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Gottesferne, Eure Erfahrungen


alba

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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

 

Ich freue mich auf Eure Berichte und danke voraus.

 

Gruss

 

Alba

bearbeitet von alba
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Gottesferne kenne ich nur zu gut. In beiden Formen:

 

Die erste ist: ich bin fern von Gott. Das habe ich während der längsten Zeit meines Lebens gemeint. Gott? wer ist das? Kenne ich nicht. Weiß nicht, ob's den überhaupt gibt. Was soll's. Interessiert mich nicht. Ziemlich einfach so zu denken. Kein Grund, irgendein Internetforum aufzusuchen.

 

Die zweite Form kenne ich inzwischen auch und die ist komplizierter:

Wenn ich meine, an Gott zu glauben und ihm nicht so fern zu sein, wie oben beschrieben, kann ich schnell zu der Frage kommen: Sag mal, Gott, interessierst Du dich überhaupt für mich? Ist Dir mein ganzes Gerede und Geglaube an Dich nicht eigentlich völlig egal? Hältst Du mich nicht in Wahrheit für einen öden Langweiler, bei dem man besser gleich weghört, wenn er schon wieder was will. Sagst Du nicht in Wahrheit: "Ich hab besseres zu tun, als mir dein Gesülze wieder anzuhören. Deine Sorte kenn ich, die hängt mir zum Hals raus! Hau doch einfach ab!"

Die Form von Gottesferne steckt unvermeidbar auch in dem Begriff drin. Im Unterschied zur ersten Variante habe ich für die zweite noch keinen wirklich überzeugenden Grund gefunden, dass sie unwahr ist.

 

Uli

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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

Hocherfreut.
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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

Hocherfreut.

 

Das kann glauben wer will. Dich nervt doch schon der Gedanke, dass es Menschen gibt die an einen Christengott überhaupt glauben könnten.

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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

Hocherfreut.

 

Das kann glauben wer will. Dich nervt doch schon der Gedanke, dass es Menschen gibt die an einen Christengott überhaupt glauben könnten.

 

Na, entweder kennen sich da zwei schon zu gut, oder ich krieg einfach nichts mit und steh nun da rätsele, ob die beiden letzten Beiträge wohl zum Thema gehören oder was sie sonst sagen sollen. :angry:

 

Uli

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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

Hocherfreut.

 

Das kann glauben wer will. Dich nervt doch schon der Gedanke, dass es Menschen gibt die an einen Christengott überhaupt glauben könnten.

 

Na, entweder kennen sich da zwei schon zu gut, oder ich krieg einfach nichts mit und steh nun da rätsele, ob die beiden letzten Beiträge wohl zum Thema gehören oder was sie sonst sagen sollen. :angry:

 

Uli

 

Zerbrich dir nicht den Kopf darüber ... Lissie ist Atheistin und ist daher über "Gottesabwesenheit" logischerweise Hocherfreut.

(Ob sie, wie z.B. ich, auch eine "christliche Vergangenheit" hat und sich erst von dieser befreien mußte, ist mir momentan nicht bekannt, aber dann ist man DEFINITIV hocherfreut über diese Abwesenheit)

 

Stanley gönnt uns das nur nicht :D

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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

 

Ich freue mich auf Eure Berichte und danke voraus.

Ich kenne nur diesen Zustand. Gottesnähe hab ich nie kennengelernt. Man hat mir das nicht beigebracht, was und wie das sein soll. Mir geht es deshalb nicht besser und nicht schlechter als einem Christen.

 

Viele Grüße,

Claudia

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Antwort eines Alten

 

Gottesnähe war mir als Kind nicht bewusst, erst als Heranwachsender machte ich mich auf die Suche. Verschiedene Religionen waren in meiner Familie, so dass es sicher nicht der eine christliche Gott war, den ich fand. Zum Kriegsende kam der Schock.... 6 Millionen tote Juden, fast meine ganze Familie war ausgerottet. Solch einen Gott, der so etwas zuließ konnte ich nicht brauchen und so war Gottesferne vorprogrammiert.

