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Die Vollkommenheit Gottes


Sam_Naseweiss

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Christus war nicht [nur] ein vollkommener Mensch, sondern auch vollkommener Mensch

 

:angry: ??? :D

bearbeitet von Flo77
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Christus war nicht ein vollkommener Mensch, sondern auch vollkommener Mensch, eben beides: wahrer Gott und wahrer Mensch. Deswegen entsprach er sehr wohl dem Bild des vollkommenen Menschen, aber ohne dadurch aufzuhören, Gott zu sein. Christus wird nicht auf einen vollkommenen Menschen reduziert, so dass die Unterscheidung Gott/Mensch nicht gefährdet ist.

Es geht doch hier um die Vollkommenheit Gottes. Ein Gott ist etwas anderes als ein Mensch.

 

War Jesus wirklich ein vollkommener Mensch? Ich könnte mir vorstellen, dass er auch durchaus seine Schwächen gehabt hat. Zum Menschsein gehört m.E. auch eine gewisse Unvollkommenheit und Entwicklungsfähigkeit.

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Christus war nicht ein vollkommener Mensch, sondern auch vollkommener Mensch

 

:angry: ??? :D

Die Betonung liegt auf "auch".

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Christus war nicht ein vollkommener Mensch, sondern auch vollkommener Mensch, eben beides: wahrer Gott und wahrer Mensch. Deswegen entsprach er sehr wohl dem Bild des vollkommenen Menschen, aber ohne dadurch aufzuhören, Gott zu sein. Christus wird nicht auf einen vollkommenen Menschen reduziert, so dass die Unterscheidung Gott/Mensch nicht gefährdet ist.

Es geht doch hier um die Vollkommenheit Gottes. Ein Gott ist etwas anderes als ein Mensch.

 

War Jesus wirklich ein vollkommener Mensch? Ich könnte mir vorstellen, dass er auch durchaus seine Schwächen gehabt hat. Zum Menschsein gehört m.E. auch eine gewisse Unvollkommenheit und Entwicklungsfähigkeit.

 

Das ist doch interessant: während in allen Definitionen die Makellosigkeit Voraussetzung der Vollkommenheit war, siehst Du spontan ein , dass die Vollkommenheit beim Menschen sich nicht hieran ausrichten kann. Das zeigt nur, wie wenig solche mathematischen Definitionen bringen. Die Vollkommenheit eines Menschen lässt sich also nicht einfach aus seiner Makellosigkeit ableiten, sondern erscheint als ein komplexer Sachverhalt.

 

Das Bild der Vollkommenheit beim Menschen lässt sich also nicht nach methematischen Kriterien oder banalen Vollkommenheitsdefinitionen finden.

Daher folgen wir auch keinem Vollkommenheitsideal, sondern einer Person, die uns in die Nachfolge ruft.

Diese Person selbst ist jedoch als neuer Adam das Bild des vollkommenen Menschen.

 

Wenn die Schwierigkeiten der Bestimmung der Vollkommenheit schon beim Menschen existieren, soi ist das erst recht bei Gott so. Seine Vollkommenheit lässt sich nciht abstrakt definieren, sondern muss offenbart werden. Wie er ist, ist er vollkommen. darum hat er sich nicht direkt als der vollkommene präsentiert, sondern als "ich bin, der ich bin" das ist die wahre def der vollkommenheit

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Das ist doch interessant: während in allen Definitionen die Makellosigkeit Voraussetzung der Vollkommenheit war, siehst Du spontan ein , dass die Vollkommenheit beim Menschen sich nicht hieran ausrichten kann.

Nein. Ich wollte nicht den Begriff der Vollkommenheit umdefinieren, sondern lediglich feststellen, dass Menschen kaum in jeder Hinsicht vollkommen sein können. Selbst wenn sie es in vielem wären, würden andere Eigenschaften wohl darunter leiden. Die Unvollkommenheit gehört zum Menschsein dazu.

 

Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.

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Das ist doch interessant: während in allen Definitionen die Makellosigkeit Voraussetzung der Vollkommenheit war, siehst Du spontan ein , dass die Vollkommenheit beim Menschen sich nicht hieran ausrichten kann.

