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Heiligendamm


Clown

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Und abgesehen davon, dass man mit dem Gegenwert dieser Spassveranstaltung den Hunger im Tschad für Jahre beheben könnte,

 

Nein. Du könntest einigen korrupten Herrschern, Clanchefs, Mafiosi, ... den 15. bis 35. BMW kaufen. Du könntest auch versuchen, dort "echt" zu investieren. Das würde dann - da bin ich mir fast sicher - in irgendwelchen Neidkämpfen nach allen Regeln afrikanischer Politikkunst niedergerissen.

 

Vergiss es.

 

Du brauchst ein langfristiges Konzept, Du brauchst Infrastruktur im Land, Du brauchst den erklärten Willen der politischen Entscheidungsträger.... und ich bin mir sicher, der Tschad ist nicht so weit. Die müssen erstmal selber wollen. Ein modernes Telefonnetz (in Tansania telefonieren die Leute praktisch landesweit mit dem ultrateuren Handy, da kein richtig funktionierendes Festnetz besteht - somit ist Kommunikation der absoluten Oberschicht vorbehalten) kann man nicht gegen oder parallel zum Willen der Clanbosse errichten.

 

Tansania und Kenia wollen. Südafrika will. Sambia - na ja, unterstellen wir mal guten Willen. Senegal, Gambia, Ghana, Kap Verde, Madagaskar - alles Länder, die inzwischen eingesehen haben, dass sie politisch was tun wollen - unterschiedlich stark ausgeprägt.

 

Fällt was auf? Das sind die Länder, in denen es nicht ganz so grottenschlecht zugeht.

 

Was schließt man daraus? Genau: Den Ländern, in denen es absolut schlimm aussieht mit der Versorgung und in denen die Menschen wirklich ohne Ende hungern, denen kann man nicht helfen. Außer vielleicht mit ein paar medizinischen Stationen, die ein Tropfen auf dem heißen Stein sind.

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Auch frage ich mich langsam ob der Schäuble die Chaoten selbst bestellt hat. Die passen super in sein Konzept. Die machen soviel Schaden (nicht nur materiell), dass von der Message der eigentlichen Demonstranten völlig abgelenkt wird.

 

Die Demonstranten haben keine neue Message, die den Teilnehmern des G8 erstmal vermittelt werden müsste. Verhandlungsfreiheit braucht man nicht im direkten Umkreis zum Tagungsort. Jeden Teilnehmer - einschließlich Putin und Bush - ist bekannt, was in den Bevölkerungen der westeuropäischen Ländern für Meinungen herrschen. Das kann man den Zeitungen entnehmen - die Meinungen werden nicht deswegen legitimer, weil sie nicht in 1000m, sondern in 100m vom Tagungsort entfernt dargebracht werden.

 

Grundsätzlich ist es mir wurscht, wo kritisiert wird - aber bereits lange im Vorfeld war klar, dass bei einer solchen Veranstaltung Berufsrandalierer und überzeugte Masochisten kommen, die halt alle paar Wochen einen kräftigen Hau mit den Sicherheitsbeamten brauchen. Da braucht es keinen Schäuble mehr. Und wenn das klar ist, dann wird eben verboten. Ganz einfach.

 

Wer sind wir denn? Ein Land, in dem die Kriminellen vorgeben, was getan wird oder nicht?

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hallo :D

 

ich folgere aus G8 folgendes:

 

böse kommen hinter gitter..dort sollte man sie belassen...

 

und das "mädel" hat mal wieder klein-ddr..müssen heimatliche gefühle sein :angry:

 

:k035:

 

mimare

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Dieser Beitrag bringt's so ziemlich gut auf den Punkt:

 

http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/200...d-4011852_.html

 

Jetzt haben wir Genoa in Norddeutschland. Eine Schande!

Ist ja süß, hat aber wenig mit Genua zu tun. :angry:

 

(Und zugegebenermaßen hat der Beitrag sich wahrscheinlich auf besonders ... ähm ... naive und unbeholfene Vertreter des G8-Protestes gestützt.)