 

Die Geburt meiner Kinder änderte etwas in mir, ohne dass ich mir dessen sehr bewusst war. Dann aber, etwa mit 40 begann ich mehr nachzudenken und näherte mich IHM, aber auch da konnte ich mit einem Gott einer Kirche nicht viel anfangen. Meine Suche war erfolgreich, ich fand Gott in mir. Und seit her habe ich diese Gottesnähe, die für mich heute so wichtig ist.

 

Pierre, der sich bewusst ist, dass streng christlich glaubende Menschen Gott anders sehen.

bearbeitet von mykathpierre
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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

Hocherfreut.

 

Das kann glauben wer will. Dich nervt doch schon der Gedanke, dass es Menschen gibt die an einen Christengott überhaupt glauben könnten.

 

Na, entweder kennen sich da zwei schon zu gut, oder ich krieg einfach nichts mit und steh nun da rätsele, ob die beiden letzten Beiträge wohl zum Thema gehören oder was sie sonst sagen sollen. :angry:

 

Uli

 

Mein Beitrag gehört zum Thema, Stanleys Gepinkel eher nicht.

 

 

 

Als jemand, der davon überzeugt ist, daß der Atheismus - im Vergleich zu den meisten Religionen, die ich kenne - der weitaus bessere Zustand für viele Menschen ist, kann ich mit der "Gottferne" in der ich lebe nur erfreut umgehen. Aber das Wort ist natürlich verwirrend: Der Begriff "Ferne" setzt die Möglichkeit der "Nähe" voraus und als Atheistin gibt es diese Möglichkeit aus meiner Sicht nicht, auch die, die sich Gott nahe fühlen, irren sich m.E. in diesem Gefühl.

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Das Empfinden der Ferne (Unzugänglichkeit) Gottes kenne ich selbst zur genüge. Da konnte ich innerlich früher regelrecht platzen und habe Gott (auch selbstmitleidig) mit Vorwürfen überschüttet nach dem Motto: "Jetzt ist hier in einer Zeit, in der die Entchristlichung voranschreitet einer, der sich ehrlich nach dir ausstreckt und Du antwortest nicht einmal auf mein Rufen! Eigentlich müsstest Du ja dankbar sein, dass sich ich mich Dir zuwende, wo es sonst doch scheinbar immer weniger Menschn tun!"

 

Das ist natürlich überspitzt formuliert, aber irgendwo schwang (und schwingt vielleicht heute noch) schon eine solche Klage gegenüber Gott mit.

Mittlerweile muss ich aber sagen, dass ich glaube erkennen haben zu dürfen, dass das was ich als (ungerechte) Gottesferne empfand im Prinzip nichts anderes ist, als die sogenannte geistliche "Trockenheit" (diesbezüglich war erst jetzt die Geschichte der "Glaubenszweifel" Mutter Teresas in den Medien). Dass heißt, aus meiner Sicht zweifeln in solchen Phasen zwar die Sinne (Gefühle) an der Nähe Gottes, nicht aber der Wille, der an Gott weiterhin festhalten will (aus Treue).

 

Insofern erfahre ich solche Phasen der Trockenheit zunehmend auch als fruchtbar, weil ich gerade dort Gott meine Liebe durch Treue zu ihm beweisen kann, indem ich "nicht 'sehe' und trotzdem glaube" (Joh 20,29). Ich glaube, dass dieses "jetzt erst recht!" wirklich eine herrvoragende Möglichkeit ist, das eigene Vertrauen auf Gott zu erproben. Mir hilft in solchen Phasen jedenfalls der feste Glaube, dass gerade dadurch, dass ich im Moment nichts fühle und verstehe Gott in mir wirkt - und dieser Glaube ist rückblickend auch nie enttäuscht worden, da ich aus Zeiten der "Gottesferne" immer mit festerem Glauben hervorgegangen bin als ich in sie eingetreten bin.

