mir selbst auf meine Mitmenschen wenden, da ich weiß, dass Gott diese ebenso gut kennt, wie er mich kennt. Und gerade aus diesem Verständnis der eigenen und der fremden Unvollkommenheit wird ja Liebe erst möglich, denn das Wissen um das eigene Angenommensein ermöglicht ja auch das Annehmen der Anderen.

 

Um das mal ein wenig konkreter werden zu lassen (der Glaube will ja schließlich gelebt sein), wenn ich mit so Sachen konfrontiert werde, dass meine lieben Mitmenschen mich schneiden, oder hintenrum dummes Zeug über mich erzählen oder so. Da frag ich mich einerseits, was treibt sie da um, sich so zu verhalten, bzw. weiß ich denn, was ich mit meinem Verhalten oder meiner Rede bei den betreffenden Personen ausgelöst habe (Annehmen der Unzulänglichkeit des Anderen), und andererseits weiß ich, dass mein Verhalten für andere durchaus ein rotes Tuch sein kann (Annehmen der eigenen Unzulänglichkeit). Auf dieser Ebene kann ich dann das Geschehene als Mißverständnis deuten, was ja zum Dialog geradezu herausfordert. Ich muss allerdings zu meiner Schande gestehen, dass ich mich auch gerne vor dem aktiven Beginn des Dialogs drücke, i. d. R. aus Angst. Andererseits werd ich immer besser darin meinen Mitmenschen Strategien anzubieten, die meine Verhaltensstörung weitgehenst unmerkbar macht. Dazu als Beispiel ein Dialog, den ich so ähnlich ca. 3-4 mal pro Monat führe; auch immer wieder mal mit denselben.

 

Ich: "Wann soll's denn fertig sein?"

N.N.:"Das können Sie irgendwann machen."

Ich: "Verzeihung, aber irgendwann heißt bei mir leider tatsächlich irgendwann, d.h. nie. Es wär mir schon recht, wenn wir ein festes Datum vereinbaren könnten, dann kriegen Sie's auch sicher gemacht."

N.N.: "Na, dann nehmen wir doch den nn. Da haben wir nämlich NNN.

Ich.: "Das passt doch prima!"

(Beide fröhlich ab)

 

In Zeiten, in denen ich noch nicht zu diesem Dialog fähig war (im Übrigen auch aus Angst), gab's folgerichtig immer einen Haufen Ärger, wg. meiner Auffassung von 'irgendwann' oder, genauer gesagt, meiner Schwierigkeit*, Projekte, denen kein konkretes Ende zugeordnet ist

überhaupt zu beginnen. Aber genug der Abschweifung.

 

...Außerdem ergibt das doch irgendwie keinen Sinn. Man könnte ja vielleicht noch nachvollziehen, wenn Gott von uns ein Opfer fordern würde. Aber das Opfer kam ja von Gott. Gott hat seinen Sohn geopfert. Warum hat uns dadurch Gott verziehen? Warum ist dadurch die Schuld des Adam getilgt (Wie es in der Osternacht geheißen hat)?

 

"Aber das Opfer kam von ja von Gott." Ich finde, damit triffst du den Nagel auf den Kopf, wir sind nämlich von uns aus garnicht in der Lage, der sog. Erbsünde zu entgehen, da müssten wir uns wie Münchhausen am eigenen Schopf aus der Misere ziehen. Der Opfertod des menschgewordenen Gottes macht nämlich - da er zeigt, dass nur er diese Sühne erbringen kann, denn dieses Opfer kann durch kein anderes mehr übertroffen werden - alle zukünftigen Opfer obsolet. In gewisser Hinsicht behaupte ich, dass dadurch auch die Möglichkeit, sich durch ein Ersatzopfer (dem sprichwörtliche Sündenbock) aus der Verantwortung zu kaufen, verunmöglicht wurde. Gott will den vollen Einsatz (Gehorsam bis zum Tod am Kreuz), der ist aber nicht höher, als ein jeder zu leisten vermag (... denn mein Joch ist leicht).

 

Aber all dies ist ja nur Vorgeplänkel für den eigentlichen Knaller - die Wiederauferstehung. Diese Verheißung wird ja durch das Wissen des Angenommen-Seins zur Gewissheit. Gott kennt die Unzulänglichkeiten des Adam, Gott weiß Bescheid, dennoch sind wir alle angenommen von Gott - so wir wollen. Und das genügt.

 

Gott hat hoch gepokert - und gewonnen.

AndreasB

 

* lies: Unfähigkeit

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Nach meinem Dafürhalten ist es zu kurz gegriffen, unter "Sohn Gottes" lediglich den historischen Jesus zu verstehen. Ich denke der Sohn ist überall anwesend, in Jesus wird er lediglich sichtbar und offenbart sich uns. So gesehen zahlt der Sohn den Preis in jedem Tod, in jedem Leid, das irgendwo und irgendwann von irgendjemandem durchlebt wird. Hältst du es für falsche Theologie, wenn ich behaupte, dass Gott mit und in jedem von uns mitleidet, damit wir in und mit ihm auferstehen können?

Mark. d. mich.

 

Möchtest Du mit diesem Absatz sagen, daß wir alle ein bißchen Sohn Gottes sind? Oder daß der Sohn Gottes noch in anderen historischen Personen als in Jesus "sich materialisiert" hat?

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? Nein im Ernst: Gottes Liebe kennt keine Grenzen. Sie durchdringt alles. Das Wesen der Liebe ist es doch Beziehungen herzustellen, Brücken zu bauen. Wenn diese Beziehung zu Gott nicht klappt, dann liegt das doch an uns und nicht an Gott. Das bedeutet: Seine Hand ist immer ausgestreckt, nur wir gruschteln lieber in der eigenen Hosentasche rum.