Nein. Ich wollte nicht den Begriff der Vollkommenheit umdefinieren, sondern lediglich feststellen, dass Menschen kaum in jeder Hinsicht vollkommen sein können. Selbst wenn sie es in vielem wären, würden andere Eigenschaften wohl darunter leiden. Die Unvollkommenheit gehört zum Menschsein dazu.

 

Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.

Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Mt 5, 48)

 

Man wird vielleicht doch drüber nachdenken müssen, was "vollkommen" bedeuten kann.

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Das ist doch interessant: während in allen Definitionen die Makellosigkeit Voraussetzung der Vollkommenheit war, siehst Du spontan ein , dass die Vollkommenheit beim Menschen sich nicht hieran ausrichten kann.

Nein. Ich wollte nicht den Begriff der Vollkommenheit umdefinieren, sondern lediglich feststellen, dass Menschen kaum in jeder Hinsicht vollkommen sein können. Selbst wenn sie es in vielem wären, würden andere Eigenschaften wohl darunter leiden. Die Unvollkommenheit gehört zum Menschsein dazu.

 

Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.

Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Mt 5, 48)

 

Man wird vielleicht doch drüber nachdenken müssen, was "vollkommen" bedeuten kann.

 

Lk schreibt in diesem Zusammenhang; "Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!"

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Das ist doch interessant: während in allen Definitionen die Makellosigkeit Voraussetzung der Vollkommenheit war, siehst Du spontan ein , dass die Vollkommenheit beim Menschen sich nicht hieran ausrichten kann.

Nein. Ich wollte nicht den Begriff der Vollkommenheit umdefinieren, sondern lediglich feststellen, dass Menschen kaum in jeder Hinsicht vollkommen sein können. Selbst wenn sie es in vielem wären, würden andere Eigenschaften wohl darunter leiden. Die Unvollkommenheit gehört zum Menschsein dazu.

 

Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.

Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Mt 5, 48)

 

Man wird vielleicht doch drüber nachdenken müssen, was "vollkommen" bedeuten kann.

 

Lk schreibt in diesem Zusammenhang; "Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!"

Tja.

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Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.
Wenn Gott Anfang und Ende ist und aus IHM alles hervorgeht, wenn die vollendete Liebe ein Zeichen der Vollkommenheit ist, dann ist und bleibt Gott vollkommen. bearbeitet von Mariamante
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Mir ist wichtig, dass Gott immer der bleibt, als der er sich offenbart hat: reine Liebe, und die ändert sich ja wohl nicht, wenn er mal einem Bittgebet nachgibt oder mit einem Menschen mitleidet.
Jesus sagt: es gibt keine größere Liebe, als sein Leben für seine Freunde hinzugeben.
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Kann Gott also leiden und wenn er leidet, ist er dann noch vollkommen?
Die Vollkommenheit Gottes zeigt sich darin, dass er das Mitleid überwindet, also das Leid.

Die Überwindung des Leides Gottes ist der Sohn.

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Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.

Wenn Gott Anfang und Ende ist und aus IHM alles hervorgeht, wenn die vollendete Liebe ein Zeichen der Vollkommenheit ist, dann ist und bleibt Gott vollkommen.

Warum soll die "vollendete Liebe" ein Zeichen der Vollkommenheit sein?

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Ich frage mich, warum hier so viel Wert darauf gelegt wird, Gott als vollkommen zu bezeichnen? Ist Gott begriffsnotwendig vollkommen? Meiner Meinung nach ist er das nicht.

Wenn Gott Anfang und Ende ist und aus IHM alles hervorgeht, wenn die vollendete Liebe ein Zeichen der Vollkommenheit ist, dann ist und bleibt Gott vollkommen.

Warum soll die "vollendete Liebe" ein Zeichen der Vollkommenheit sein?

Weil die Vollkommenheit nicht in der Perfektion von bestimmten Eigenschaften oder gar technischen Fähigkeiten besteht, sondern in einer Wesenshaltung- der Liebe.
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Weil die Vollkommenheit nicht in der Perfektion von bestimmten Eigenschaften oder gar technischen Fähigkeiten besteht, sondern in einer Wesenshaltung- der Liebe.