 

 

Ein schönes Bild dazu hat aus meiner Sicht auch Theresa von Avila zu bieten:

 

Sie vergleicht die Beziehung zu Gott mit einem Garten. Ich bin der Gärtner darin, der diesen durch das beständige Gebet bewässert, auf dass die Früchte gedeihen können. Von Zeit zu Zeit schickt der Herr jedoch eine Dürre (was man zunächst nicht versteht), die scheinbar alles was gedeiht vernichtet. Aber wenn sie vorübergegangen ist, erkennt man, dass diese doch notwendig war, um jenes Unkraut, dass man selbst nicht beseitigen konnte, zu vernichten, damit die Früchte in Zukunft noch besser gedeihen. Und wenn man dann die neuen Früchte sieht, ist man sogar dankbar für die Dürre und merkt, dass Gott doch besser weiß, was für mich gut ist, als ich selbst.

 

Dieses Gleichnis deckt sich jedenfalls gut mit meiner persönlichen Erfahrung.

 

LG, Peter

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Ein schönes Bild dazu hat aus meiner Sicht auch Theresa von Avila zu bieten:

 

Sie vergleicht die Beziehung zu Gott mit einem Garten. Ich bin der Gärtner darin, der diesen durch das beständige Gebet bewässert, auf dass die Früchte gedeihen können. Von Zeit zu Zeit schickt der Herr jedoch eine Dürre (was man zunächst nicht versteht), die scheinbar alles was gedeiht vernichtet. Aber wenn sie vorübergegangen ist, erkennt man, dass diese doch notwendig war, um jenes Unkraut, dass man selbst nicht beseitigen konnte, zu vernichten, damit die Früchte in Zukunft noch besser gedeihen. Und wenn man dann die neuen Früchte sieht, ist man sogar dankbar für die Dürre und merkt, dass Gott doch besser weiß, was für mich gut ist, als ich selbst.

 

Dieses Gleichnis deckt sich jedenfalls gut mit meiner persönlichen Erfahrung.

 

LG, Peter

 

Theresa von Avila hatte sicher keinen Garten.

 

Unkraut übersteht Dürreperioden erfahrungsgemäß besser als jede Zuchtpflanze.

 

Alfons

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Hallo an alle Leser,

 

Was ich gerne Euch fragen würde ist, ob Ihr Erfahrungen der Gottesabwesenheit,- ferne etc. kennt und wie Ihr damit umgeht.

Hocherfreut.

 

Das kann glauben wer will. Dich nervt doch schon der Gedanke, dass es Menschen gibt die an einen Christengott überhaupt glauben könnten.

 

Na, entweder kennen sich da zwei schon zu gut, oder ich krieg einfach nichts mit und steh nun da rätsele, ob die beiden letzten Beiträge wohl zum Thema gehören oder was sie sonst sagen sollen. :angry:

 

Uli

 

Mein Beitrag gehört zum Thema, Stanleys Gepinkel eher nicht.

 

 

 

Als jemand, der davon überzeugt ist, daß der Atheismus - im Vergleich zu den meisten Religionen, die ich kenne - der weitaus bessere Zustand für viele Menschen ist, kann ich mit der "Gottferne" in der ich lebe nur erfreut umgehen. Aber das Wort ist natürlich verwirrend: Der Begriff "Ferne" setzt die Möglichkeit der "Nähe" voraus und als Atheistin gibt es diese Möglichkeit aus meiner Sicht nicht, auch die, die sich Gott nahe fühlen, irren sich m.E. in diesem Gefühl.

 

Du irrst dich aber, wenn du meinst, dass es hierbei nur um "Gefühle" geht. Jeder, dessen Gottesbeziehung nur auf Gefühlen beruht ist wirklich arm dran.

 

Du hast nämlich recht, in Gefühlen kann man sich schwer irren. Und gerde dashalb beruht authentischer Glaube nicht auf Gefühlen. "Große Gefühle" zu haben ist zwar oft ganz nett, letztlich aber für den Glauben an Gott völlig irrelevant.

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Ein schönes Bild dazu hat aus meiner Sicht auch Theresa von Avila zu bieten:

 

Sie vergleicht die Beziehung zu Gott mit einem Garten. Ich bin der Gärtner darin, der diesen durch das beständige Gebet bewässert, auf dass die Früchte gedeihen können. Von Zeit zu Zeit schickt der Herr jedoch eine Dürre (was man zunächst nicht versteht), die scheinbar alles was gedeiht vernichtet. Aber wenn sie vorübergegangen ist, erkennt man, dass diese doch notwendig war, um jenes Unkraut, dass man selbst nicht beseitigen konnte, zu vernichten, damit die Früchte in Zukunft noch besser gedeihen. Und wenn man dann die neuen Früchte sieht, ist man sogar dankbar für die Dürre und merkt, dass Gott doch besser weiß, was für mich gut ist, als ich selbst.