 

Es heißt auch: "Wo zwei oder drei in meinem Namen ...." Das könnte man doch auch so deuten: Gott ist überall dort anwesend, wo echte Liebe zwischen Menschen stattfindet. Ich gehe mit meinem Statement nur einen Schritt weiter und behaupte: Gott ist auch anwesend, wo die Liebe versiegt ist. Nur bekommen die Beteiligten davon dann nichts mit.

 

Noch mal anders ausgedrückt: Wo immer sich Menschen für die Liebe öffnen, kommt auch Gott in ihr Herz. Das bedeutet nicht, dass er zuvor nicht dort gewesen sei; er rückt nur in das Bewußtsein.

 

Als Katholiken sollten wir doch eigentlich an den Gedanken gewöhnt sein, dass Jesus sich nicht auf die historische Gestalt reduzieren lässt. Wir glauben ihn doch in jedem Tabernakel in jeder Eucharistiefeier, in jeder gewandelten Hostie, ohne dass wir uns ständig den Vorwurf anhören müssten, Pantheisten zu sein.

 

Für uns ist Gott also im Tabernakel, auch wenn andere nicht daran glauben mögen oder ihn dort nicht wahrnehmen können. Wo aber ist er nachdem wir ihn in der Kommunion in uns aufgenommen haben? Ich behaupte also nicht, dass wir alle ein bisschen Gott sind, aber nichts desto Trotz ist er in uns anwesend und er ist es eben auch dann, wenn wir uns dessen gerade nicht bewusst sind.

 

Wenn Gott nun in meinem Herzen anwesend ist und er, wie wir doch glauben, die Liebe ist, dann wäre es doch unwahrscheinlich, dass er sich jedesmal genau dann zurückzieht, wenn ich in tiefes Leid verstrickt bin und schmerzhafte Qualen erleide. Ich bin davon überzeugt, dass Gott auch gerade dann mit Menschen mitleidet, wo deren eigenes Herz bereits abgestumpft ist. Er leidet also nicht nur unser offensichtliches Leid mit, sondern auch unser verdrängtes.

 

Gott ist und bleibt ein Du. Aber er ist ein Du, welches mir unendlich nah ist. Und ja, seine Liebe bindet uns ein in die Gottessohnschaft. Das ist sein Wort an uns. Er wartet nur auf unsere Antwort.

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warum mußte Jesus sterben?

 

(Einleitung: In der Passionszeit beschäftigen wir wir uns gerne mit dem Leiden und Sterben Jesu. Ist doch darin unsere Seligkeit verbürgt und unser Heil begründet.)

 

Frage: Warum mußte Jesus sterben?

 

I. Weil er unschuldig war.

 

II. Weil er sich freiwillig hingab.

III. Weil er ein Mensch ist. Menschen müssen nun mal sterben.

 

Das erklärt aber nicht den gewaltsamen Tod.

Warum sollte man den erklären?

Gewaltsamer Tod ist endemisch unter den Menschen. Und wenn man sich als dissent mit etablierten Auffassungen der Gesellschaft erklärt, in der man lebt, steigt die Aussicht, einen solchen zu erleiden, ganz erheblich.

Es kann nicht darum gehen, Jesu gewaltsamen Tod zu "erklären".

Es geht allenfalls darum, ihn sinngebend zu deuten.

 

Das sehe ich auch ähnlich. Aber dein kurzes: Menschen müssen nun mal sterben, war mir doch nicht ausreichend, zumal ja viele nicht mit der Tatsache, dass Jesus gestorben ist, sondern, wie er gestorben ist ihre Probleme (-> Gott Vater) haben, wie ich in zahlreichen Gesprächen immer wieder gehört habe.

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Das könnte man doch auch so deuten ... Ich gehe mit meinem Statement nur einen Schritt weiter

Das halte ich für eine bedenkliche Vorgehensweise. Wir dürfen M.E. die Offenbarungen, die Gott uns in der Bibel gegeben hat, weder umdeuten, noch ergänzen.

 

und behaupte: Gott ist auch anwesend, wo die Liebe versiegt ist. Nur bekommen die Beteiligten davon dann nichts mit.

So schön sich Deine Thesen auch anhören, sie sind - soweit ich das erkennen kann - Deine Philosophie, nicht die Lehre der Bibel, auch wenn Du Dich bemühst, Deine Gedanken mit Aussagen der Bibel in Einklang zu bringen.

 

Ich halte es auch für sehr bedenklich, wenn man sich seine eigene Christologie zurechtlegt. An Jesus scheiden sich die Geister:

"Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt." 1. Joh 2, 3-4

Paulus macht deutlich, dass es gefährlich ist, wenn man "den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt" (1. Kor 11, 28)

Und Jesus selbst sagt zum Thema:

"Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgert" Luk 7,23

 

Gruß,

 

sparky

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Es gibt vier Menschen, die von dieser Ursünde nicht betroffen waren: Adam und Eva (oder die Menschheit in ihrer Gestalt, bevor das bewußt Böse in ihr erwachte) - die beiden verspielten ihr sündloses Dasein und sonderten sich und die Menschen von Gott.

 

... Adam und Eva waren von der Ursünde nicht betroffen. Da liegt die Frage nahe:

 

Waren Adam und Eva vollkommen, - physisch durchaus, aber ansonsten ...?

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Gott selbst ist nicht dem Gesetz unterworfen. Er kann und wird auch in vielen Fällen nach

Das hätte ich dann ganz gerne an Hand der Schrift belegt ...

 

dem Gesetz. D.h. er benötigt für die Schuld, die er erläßt, kein ausgleichendes Gegengewicht in Gestalt eines Opfers irgend welcher Art. Bei einem "Opfer", wenn man das für nötig erachten will, handelt es sich immer um ein Beiwerk. Es hat keine zentrale Bedeutung für den Schuldenerlaß.

... und das auch. <_<

Meiner Ansicht nach lehrt die Bibel deutlich, dass Gott sich an sein Gesetz gebunden hat.

