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Vatikan fordert zum Boykott von Amnesty international auf


Dio

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http://www.stern.de/politik/panorama/:Vati...sty/591059.html

 

Tolles Thema mal wieder :angry: . Es ist wohl so, daß AI Frauenm die Abtreibung in gewissen Sonderfällen erlauben will, und daher die Vatikan dazu aufgerufen hat, AI nicht mehr weiter zu unterstützen.

 

Irgendwie finde ich das blöd, weil AI macht SO VIEL positives. Sehe mich mal wieder im Zwiespalt mit meiner Kirche, denn natürlich bin ich gegen Abtreibung. Aber deswegen gleich die ganze AI boykottieren???

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Komisch, wie sich die Formulierungen unterscheiden:

 

Radio Vatikan:

 

"Kurienkardinal Renato Raffaele Martino hat in Frage gestellt, ob Katholiken und kirchliche Organisationen auch weiterhin „Amnesty International“ unterstützen können."

 

Stern:

 

"Der Vatikan hat Amnesty International auf die schwarze Liste gesetzt."

 

 

Das war ziemlich klar. Nicht nur die BILD formuliert möglichst sensationslüstern, so dass geradezu Falschmeldungen dabei herauskommen. Man sollte sich nicht so leicht von den Medien empören lassen. Empörung ist ihr Geschäft, damit machen sie Geld. Der Sachfrage - Abtreibung bei Inzest und Vergewaltigung oder nicht? - kommt man damit überhaupt nicht näher.

bearbeitet von Kirisiyana
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Franciscus non papa

man muss nicht jede blähung eines (kurien-)kardinals zum anlass nehmen, selbst magenschmerzen zu bekommen. :axeman:

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man muss nicht jede blähung eines (kurien-)kardinals zum anlass nehmen, selbst magenschmerzen zu bekommen. :axeman:

Seine "Blähung", "niemals dürfe man ein Kind abtreiben, auch nicht im Fall von Vergewaltigung. Auf diese Weise werde ein unschuldiges Kind zu etwas Feindlichem im Innern der Mutter erklärt, das zerstört werden müsse" - das ist offizieller Standpunkt dieser unserer Kirche und keine Einzelmeinung. Und zudem, wie ich finde, äußerst bedenkenswert. Wobei AI auch gute Gründe hat. (Wie lauten die eigentlich genau?)

bearbeitet von Kirisiyana
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Franciscus non papa

"niemals" ist nun nicht absolute sicht der kirche. medizinische gründe werden durchaus nicht komplett ausgeschlossen.

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"niemals" ist nun nicht absolute sicht der kirche. medizinische gründe werden durchaus nicht komplett ausgeschlossen.

Hm ja, das war wohl zu stark formuliert vom Kardinal. So sind die Gesetze der PR - auch der Vatikan wendet sie an :angry:

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Es ist allerdings offizieller Standpunkt der Kirche, dass Abtreibung auch im Fall von Vergewaltigung verboten ist. Tatsache ist: Ein lebendes Kind wird getötet und imho ist es besser, wenn die vergewaltigte Frau ihr Kind nicht selbst erziehen kann oder will, es zur Adoption freizugeben. Dennoch habe ich Verständnis dafür, wenn eine Frau ein Kind aus einer Vergewaltigung abtreiben lässt.

 

Was die Frage der Unterstützung von AI angeht: Kardinal Marino ist nicht die offizielle Lehrmeinung und dem Stern(la) sollte man gerade in kirchlichen Fragen ebensowenig glauben wie der BLÖD-Zeitung.

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Wobei doch letztes eine Statistik über die Abtreibungen in D im ersten Quartal kursierte nach der von den gemeldeten 31.000 Schwangerschaftsabbrüchen weniger als 1000 aus medizinischer oder kriminologischer Indikation vorgenommen wurden.

 

Mich stimmt das extrem nachdenklich.

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Ich bin ai-Mitglied. Daher muß ich erst alle Unterlagen sehen, bevor ich das beurteilen kann.

Es wäre sehr hilfreich, wenn Du herausfinden könntest, was AI wirklich fordert. Der Vatikan behauptet ja, AI wolle "ein recht auf Atreibung in bestimmten Fällen", AI bestreitet dies laut "Stern".

 

Es ist ja ein Unterschied, ob ein Staat in bestimmten Fällen Abtreibung straffrei stellt oder ob es ein recht darauf gibt, diese durchführen zu lassen. Und wichtig wäre natürlich auch, welche Fälle AI dabei im Sinn hat.