Gibt es dann also zwei Bedeutungen dieses Begriffes? Bedeutet Vollkommenheit im Sinne einer religiösen Sondersprache etwas anderes als Vollkommenheit im umgangssprachlichen Sinn? Gibt es eine Schnittmenge der beiden Bedeutungen, oder bezeichnen sie jeweils etwas völlig unterschiedliches?

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Weil die Vollkommenheit nicht in der Perfektion von bestimmten Eigenschaften oder gar technischen Fähigkeiten besteht, sondern in einer Wesenshaltung- der Liebe.

Gibt es dann also zwei Bedeutungen dieses Begriffes? Bedeutet Vollkommenheit im Sinne einer religiösen Sondersprache etwas anderes als Vollkommenheit im umgangssprachlichen Sinn? Gibt es eine Schnittmenge der beiden Bedeutungen, oder bezeichnen sie jeweils etwas völlig unterschiedliches?

Ich denke schon, dass es mehrere Bedeutungen des Begriffs "Vollkommenheit" gibt. In der Schrift wo das Wort zitiert wird: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" geht es vorher um Liebe und Barmherzigkeit. Bei einem Kunstwerk oder anderen Werk, das man als "vollkommen" ansieht geht es mehr um handwerkliche Fertigkeiten, die ein Werk vollkommen machen. bearbeitet von Mariamante
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Ich denke schon, dass es mehrere Bedeutungen des Begriffs "Vollkommenheit" gibt. In der Schrift wo das Wort zitiert wird: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" geht es vorher um Liebe und Barmherzigkeit. Bei einem Kunstwerk oder anderen Werk, das man als "vollkommen" ansieht geht es mehr um handwerkliche Fertigkeiten, die ein Werk vollkommen machen.

In welcher Bedeutung des Wortes ist Gott denn vollkommen?

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Ich denke schon, dass es mehrere Bedeutungen des Begriffs "Vollkommenheit" gibt. In der Schrift wo das Wort zitiert wird: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" geht es vorher um Liebe und Barmherzigkeit. Bei einem Kunstwerk oder anderen Werk, das man als "vollkommen" ansieht geht es mehr um handwerkliche Fertigkeiten, die ein Werk vollkommen machen.

In welcher Bedeutung des Wortes ist Gott denn vollkommen?

Gott ist vollkommen in seiner Liebe und auch vollkommen in seinen Werken.Übrigens wird das Wort Vollkommenheit in der geistlichen Literatur auch als Synonyn für Heiligkeit verwendet.
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Gott ist vollkommen in seiner Liebe und auch vollkommen in seinen Werken.Übrigens wird das Wort Vollkommenheit in der geistlichen Literatur auch als Synonyn für Heiligkeit verwendet.

"Liebe" und "Werke" sind hier aber anscheinend ebenfalls im Sinne einer religiösen Sonderbedeutung gemeint und nicht im umgangssprachlichen Sinne, oder sehe ich das falsch?

Auf mich wirkt diese Ausdrucksweise außerordentlich mißverständlich.

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Ich denke schon, dass es mehrere Bedeutungen des Begriffs "Vollkommenheit" gibt. In der Schrift wo das Wort zitiert wird: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" geht es vorher um Liebe und Barmherzigkeit. Bei einem Kunstwerk oder anderen Werk, das man als "vollkommen" ansieht geht es mehr um handwerkliche Fertigkeiten, die ein Werk vollkommen machen.

In welcher Bedeutung des Wortes ist Gott denn vollkommen?

In jeder. :angry:

 

Nein, im Ernst: Ich versuch mal eine erste Definition. (Definitionen im Zusammenhang mit Gott sind ja eine Sache für sich: Grenzziehungen, die etwas erst identifizierbar machen. Können wir in dem Fall nicht wirklich)

 

Vollkommen ist für mich etwas oder jemand, das oder der ganz im Einklang mit sich selbst ist, an dem nichts ist, was einen stimmigen Gesamteindruck stört, und mit dem in Kontakt zu kommen über alles Maß hinaus zufriedenstellend ist.

 

Gibt's sowas?