 

 

Welche Art von Gesetzen wollen wir heranziehen, um zu zeigen, daß Gott in der Lage ist, sie bei passender Gelegenheit zu umgehen:

 

aus der Physik: "Sonne steh still" (Jos 10:12-13)

 

Gesetz als "Gottes Gebote":

bei Adam: "Am Tage, da Du vom Baume der Erkenntnis ißt, mußt du sterben" (Gen 2:17)

Nach der Ertappung muß der Mensch jedoch nicht unmittelbar "sterben", sondern er wird aus dem Garten vertrieben und hat nun unter Mühsal seine Arbeit zu verrichten. (Gen 3:23-24)

 

(Opfer als Beiwerk)

Gott ist an einer Opfergabe nicht interessiert: Ps 40:7, 51:18, 119:108, Jes 1:11, Am 5:22

Ein Gott wohlgefälliges "Opfer" sind hingegen die "Frucht der Lippen" oder "Werke der Barmherzigkeit".

 

Das "Gesetz" ist weiterhin ein "Zuchtmeister" auf Christus hin. Da nun Christus gekommen ist, erübrigt sich der Zuchtmeister. Gal 3:24-25

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... haben wir denn keinen Vater oder eine Mutter, welcher oder welche auf diese Frage an Sparkys Stelle antworten kann. (mich interessiert die Diskussion in Folge)

bearbeitet von lh17
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Ich denke, das Sterben des Gottessohns Jesus war wichtig für die Verbreitung der Botschschaft bzw.des neuen Glaubens. Die Menschen die zur Zeit von Jesus lebten kannten nur ihre alten Gottheiten, wie Tamuz, Osiris, Apollo, usw. Woltte man diesen Menschen eine neue Religion vermitteln, so musste man den alten Göttern etwas, zumindest gleichwertiges, entgegenhalten. So wie Tamuz, Osiris, Apollo, sterben mussten um nach dem Aufenthalt im Totenreich wieder strahlend auferstanden, so musste auch Jesus sterben um, ähnlich der alten Götter, auferstehen zu können. <_<

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Die Menschen die zur Zeit von Jesus lebten kannten nur ihre alten Gottheiten, wie Tamuz, Osiris, Apollo, usw. Woltte man diesen Menschen eine neue Religion vermitteln, so musste man den alten Göttern etwas, zumindest gleichwertiges, entgegenhalten.

leider war Jesus Jude und die kannten nur einen Gott JHWH. Das Christentum ist auch zuerst unter Juden (und Exiljuden) entstanden und danach erst bei den Heiden.

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Die Menschen die zur Zeit von Jesus lebten kannten nur ihre alten Gottheiten, wie Tamuz, Osiris, Apollo, usw. Woltte man diesen Menschen eine neue Religion vermitteln, so musste man den alten Göttern etwas, zumindest gleichwertiges, entgegenhalten.

leider war Jesus Jude und die kannten nur einen Gott JHWH. Das Christentum ist auch zuerst unter Juden (und Exiljuden) entstanden und danach erst bei den Heiden.

 

Das Jesus Jude war ist richtig! Das Christentum, wie wir es kennen und praktizieren, ist m.E. jedoch nicht mit dem Glauben der jüdischen Frühchristen zu vergleichen. Ich denke, dass das Christentum jedoch nur durch eine gewisse Anpassung an den Glauben der "Heiden" eine größere Verbreitung finden konnte. <_<

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Das könnte man doch auch so deuten ... Ich gehe mit meinem Statement nur einen Schritt weiter

Das halte ich für eine bedenkliche Vorgehensweise. Wir dürfen M.E. die Offenbarungen, die Gott uns in der Bibel gegeben hat, weder umdeuten, noch ergänzen.

 

und behaupte: Gott ist auch anwesend, wo die Liebe versiegt ist. Nur bekommen die Beteiligten davon dann nichts mit.

So schön sich Deine Thesen auch anhören, sie sind - soweit ich das erkennen kann - Deine Philosophie, nicht die Lehre der Bibel, auch wenn Du Dich bemühst, Deine Gedanken mit Aussagen der Bibel in Einklang zu bringen.

 

Ich halte es auch für sehr bedenklich, wenn man sich seine eigene Christologie zurechtlegt. An Jesus scheiden sich die Geister:

"Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt." 1. Joh 2, 3-4

Paulus macht deutlich, dass es gefährlich ist, wenn man "den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt" (1. Kor 11, 28)

Und Jesus selbst sagt zum Thema:

"Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgert" Luk 7,23

 

Gruß,

 

sparky

Lieber Sparky,

 

Jetzt fährst du aber starken Tobak auf. Wenn du die Herangehensweise, Schlüsse aus bestimmten Bibelstellen zu ziehen, per se als antichristlich abstempelst, stellst du beinahe jede Form von Exegese und Theologie in Frage. Wenn du so erbsenzählerisch an die Bibel herangehst, dann müssen Frauen auch in der Kirche ihr Haupt bedecken (1Kor 11.1-16).

Bleiben wir doch mal beim ersten Korintherbrief, den du ja ebenfalls zitierst:

Zwei Kapitel weiter kommt ein Abschnit, der als Hohes Lied der Liebe bekannt ist. Dort sind Kriterien aufgeführt, die bestimmt geeignet sind, zur Unterscheidung der Geister herangeführt zu werden.

 

Liebe Grüße

Julis

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Gesetz als "Gottes Gebote":

Ja, die mein ich.

