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Fragen zur Annullierung einer Ehe


Clown

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aha - "was gott verbunden hat.." immerhin sind sich die alten kirchen allesamt einig, was die sakramentalität der ehe angeht.

 

Nö. Die Ehe wurde in den altkirchlichen Auflistungen der Sakramente eher selten genannt. Die Firmung hatte da schon bessere Karten.

Du weißt ja, dass die Siebenzahl eine Festlegung aus dem 13. Jahrhundert ist, also über 1200 Jahre nach Gründung der Kirche festgelegt wurde. Das ist doch ein fast unvorstellbar langer Zeitraum. Daher halte ich das für nicht sehr glaubwürdig.

 

Aber du kannst uns ja ganz einfach überzeugen: Erklär mal was der konkrete Unterschied zwischen einer sakramentalen und einer nicht-sakramentalen Ehe ist. Die Unauflösbarkeit alleine kann es nicht sein, ein Sakrament ist ja ein Gnadenzeichen und keine Strafe :angry:

 

Und wenn wir schon dabei sind, kannst du noch die Wirkung der Krankensalbung erklären. Darüber hatte ich hier schon einmal diskutiert und die konkrete sakramentale Wirkung konnte mir niemand erklären. Wenn man eine kirchliche Handlung zum Sakrament erklärt, gehört auch dazu, dass man die Wirkung begründen kann. Hier im Forum konnte das von Ehe und Krankensalbung noch niemand (bei Firmung, Weihe und Beichte natürlich schon). Auch im KKK steht nichts konkretes, das hatten wir damals auch schon diskutiert.

 

 

wenn du nach "wirkung" fragst, dann wird es bei sakramenten ohnehin schwierig. denn die wirkung ist ja nur für den gläubigen annehmbar.

 

was bewirkt ganz allgemein ein sakrament?

 

was ist ein sakrament? - ein zeichen des heils, der heilszusage gottes.

 

das ursakrament ist die kirche - als sichtbares zeichen der heilszusage gottes an die menschen. und aus diesem ursakrament entfaltet sich diese heilszusage sozusagen an den wendepunkten des lebens:

 

taufe - annahme des einzelnen menschen als kind gottes und eingliederung in den mystischen leib christi

 

firmung - zusage des heiligen geistes, wobei ja taufe und firmung eng miteinander verbunden sind.

 

eucharistie - als die nahrung des pilgernden gottesvolkes, die immer wieder erfolgende begegnung mit dem auferstandenen gott-menschen jesus christus, als stärkung und kraftquelle

 

buße - das ostergeschenk des auferstandenen, das die heilszusage der umkehr nach dem begangenen fehler enthält

 

ehe - als zeichen der unverbrüchlichen, nicht widerrufbaren liebe gottes

 

(auf die spitzfindigkeiten des kirchenrechtes lass ich mich dabei nicht ein!)

 

weihesakrament - die besondere teilhabe und beauftragung in der nachfolge der apostel

 

krankensalbung - die wiederholte zusage, dass gott auch in den tiefpunkten des lebens liebend an unserer seite ist.

Das sind sechs sehr konkrete Dinge und eines, das nicht greifbar ist

"Zeichen der unverbrüchlichen, nicht widerrufbaren Liebe Gottes"

Warum ist eine nicht-sakramentale Ehe genau gleich?

Das ist wie wenn der Unterschied zwischen der Euchristie und einer Scheibe Toast einzig der wäre, dass die Eucharistie noch "ein Zeichen für die Liebe Gottes ist".

Das ist mir zu wenig.

 

Werner

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Franciscus non papa

hm, ich finde das durchaus nicht weniger konkret, als das, was bei den anderen sakramenten angeführt ist.

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hm, ich finde das durchaus nicht weniger konkret, als das, was bei den anderen sakramenten angeführt ist.

Hm, dann sind wir da wohl unterschiedlicher Auffassung.

(mal davon abgesehen, dass ich hoffe, die sehr unvollkommene menschliche Ehe zeigt nicht, wie es um die Liebe Gottes zu uns wirklich bestellt ist)

 

Werner

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hm, ich finde das durchaus nicht weniger konkret, als das, was bei den anderen sakramenten angeführt ist.

Hm, dann sind wir da wohl unterschiedlicher Auffassung.

(mal davon abgesehen, dass ich hoffe, die sehr unvollkommene menschliche Ehe zeigt nicht, wie es um die Liebe Gottes zu uns wirklich bestellt ist)

 

Werner

Ich sehe das ein bisserl differenziert, vielleicht theologisch falsch aber m.E. praktikabel:

 

Gott schenkt uns in den Sakramenten Heilszeichen die wirken, deren Wirkkraft aber nicht vom Vollführen magischer Gesten oder Murmeln magischer Worte abhängt, sondern wesentlich von der Offenheit des Empfängers der gewillt ist, das Heilszeichen wirken zu lassen.

Für mich sind die Sakramente auch an Wendepunkten des Lebens angesiedelt:

Taufe: nach der Geburt - Aufnahme in die Gemeinschaft die sich selber als pilgerndes Volk Gottes versteht

 

Firmung: nochmaliges bewußtes Entscheiden des erwachsen werdenden Menschen diesem pilgernden Gottesvolk zugehören zu wollen.

 

Bußsakrament: Hilfe Gottes bei der Umkehr und beim Neubeginns

 

Ehe: Zwei Menschen gehen das Wagnis einer lebenslangen Gemeinschaft ein im Sakrament empfangen sei die Zusage Gottes ihnen beizustehen

 

Weihe: analog zur Ehe, die Zusage Gottes ihm bei seinem lebenlangen Dienst für Gott und die Menschen beizustehen

 

Krankensalbung: Gott verspricht dem Menschen in der Krankheit und im Sterben beizustehen.

 

Eucharistie: Für mich "das Höchste der Sakramente". Jesus Chrsitus ist immer aufs Neue bereit zu uns Menschen herunterzusteigen und uns seine Unterstützung zur Bewältigung des Lebens zu geben zur Bewältigung des Pilgerweges zu geben.

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Danke für eure Antworten.

Wenn man das Kath. Kirchenrecht außen vor läßt, dann gibt es zwischen evang. und kath. Auffassung bezüglich der Wirkung Gottes in der Ehe keinen Unterschied. Der einzige Unterschied ist, dass wir nicht festzulegen brauchen, wann diese Wirkung eintritt und wann nicht.

 

Bei der Krankensalbung fehlt mir ein bischen die konkrete Wirkung, die ein Sakrament ausmachen würde. Der göttliche Beistand klingt zwar seelsorgerisch gut, aber den verspricht man sich doch auch, wenn man in der Not betet (na gut, aber im Grunde genommen gilt das für einigie andere kirchlichen Handlungen/Sakramente wie z.B. das Abendmahl eigentlich genauso).

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