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Es ist ja ein Unterschied, ob ein Staat in bestimmten Fällen Abtreibung straffrei stellt oder ob es ein recht darauf gibt, diese durchführen zu lassen. Und wichtig wäre natürlich auch, welche Fälle AI dabei im Sinn hat.

Mal unabhängig vom Thema Abtreibung ist wirklich ein großer Unterschied, ob man etwas nur tun darf, oder auch das Recht hat es zu tun.

 

Es gibt den schönen Komentar des amerikanischen Präsidenten Andrew Jackson zur von ihm unerwünschten Entscheidung eines Bundesrichters "Der Richter hat seine Entscheidung getroffen - nun lasst ihn sie durchsetzen".

 

Will heissen, nur Recht zu haben ist völlig wertlos, wenn man nicht die Möglichkeit hat, es auch durchzusetzen.

 

Insofern kann ich AI gut verstehen, wenn sie auf ein Recht Wert legen (im Sinne von etwas Durchsetzbarem).

 

Speziell in den USA und Ländern, deren Rechtssystem auf amerikanischem Vorbild basiert, ist das nicht so selbstverständlich wie uns das durch unser Rechtssystem erscheint.

 

Werner

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Ich bin ai-Mitglied. Daher muß ich erst alle Unterlagen sehen, bevor ich das beurteilen kann.

 

Ich war zehn Jahre lang dabei, bin dann wegen Wegzug nicht mehr hin, aber um Abtreibung ging es nie. Was zum Teufel hat ai damit zu tun? Grüße, KAM

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fides quaerens intellectum

Ich bin ai-Mitglied. Daher muß ich erst alle Unterlagen sehen, bevor ich das beurteilen kann.

 

Ich war zehn Jahre lang dabei, bin dann wegen Wegzug nicht mehr hin, aber um Abtreibung ging es nie. Was zum Teufel hat ai damit zu tun? Grüße, KAM

AI hat sich in den vergangenen Jahren ziemlich gewandelt, zB setzt man sich heute auch gegen häusliche Gewalt uä ein. Das, wofür AI bekannt geworden ist - Briefeschreiben, Einsatz für prisoners of conscience etc - ist schon lang nur noch einer von vielen Aufgaben, denen sich AI verpflichtet fühlt. Mit dem Ende des Kalten Krieges musste sich AI neu orientieren. Man hat sich entschieden, breiter zu werden, ein erster Schritt war, dass man sich auch um wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte kümmert. Eine nicht unproblematische Sache, das Profil droht schwammig zu werden bzw ist es mE schon geworden.

 

Seit einiger Zeit gibt es auch eine intensive Diskussion darüber, ob man ein Recht auf Abtreibung fordern solle. Intern ist das sehr umstritten, weil viele - zu Recht - fürchten, AI werde sich damit selbst ins Abseits stellen. Hier noch ein kurzer Text zum Thema.

 

Interessantes Thema auf alle Fälle. Als ai-Mitglied würde ich mir in der Tat - auch unabhängig von der Abtreibungs-Geschichte - überlegen, ob ich dort Mitglied bleiben will.

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Ich bin ai-Mitglied. Daher muß ich erst alle Unterlagen sehen, bevor ich das beurteilen kann.

 

Ich war zehn Jahre lang dabei, bin dann wegen Wegzug nicht mehr hin, aber um Abtreibung ging es nie. Was zum Teufel hat ai damit zu tun? Grüße, KAM

AI hat sich in den vergangenen Jahren ziemlich gewandelt, zB setzt man sich heute auch gegen häusliche Gewalt uä ein. Das, wofür AI bekannt geworden ist - Briefeschreiben, Einsatz für prisoners of conscience etc - ist schon lang nur noch einer von vielen Aufgaben, denen sich AI verpflichtet fühlt. Mit dem Ende des Kalten Krieges musste sich AI neu orientieren. Man hat sich entschieden, breiter zu werden, ein erster Schritt war, dass man sich auch um wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte kümmert. Eine nicht unproblematische Sache, das Profil droht schwammig zu werden bzw ist es mE schon geworden.

 

Seit einiger Zeit gibt es auch eine intensive Diskussion darüber, ob man ein Recht auf Abtreibung fordern solle. Intern ist das sehr umstritten, weil viele - zu Recht - fürchten, AI werde sich damit selbst ins Abseits stellen. Hier noch ein kurzer Text zum Thema.