 

bei Adam: "Am Tage, da Du vom Baume der Erkenntnis ißt, mußt du sterben" (Gen 2:17)

Nach der Ertappung muß der Mensch jedoch nicht unmittelbar "sterben", sondern er wird aus dem Garten vertrieben und hat nun unter Mühsal seine Arbeit zu verrichten. (Gen 3:23-24)

Gutes Beispiel. <_<

Adam hat an diesem Tag begonnen zu sterben, indem sein Geist gestorben ist. Sein Leib starb erst 930 Jahre später. Adams Nachkommen sind alles geistliche Totgeburten. Jesus war die Ausnahme, da er - wie Adam - den Geist von Gott erbte, weshalb er von Paulus als der "neue Adam" bezeichnet wird. Menschen erleben die Neugeburt ihres Geistes, wenn sie Christen werden, und werden von Paulus dann als "geistliche" Menschen bezeichnet, im Gegensatz zu "fleischlichen" oder "natürlichen" Menschen, die "tot in Sünden" sind.

 

(Opfer als Beiwerk)

Gott ist an einer Opfergabe nicht interessiert: Ps 40:7, 51:18, 119:108, Jes 1:11, Am 5:22

Ein Gott wohlgefälliges "Opfer" sind hingegen die "Frucht der Lippen" oder "Werke der Barmherzigkeit".

Er hat aber den Opferdienst nicht beendet. Das wird erst der Antichrist tun (Dan 9,27).

 

Das "Gesetz" ist weiterhin ein "Zuchtmeister" auf Christus hin. Da nun Christus gekommen ist, erübrigt sich der Zuchtmeister. Gal 3:24-25

Inwiefern verhält sich Gott hier gegen sein Gesetz?

 

Gegenbeispiel:

Jesus konnte uns nur erlösen, weil er Mensch, und damit mit uns verwandt war. Nach dem Gesetz Gottes können wir nur durch einen Verwandten erlöst werden (Lev. 25,25).

Er konnte sich nur für uns opfern, weil er fehlerlos war, wie es das Gesetz Gottes verlangt (Lev 9,3)

 

Gruß,

 

sparky

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warum mußte Jesus sterben?

 

(Einleitung: In der Passionszeit beschäftigen wir wir uns gerne mit dem Leiden und Sterben Jesu. Ist doch darin unsere Seligkeit verbürgt und unser Heil begründet.)

 

Frage: Warum mußte Jesus sterben?

 

I. Weil er unschuldig war.

 

II. Weil er sich freiwillig hingab.

III. Weil er ein Mensch ist. Menschen müssen nun mal sterben.

 

Das erklärt aber nicht den gewaltsamen Tod.

Warum sollte man den erklären?

Gewaltsamer Tod ist endemisch unter den Menschen. Und wenn man sich als dissent mit etablierten Auffassungen der Gesellschaft erklärt, in der man lebt, steigt die Aussicht, einen solchen zu erleiden, ganz erheblich.

Es kann nicht darum gehen, Jesu gewaltsamen Tod zu "erklären".

Es geht allenfalls darum, ihn sinngebend zu deuten.

 

Das sehe ich auch ähnlich. Aber dein kurzes: Menschen müssen nun mal sterben, war mir doch nicht ausreichend, zumal ja viele nicht mit der Tatsache, dass Jesus gestorben ist, sondern, wie er gestorben ist ihre Probleme (-> Gott Vater) haben, wie ich in zahlreichen Gesprächen immer wieder gehört habe.

Ja.

Das kommt eben von dem Anspruch, Gottes Auftreten in der Welt müsse, um akzeptabel zu sein, irgendwie überwältigend, triumphal, unwiderstehlich oder dergleichen sein.

Muss es aber nicht, und ist es auch nicht.

Den Anspruch hat die Welt aber nun mal, und deshalb schafft sie ihn hinaus, in der damals üblichen und weit verbreiteten Weise, solchen gegenüber, für die in der Welt kein Platz sein soll.

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Jetzt fährst du aber starken Tobak auf. Wenn du die Herangehensweise, Schlüsse aus bestimmten Bibelstellen zu ziehen, per se als antichristlich abstempelst

Hab' ich nicht getan. Du hast selbst gesagt, dass Du mit Deiner Aussage über das, was an dieser Stelle geschrieben steht, hinausgehst, ohne dass Du diesen Schritt an Hand der Bibel gerechtfertigt hättest:

 

"Das könnte man doch auch so deuten ... Ich gehe mit meinem Statement nur einen Schritt weiter"

 

Zwei Kapitel weiter kommt ein Abschnit, der als Hohes Lied der Liebe bekannt ist. Dort sind Kriterien aufgeführt, die bestimmt geeignet sind, zur Unterscheidung der Geister herangeführt zu werden.

Sehr guter Punkt. Ich sehe das genauso, dass die vollkommene Liebe ein Erkennungsmerkmal der Wahrheit ist (weil das die Bibel so lehrt), und dass diese Stelle diese vollkommene Liebe definiert.

Trotzdem fällt es mir schwer, Deine Christologie (gestatte mir die verkürzte Paraphrase: 'alle Menschen sind in Christus, nur manche wissen's noch nicht') an Hand der Bibel nachzuvollziehen. Ich bereits mehrere Belege dafür gebracht, dass das nicht die Lehre der Bibel ist. Du dagegen bist die Belege schuldig geblieben.

Es steht Dir also frei, Deine Thesen an Hand der Schrift zu belegen, oder eben zumindest in Erwägung zu ziehen, dass es sich um Deine eigene Philosophie handelt.

 

Liebe Grüße,

 

sparky

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Trotzdem fällt es mir schwer, Deine Christologie (gestatte mir die verkürzte Paraphrase: 'alle Menschen sind in Christus, nur manche wissen's noch nicht') an Hand der Bibel nachzuvollziehen. Ich bereits mehrere Belege dafür gebracht, dass das nicht die Lehre der Bibel ist. Du dagegen bist die Belege schuldig geblieben.

Es steht Dir also frei, Deine Thesen an Hand der Schrift zu belegen, oder eben zumindest in Erwägung zu ziehen, dass es sich um Deine eigene Philosophie handelt.