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Die Demonstranten haben keine neue Message, die den Teilnehmern des G8 erstmal vermittelt werden müsste. Verhandlungsfreiheit braucht man nicht im direkten Umkreis zum Tagungsort. Jeden Teilnehmer - einschließlich Putin und Bush - ist bekannt, was in den Bevölkerungen der westeuropäischen Ländern für Meinungen herrschen. Das kann man den Zeitungen entnehmen - die Meinungen werden nicht deswegen legitimer, weil sie nicht in 1000m, sondern in 100m vom Tagungsort entfernt dargebracht werden.

Nein, neu ist die Message nicht. Und ich kann Dir versichern dass ich auch nicht da hoch fahren würde, um mich irgendwo auf die Strasse zu setzen.

Trotzdem bin ich froh, dass es Menschen gibt, die ihr Anliegen (neu oder nicht) vor Ort zum Ausdruck bringen (so sie dazu keine Plastersteine benötigen).

Es wäre verheerend, wenn der Eindruck enstehen würde, der deutschen bevölkerung wäre diese Spassveranstaltung völlig egal.

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Nein. Du könntest einigen korrupten Herrschern, Clanchefs, Mafiosi, ... den 15. bis 35. BMW kaufen. Du könntest auch versuchen, dort "echt" zu investieren. Das würde dann - da bin ich mir fast sicher - in irgendwelchen Neidkämpfen nach allen Regeln afrikanischer Politikkunst niedergerissen.

 

Vergiss es.

Du empfielst im Ernst, jede Spende für Afrika komplett einzustellen. Unabhängig von der Hilfsorganisation ?

 

"Ärzte ohne Grenzen" hatte nach dem Tsunami dazu aufgerufen, nicht ortsgebunden zu spenden, weil wegen der Medienwirksamkeit der Katastrophe alle Spenden umgeleitet wurden, und für Afrika nichts mehr übrigblieb und lange betreute Projekte in gefahr gerieten. Ich glaube nicht, dass die damit BMWs für Diktatoren gemeint haben.

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"Ärzte ohne Grenzen" ....

 

Du hattest von "Hunger in Tschad" gesprochen, den man "für Jahre bekämpfen" könnte.

 

In diesem Zusammenhang bin ich der Meinung, dass jegliche Unterstützung wirkungslos ist, die eine solche Intention hat, solange die Länder selber nicht ihre Hausaufgaben machen und konsequent bei der Änderung der Umstände mitarbeiten.

 

In einem anderen Posting hatte ich bereits geschrieben, dass ich medizinische Versorgungsstationen in Afrika für sinnvoll halte, als akute Soforthilfe - ich hatte den Begriff "Tropfen auf dem Heißen Stein" gebraucht.

 

Und - nur zur Ergänzung: Ich halte "uns reiche Länder" für nur sehr am Rande mitschuldig am Desaster in manchen Ländern und finde Aussagen z.B. aus Uganda auf dem alternativen Gipfel, dass die Schuld für Hunger und Not bei der Weltbank liegt und gefälligst Schulden zu erlassen wären - sozusagen pflichtgemäß - völlig daneben.

 

Bezeichne mich als Egoist.

 

Ich bin gerne bereit, beim gemeinschaftlichen Aufbau eines Landes zu helfen. Ich hatte ja einige afrikanische Länder angeführt, bei denen ich eine positive Entwicklung für möglich halte. Ich bin aber absolut nicht bereit, für Länder, die nur die Hand aufhalten oder nicht mal das tun, in irgend einer Weise unterstützend tätig zu sein.

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(Und zugegebenermaßen hat der Beitrag sich wahrscheinlich auf besonders ... ähm ... naive und unbeholfene Vertreter des G8-Protestes gestützt.)

 

Demonstrationen sind selten von Professionalität geprägt.

 

Deswegen haben sie für mich etwas - na ja - Befremdliches. Vorsichtig ausgedrückt.

 

Es gibt andere, bessere Wege, berechtigte Anliegen darzustellen. Sehr viele Demonstrationen erweisen ihren Ideen, Anliegen, keinen guten Dienst.

 

Deswegen lehne ich auch dann Demonstrationen ab, wenn sie eigentlich meinen Vorstellungen entsprechen.

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Du hattest von "Hunger in Tschad" gesprochen, den man "für Jahre bekämpfen" könnte.

Das war ein Schlagwort. Ich hatte selbstverständlich nicht im Sinn, den kalkulatorischen gegenwert des Gipfels auszahlen zu lassen, um das Geld im Tschad niederregnen zu lassen.

