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Sind die Lettner alle auf einmal gefallen?


Rosario

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Kardinal Ratzinger schreibt in "Aus meinem Leben": "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, denn etwas Derartiges hat es in der ganzen Liturgiegeschichte nie gegeben... Das nunmehr erlassene Verbot des Missale, das alle Jahrhunderte hindurch seit den Sakramentaren der alten Kirche kontinuierlich gewachsen war, hat einen Bruch in die Liturgiegeschichte getragen, dessen Folgen nur tragisch sein konnten..."

 

Aber war der "Fall" der Lettner nach dem Konzil von Trient nicht auch so ein Bruch?

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Daß es nach dem Tridentinum einen "Fall" der Lettner gab, ist mir bisher nicht bekannt gewesen. Wie ist denn das vor sich gegangen?

In den evangelisch gewordenen Kirchen, habe ich gehört, wurde oftmals der Lettner entfernt.

Der Lettner als solcher war ja eine Abgrenzungswand zwischen Chor und Kirchenschiff in Mönchs- und Stiftskirchen, damit die Mönche ihr umfangreiches Chorgebet ungestörter verrichten konnten.

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Kardinal Ratzinger schreibt in "Aus meinem Leben": "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, denn etwas Derartiges hat es in der ganzen Liturgiegeschichte nie gegeben... Das nunmehr erlassene Verbot des Missale, das alle Jahrhunderte hindurch seit den Sakramentaren der alten Kirche kontinuierlich gewachsen war, hat einen Bruch in die Liturgiegeschichte getragen, dessen Folgen nur tragisch sein konnten..."
danke für das Zitat. Könntest Du mir bitte die Seitenzahl nennen?
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Kardinal Ratzinger schreibt in "Aus meinem Leben": "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, denn etwas Derartiges hat es in der ganzen Liturgiegeschichte nie gegeben... Das nunmehr erlassene Verbot des Missale, das alle Jahrhunderte hindurch seit den Sakramentaren der alten Kirche kontinuierlich gewachsen war, hat einen Bruch in die Liturgiegeschichte getragen, dessen Folgen nur tragisch sein konnten..."
danke für das Zitat. Könntest Du mir bitte die Seitenzahl nennen?

 

S. 173

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Kardinal Ratzinger schreibt in "Aus meinem Leben": "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, denn etwas Derartiges hat es in der ganzen Liturgiegeschichte nie gegeben... Das nunmehr erlassene Verbot des Missale, das alle Jahrhunderte hindurch seit den Sakramentaren der alten Kirche kontinuierlich gewachsen war, hat einen Bruch in die Liturgiegeschichte getragen, dessen Folgen nur tragisch sein konnten..."

 

Aber war der "Fall" der Lettner nach dem Konzil von Trient nicht auch so ein Bruch?

Im Grunde genommen ist das, worüber der (als er es geschrieben hat noch nicht)-Papst bestürzt ist, eine direkte Folge des immer stärkeren Ausbaus der päpstlichen Absolutmacht, die bekanntlich im 1. Vatikanum ihren Höhepunkt gefunden hat.

 

In früheren Jahrhunderten war ein so deutlicher "Bruch" einfach deswegen nicht möglich, weil die Päpste nicht die Macht hatten, ihn durchzusetzen.

 

Die Brüche früherer Jahrhunderte geschahen daher langsam und allmählich, zum Beispiel hat das Filioque Jahrhunderte gebraucht, bis es sich endlich überall (im Westen) durchgesetzt hatte.

 

Jetzt, wo die Absolutmacht des Papstes zum Glaubenssatz gemacht wurde, muss ein Papst nur noch eine Enzyklika schreiben und es ist Gesetz.

 

Ich denke daher, Änderungen hat es immer gegeben, aber weil sie nie so direkt per order de Mufti über Nacht durchgesetzt werden konnten wie heute, fielen sie einfach weniger auf.