Nun ich gestatte mir, bestimmte Schlüsse aus dem Geist der Bibel und der christlichen Tradition zu ziehen, ohne jeweils die passende Pasage der Bibel parat zu haben. Ich denke da befinde ich mich durchaus in christlicher Tradition. Augustinus oder Thomas von Aquin haben auch eine Theologie entworfen, die häufig auf andere Quellen als die Bibel zurückgreift. Ich denke, dass in der Bibel nicht alles drin steht. Sie skizziert anhand von Zeugnissen ein Bild von Gott, welches auf Erfahrungen der Beziehung mit ihm aufbaut. Die Erfahrungen mit Gott gehen weiter. Die Bibel als kanonische Schrift ist zwar abgeschlossen, doch Zeugnisse von Gottesbegegnungen gibt es durch alle Zeiten hindurch. So hat die Kirche das Zeugnis von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel sogar dogmatisch konstituiert, obwohl es sich nicht direkt biblisch belegen läßt. Anders herum wurde in der christlichen Tradition aber auch manche Schriftstelle als vernachlässigenswert eingestuft. Das wollte ich oben mit der paulinischen Bemerkumg über die Kopftuchpflicht bei Frauen andeuten.

 

Deinen Einwand:

Das halte ich für eine bedenkliche Vorgehensweise. Wir dürfen M.E. die Offenbarungen, die Gott uns in der Bibel gegeben hat, weder umdeuten, noch ergänzen.
halte ich für übertrieben. Erstens habe ich die besagte Stelle m.E. nicht umgedeutet, sondern lediglich gedeutet bzw. in einer Weise interpretiert, wie ich es bereits bei anderen vorgefunden habe. Darüber hinaus habe ich sie auch nicht ergänzt. Ich habe es lediglich gewagt, einen dort aufgegriffenen Gedanken sinnvoll weiter zu denken. Zu dieser Vorgehensweise habe ich dir aber einen Beleg (, oder besser gesagt, einen überdenkenswerten Hinweis):
19 Den Geist dämpft nicht.

 

20 Prophetische Rede verachtet nicht.

 

21 Prüft aber alles, und das Gute behaltet.

Einen weiteren Gedanken möchte ich dem noch hinzu fügen: Wer allzu ängstlich am Wortlaut der Bibel festhält, läuft Gefahr am Ende wie jener Diener in Math. 25 dazustehen, der nach der Wiederkehr seines Herren nur den, in der Erde vergrabenen Betrag vorweisen kann.

 

Aber jetzt zu deinen Belegen:

"Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt." 1. Joh 2, 3-4

Erstens habe ich an keiner Stelle behauptet, dass Jesus Christus nicht im Fleisch gekommen sei. Das ist für mich genauso zentral wie seine leibliche Auferstehung, die ja auch nur unter diesen Umständen zustande kommen konnte. Ich behaupte lediglich, dass sich Gottes "in der Welt sein" nicht auf die historische Gestalt Jesu beschränkt. Welchen biblische Beleg soll ich denn dafür anführen? Reicht es nicht, auf die Sakramente hinzuweisen? Nun hast du oben meinen Hinweis auf den verlorenen Sohn abgewiesen, weil hier der Vater, den Heimkehrenden lediglich mit offenen Armen wieder aufnimmt. Damit hast du recht. Mein Fehler war es, im Gleichnis leicht daneben gegriffen zu haben. Das verlorene Schaf wäre ein wirkungsvollerer Beleg für meine These gewesen. Diese Gleichnis ist sogar ein Hinweis darauf, dass sich Gott sogar in besonderer Weise dort befindet, wo er nicht wahrgenommen wird. Logisch der Arzt kümmert sich um die Kranken und nicht um die Gesunden. Du siehst also: ich habe Belege. Deine Belege aber belegen nichts.

Paulus macht deutlich, dass es gefährlich ist, wenn man "den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt" (1. Kor 11, 28)
Das steht im Zusammenhang mit der Kommunion. Man soll sich bei der Eucharistie im rechten Geiste dem Herrn nähern. Kein Hinweis darauf, dass man Gott nicht auch in anderen Situationen begegnen könne. Im Gegenteil: Gerade Paulus bietet in der Apostelgeschichte den ausführlichsten Beweis für eine Begegnung mit Jesus nach dessen Auferstehung und Himmelfahrt. Und diese Begegnung fand nun nicht bei einer Eucharisitiefeier statt. Das wiederum ist aber eher ein Beleg für meine These, dass Jesus Christus gerade dort ist, wo man ihn nicht erwartet.

 

Dein letzter Beleg:

"Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgert" Luk 7,23
Was willst du damit belegen? Meinst du, ich würde mich über Jesus ärgern? Ich würde mich über ihn nur dann ärgern, wenn er ausschließlich faul in den Tabernakeln der Welt rumhängen würde. <_< Das tut er aber ganz sicher nicht. Dessen bin ich mir gewiss. :unsure:

 

Liebe Grüße

Julis

bearbeitet von julis
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Lieber Julis,

 

bevor ich auf Deine Erwiderung detailliert antworte möchte ich mich bedanken, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, sie mit der Bibel zu untermauern. Ich halte das nicht nur deshalb für wichtig, um etwas zu belegen, es hilft auch, zu verstehen, was Du eigentlich sagen möchtest. Ich habe bereits eingeräumt, dass ich möglicherweise nur nicht richtig verstanden habe, was Du sagen willst. Da wir beide die Bibel kennen, stellt sie für uns auch eine Grundlage zum gegenseitigen Verständnis dar.

 

Nun ich gestatte mir, bestimmte Schlüsse aus dem Geist der Bibel und der christlichen Tradition zu ziehen, ohne jeweils die passende Pasage der Bibel parat zu haben ... Die Bibel als kanonische Schrift ist zwar abgeschlossen, doch Zeugnisse von Gottesbegegnungen gibt es durch alle Zeiten hindurch. So hat die Kirche das Zeugnis von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel sogar dogmatisch konstituiert, obwohl es sich nicht direkt biblisch belegen läßt.