 

Dieses Gleichnis deckt sich jedenfalls gut mit meiner persönlichen Erfahrung.

 

LG, Peter

 

Theresa von Avila hatte sicher keinen Garten.

 

Unkraut übersteht Dürreperioden erfahrungsgemäß besser als jede Zuchtpflanze.

 

Alfons

 

 

Siehst du, hättest du schon ausreichend Dürre in deinem Leben erfahren, hättest du nicht mehr das Bedürfmnis, solche Kommentare abzuliefern... :angry:

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Theresa von Avila hatte sicher keinen Garten.

 

Unkraut übersteht Dürreperioden erfahrungsgemäß besser als jede Zuchtpflanze.

Alfons

Siehst du, hättest du schon ausreichend Dürre in deinem Leben erfahren, hättest du nicht mehr das Bedürfmnis, solche Kommentare abzuliefern... :angry:

 

Du meinst, weil dann das Edelobst meiner jetzigen Ansichten verbrannt und nur das zähe Unkraut religiöser Einstellungen übrig geblieben wäre?

 

Tststs, peter, schiefe Gleichnisse werden nicht dadurch besser, dass man zuwenig drüber nachdenkt...

 

 

Um aber auf das Threadthema zu kommen.

 

Das Gefühl der zeitweiligen Gottferne, das viele Christen kennen, sehe ich durchaus als Chance, seine eigene Lebenseinstellung zu überdenken, als Chance, über die Grundlagen seines Glaubens nachzudenken, den Sinn des eigenen Glauben-Wollens zu hinterfragen. Und dann die Anker zu lichten und zu neuen Ufern aufzubrechen. Die neuen Ufer - das kann durchaus ein erneuerter, tieferer Glaube sein. Es kann auch (was ich als Atheist natürlich begrüßen würde) eine völlige Umkehr, ein Lösen vom Glauben sein.

 

Für falsch halte ich hingegen, auf solche Phasen des Zweifels mit Angst, Verzweiflung und der panischen Suche nach dem starren, aber als sicher erlebten Gerüst des bisherigen Glaubens zu reagieren. Besser ist es, seine Gefühle und seine Zweifel ernst zu nehmen und sie als Chance zu begreifen, sich weiter zu entwickeln, als Chance zu reifen, als Chance, bewusster zu leben.

 

Die Erfahrung der Gottesferne würde ich, wenn schon das nach meiner Ansicht unzutreffende Gleichnis der Theresa von Avila herangezogen wird, nicht als eine Zeit der Dürre sehen. Sondern als Zeit des belebenden Regens, der neues Leben sprießen lässt. Man muss es nur sprießen lassen.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Theresa von Avila hatte sicher keinen Garten.

 

Unkraut übersteht Dürreperioden erfahrungsgemäß besser als jede Zuchtpflanze.

Alfons

Siehst du, hättest du schon ausreichend Dürre in deinem Leben erfahren, hättest du nicht mehr das Bedürfmnis, solche Kommentare abzuliefern... :angry:

 

Du meinst, weil dann das Edelobst meiner jetzigen Ansichten verbrannt und nur das zähe Unkraut religiöser Einstellungen übrig geblieben wäre?

 

Tststs, peter, schiefe Gleichnisse werden nicht dadurch besser, dass man zuwenig drüber nachdenkt...

 

 

Um aber auf das Threadthema zu kommen.

 

Das Gefühl der zeitweiligen Gottferne, das viele Christen kennen, sehe ich durchaus als Chance, seine eigene Lebenseinstellung zu überdenken, als Chance, über die Grundlagen seines Glaubens nachzudenken, den Sinn des eigenen Glauben-Wollens zu hinterfragen. Und dann die Anker zu lichten und zu neuen Ufern aufzubrechen. Die neuen Ufer - das kann durchaus ein erneuerter, tieferer Glaube sein. Es kann auch (was ich als Atheist natürlich begrüßen würde) eine völlige Umkehr, ein Lösen vom Glauben sein.