 

Interessantes Thema auf alle Fälle. Als ai-Mitglied würde ich mir in der Tat - auch unabhängig von der Abtreibungs-Geschichte - überlegen, ob ich dort Mitglied bleiben will.

 

Danke für den link. Hm, also bei Vergewaltigungen und wenn gesundheitsrisiko besteht wollen sie Abtreibungen erlauben. Im ersten Fall bin ich selber zwiegespalten, als Frau ist es für mich genauso un-vor-stell-bar, ein Kind abzutreiben , als das Erbgut meines Schänders in mir wachsen zu lassen. Beides erscheint mir nicht machbar und ich bete, daß ich niemals in solche Verlegenheit kommen werde. Beides wird eine Frau wahrscheinlich psychisch zerstören.

 

Im 2. Fall- gesdunheitsgefährdend- das ist ein ziemlich schwammiger Begriff- wo fängt das an, wo hört es auf.

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Es ist wohl so, daß AI Frauenm die Abtreibung in gewissen Sonderfällen erlauben will...

 

AI kann das überhaupt nicht "erlauben", AI kann höchstens versuchen, in diesem Sinne auf die Gesetzgebung in einzelnen Ländern einzuwirken. Na ja, die Presse mal wieder ...

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Für bestimmte kreise in der RKK scheint das thema "abtreibung" eine art "tibetische gebetsmühle" zu sein - man muss so oft wie möglich an ihr drehen (d.h. schwangerschaftsabbrüche am besten täglich neu verurteilen)! Wer frauen, als opfer von vergewaltigungen, das recht auf einen schwagerschaftsabbruch verweigert handelt unmenschlich! Es gibt gute gründe warum die gesetzgeber in vielen zivilisierten ländern diese möglichkeit per gesetz vorsehen. Leider werden auf unserer welt immer noch frauen vergewaltigt. Wer kümmert sich dann aber um diese frauen und die produkte (kinder) der vergewaltigung - die RKK? :angry:

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Für bestimmte kreise in der RKK scheint das thema "abtreibung" eine art "tibetische gebetsmühle" zu sein - man muss so oft wie möglich an ihr drehen (d.h. schwangerschaftsabbrüche am besten täglich neu verurteilen)!

So ist es. Diesen Skandal darf man nicht schweigend hinnehmen.

 

Wer frauen, als opfer von vergewaltigungen, das recht auf einen schwagerschaftsabbruch verweigert handelt unmenschlich!

 

 

Es gibt kein recht darauf, einen anderen Menschen zu töten. (Schlimmstenfalls muss man eine solche Tötung hinnehmen - z.B. in einem solchen Falle, wo kein Mensch richten sollte).

 

Wer kümmert sich dann aber um diese frauen und die produkte (kinder) der vergewaltigung - die RKK?

 

Ja

bearbeitet von ThomasB.
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Wer kümmert sich dann aber um diese frauen und die produkte (kinder) der vergewaltigung - die RKK? :angry:

DAS ist es ja gerade: Ein Skandal, dass unschuldige Kinder als "Produkte" angesehen werden, die es loszuwerden gilt. DAS ist auch unmenschlich.

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Hm also ich finde in dem link jetzt Beratungsangebote und auch die Möglichkeit das Kind dann ggfs per Adoption oder Babyklappe abzugeben. Aber mit "wer kümmert sich um die Kinder" ist ja sicher gemeint, wer betreut die Frau NACH der Geburt, wer zahlt Unterhalt etc?

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Hm also ich finde in dem link jetzt Beratungsangebote und auch die Möglichkeit das Kind dann ggfs per Adoption oder Babyklappe abzugeben. Aber mit "wer kümmert sich um die Kinder" ist ja sicher gemeint, wer betreut die Frau NACH der Geburt, wer zahlt Unterhalt etc?

 

Genau dass meinte, ich! In unseren friedlichen breiten mag das ja noch funktionieren, aber wer kümmert sich denn um frauen u. kinder in den kriegsgebieten ehem. Jugoslawien, Irak, etc.?