Das respektiere ich. So viel ich weiß, sieht sich die RKK durch die apostolische Sukzession autorisiert, auch andere Quellen als die Bibel heranzuziehen. Dem kann ich folgen, aber nur insoweit, wie die Lehre der Bibel nicht verändert wird, da apostolische Sukzession für mich nicht nur eine Frage der Ordinierung ist, sondern auch erfordert, dass man in der Apostellehre bleibt (Apg. 2,42). So gesehen halte ich an der Bibel als der sola scriptura fest (bin dem entsprechend auch nicht römisch-katholisch) und werde es immer anmerken, wenn ich eine These nicht durch die Lehre der Bibel gedeckt sehe.

 

Ich behaupte lediglich, dass sich Gottes "in der Welt sein" nicht auf die historische Gestalt Jesu beschränkt.

Das hört sich für mich schon deutlich anders an, als dass alle Menschen in Christus wären.

 

Das verlorene Schaf wäre ein wirkungsvollerer Beleg für meine These gewesen.

Auch das bezieht sich nur auf Christen, vgl. Joh 10,14.

 

Gerade Paulus bietet in der Apostelgeschichte den ausführlichsten Beweis für eine Begegnung mit Jesus nach dessen Auferstehung und Himmelfahrt. Und diese Begegnung fand nun nicht bei einer Eucharisitiefeier statt. Das wiederum ist aber eher ein Beleg für meine These, dass Jesus Christus gerade dort ist, wo man ihn nicht erwartet.

Auch das ist etwas anderes als "alle Menschen sind in Christus". Wenn Du mit dieser Formulierung das gemeint hast, was Du jetzt an Hand der Bibel begründet hast, dann habe ich Dich lediglich missverstanden. Wenn Du aber gemeint hast, dass tatsächlich alle Menschen in Christus sind, auch ohne dass sie ihn bewusst aufgenommen haben, dann halte ich das nach wie vor nicht durch die Bibel belegt, sondern halte es für ein "anderes Evangelium" (Gal 1, 6-10).

 

Aber jetzt zu deinen Belegen:

Das waren Belege dafür, dass die richtige Einschätzung des Christus eine wichtige Angelegenheit ist, und ich habe damit begründet, weshalb ich Deine Thesen kritisiere. Die Belege gegen Deine Christologie ("alle Menschen sind in Christus") waren z.B. Joh 1,12 ("so viele ihn aber aufnahmen ...).

Da unsere Erlösung davon abhängt, dass wir Christus richtig einschätzen, halte ich das Thema für wichtig genug, um darüber auch mal kontrovers zu diskutieren. Ich hoffe, Du kannst das sportlich sehen.

Liebe Grüße,

 

sparky

bearbeitet von sparky
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Lieber Julis,

 

Ich hoffe, Du kannst das sportlich sehen.

Danke,

 

es handelt sich, wie mir scheint, um ein sehr effektives Kaumuskeltraining. Der Zahnarzt warnt allerdings davor. Zumindest nachts soll man dann eine Schiene tragen.

 

Zum Thema später mehr.

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Hallo, Michaela und alle anderen, die ihr euch zu diesem schwierigen Thema Gedanken gemacht habt!

 

Trotz Rücksicht und Hochachtung den vielen wertvollen Aussagen gegenüber, die bisher in diesem Thread schon gemacht wurden, möchte ich die von Michaela gestellte FRage ergänzen mit einer Frage, die mich (neben der Michaela-Frage) auch immer schon beschäftigt hat, nämlich: Warum spüren wir die Erlösung durch Christus in der Welt so wenig?

 

Ich möchte folgende Erklärung versuchen, die gleichzeitig auch auf die Frage von Michaela eingeht, dabei aber auch den biblischen und theologischen Befund ernst nimmt:

 

1) Wir verstehen das, was mit "Opfer" gemeint ist, erst, wenn wir uns vom blutrünstigen Aspekt des Opfers trennen und seine etymologische und psychologische Bedeutung ansehen:

"Opfer" kommt vom lateinischen Wort "offere", das heißt "anbieten, hingeben, werben".

So gesehen geht es im Opfer im Grunde immer um ein Angebot - eine "Offerte"-, mit dem man dem anderen entgegen geht. Menschen, die in den Tempel gehen und etwa ein Tier "opfern", machen Gott ein "Angebot": Bitte, Gott, nimm dieses Angebot an und verzeih mir oder hilf mir in diesem oder jenem Anliegen. Der Opfernde möchte also durch sein Opfer eine Beziehung mit dem, dem geopfert wird, aufbauen durch ein GEschenk des Entgegenkommens. (Wirtschaftlich könnte man es natürlich auch so deuten, dass er mit einem Partner ins Geschäft kommen möchte!)

 

2) Beim "Opfer" Christi ist es nun genau umgekehrt: Gott macht uns, den Menschen, sein Angebot: Und sein Angebot ist nicht irgendetwas, sondern nichts Geringeres als er Selbst in Person seines Sohnes! Bei aller Differenzierung der göttlichen Personen müssen wir doch sehen: Letztlich (nachdem er schon etliche andere Angebote erstellt hatte - siehe Lk 20!) bietet Gott sich selbst durch seinen Sohn an, denn "Ich und der Vater sind eins!" (Joh 10,30),

 

3) Das Besondere an diesem Angebot ist: Es ist bedingungslos! Die Menschen können mit diesem Angebot machen, was sie wollen! Es liegt nun an ihnen, das Angebot anzunehmen, es abzulehen, oder es gar zu missbrauchen. Hier liegt die Bedeutung von "Gott hat seinen Sohn für uns "hingegeben". Was die Menschen aus dieser "Hingabe" machen, liegt in ihrer Verantwortung, nicht in der Verantwortung Gottes.