 

Werner

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Kardinal Ratzinger schreibt in "Aus meinem Leben": "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, denn etwas Derartiges hat es in der ganzen Liturgiegeschichte nie gegeben... Das nunmehr erlassene Verbot des Missale, das alle Jahrhunderte hindurch seit den Sakramentaren der alten Kirche kontinuierlich gewachsen war, hat einen Bruch in die Liturgiegeschichte getragen, dessen Folgen nur tragisch sein konnten..."

 

Aber war der "Fall" der Lettner nach dem Konzil von Trient nicht auch so ein Bruch?

Bei der FSSPX gab es mal eine Aufstellung der Veränderungen, die der Ritus nach Trient noch durchlaufen hat.

 

Da hat sich durchaus einiges getan. Die Bücher von 1962 und erst recht 1965 weisen teils deutliche Unterschiede zu dem von 1570 auf.

 

Ich hab's glaube ich schon mal in einem anderen Thread geschrieben: wenn die Änderungen von VII schön verteilt über die letzten 300 Jahre gekommen wären und nicht alle auf einmal würde sich heute kein Mensch über diesen "modernistischen" Ritus aufregen.

 

Wie Ratzinger allerdings drauf kommt, daß das alte Missale verboten wurde ist mir schleierhaft. Zumindest de jure war das nie der Fall. Im Gegensatz zum Verbot der jüngeren Riten in Trient (das de facto nur 2 ältere Riten überlebten).

 

Was mich ja immer noch brennend interessiert ist, ob BXVI mit seinem Motu propio tatsächlich nur einfach die Bücher von 1962 freigibt, oder ob er die Reform des alten Ritus "im Geist des Konzils" veranlasst ... :angry:

 

Aber wir werden sehen. :ph34r:

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Was mich ja immer noch brennend interessiert ist, ob BXVI mit seinem Motu propio (...) Aber wir werden sehen. :ph34r:

Mal sehen ob wir es noch erleben.

 

Werner

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Was mich ja immer noch brennend interessiert ist, ob BXVI mit seinem Motu propio (...) Aber wir werden sehen. :ph34r:
Mal sehen ob wir es noch erleben.
Ich glaube in einer der letzten Meldungen hieß es, der Text wäre promulgiert und läge nun bei den Übersetzern.

 

Vllt. Weihnachten ... *räusper*

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weihnachten 2020 *seufz*

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Weihnachten 2020 *seufz*

Psalm 90

 

Und der Papst ist ja schon 80.

 

Werner

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off topic: kann mir bitte jemand mitteilen, was "Lettner" ist oder sind?

Vielen Dank :angry:

Willkommen im Forum!

 

Lettner sind die Abtrennungen des Altarraums vom Kirchenschiff.

 

In manchen alten Kirchen kann man sie noch (zumindest Reste) erkennen, bei den Orthodoxen hat sich diese Abtrennung in Form der Ikonostase noch erhalten.

 

Bild

(an der Kirche fahr ich in wenigen Wochen wieder vorbei *schwärm*)

 

Werner

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off topic: kann mir bitte jemand mitteilen, was "Lettner" ist oder sind?

Vielen Dank :D

Willkommen bei mykath.

 

Google ist auch Dein Freund. :angry:

 

Lettner sind ähnlich wie Ikonostasen Wände bzw. Gitter, die den Altarraum vom Kirchenschiff trennen und das Mysterium, daß sich dahinter vollzieht den Blicken entziehen soll.

 

Lettner bei Wiki

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Aber sehr konsequent. Das Bild wird hinter'm Lettner versteckt :angry:

Nein, eigentlich nicht, es ist nicht hinter, sondern unter dem Lettner.

Es wirkt tatsächlich wie ein Hochaltar.

In der Stiftskirche sind neben der Muttergottes und dem heiligen Georg (Kirchenpatrone) noch andere Heilige und ein riesiges Kruzifix (mit Corpus), das Altarbild passt da sehr schön rein.

Und das mitten in Württemberg....

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Naja, protestantisch wurde er erst später, in Sachsen gibts einen romanischen, wohl einen der ältesten in D. : http://www.katholische-kirche.de/Lettner-Wechselburg.jpg

Grüße, KAM

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Kardinal Ratzinger schreibt in "Aus meinem Leben": "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, denn etwas Derartiges hat es in der ganzen Liturgiegeschichte nie gegeben... Das nunmehr erlassene Verbot des Missale, das alle Jahrhunderte hindurch seit den Sakramentaren der alten Kirche kontinuierlich gewachsen war, hat einen Bruch in die Liturgiegeschichte getragen, dessen Folgen nur tragisch sein konnten..."