 

 

Für falsch halte ich hingegen, auf solche Phasen des Zweifels mit Angst, Verzweiflung und der panischen Suche nach dem starren, aber als sicher erlebten Gerüst des bisherigen Glaubens zu reagieren. Besser ist es, seine Gefühle und seine Zweifel ernst zu nehmen und sie als Chance zu begreifen, sich weiter zu entwickeln, als Chance zu reifen, als Chance, bewusster zu leben.

 

Nichts Neues, dass lehrt die "Unterscheidung der Geister" schon seit 2000 Jahren. Nur geht es darin nicht immer um das, was "ich" kann oder will, sondern um das, was das "Du" Gottes für mich will. Die Trockenheit lehrt nämlich auch gerade das eigene Unvermögen anzuerkennen und den menschlichen Größenwahn, alles selbst in der Hand zu haben (auch die weitere Entwicklung des Glaubenslebens), abzulegen. Dieser Hochmut alles in der Hand zu haben (bzw. in der Hand haben zu müssen) ist ein Beispiel für Theresas Unkraut. Wahre Freiheit (für Nichtgläubige unverständlich) besteht gerade darin, eben nicht alles in der Hand haben zu müssen, sondern die gesamte eigene Existenz in die Hand Gottes legen zu dürfen.

 

Die Erfahrung der Gottesferne würde ich, wenn schon das nach meiner Ansicht unzutreffende Gleichnis der Theresa von Avila herangezogen wird, nicht als eine Zeit der Dürre sehen. Sondern als Zeit des belebenden Regens, der neues Leben sprießen lässt. Man muss es nur sprießen lassen.

 

Den Regen gibt's übrigrends auch in Theresas hervorragendem Gleichnis. Der Regen ist dort die Gnade Gottes, die ohne das eigene Zutun dem Menschen in den höheren Gebetsformen zufließt (während er etwa im mündlichen Gebet den Garten noch durch eigene Anstrengung bewässern muss).

 

Im Übrigen wirst du keinem Gläubigen weismachen können, dass er die Phase der Trockenheit (die heißt aus gutem Grund so) als erfrischenden Regen wahrnehmen wird. Altes, Gewohntes (aber Schlechtes) loszulassen ist nun einmal nie angenehm. Aber genau dies zu tun, wird einem in der Zeit der Dürre ermöglicht.

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Ich fürchte, Gottesferne wird für viel zu viele Situationen benutzt, indem im Leben etwas schief läuft. Und ich denke, die Antwort auf die Frage nach der Schuld der Gottesferne ist auch schon klar.

 

Ich wäre aber mit diesen Gedanken nicht zu vorschnell. Die Welt ist ungerecht: da läuft immer was schief, und meistens trifft es den falschen.

bearbeitet von agnostiker
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Wahre Freiheit (für Nichtgläubige unverständlich) besteht gerade darin...

 

Da gibt man einem Christen mal die Hand...

 

 

Und tschüss.

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Wahre Freiheit (für Nichtgläubige unverständlich) besteht gerade darin...

 

Da gibt man einem Christen mal die Hand...

 

 

Und tschüss.

 

Diese Reaktion ist mir jetzt nicht ganz verständlich...

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Wahre Freiheit (für Nichtgläubige unverständlich) besteht gerade darin, eben nicht alles in der Hand haben zu müssen, sondern die gesamte eigene Existenz in die Hand Gottes legen zu dürfen.

Neusprech, schlimmer als in 1984.

Seine Existenz in die Hände anderer zu legen ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Freiheit. Und das Attribut "wahr" bezeichnet keine Negierung. Das ist nicht nur für Nichtgläubige unverständlich, das ist eo ipso widersprüchlich.

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Seine Existenz in die Hände anderer zu legen ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Freiheit.

Hab ich auch erst gedacht.

Tatsächlich ist es aber auch eine Form von Freiheit, vieles nicht selber entscheiden und tun zu müssen. Ich bin quasi frei(er) von Verpflichtungen und Verantwortung.