 

4) Die Menschen, die mit diesem Angebot konfrontiert waren, haben nun leider dieses Angebot insofern abgelehnt, indem sie - auf verschiedene Weise - Jesus auf den Kreuzweg getrieben und getötet haben bzw. dies ermöglicht und nicht verhindert haben.

Man muss also innerhalb dieses "Opfers" differenzieren: Für das "Angebot" ist Gott verantwortlich, für die brutale, blutige Seite der Mensch, der dieses Angebot ablehnt.

 

5) An dieser Stelle nun treten zwei Phänomene auf den Plan:

 

a) Das Prinzip, dass aus Unrecht und Leid Gutes erwachsen kann:

Wir wissen etwa aus der Josefsgeschichte des AT und vielen anderen Erzählungen und ERfahrungen, dass Gott auf krummen Zeilen gerade schreiben kann und aus Leid Heil erwachsen kann. Die Bibel verdeutlicht diese menschliche Erfahrungsweisheit durch manche Aussagen und Vergleiche ,etwa vom Weizenkorn, das sterben muss (Joh 12,24) oder in Kol 1,24: "Ich ergänze durch meine Leiden für den Leib Christi, die Kirche, das, was an den Leiden Christi noch fehlt." Oder denken wir an die WEisheit der verfolgten Christen: sanguis martyrorum est semen Christianorum: Das Blut der Martyrer ist der Same für (neue) Christen. Wir dürfen davon ausgehen, dass Jesus um diese Zusammenhänge wusste und sich so auch als leidender Gottesknecht, Opferlamm, Sündenbock etc. gesehen hat im Bewusstsein, dass sein Leiden und Sterben Segen bringen wird.

 

B) Da das Angebot Gottes unwiderruflich ist, kann auch der Tod Christi dieses Angebot, dieses "Opfer" nicht aufhalten:

In der Auferstehung Christi wird dieses Angebot wieder "aufgewärmt" und den Menschen in Erinnerung gerufen: Gott steht zu seinem Angebot, doch nun ist es wieder an der SEite des Menschen, zu reagieren!

 

6) Durch Tod und Auferstehung hat Gott den Grundstein zur Erlösung des Menschen gelegt, die ERlösung der WElt vollzieht sich nun in dem Maß, in dem der Mensch dieses "Angebot", das "Opfer" , seine "Offerte" annimmt.

Seit 2000 Jahren bewegt sich die Weltgeschichte nun im Ringen um Ablehnung und Annahme dieses Opfers. Gott will die Welt nicht autoritär erlösen, sondern mit Zustimmung und Mitwirkung des Menschen, was ja schon in der Verkündigungsszene deutlich wird (Lk 2).

 

7) Das biblische Ringen zwischen Gott Vater und Jesus dem Sohn, wie es etwa am Ölberg beschrieben wird ("Lass diesen Kelch an mir vorübergehen, aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe."(etwa Mt 26,39)) schildert den inneren Prozess JEsu, diese Zusammenhänge zu erkennen und anzunehmen.

Als Mensch war sich Jesus wohl nicht von vornherein seines Endes bewusst, sondern musste allmählich sein (scheinbares) Scheitern vorausahnen. Indiz dafür ist auch Lk 2,52, wo davon die Rede ist, dass Jesus "an Weisheit zunahm".

Jesus wird am Olberg bewusst, dass der Wille des Vaters auch sein Wille ist, nämlich Geschenk, Offerte für die Menschen zu sein, was auch bedeutete, nicht vor den Menschen davonzulaufen, wenn sie - auf grausame Weise - dieses Geschenk ablehnen.

 

Man könnte noch einiges ergänzen, aber ich hoffe, mir ist gelungen, den Opfertod Christi biblisch und dogmatisch vertretbar so zu deuten, dass dennoch ein Gottesbild daraus erkennbar wird, das glaubwürdig bleibt.

bearbeitet von Udalricus
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1) Wir verstehen das, was mit "Opfer" gemeint ist, erst, wenn wir uns vom blutrünstigen Aspekt des Opfers trennen und seine etymologische und psychologische Bedeutung ansehen:

Mir fällt auf, wie häufig in diesem Thread versucht wird, die klaren Aussagen über das stellvertretende Opfer Christi abzumildern oder umzuinterpretieren:"Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele" (Mar 10,45)

 

Mir fällt auch auf, dass anscheinend nur RKK Mitglieder Michaelas Problem haben, nämlich dass von der Notwendigkeit dieses Opfers auf einen grausamen Gott geschlossen wird. Unter Protestanten oder Freikirchlern habe ich solche Gedankengänge nie beobachtet. Woran das wohl liegen mag? Ich kann's mir nicht erklären.

 

Jedenfalls halte ich es für sehr problematisch, die Worte Jesu umzudeuten:

"Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel." (Luk 9,26)

 

2) Beim "Opfer" Christi ist es nun genau umgekehrt: Gott macht uns, den Menschen, sein Angebot: Und sein Angebot ist nicht irgendetwas, sondern nichts Geringeres als er Selbst in Person seines Sohnes!

Du erklärst hier, Jesus habe sich uns geopfert, anstatt für uns - eine klare Umdeutung des Erlösungswerkes Christi.

Deine übrigen Ausführungen finde ich allerdings sehr gut. Sie machen recht anschaulich, dass Gott den entscheidenden Schritt getan hat und wir dazu nur noch ja sagen müssen.

Liebe Grüße,

 

sparky

bearbeitet von sparky
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bei Adam: "Am Tage, da Du vom Baume der Erkenntnis ißt, mußt du sterben" (Gen 2:17)

Nach der Ertappung muß der Mensch jedoch nicht unmittelbar "sterben", sondern er wird aus dem Garten vertrieben und hat nun unter Mühsal seine Arbeit zu verrichten. (Gen 3:23-24)

Adam hat an diesem Tag begonnen zu sterben, indem sein Geist gestorben ist. Sein Leib starb erst 930 Jahre später. Adams Nachkommen sind alles geistliche Totgeburten. Jesus war die Ausnahme, da er - wie Adam - den Geist von Gott erbte, weshalb er von Paulus als der "neue Adam" bezeichnet wird. Menschen erleben die Neugeburt ihres Geistes, wenn sie Christen werden, und werden von Paulus dann als "geistliche" Menschen bezeichnet, im Gegensatz zu "fleischlichen" oder "natürlichen" Menschen, die "tot in Sünden" sind.