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Definitionen im Zusammenhang mit Gott mögen ja eine Sache für sich sein, aber vielleicht kommen wir der Sache ein bisschen näher, indem wir das Wort des Anstoßes mal ein wenig unter die Lupe nehmen: Sam Naseweiss zitierte oben:

Vollkommenheit bezeichnet einen Zustand, der sich nicht noch weiter verbessern lässt. Vollkommen nimmt dabei eine Mehrfachbedeutung an: einerseits im Sinne von Makellosigkeit (lat. integritas), also ein von Beschädigungen freier Zustand, andererseits im Sinne von zum Vollen kommen bzw. Vollendung (lat. perfectio), also als finales Ergebnis einer abschließbaren Serie von Verbesserungen als absolute innere Zweckmäßigkeit. Gemein ist diesen beiden Bedeutungen der Kontext von Unübertrefflichkeit - der makellose bzw. vollendete Zustand ist jeweils ein Maximum des jeweils real Erreichbaren - hierin erinnert er an das Begriffsfeld Ideal.
Ich sehe das anders:

 

Muss denn Vollkommenheit etwas mit Perfektion zu tun haben? Ist Vollkommenheit zwingend gleichzusetzten mit Makellosigkeit? Ich fang mal ganz banal mit dem umgangssprachlichen Gebrauch des Wortes an:

Wir sagen doch, dieser oder jenes sei vollkommen bescheuert. Niemand würde dabei anstelle des Wortes "vollkommen" den Begriff "perfekt" oder "makellos" verwenden. "Vollkommen" bedeutet hier lediglich, dass der vermutete Zustand des Beschriebenen eine unüberbietbare, virtuelle Obergrenze im Bereich des Bescheuertseins markiert. Diese Obergrenze kann nicht endgültig deffiniert werden. (Wie wir täglich neu erleben können, scheint sie je nach Stimmung sogar sehr variabel zu sein. :) )

Übertragen auf Gott könnte man daher auch sagen, dass er unüberbietbar gut ist - nicht zwingend perfekt - nicht notwendigerweise makellos. Jedenfalls stellt er jeweils die Obergrenze des Gutseins dar. Sowohl der Begriff "Perfektion", als auch der Begriff "Makellosigkeit" beschreiben aber etwas, das irgendwie unlebendig ist. Perfektion läßt keine weitere Entwicklung mehr zu, außer der Zerstörung des perfekten Zustandes. Makellosigkeit hingegen bezeichnet etwas unberührbares, antiseptisches. Und so paradox es auch klingen mag: Vollkommene Vollkommenheit bietet sogar Platz für das Unvollkommene, denn viele Unvollkommenheiten können zusammen etwas Vollkommenes ergeben. Demgegenüber wird Makelloses durch jeden Makel entstellt und Perfektes kann in sich kein Unperfektes dulden. Im Gegensatz dazu scheint Vollkommenheit durchaus wachstumsfähig und wandlungsfähig zu sein. ( siehe oben :angry:)

 

Im Bezug auf die Eingangsfrage:

Empfindet Gott Mitleid ...?
Ich glaube nicht, dass Gott Mitleid einfach nur empfindet, sondern vermute, dass er unser Leid geradezu mitleidet. Ja ich befürchte sogar, dass Gott unser Leid stärker erleidet, als wir selbst dies vermögen. (Das liegt womöglich an unserer Unvollkommenheit. :D )
Empfindet Gott Mitleid und wenn ja, würde dies seine Vollkommenheit in Frage stellen ...?
Keinesfalls. Ich denke, sein Mitleiden ist ein Hinweis auf seine Vollkommenheit (siehe Definition oben).
Empfindet Gott Mitleid und wenn ... nein, würde dies dann seine Vollkommenheit in Frage stellen?
Ja, denn dann wäre er getrennt von uns und somit nicht vollkommen. bearbeitet von julis
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Übertragen auf Gott könnte man daher auch sagen, dass er unüberbietbar gut ist - nicht zwingend perfekt - nicht notwendigerweise makellos.

Da stellt sich dieselbe Frage wie bei der Frage der Vollkommenheit. Worin ist Gott gut? Ergibt sich das aus der Bibel oder aus der Schöpfung oder aus beidem?