 

Nicht, daß man sich das immer so wünscht....

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Wahre Freiheit (für Nichtgläubige unverständlich) besteht gerade darin, eben nicht alles in der Hand haben zu müssen, sondern die gesamte eigene Existenz in die Hand Gottes legen zu dürfen.

 

Neusprech, schlimmer als in 1984.

 

 

 

Tja, wenn dir der "Sprech" missfällt, könnte ich den Inhalt auch in andere Worte kleiden - indes, der Inhalt bleibt derselbe.

 

Es ist im Übrigen derselbe Vorwurf, den man als Nichtgläubiger gegenüber allen frommen Formeln erhebt. Diese bleiben tatsächlich frommes (geradezu abstoßendes) Geschwätz, bis man die Erfahrung macht, dass das was sie ausdrücken tatsächlich wahr ist.

 

Seine Existenz in die Hände anderer zu legen ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Freiheit.

 

Naja, das hängt davon ab, wer es ist, in dessen Hände ich meine Existenz lege. Ich weiß jedenfalls, dass weniger Feiheit, als ich mir durch meinen Einsatz selbst verschaffen kann kaum möglich ist. Insofern kanns - selbst bei vorsichtiger Einschätzung - in Gottes Händen (schon wieder so eine fromme Floskel) nur besser werden.

 

 

Und das Attribut "wahr" bezeichnet keine Negierung. Das ist nicht nur für Nichtgläubige unverständlich, das ist eo ipso widersprüchlich.

 

Der Kirche wirft man heute noch den "Index der verbotenen Bücher" vor. Dabei haben dieselben die das tun, inzwischen selbst eifrig einen "Index der verbotenen Wörter" erstellt. An erster Stelle dieser Liste steht das Wörtchen "wahr", hinter dem relexartig ein engstirniger Benutzer vermutet wird.

 

Außerdem sind solche Taschenspielertricks der Logik sinnlos, wenn das Ausgesagte unmissverständlich ist. Lass das (offenbar Unmut erregende) "Attribut 'wahr'" weg - der Sinn der Aussage bleibt exakt derselbe.

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Die Wege zu Gott sind sooo unglaublich krumm, dass man es kaum für möglich hält. Die Gottesferne kann schwinden, wie bei Johannes vom Kreuz, oder ein Leben lang anhalten, wie bei Mutter Teresa. Man muss sich jedoch davor hüten, allzu schnell die Kreuzesmystik heranzuziehen und ein solches Leiden, das so offensichtlich eins ist mit dem Schrei Christi über die Gottverlassenheit, zu verklären. So etwas geschieht gerade bei Mutter Teresa, wenn einige von einem lebenslangen Martyrium sprechen.

 

Das Leiden an der Entfernung Gottes kann nur erfahren, wer Gott gekostet hat. Früher sagte man, dass der Christ erwachsen werden muss, also ohne diese Muttermilch auskommen soll, weil er sonst Gott nicht um seiner selbst willen, sondern um der Wirkungen seiner Präsenz willen liebt. Diese Ansicht bewahrt zumindest vor einem Teufelskreis der Gottessuche, einem Leben zwischen Fasten, Gebet und Hoffen auf Gottes Einwohnung.

 

Mir scheint sie trotzdem ein wenig oberflächlich, und zwar aus verschiedenen Gründen:

 

wegen der Folgen: ein solcher Mensch wird am weiteren Fortgang der Welt nur "noch mit Fingerspitzen mithelfen" (so kritisierte dies Teilhard de Chardin). Wie soll es denn gehen, dass er in die Welt entlassen wird? Er wird in die Welt gehen, aber ewig den zusammenhang mit dem Erlebten suchen, die Welt permanent interpretieren und sich selbst damit vieler Kräfte berauben. Er will Christus alles in allen werden lassen, versteht dies aber als Einwohnung des Heiligen Geistes, als das Gefühl des "nicht mehr ich bin, sondern Christus ist in mir"(Paulus).