Daß Adam mit dem Sündenfall "begonnen" hätte zu sterben, ist eine etwas eigenwillige Auslegung. Unter "sterben" oder "im Sterben liegen" sehen wir normalerweise einen zeitlich recht eingegrenzten Vorgang. Daß er noch 930 Jahre lebte würden wir hier in Bayeren so kommentieren: "der war ja pumperl g´sund"! Solche Altersangaben bezeichnen wir als "biblisch". Real sind sie aus medizinischen Gründen nicht denkbar. Man geht bei den ersten Menschen von einer Lebenserwartung von 30-40 Jahren aus. Woher diese Altersangaben in der Bibel stammen, kann ich nicht beantworten. Vielleicht kann jemand aus dem Forum etwas dazu sagen.

Der Begriff des "Todes" wandelte sich, als der Mensch zum Glauben an einen Gott fand.

In einer Welt ohne Gott endet die Existenz jedes Lebewesens, also auch des Menschen, mit seinem physischen Tod. Nun ist es aber Gott, der die Welt und mit ihr den Menschen ins Dasein setzt. Die transzendente Gottheit herrscht über die physische Welt hinaus, es gibt eine geistige Realität, in welche die physisch Verstorbenen eintreten, um vor der Gottheit Rechenschaft abzulegen.

Wenn nun Jesus vom "Tod" spricht, so finden wir viele Gelegenheiten, wo er unter dem Begriff "Tod" nicht mehr physischen Tod meint, sondern den Zustand "Jesus nicht zu kennen" bezw. das verweilen in der Sünde:

auch ihr, die ihr tot wart in euren Sünden, machte er lebendig

oder:

Gott ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebendigen

Jesus meint damit, daß die (physisch) Verstorbenen: Abraham, Isaak, Jakob bei Gott als "Lebende" gerechnet werden.

Bei Adam und Eva könnte man, dieser Terminologie folgend, sagen, daß sie physisch lebend, durch ihre Sünde in einen Zustand der Gottferne gelangt sind. Dieser Zustand kann durch Bekehrung, gottesfürchtiges Leben wieder rückgängig gemacht werden.

Deswegen ist auch von Eva gesagt, daß sie das Heil Erlangen wird, als Mutter ihrer Kinder, wenn sie verharrt in Glaube und Liebe (1. Tim 2:15)

(Opfer als Beiwerk)
Gott ist an einer Opfergabe nicht interessiert: Ps 40:7, 51:18, 119:108, Jes 1:11, Am 5:22

Ein Gott wohlgefälliges "Opfer" sind hingegen die "Frucht der Lippen" oder "Werke der Barmherzigkeit".

Er hat aber den Opferdienst nicht beendet. Das wird erst der Antichrist tun (Dan 9,27).[

 

Das "Gesetz" ist weiterhin ein "Zuchtmeister" auf Christus hin. Da nun Christus gekommen ist, erübrigt sich der Zuchtmeister. Gal 3:24-25

Inwiefern verhält sich Gott hier gegen sein Gesetz?

 

Gegenbeispiel:

Jesus konnte uns nur erlösen, weil er Mensch, und damit mit uns verwandt war. Nach dem Gesetz Gottes können wir nur durch einen Verwandten erlöst werden (Lev. 25,25).

Er konnte sich nur für uns opfern, weil er fehlerlos war, wie es das Gesetz Gottes verlangt (Lev 9,3)

Die "Opfergaben" entstammten einer heidnischen Tradition. Die Völker um Israel herum opferten alle fleißig ihren Göttern. Pflanzen (Getreide-) Opfer, Tieropfer und Menschenopfer waren üblich. Es galt, je höher der Wunsch war, den die Gottheit erfüllen sollte, umso wertvoller mußte das Opfer bemessen sein. Das Tieropfer bedeutete mehr als ein Pflanzenopfer und Menschenopfer waren die höchstwertige Opferart. Vielfach wurden auch Kinder geopfert.

Auch beim Volk Israel gibt es noch vereinzelt Menschenopfer. Ein bekanntes Beispiel ist Jephte, der Gott, falls er ihm zum Sieg über die Ammoniter verhilft, gelobt, dasjenige zu opfern, was ihm bei seiner Rückkehr als erstes aus seiner Haustüre entgegenkommt. Tragischerweise war das dann seine Tochter, sein einziges Kind (Richter 11:30-40)

Erst langsam, besonders auch durch Ermahnung durch die Propheten, kristallisiert sich heraus, daß der Gott des Volkes Israel gar keinen gehobenen Wert auf Opfergaben legt. Und Menschenopfer sind ihm hingegen ein Gräuel.

 

Jesus diente mit seinem Tod zum "Loskauf" von den im ersten Bund geschehenen Sünden. (Heb 9:15)

 

Losgekauft wurden zu den damaligen Zeiten Sklaven aus der Hand ihrer Besitzer. Die Sklaven wurden dadurch zu Freien. Sie waren damit nicht mehr abhängig von einem Herrn.

 

Die Analogie liegt darin, daß Menschen im ersten Bund mit Gott, der ein Gesetzesbund war, zur Sünde versklavt waren. Denn verflucht ist jeder, der gegen das Gesetz verstößt. (5. Mos 27:16-19)

 

Gott selbst leistet das "Lösegeld", er gibt Jesus hin, damit wir fortan zu "Freien" werden und nicht mehr Knechte der Sünde sind.

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