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Übertragen auf Gott könnte man daher auch sagen, dass er unüberbietbar gut ist - nicht zwingend perfekt - nicht notwendigerweise makellos.

Da stellt sich dieselbe Frage wie bei der Frage der Vollkommenheit. Worin ist Gott gut? Ergibt sich das aus der Bibel oder aus der Schöpfung oder aus beidem?

 

abgestuft. Zuerst aus der Offenbarung, diese gibt dann Deutungshilfen z.B. für das Naturrecht.

In erster Linie ergibt sich der Begriff des Guten aus der Selbstoffenbarung Gottes. Hierbei gibt Gott die Definitionskriterien vor. Also heißt es nicht: Gott erfüllt die Kriterien der allgemeinen Definition des Guten/Reinen/Makellosen, sondern was gut, rein und makellos ist, wird letztendlich von Gott her bestimmt. Allerdings nicht so, dass dabei die menschliche Vernunft ausgeschaltet wird: Ich sehe es so, dass die von unten her kommenden Erwartungen an das Gute schlechthin (die zu einem reinen Gott der Philosophen führen würden, der ebenso blutleer wie nichtssagend wäre und Gott tatsächlich nur zur Projektionsfläche menschlicher Gut/Vollkommenheitsphantasien machen würde) und die von oben kommende Offenbarung, was Liebe und Gutsein tatsächlich bedeuten (Gott als Person, das Gute als Person und nicht als Prinzip) sich gegenseitig die Hand geben.

 

Gott wird also nicht durch die Vernunft per se gemessen, sondern durch die vom Glauben erleuchtete Vernunft. Das war ja auch der Konflikt bei der Regensburger Rede: bei den Moslems scheidet auch dieses Kriterium aus. Gott und damit seine Gebote sind dort per definitionem gut, auch wenn der Mensch einige Regeln als vernunftwidrig einstufen kann (z.B. die Todesstrafe bei Konversion). Das Gute unterliegt aber nicht dem Kriterium eines Gefühls des Guten, sondern ist gut, weil von Gott.

Der Unterschied zu uns ist klar: auch die vom Glauben erleuchtete Vernunft muss davon überzeugt werden, dass etwas vernünftig ist. Dies scheidet in einem reinen "gut"-Benennungssystem aus.

bearbeitet von Steffen
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Hierbei gibt Gott die Definitionskriterien vor. Also heißt es nicht: Gott erfüllt die Kriterien der allgemeinen Definition des Guten/Reinen/Makellosen, sondern was gut, rein und makellos ist, wird letztendlich von Gott her bestimmt.

Das scheint überhaupt ein ausschlaggebender Aspekt dieser religiösen Sondersprache zu sein. Begriffe werden nicht nicht mit einem abgegrenzten abstrakten Inhalt, einer Definition, gefüllt, sondern lediglich als eine Art Synonym für Gott verwendet. In diesem Sinne können Wörter wie "Wahrheit", "Leben", "Liebe", usw. etwas völlig anderes als in der Umgangssprache bedeuten. Auch der Begriff der Vollkommenheit bedeutet hier wohl nicht etwa "nicht mehr verbesserungfähig" oder etwas ähnliches, sondern im Grunde ebenfalls nur "das, was Gott ist". Für mich nicht so recht einsichtig, was mit dieser Art von Sprache mitgeteilt werden soll.

bearbeitet von Squire
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Hierbei gibt Gott die Definitionskriterien vor. Also heißt es nicht: Gott erfüllt die Kriterien der allgemeinen Definition des Guten/Reinen/Makellosen, sondern was gut, rein und makellos ist, wird letztendlich von Gott her bestimmt.

Das scheint überhaupt ein ausschlaggebender Aspekt dieser religiösen Sondersprache zu sein. Begriffe werden nicht nicht mit einem abgegrenzten abstrakten Inhalt, einer Definition, gefüllt, sondern lediglich als eine Art Synonym für Gott verwendet. In diesem Sinne können Wörter wie "Wahrheit", "Leben", "Liebe", usw. etwas völlig anderes als in der Umgangssprache bedeuten. Auch der Begriff der Vollkommenheit bedeutet hier wohl nicht etwa "nicht mehr verbesserungfähig" oder etwas ähnliches, sondern im Grunde ebenfalls nur "das, was Gott ist". Für mich nicht so recht einsichtig, was mit dieser Art von Sprache mitgeteilt werden soll.