 

Was ich hatte sagen wollen, ist, dass man mit dem geld das der Gipfel kostet, Sinnvolleres tun könnte. Was auch immer das sein mag.

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Und - nur zur Ergänzung: Ich halte "uns reiche Länder" für nur sehr am Rande mitschuldig am Desaster in manchen Ländern und finde Aussagen z.B. aus Uganda auf dem alternativen Gipfel, dass die Schuld für Hunger und Not bei der Weltbank liegt und gefälligst Schulden zu erlassen wären - sozusagen pflichtgemäß - völlig daneben.

Da ich nicht von den Nächstenliebe-Arien des Papstes abhänge, widerspreche ich Dir da nicht völlig. Trotzdem regt mich auf, dass die Opfer in den bettelarmen Ländern noch viel weniger mitschuldig sind an ihrer dramatischen Lage.

 

Aber zu denen, die ihr letztes Hemd geben, gehöre ich grad nicht. Damit fange ich erst an wen der Vatikan seine Möglichkeiten zur Hungerbekämpfung optimal einsetzt. Der Vatikan ist mein Alibi.

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Und - nur zur Ergänzung: Ich halte "uns reiche Länder" für nur sehr am Rande mitschuldig am Desaster in manchen Ländern und finde Aussagen z.B. aus Uganda auf dem alternativen Gipfel, dass die Schuld für Hunger und Not bei der Weltbank liegt und gefälligst Schulden zu erlassen wären - sozusagen pflichtgemäß - völlig daneben.

Da ich nicht von den Nächstenliebe-Arien des Papstes abhänge, widerspreche ich Dir da nicht völlig. Trotzdem regt mich auf, dass die Opfer in den bettelarmen Ländern noch viel weniger mitschuldig sind an ihrer dramatischen Lage.

 

Aber zu denen, die ihr letztes Hemd geben, gehöre ich grad nicht. Damit fange ich erst an wen der Vatikan seine Möglichkeiten zur Hungerbekämpfung optimal einsetzt. Der Vatikan ist mein Alibi.

 

 

 

Ich halte solche Alibis (egal wen man vorschiebt, Vatikan, Gates oder sonst wen) für unmoralisch. Wenn wir erst etwas ändern bei uns selbst, wenn bestimmte oder alle Anderen sich ändern, wird das nie was.

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Und - nur zur Ergänzung: Ich halte "uns reiche Länder" für nur sehr am Rande mitschuldig am Desaster in manchen Ländern und finde Aussagen z.B. aus Uganda auf dem alternativen Gipfel, dass die Schuld für Hunger und Not bei der Weltbank liegt und gefälligst Schulden zu erlassen wären - sozusagen pflichtgemäß - völlig daneben.

Da ich nicht von den Nächstenliebe-Arien des Papstes abhänge, widerspreche ich Dir da nicht völlig. Trotzdem regt mich auf, dass die Opfer in den bettelarmen Ländern noch viel weniger mitschuldig sind an ihrer dramatischen Lage.

 

Aber zu denen, die ihr letztes Hemd geben, gehöre ich grad nicht. Damit fange ich erst an wen der Vatikan seine Möglichkeiten zur Hungerbekämpfung optimal einsetzt. Der Vatikan ist mein Alibi.

 

 

 

Ich halte solche Alibis (egal wen man vorschiebt, Vatikan, Gates oder sonst wen) für unmoralisch. Wenn wir erst etwas ändern bei uns selbst, wenn bestimmte oder alle Anderen sich ändern, wird das nie was.

Ich hab auch noch nie meine Moral als leuchtendes Beispiel hingestellt.

Und wenn wir uns alle immerfort christlich benehmen würden, wäre dieses Forum leer, weil alle für Afrika schuften und außerdem ihre PCs für die gute Sache verkauft hätten. Jesus zumindest hätte das getan.

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Quatsch. Es ist Teil des Problems, dass der Hunger auf der Welt immer nur mit Finanzspritzen verkämpft wird, von denen das meiste bei korrupten Regierungen hängenbleibt.

Na gut, dann helfen wir eben gar nicht mehr, und veranstalten dafür jede Woche ein G8-Treffen mit dem Geld.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,487746,00.html

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