 

Wenn Christus alles in allen werden soll, sollte dies aber nicht passivisch und kontemplativ verstanden werden. Der Unterschied zwischen christlicher und nichtchristlicher Mystik besteht gerade darin, dass für den Christen im Gegensatz z.B. zu Plato die Kontemplation nicht der Gipfel ist, und folglich auch nicht die Einwohnung Gottes in der Seelenspitze. Die Seelenspitze reicht nicht via Meditation, Theologie & Co in den Himmel hinein, sondern reicht in Gott hinein, wo Liebe gelebt und empfunden wird. Gott ist die Liebe, somit ist der Gipfel der Mystik das heiligmäßige Leben und nicht das hinterherlaufen hinter geistlichen Erlegbnissen.

 

Wenn Du dies aber tust, wird Gott Dich wieder an der Hand nehmen, freilich nach der Art der Erwachsenen, belehrend durch geistliche Erlebnisse und die Schönheiten des Lebens und alles fügt sich zu einer stimmigen Gesamtkomposition jenseits aller Einseitigkeiten. Man muss also seine Augen öffnen und aus der Freude am Leben heraus ein sinnliches Leben führen, das gekrönt wird durch ein Leben "in der Güte des Herzens, in der Demut, der Sanftmut und der Barmherzigkeit, in der Liebe zu Gerechtigkeit und Wahrheit, im aufrichtigen und ehrlichen Einsatz zur Förderung des Friedens und der Versöhnung. Das ist, so könnten wird sagen, der „Personalausweis“, der uns als seine echten „Freunde“ ausweist; das ist der „Pass“, der es uns gestatten wird, ins ewige Leben einzutreten."(Predigt Bendikts XVI vom 27. August 2007) Schließlich wird uns Gott eines Tages nach unserer Liebe fragen, nicht nach unseren Erlebnissen. Also gilt es, seinen ganzen Körper in den Dienst zu nehmen, alles auf Gott auszurichten.

 

Das ist langwierig und mühsam und man steht sehr oft vor einem Scherbenhaufen von Gedanken, wenn sich das Leben mal wieder als widerspensitiger erwiesen hat als der idealistische Kopf. Aber es rechnet sich, durch das Gefühl der Stimmigkeit und des Wachsens. Es rechnet sich auch, weil man dann nämlich nicht die Latte so hoch ansetzt und alles Widrige, Böse, Widerspenstige, Agressive, etc. in sich unterdrückt, sondern langsam wächst. Hier dazu einige Erzählungen von Buber:

 

Triebe brechen

Ein junger Mann gab dem Riziner einen Bittzettel, darauf stand, Gott möge ihm beistehn, damit es ihm gelinge, die bösen Triebe zu brechen.

Der Rabbi sah ihn lachend an: "Triebe willst du brechen? Rücken und Lenden wirst du brechen, und einen Trieb wirst du nicht brechen. Aber bete, lerne, arbeite im Ernst, dann wird das Böse an deinen Trieben von selber verschwinden."

 

Gib und nimm

Die Losung des Lebens ist: "Gib und nimm."

Jeder Mensch soll ein Spender und Empfänger sein.Wer nicht beides in einem ist, der ist ein unfruchtbarer Baum.

(Rabbi Jizchak Eisik)

 

Darum bin ich eher für eine bescheidenere Spiritualität. Eine, die einfach auf die Wirkung der sakramente baut. Wenn ich kommuniziere, ist Gott bei mir. Punkt. Warum muss ich immer etwas spüren? Bin ich ein Kind? Es ist lächerlich, so etwas zu fordern. Oder bei der Beichte: Die Sünden sind vergeben. Punkt. Auch ohne dass ich jetzt etwas von Gott spüre.

Und dann das Leben: so wie gerade beschrieben, einfach, bescheiden, und kontinuierlich wachsend. Aktiv sein, denn Liebe zu sich selbst und anderen ist immer aktiv. Leben ohne permanente geistliche Aufputsch- /peitschmittel. Dankbar sein. Kurz: Eine Schwarzbrotspiritualität haben.

bearbeitet von Steffen
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Ich fürchte, Gottesferne wird für viel zu viele Situationen benutzt, indem im Leben etwas schief läuft. Und ich denke, die Antwort auf die Frage nach der Schuld der Gottesferne ist auch schon klar.