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Für bestimmte kreise in der RKK scheint das thema "abtreibung" eine art "tibetische gebetsmühle" zu sein - man muss so oft wie möglich an ihr drehen (d.h. schwangerschaftsabbrüche am besten täglich neu verurteilen)! Wer frauen, als opfer von vergewaltigungen, das recht auf einen schwagerschaftsabbruch verweigert handelt unmenschlich! Es gibt gute gründe warum die gesetzgeber in vielen zivilisierten ländern diese möglichkeit per gesetz vorsehen. Leider werden auf unserer welt immer noch frauen vergewaltigt. Wer kümmert sich dann aber um diese frauen und die produkte (kinder) der vergewaltigung - die RKK? :angry:
Darf ich nochmal darauf hinweisen, daß medizinische oder kriminologische Gründe nur für ca. 4000 Abtreibungen angeführt aber 120.000 im Jahr durchgeführt werden.

 

Darüber muss man sich nicht nur wundern, sondern auch aufregen dürfen und vorallem muss es erlaubt sein seine politische Aktivität dahingehend einzusetzen, diese letztere Zahl runterzuschrauben.

 

Wäre ja noch schöner.

 

Allerdings sollte AI sich sehr genau überlegen, wie die Unterstützung auf diesem Feld formuliert wird. Ein "allgemeines Recht auf Abtreibung" halte ich für kaum mit den Satzungen vereinbar.

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Für bestimmte kreise in der RKK scheint das thema "abtreibung" eine art "tibetische gebetsmühle" zu sein - man muss so oft wie möglich an ihr drehen (d.h. schwangerschaftsabbrüche am besten täglich neu verurteilen)!

So ist es. Diesen Skandal darf man nicht schweigend hinnehmen.

 

Wer frauen, als opfer von vergewaltigungen, das recht auf einen schwagerschaftsabbruch verweigert handelt unmenschlich!

 

 

Es gibt kein recht darauf, einen anderen Menschen zu töten. (Schlimmstenfalls muss man eine solche Tötung hinnehmen - z.B. in einem solchen Falle, wo kein Mensch richten sollte).

 

Hallo, wir sprechen hier nicht von tötung, sondern von legalen schwangerschaftsabbrüchen! Aber dass wollt ihr fundis ja nicht begreifen, für manche von euch ist ja empfängnisverhütung schon die vorstufe von "abtreibung"! :k035:

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Allerdings sollte AI sich sehr genau überlegen, wie die Unterstützung auf diesem Feld formuliert wird. Ein "allgemeines Recht auf Abtreibung" halte ich für kaum mit den Satzungen vereinbar.

 

Ich versteh nicht, warum die Diskussion jetzt so hochkocht. Das geht doch schon seit 2005, und Martino hat sich vor einem Jahr schon dazu geäußert.

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sondern von legalen schwangerschaftsabbrüchen!

 

Die ("legal") gibt es nicht, jedenfalls nicht bei uns. Schwangerschaftsabbrüche sind hierzulande nach wie vor rechtswidrig, es wird lediglich in bestimmten Fällen von Bestrafung abgesehen. Das ist was anderes als "legal". Was ist im übrigen ein Schwangerschaftsabbruch wenn nicht Tötung - eines ungeborenen Kindes! Darüber sollte man sich mit (zudem noch falschen) Begriffen wie "legal" nicht hinwegmogeln.

bearbeitet von Alice
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Aber mit "wer kümmert sich um die Kinder" ist ja sicher gemeint, wer betreut die Frau NACH der Geburt, wer zahlt Unterhalt etc?

Gut - das ist natürlich nur in den jeweiligen Einzelfällen zu regeln (wenn der Täter bekannt und zahlungsfähig ist, zahlt der natürlich auch Unterhalt; inwieweit das Opferentschädigungsgesetz da hinzugezogen werden kann, weiß ich nicht). Soforthilfe gibt es auf jeden Fall bei SKF oder auch der Pfarrcaritas, je nach Bistum auch von Stiftungen.

 

Wohlgemerkt: ich bin auch nicht der Meinung, da gäbe es nix zu verbessern. Und ich bin sogar der Meinung, dass manche Energie, die für den Kampf gegen den Windmühlenflügel "legale Abtreibung" eingesetzt wird, besser in entsprechende Hilfen und vor allem auch die Kommunikation darüber, wie man sie bekommen kann, investiert würde.

 

Übrigens: im Zweifelsfall sind wir da alle gerufen, wenn uns ein solcher Fall bekannt ist. Man könnte ja auch z.B. als Pfarrgemeinde ne Patenschaft für so ein Kind übernehmen.

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