 

Dann hast Du mich falsch verstanden. Wäre etwas vollkommen anderes gemeint, so wäre die Vernunft vollkommen ausgeschaltet. Ich spreche jedoch von der durch den Glauben erleuchteten Vernunft, also einer belehrten -aber dennoch- Vernunft.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum das Christentum die natürliche Bedeutung von Liebe, Wahrheit usw. angeblich leugnet. Es ist vielmehr so, dass die natürliche Bedeutung vertieft und erweitert wird. "Wenn Du nur dem Gutes tust, der dir Gutes tut, welchen Lohn erwartetest Du dafür?" Christus erklärt eine eigene Form von Güte, inmitten der Vielfalt der Deutungsmöglichkeiten dieses Begriffs. Diese Güte ist es allerdings, die Gott von uns erwartet und anhand der er uns misst. Und er kann uns daran messen, weil wir ihm umso näher sind, je mehr wir in seiner Liebe bleiben. Wenn wir in seiner Liebe bleiben, so Johannes, dann bleibt er in uns, und wir in ihm. Die Liebe hat also die übliche Bedeutung, ist aber belehrt und dadurch weiter, schöner, größer, tiefer usw. geworden. Also nicht nur eine Ausweitung, sondern auch eine Vertiefung des abstralt gewonnen Begriffs. Dabei ist bei uns die Liebe von unglaublich vielen Faktoren durchtränkt: Es ist der Maßstab für unser Leben, es ist die Art, wie wir in Christus leben, wie wir dem Vater ähnlich werden, es ist für uns "Wahrheit und Leben" und schließlich sogar eine Person, nämlich der Hl. Geist in durchwirkt. Bei uns ist der Begriff der Liebe so, dass er gleichzeitig die Motivation für das Handeln, die Farbe und sämtliche Bilder liefert, die man im Leben wirklich braucht.

 

Es handelt sich also nicht um einen bloß philosophischen Begriff von Liebe, sondern um einen praktischen, lebenstauglich gemachten Begriff der Liebe, der so komplex ist, dass er für das christliche Leben tragfähig ist..

 

 

Für ihn lasse ich Dir jede philosophische Definition stehen. Was sollen solche Diskussionen wie die über die Vollkommenheit denn überhaupt bringen? In der Imitatio Christi (Th. a Kempis) heißt es: es ist besser, Demut zu haben als das Wesen der Demut zu kennen. Hierauf sollte der Schwerpunkt liegen. Wenn man als Christ philosophisch diskutiert, dann so, dass man von der Eitelkeit und Nichtigkeit solcher Diskussionen weiß und sich nicht zum Herrscher über Gott aufschwingt, der gegen Gott größenwahnsinnig seine Begriffsrute schwingt. Er muss sich vor Augen halten, dass er Gefahr läuft, Gott mit seinen Begriffen zu beschneiden und sollte deshalb sehr viel Vorsicht walten lassen. Gott ist der "immer Größere","je Größere", immer größer als unsere lächerlichen Festlegungen, so hat es die Kirche definiert.

 

...und überhaupt, wie sollte ich dazu kommen, zu wissen, wie vollkommene Liebe aussieht??? Bin ich Gott? Ist der Philosoph Gott, dass er weiß, in welcher Gestalt die Liebe in einem Leben so ist, dass man es vollkommen nennen kann? Erkennt man nicht sofort, dass in jedem Leben damit 100.000 unlösbare Fragen verbunden sind? Wer bin ich, dass ich Liebe so definiere, dass ich ohne Offenbarung sagen könnte, was es heißt, dass Gott die Liebe ist? Über die Idee der Liebe, ÜBER EINEN ABSTRAKTEN BEGRIFF? Schneidet nicht jeder Begriff die Realität ab? Gibt er nicht eine künstliche Sicherheit, eine Sache zu erfassen, obwohl er Leben durch Abstraktionen ersetzt? Gott ist aber keine bloße Abstraktion des Guten. Er ist nicht der kleinste gemeinsame Nenner des Guten. Und dennoch ist er der Gute. Man muss den Begriff allerdings sofort mit seiner Person füllen, wenn er nicht sofort wieder blutleer werden soll.....Daher strebt auch der Begriff des Guten nicht nach einem kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern nach einem, der der Gute schlechthin ist, und beugt sich diesem gerne, weil er sonst inhaltslos wäre, denn aus einem kleinsten Nenner lässt sich kein Urteil über Grenzen ablesen, aus dem, der das Gute in Fülle ist, schon.