 

Aber war der "Fall" der Lettner nach dem Konzil von Trient nicht auch so ein Bruch?

Bei der FSSPX gab es mal eine Aufstellung der Veränderungen, die der Ritus nach Trient noch durchlaufen hat.

 

Da hat sich durchaus einiges getan. Die Bücher von 1962 und erst recht 1965 weisen teils deutliche Unterschiede zu dem von 1570 auf.

 

Ich hab's glaube ich schon mal in einem anderen Thread geschrieben: wenn die Änderungen von VII schön verteilt über die letzten 300 Jahre gekommen wären und nicht alle auf einmal würde sich heute kein Mensch über diesen "modernistischen" Ritus aufregen.

 

Wie Ratzinger allerdings drauf kommt, daß das alte Missale verboten wurde ist mir schleierhaft. Zumindest de jure war das nie der Fall. Im Gegensatz zum Verbot der jüngeren Riten in Trient (das de facto nur 2 ältere Riten überlebten).

 

Was mich ja immer noch brennend interessiert ist, ob BXVI mit seinem Motu propio tatsächlich nur einfach die Bücher von 1962 freigibt, oder ob er die Reform des alten Ritus "im Geist des Konzils" veranlasst ... :angry:

 

Aber wir werden sehen. :ph34r:

eine rofrm des alten ritus wird es nur geben wenn die verhandlungen mit FSSPX scheitern

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eine rofrm des alten ritus wird es nur geben wenn die verhandlungen mit FSSPX scheitern
? Willst Du damit sagen, daß die FSSPX den lange vor VII bereits festgestellten Reformbedarf des VO (den soweit ich weiß auch Euer Guru nicht bestritten hat) nicht beheben lassen will?
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fürs erste soll mal alles so bleiben wie es ist vor allem auch weil da so guut wie alle Indultgemeinschaften ebeso nicht mitmachen würden man hat vor jahren mal eine tagung zu dem thema gehalten sofort sagten sämliche indultgemeinschaften nicht mit uns

wa man sich später einmal vorstellen könnte währe 1965 für alle also weg mit 1969 und 1962 1965 für alle aber auf keinen fall jetzt

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fürs erste soll mal alles so bleiben wie es ist vor allem auch weil da so guut wie alle Indultgemeinschaften ebeso nicht mitmachen würden man hat vor jahren mal eine tagung zu dem thema gehalten sofort sagten sämliche indultgemeinschaften nicht mit uns

wa man sich später einmal vorstellen könnte währe 1965 für alle also weg mit 1969 und 1962 1965 für alle aber auf keinen fall jetzt

 

Wieso sollen die Indultgemeinschaften dagegen sein, daß der trid. Ritus allgemein zugelassen würde? Das würde doch ihr Betätigungsfeld erweitern, denn außerhalb schwindet ja die Zahl der Priester, die den trid. Ritus und Latein noch beherrschen. Der trid. Ritus bliebe ja ohnedies ein Minoritätenritus, in den breiten Alltag wird er aus guten und auch aus schlechten Gründen nicht wiedereinziehen. Grüße, KAM

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Wieso sollen die Indultgemeinschaften dagegen sein, daß der trid. Ritus allgemein zugelassen würde?
Das hat Siri nicht geschrieben.

 

Seiner Meinung nach, würden die Indultgemeinschaften nicht dem Vatikan folgen, wenn er statt dem 1962er das 1965er (oder das 1962er in einer geändert Fassung) freigibt ohne den NOM zu verbieten.

 

Das 62er freizugeben und den NOM beizubehalten wäre kein Problem, weil man ja immer noch so schön orthoprax daher kommen kann [sarkasmus](bei einer Ännäherung der beiden Riten könnte man ja auf die dumme Idee kommen, sie wären gleichwertig)[/sarkasmus].

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