 

Ich wäre aber mit diesen Gedanken nicht zu vorschnell. Die Welt ist ungerecht: da läuft immer was schief, und meistens trifft es den falschen.

 

Ja, da hast Du wirklich Recht. Oft ist es nur ein billiges Ungerechtigkeitsgefühl, und Gott wird die Schuld am eigenen verpfuschten oder sonst irgendwie blöd laufenden Leben gegeben. Das gibt es wohl bei vielen. All die kleinen Hiobs, die sich alle so wichtig vorkommen, und dann millionenweise Gott anklagen, weil ihre Katze gestorben ist.....

oder wenn sonst irgendwas schief läuft...und sich DAHER der ach so liebe Gott offenbar wieder von Ihnen entfernt hat. Schluchz.

 

So was zeigt einfach nur, dass Gott zur Wunschbedienungsmaschine degradiert wurde. Gott, der Garant für ein tolles, glückliches Leben. Ekelhafte Bondieuserie.

Mir wird schon schlecht, wenn ich einen solchen Gedanken nur denke.

 

Bei Mutter Teresa und denen, die echt unter Gottferne leiden, ist die Sache ganz anders:

Wer einmal von Gott ergriffen war, sucht ihn, weil er in seinem Leben nichts Vergleichbares erlebt hat. Sein 6er im Lotto - futsch. Das ist sein Problem, das ganze übrige Leben ist da natürlich nur Beiwerk. Teresa sagte daher: Gott allein genügt. Das meinte sie auch so. Lieber Agnostiker, für Menschen mit diesem Problem stellt sich nicht die Frage nach Gott, sondern die Frage nach der Welt. Ungerechtigkeit auch einem selbst gegenüber ist da natürlich vollkommen irrelevant, egal ob man verhungert, verdurstet oder sonst was. Selbstverständlich kann z.B. ein solcher Mensch auch die andere Wange hinhalten, es ist schlicht und einfach egal, ob er geschlagen wird....Sprituell wird dies erhöht zur Indifferenz bzw. zum Gleichmut.

 

Die Gottverlassenheit: Sie ist für den unter ihr Leidenden das einzig Existente, weil der, der sie ausgelöst hat, alle Wohnungen des Inneren erfüllt. So ging es Mutter Teresa, und natürlich hat sie darum ihr ganzes Leben gelitten. Es wurde eine Wohnung -wenn man das Bild mal heranziehen darf- immer mehr für den göttlichen Bräutigam zum Palast ausgebaut...und gewartet und gewartet....ein ganzes Leben lang....wer es da nicht schafft, sich zu lösen, wird verrückt, fängt an zu trinken....oder wird Heiliger. Den letzten Weg hat Mutter Teresa eingeschlagen.

bearbeitet von Steffen
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Seine Existenz in die Hände anderer zu legen ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Freiheit.

Hab ich auch erst gedacht.

Tatsächlich ist es aber auch eine Form von Freiheit, vieles nicht selber entscheiden und tun zu müssen. Ich bin quasi frei(er) von Verpflichtungen und Verantwortung.

 

Nicht, daß man sich das immer so wünscht....

 

Es ist ganz gut, wenn das Gefühl, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu wissen, was man will, mit dem in Dialog tritt, was Gott von einem will. Es ist ja kein uns fremder Wille, sondern der Wille dessen, der uns als seine Ebenbilder geschaffen hat.

 

Wer aber den Willen Gottes sofort für sich übernimmt, wird schnell grau und farblos und zum Duckmäuser - und damit gerade zur Karikatur dessen, was er sein will. Das kann also der Weg nicht sein. Der Weg führt nur über uns selbst.

Gottes Freude ist der lebendige Mensch. Und Leben kommt nunmal aus dem tiefsten eigenen Innern, wo das Leben nur so hervorquillt. Wer hier zuerst auf Gott schaut, schneidet sich den weg zu Gott gerade ab. Zuerst auf sich selbst schauen, und dann schauen, ob es übereinstimmt, nur so kann man sich langsam annähern, mit viel Vertrauen auf die Gnade Gottes und dem "glühenden Sehnen, zu erstreben, was wohlgefällig ist" (St. Th.v.A.) vor Gott.

bearbeitet von Steffen
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