 

Gott ist die Liebe...Ist er nur die Idee der Liebe? Der Begriff der Idee glaubt sich zwar in einem platonischen Idealreich, aber in Wirklichkeit ist er nur eine Kopfgeburt und damit eine menschliche Projektion. Der Weg von der zwangsweisen falschen, unvollständigen Projektion menschlicher Gedanken in Gott hinein zu einem realen Gottesbild kann nur so verlaufen, dass der Mensch sich von Gott belehren lässt, aber hierbei in seiner Ebenbildlichkeit und Gottgerichtetheit ernst genommen wird, also unsere Hoffnungen und Sehnsüchte schon mal eine gewisse richtige Richtung haben.

 

Liebe ist eine eigenartige Vorstellung, wenn sie nicht vom geschichtlich handelnden Gott mit Inhalt angefüllt wird. Kann man ohne die Kreuzigung überhaupt nachvollziehen, was Liebe Gottes sein kann? Oder bleibt sie dann nur ein Gespinst?

Was bringen einem eigentlich abstrakte Definitionen des Guten? Wer nach dem guten fragt, fragt danach, wie er im Leben leben soll. Er fragt auch danach, wie er das alles schaffen soll, woher seine Motivation nehmen usw. Predigten über die Idee des Guten haben noch keinen Menschen gut gemacht. Das Wort Christi vom Kreuz herab: "Das habe ich für dich gemacht, was tust Du für mich?" schon viel eher. Hier bin ich als ganzer Mensch angesprochen, nicht als Denker, sondern als Sinnsuchender, als Tatmensch, als einer, der wissen will, was Gott von ihm will.

 

Das unterscheidet das Christentum auch von der puren philosophisch begründeten Moral. Es gibt ja einige, die vom Glauben wenig verstehen, die behaupten, das Christentum sei auf die Nächstenliebe zu reduzieren, und die könne auch jeder andere ausüben, dafür bräcuhte man Christus nicht. Dieser Auffassung kann man nur aufs Entschiedenste entgegentreten: Die Person Christi ist nicht nur Botschaft, sondern auch Kraftquelle, und: zentral für die Moral ist die Beziehung zu Christus und in Christus. Damit gewinnt, und das scheint dir ja sehr wichtig zu sein, auch das Wort Moral eine neue Bedeutung, denn christliche Moral lässt sich im gegensatz zu einer bloß philosophischen Morallehre nicht von der Gnade und der Person Christi trennen, mit der wir durch die Taufe als Glieder verbunden sind und die in uns wirkt wie ein Weinstock in den Rebzweigen.

bearbeitet von Steffen
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Übertragen auf Gott könnte man daher auch sagen, dass er unüberbietbar gut ist - nicht zwingend perfekt - nicht notwendigerweise makellos.

Da stellt sich dieselbe Frage wie bei der Frage der Vollkommenheit. Worin ist Gott gut? Ergibt sich das aus der Bibel oder aus der Schöpfung oder aus beidem?

Was heißt in dem Zusammenhang "gut"?

Es ist imho kein sittlich-moralischer, sondern ein philosophischer Begriff: Sein an und in sich ist gut. So versteh ich den wiederkehrenden Vers von Gott, der alles, was er erschaffen hatte sah und für gut befand. Gott, sagen die alten Theologen ist das "Summum Bonum", das höchste Gut. Das ist was anderes als "der ganz Gute". Das mag er auch sein, aber das ist schon eine abgeleitete Aussage.

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